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  • Hutong and the long way home

    17 april 2014, Kina ⋅ ☁️ 16 °C

    Nein, keine Angst. Es gibt sie noch. Wirklich.
    Man muss einfach nur mal abbiegen und sich immer tiefer in dieses Gassengewirr treiben lassen.
    Sicher, vieles erscheint restauriert, doch es werden immer weniger dieser Blendfassaden, je weiter man geht. Irgendwann ist man nur noch in uralten, schmuddeligen Gässchen zugange. Hier findet noch alles Leben auf der Straße statt, es ist ein Panoptikum sondergleichen. Uralte, winzige Lädchen, Fahrräder und Mopeds, deren Fahrtüchtigkeit man anzweifelt, Schwätzchen auf der Gasse, Hunde, Kinder, rostende Fahrräder, ein bisschen staubiges Unkraut im Topf, winzige Gefährte mit Dach und 3 Rädchen am Rand, Wäsche, windschiefe Türen – „Lokalkolorit pur“ sozusagen. Der Fotoapparat schnurrt.
    Erstaunlicherweise findet man auch alle paar Meter öffentliche WC’s, welche erstaunlich sauber sind und völlig kostenfrei (wenn auch der Rücken & die Knie mitspielen müssen – nix mit westlichem Standart).

    Und so bummelten wir dahin, weit und weiter – irgendwann dann irgendwie schon in der groben Richtung zum Hotel zurück, kann soooo weit doch nicht sein.
    Na ja. Es war WEIT. Scheißweit sogar.
    Die Hutongs waren dann irgendwann zu Ende und wir marschierten stracks an einer x-spurigen Hauptstraße entlang. Das war irgendwann nicht mehr pittoresk – hatte ich anfangs noch jedes windschiefe Haus und jede chaotische Kreuzung fotografiert, wollte ich dann nur noch nach Hause. Und es war kein Ziel in Sicht, ewig marschieren angesagt.

    Einzig ein wenig vertrauen erweckendes, wackeliges Gefährt von winzigen Ausmaßen (Fahrrad mit „Passagiekabine“ :shock: ) bot uns eine Mitnahme an, die wir jedoch in Verkennen des Streckenrestes ablehnten.

    Irgendwann – Home sweet Home. Zu sehen war das Hotel, ABER: wie kommt man auf die andere Seite der 10-spurigen Straße??? Unter furchtbaren Autobahnbrücken entlang, weiter, immer weiter.
    Als die Füße schon nicht mehr weh getan haben, haben wir endlich das Hotel erreicht.

    Abendessen gab’s dann beim „Chinesen“ um’s Eck, große Tische mit Kantinenflair, voll und laut, offene Küche mit Feuer unterm Wok, dass man in jedem dt. Haushalt die Feuerwehr gerufen hätte..
    Glücklicherweise gab es ein paar hilfreiche Bildchen auf der Speisekarte (die aber leider nichts über die Schärfe des gewählten Gerichtes aussagten) und die nette Bedinung hatte Erbarmen mit meinen Stäbchenkünsten und reichte mir einen Löffel. Selten hat mir übrigens ein Bier ( aufstehen und auf die Flaschen am anderen Tisch zeigen….) so gut geschmeckt.
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