Peking

April 2014
A 7-day adventure by Feuerlandkirsche Read more
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  • Peking

    April 16, 2014 in China ⋅ ☁️ 22 °C

    Peking

    Eine Stadt, die es einem nicht unbedingt einfach macht, aber die entdeckt werden will.
    Der erste Eindruck ist wenig einladend – endloser, freudloser Beton, Wohnsilos, graue, gesichtslose Straßen, Monsterkreuzungen, Verkehr ohne jegliche erkennbare Regeln. Dazwischen – quasi als Hoffnungsschimmer – erstaunlich viel Grün.
    Über allem ein fahl – weisser Himmel, an dem man die Sonne zwar ahnt, aber niemals sehen kann, alles getaucht in ein diffuses, blasses Licht. Schon Gebäude, die nur 30 Meter entfernt sind, verschwinden in diesem Dunst.
    Obwohl – Smog nach unserer herkömmlichen Vorstellung ist das nicht, die Luft riecht weder seltsam oder überhaupt irgendwie, es ist kein Ruß noch sonstiger Schmutz erkennbar. Trotzdem ist der Eindruck eigenartig. So wie vieles in dieser Monster-Stadt „anders“ ist – für den Asien – verwöhnten Touristen in jeder Hinsicht eine Herausforderung.

    Ankunft , 16. April

    Der Flug war angenehm und ruhig, die Immigration erstaunlich schnell erledigt. Am Airport ist alles hochmodern und gut organisiert.
    Wartezeit dann allerdings am Gepäckband – in einen A380 passen schließlich ziemlich viele Menschen und ziemlich viele Koffer, so dass am Ende doch insgesamt gute 2 Stunden vergangen sind, bevor wir uns aufmachen zum offiziellen Taxi-Stand.
    Der erste Versuch, uns Geld aus dem Kreuz zu leiern, folgt umgehend: Nach einem Blick auf das vorbereitete Zettelchen mit dem Hotelnamen werden wir gleich mal ein Stück weg gelotst und der „Taxler“ hält uns ein offiziell aussehendes Schild mit Preisen unter die Nase – die Region, wo unser Hotel läge, wären wir mit 500 RMB dabei.
    So ein Spaß – gut, wenn man vorher weiss, dass die Fahrt in die City höchstens bei 150 RMB liegt.
    Also nächster Versuch, und diesmal klappt’s dann auch. Gute 50 Minuten dauerte die Fahrt bis zum Hotel,das etwas außerhalb der „City“ liegt – wobei Entfernung hier ja relativ ist. Die Aussicht allerdings während dieser Fahrzeit lässt wenig Gutes hoffen. Außer Betonsilos und Verkehr auf 10 Spuren gibt es tatsächlich nichts, aber auch gar nichts, Schönes zu sehen.
    Auch das Hotel liegt inmitten uncharmaten Betons, ist allerdings trotzdem eine gute und erstaunlich günstige Wahl (Doubletree by Hilton).
    Gut - als ein im Nachhinein nicht zu unterschätzender Nachteil ist die fehlende Nähe zu einer U-BahnStation anzusehen. Leider ist uns das vorher so nicht bewußt gewesen, da man ja „aufgrund der Entfernung sowieso ALLES mit dem Taxi erkundet“ wie das www. suggeriert. War ein Fehler, wie sich noch herausstellen sollte. Aber dazu später.
    Nachdem man zunächst unsere Reservierung nicht finden konnte und wir auch überhaupt zu früh dran sind, um einzuchecken, gehen wir erst mal die Umgebung erkunden. Im gleichen Gebäude befindet sich ein riesengroßes Kaufhaus incl. Supermarkt, so dass eigentlich alles, was man so brauchen kann, in Reichweite ist – vom pinkfarbenen Schuh mit Glitzer über Rasierpinsel bis zu frischen Lebensmitteln. Super.
    Nebenan eine Post, mehrere ATM’S, Mc Würg, Starbucks, Pizza Hut – also alles, was man zum Überleben dringend braucht. So haben wir uns also 2 Stunden um die Ohren geschlagen und als Überraschung bei Rückkehr ins Hotel gabs doch glatt ein Upgrade auf eine Suite. Fein.
    Den Rest des Nachmittags haben wir dann verpennt....
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  • Peking Himmelstempel

    April 17, 2014 in China ⋅ ☁️ 16 °C

    Donnerstag, 17. April
    Himmelstempel

    Augen auf… Regen. Ja wirklich. Und gar nicht mal wenig. Mieses Wetter, miese Stimmung.
    Wird auch nach dem Frühstück nicht besser (Hat auch am Frühstück gelegen, war nicht so toll, wie ich es einem Hilton zugetraut habe, eher überschaubar und überraschungsarm)
    Eigentlich hatte ich gleich mit der Verbotenen Stadt ein Highlight setzen wollen – aber bei Regen??
    Also – Wie lautet Plan B?? Nach längerem studieren des Stadtplanes entscheiden wir uns für den „Himmelstempel“. Dieser Tempel huldigt der Harmonie im Uninversum, 4 Himmelsaltäre – erbaut zwischen 1420 – 1530 – dienten der Anbetung des Himmels, der Erde, des Mondes und der Sonne.
    Jedoch schon ein Taxi zu bekommen scheint bei Regen nicht so einfach, wir müssen ziemlich lange warten. Klappt dann doch noch, und ab geht’s wieder durch öde Betonsiedlungen und gesichtslose Straßen.
    Irgendwo in grauen Niesel werden wir dann abgesetzt und gehen noch wenige Meter zum Eingang.
    Nun gut. Einen Vorgeschmack auf die uns später allgegenwärtig werdenden Touristenhorden, die alle brav in 100erGruppe einem Führer mit Fähnchen folgen, bekommen wir schon mal.
    Wobei – es sind zu 95 % Asiaten. Kaum mal eine Langnase zu sehen, wenn überhaupt, dann in der Kleingruppe pensionierter Pädagogen (Gruppe Dr. Tigges begegnet uns immer wieder) oder Kleinfamilie mit halbwüchsigen Kindern.
    Doch Gedränge, so lernen wir noch, kann man das hier noch gar nicht nennen, und so schlendern wir (bei glücklicherweise nachlassendem Regen) durch die einzelnen Höfe und bestaunen die Hallen und Tore, die man anderswo in Asien doch schon spektakulärer gesehn hat. Nun ja.
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  • Peking

    April 17, 2014 in China ⋅ ☁️ 16 °C

    Um des Gelände des Himmelstempels liegt eine weiträumige Parkanlage, schier endlose Alleen mit Bäumen, breite Wege. Einige üppig rosa und pink blühende Mandelbäumchen setzen Farbtupfer. Sehr hübsch, vor allem die relative Ruhe hier ist angenehm.

    Doch irgendwann am frühen Nachmittag ist’s dann auch genug…
    Was nun? Wir suchen uns also – durch inzwischen immens angewachsene Mengen an Menschen vor dem Eingang – ein Taxi, dass uns in die berühmten Hutons bringt, die alten Gassen und Hofhäuser, die noch heute das Herz des alten, beinahe nicht mehr vorhandenen Peking, bilden.
    So weit der Plan – die Realität: Man möchte uns – wenn man denn überhaupt versteht, wohin wir wollen (der Plan zum zeigen ist natürlich dabei!!!) Rikschatouren aufschwatzen oder ruft Mondpreise auf. Da ist man doch gleich begeistert. Taximeter ist plötzlich ein Fremdwort.
    Letzten Endes kommen wir nicht umhin, für einen absolut überteuerten „Festpreis“ eine Fahrt anzunehmen, damit wir überhaupt wegkommen.
    Und dann: Willkommen in Disneyland.
    Allem, was man sich unter dem alten Peking vorstellte, spottete diese frischrenovierte Beton-Einkaufsstraße mit Geschäften a La Zara, Esprit & Co und künstlichen Blumen in großen Kübeln. Na Toll.
    DAS Sollen die berühmten Hutong-Gassen sein??
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  • Hutong and the long way home

    April 17, 2014 in China ⋅ ☁️ 16 °C

    Nein, keine Angst. Es gibt sie noch. Wirklich.
    Man muss einfach nur mal abbiegen und sich immer tiefer in dieses Gassengewirr treiben lassen.
    Sicher, vieles erscheint restauriert, doch es werden immer weniger dieser Blendfassaden, je weiter man geht. Irgendwann ist man nur noch in uralten, schmuddeligen Gässchen zugange. Hier findet noch alles Leben auf der Straße statt, es ist ein Panoptikum sondergleichen. Uralte, winzige Lädchen, Fahrräder und Mopeds, deren Fahrtüchtigkeit man anzweifelt, Schwätzchen auf der Gasse, Hunde, Kinder, rostende Fahrräder, ein bisschen staubiges Unkraut im Topf, winzige Gefährte mit Dach und 3 Rädchen am Rand, Wäsche, windschiefe Türen – „Lokalkolorit pur“ sozusagen. Der Fotoapparat schnurrt.
    Erstaunlicherweise findet man auch alle paar Meter öffentliche WC’s, welche erstaunlich sauber sind und völlig kostenfrei (wenn auch der Rücken & die Knie mitspielen müssen – nix mit westlichem Standart).

    Und so bummelten wir dahin, weit und weiter – irgendwann dann irgendwie schon in der groben Richtung zum Hotel zurück, kann soooo weit doch nicht sein.
    Na ja. Es war WEIT. Scheißweit sogar.
    Die Hutongs waren dann irgendwann zu Ende und wir marschierten stracks an einer x-spurigen Hauptstraße entlang. Das war irgendwann nicht mehr pittoresk – hatte ich anfangs noch jedes windschiefe Haus und jede chaotische Kreuzung fotografiert, wollte ich dann nur noch nach Hause. Und es war kein Ziel in Sicht, ewig marschieren angesagt.

    Einzig ein wenig vertrauen erweckendes, wackeliges Gefährt von winzigen Ausmaßen (Fahrrad mit „Passagiekabine“ :shock: ) bot uns eine Mitnahme an, die wir jedoch in Verkennen des Streckenrestes ablehnten.

    Irgendwann – Home sweet Home. Zu sehen war das Hotel, ABER: wie kommt man auf die andere Seite der 10-spurigen Straße??? Unter furchtbaren Autobahnbrücken entlang, weiter, immer weiter.
    Als die Füße schon nicht mehr weh getan haben, haben wir endlich das Hotel erreicht.

    Abendessen gab’s dann beim „Chinesen“ um’s Eck, große Tische mit Kantinenflair, voll und laut, offene Küche mit Feuer unterm Wok, dass man in jedem dt. Haushalt die Feuerwehr gerufen hätte..
    Glücklicherweise gab es ein paar hilfreiche Bildchen auf der Speisekarte (die aber leider nichts über die Schärfe des gewählten Gerichtes aussagten) und die nette Bedinung hatte Erbarmen mit meinen Stäbchenkünsten und reichte mir einen Löffel. Selten hat mir übrigens ein Bier ( aufstehen und auf die Flaschen am anderen Tisch zeigen….) so gut geschmeckt.
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  • Platz des himmlischen Friedens

    April 18, 2014 in China ⋅ ☁️ 21 °C

    Freitag, 18. April
    Platz des Himmlischen Friedens / Verbotene Stadt (Kaiserpalast)

    Augen auf: Kein Regen. Super.
    Allerdings auch heute keine Sonne zu sehen, wieder dieser fahle, hell-gelbe Dunst.
    Aber egal –heute dann die Verbotene Stadt. Zunächst erst mal per Taxi zum Patz des Himmlischen Friedens – und hier gibt es ihn noch – den real existierenden Sozialismus.
    Konnte man sich bislang auch in irgendweinem Land dieser Erde wähnen, hier spätestens wird man erinnert, wie es einstens war, auch bei uns in Ostberlin. Pompöse Gebäude im stalinistischen Prunkgewand, Gigantomie sondergleichen. Wachen, Gitter, Kontrollen, weite Öde eines Platzes, der allein der Demonstration staatlicher Macht dient. Schön ist anders.
    Trotzdem drängen sich hier hunderte Menschen, junge Familien, fröhlich, jedes Kind mit einem „Winkelement“. Und selbst hier, im Zentum des Kommunismus, gibt es in dieser Unendlichkeit ein paar Getränkewagen, die das Getränk des Klassenfeindes – „Coke“ & Co – verkaufen :p .
    Ehrlich – es erdrückt einen trotz dieser immensen Gigantomie. Riesige, Krakenähnliche Kandlaber - "Multifunktionslampen " ;-) überwachen den Platz mit ungezählten Kameras.

    Muss man das gesehen haben? Ich weiß nicht.
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  • Verbotene Stadt

    April 18, 2014 in China ⋅ ☁️ 21 °C

    Schlendert man weiter, folgt dem stetig wachsenden Menschenstrom, kommt man schließlich zur sogenannten Verbotenen Stadt – dem Kaiserpalast.
    Diese Palastanlage ist 720 000 qm groß, war von 1420 bis 1911 Residenz und Regierungssitz der Kaiser.
    Heute grüßt von Weitem schon das Bildnis des großen Vorsitzenden am Eingangstor. Je näher man kommt, umso unerträglicher wird das Menschengewimmel und Gedrängel, welches sich schließlich durch die Nadelöhr schmale Öffnung im Torbogen kanalisiert und auf der anderen Seite wieder ausgespien wird. Lärm und Enge begleiten uns, während man geradezu durch die ersten Höfe des Palastes gepresst wird, ein schwimmen gegen diesen immensen Menschenstrom ist nicht möglich.
    Erreicht man eine „Kammer“ oder irgendein sehenswertes Was – auch – immer – im Gebäudeinnern wird man von den Mengen regelrecht zerquetscht: alle drängen sich, einen Blick in die Gemächer der einstigen feudalen Herrschaft zu werfen.
    Lediglich der Hauptströmung in der Mitte kann man versuchen auszuweichen, indem man durch die – weniger spektakulären - Tore und Hallen Rechts und Links der Hauptroute zu gehen versucht.

    Die größte Enttäuschung – für mich – der „Emperors Garden“ – nichts, was diesen Namen verdient, eine Ansammlung beängstigender Lavasteine (hatte für mich etwas Kafkaeskes bzw. erinnerte an die Alpträume Gaudis). Hat man eine Ahnung japanischer bzw. buddhistischer Gärten und deren gestalterischer Freizügigkeit kann einem das – in Verbindung mit 100en Menschen – nur Beklemmung hervorrufen.

    Immerhin – was wir noch gestern schmerzlich vermissten, gibt es hier: ein Cafe - eine Möglichkeit, sich einfach mal hinzusetzten und ein Getränk zu genießen. Rauchen allerdings ist in der gesamten Anlage bei „Todesstrafe“ verboten; alle Taschen werden am Eingang gescannt und Feuerzeuge gnadenlos eingezogen und entsorgt.
    Nach gut 3 Stunden ist man gerädert, nur noch hier raus!
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  • weiter durch die Großstadt

    April 18, 2014 in China ⋅ ☁️ 21 °C

    Entspannung bietet anschließend ein Bummel durch den Bei –Hai –Park, am See entlang, durch ruhige Alleen, viel Grün, wenig (relativ) Menschen.

    Von hier aus laufen wir gemächlich wieder Richtung Platz des Himmlischen Friedens, um die Bushaltestelle zu suchen, an welcher jeden Morgen sowohl öffentliche Linie als auch Tour- Busse zur Großen Mauer fahren sollen.

    Diese Haltestelle- lt. Reiseführer – 50m von der Metro-Station Quian-Men – allerdings zu finden, ist kniffelig. Es gibt schlechterdings keinen einzigen für uns lesbaren Hinweis auf ein Busterminal, um den Platz zu umrunden muss man immer wieder endlose Unterführungen nehmen, oben sperren Gitter den gesamten Platz ab und man kann nirgend einfach mal hinlaufen. In jeder Unterführung wird man kontrolliert, es ist einfach nur nervig.
    Irgendwann ist man gefühlte 20mal um den gesamten riesigen Platz am Quian-Men-Tor
    (Altes Stadttor, Men = Tor ) gegangen….. Was wir schließlich finden, sind Bushaltestellen, an denen nicht ein einziges Wort in einer für Touristen verständlichen Sprache geschrieben steht. Lediglich Bilder auf Flyern weisen auf die Große Mauer hin, bei Nachfrage am Schalte erntet man nur Gekicher und Schulterzucken…. Irgendwann ergibt die Recherche, dass hier tatsächlich Touren angeboten werden (Jemand kramt sein Handy raus und reicht uns jemanden, der Englisch spricht) Abfahrt 7:30 Uhr und mit vollen Touriprogramm incl. Jadefabrik, Seidenmanufaktur ect. ect.
    Diese Touren sollen dann auch noch 9 – in Worten NEUN – Stunden dauern! Hm. Und dann alles ohne ein englisches Wort.

    Nun wäre es natürlich möglich, bequem ab Hotel eine Bus- oder auch private Tour zur Mauer zu buchen, allerdings ruft man für den Luxus, privat und nicht mit 60 anderen im Bus zu sitzen, dafür dann schon etwas über 200 Euronen (1700 RMB) auf – das ist doch übertrieben in einem Land, dem Touristen aus dem nicht-chinesischsprachigem Ausland ziemlich egal zu sein scheinen.
    Ich bin UNZUFRIEDEN!!!!
    Zig-mal um diesen blöden Platz gelaufen, nichts erreicht, Hunger, und kühl wird es jetzt auch.
    Wir entscheiden uns also, zurück zu den „Modernen“ Hutongs vor dem Platz des Himmlischen Friedens zu gehen, in der Hoffnung, dort ein Restaurant zu finden. Was wir auch fanden, unscheinbar und auch nur mit mühsamer Verständigung. Leider war das Essen, was wir anhand des Bildchens ausgewählt hatten, heute nicht so wirklich gut. Schade.
    Letzte Aufgabe dieses Tages – Finde ein Taxi nach Hause.

    Waren vor einer Stunde noch rund um den Quian-Men – Platz überall Taxen zu finden, ist davon jetzt kein einziges mehr zu sehen. Wirklich keins. Was nun? Letztlich, nachdem wir wohl 3 oder 4 Mal an ihm vorbeigelaufen sind, erbarmt sich ein Typ mit so einer Mopedrikscha : Hotel? – Kein Problem!!
    In dem Ding?? :confused: Yes Yes, no Problem. 100 Yuan.
    OK, also was solls – rauf auf das Gefährt und mit wehender Jacke flitzen wir los, entgegen jeglicher Verkehrsregeln. Macht sogar Spaß. Nach ein paar 100Metern allerdings ist der Spaß vorbei, er lädt uns bei seinem Kumpel / Schwager / was auch immer ab, der uns dann mit einem „richtigen“ Auto zum Hotel bringt.
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  • Badaling - ein Stück große Mauer

    April 19, 2014 in China ⋅ ☁️ 9 °C

    Samstag 19.April
    Tag der Großen Mauer

    Nun hatte die Recherche der öffentlichen Busse gestern ja kein befriedigendes Ergebnis gebracht, allerdings hatten wir von irgendeinem Schlepper ein Kärtchen für eine „Private Toure“ zur Mauer und sonstigen Sehenswürdigkeiten zugesteckt bekommen, English speaking, Abholung vom Hotel, für nur 500 RMB. Also gut. Vertrauen wir mal. Was soll schon passieren.
    Angerufen – und siehe da:
    Pünktlich heute Morgen um 8 Uhr begrüßten uns eine freundliche junge Frau in sehr gutem Englisch, sowie ein netter Fahrer, mit einem Minivan für uns alleine und ab geht’s in den Verkehrsinfarkt von Peking.

    Für die gut 70 km lange Strecke nach Badaling, einem der bekanntesten, aber eben auch meistbesuchten Abschnitte der Mauer, haben wir fast 2 Stunden gebraucht. Und das trotz geradezu an Magie grenzender Fahrkünste. Immer noch ein bisschen mehr gedrängelt als alle anderen, noch öfter die Spur gewechselt – Angst darf man da keine haben. Chaos ist hier nur der Anfangsbuchstabe – kreuz und quer, jeder wie er gerade denkt, hupen und zufahren.
    Auf diese Art allerdings haben wir noch eine schöne Stadtrundfahrt bekommen, vorbei an vielen Hutongs und bezaubernden Altstadtvierteln voller Leben.
    Plötzlich war die Stadt gar nicht mehr nur gesichtslos und eintönig Beton-Grau, sondern pulsierend und bunt.
    Und sauber. Ja, absolut.

    Natürlich fiel mir dies bereits in den letzten Tagen auf – alles hier ist wirklich pikobello. Kein Unrat, kein Kaugummipapier, keine Hundhaufen (obwohl der Pekinger – ganz im Gegensatz zum landläufigen Vorurteil als „Hundefresser“, seinen Fifi liebt und überall mit ihm Gassi geht. Meistens kuschelige kleine Exemplare a la ChiWaWa und anderes plüschiges ).

    Ja, die Stadt ist geradezu mustergültig sauber, alle paar Meter stehen Abfallkörbe, die Straßenreinigung fährt überall und zwischendurch fahren auf den Gehwegen kleine Dreirädchen, deren Fahrer im Blaumann emsig alles aufpicken, was irgendwer gerade fallen ließ. Es wird allerorten mit buschigen Reisigbesen gekehrt, was das Zeug hält - jede Stadt, ob in Deutschland oder selbst Singapur, kann sich hier nur verstecken.

    Die zweite Hälfte der Fahrt war dann Stadtautobahn. Leider begann es unterwegs schon ein bisschen zu tröpfeln, und als wir endlich am Ziel waren, hatte sich das Wetter in eine Nieselbrühe verwandelt. Zu schade aber auch, eine schöne Sicht auf die umgebenden Berge war nun natürlich nicht gegeben.
    Aber was solls – jetzt sind wir hier und kraxeln also mit hunderten anderer Menschen auf der unebenen, schmalen und ausgetretenen Treppe steil den Berg hinauf. Manche keuchen schon nach den ersten Metern, die Stufen sind mal hoch, mal flach, ausgetreten und uneben - es strengt schon an. Als „Ziele“ winken Wachtürme, die alle paar hundert Meter an exponierter Lage den Blick vom Bergkamm auf die Umgebung gewähren und so dem Kaiser im fernen Peking mittels Rauchsingnalen ermöglichten, binnen 2 Stunden über die aktuelle Kriegs- und Krisensituation vor Ort informiert zu sein.

    Noch immer tropft Regen aus dem bleigrauen Himmel, mal mehr, mal weniger, und Fernsicht ist gleich Null – die gegenüberliegenden Bergketten verschwimmen im Dunst. Insgesamt haben wir etwa 2 Stunden Zeit und so sind wir gegen 11:30 Uhr wieder am Wagen – nicht ohne vorher noch zwei handezeichnete Bilder als Souvenir für unseren Treppenaufgang zu Hause gekauft zu haben.

    Nach einem wirklich ausgezeichneten Mittagessen mit Bergen von verschiedenen Speisen in einem kleinen Restaurant folgt – leider immer inclusive bei derlei geführten Touren – nun auch noch das unvermeidbare Touristenprogramm:
    - Besuch in einer Jademanufaktur (noch hinreichend interessant, sehr schön gearbeitete Stücke, zu allerdings exorbitanten Preisen, - viel zu viel, um sich mal einfach so einen chinesischen Drachen oder ein Paar Wächterfiguren aus Jade als Staubfänger mit nach Hause zu nehmen - obschon die Preise eine deutliche Verhandlungstendenz aufweisen, sobald man nur den Hauch Interesse an einem Stück erkennen lässt ).
    - Ansehen einer sogenannten „Tee-Zeremonie“ / Probe , um anschließend möglichst viel käuflich zu erwerben… Tip unserer freundlichen Führerin hier lautete erstaunlicherweise: Im Supermarkt ist das viel günstiger. War wohl ein Laden, in dem sie keine Provision kriegt. :D Aber natürlich hatte sie völlig recht: Allein ein einziger Keramikbecher mit Deckel und Einsatz für den Teeliebhaber kostete hier 280 RMB / Yuan.
    Für 240 Yuan hatten wir bereits vorgestern im Hutong in einem winzigen Kramlädchen gleich 4 dieser hübschen und absolut gleichen Teebecher gekauft.
    - Besuch einer Seiden…. Ja, was eigentlich?? Offiziell nannte sich dieses Event "kennenlernen der Herstellung von Seide" - dazu wurrde ein Wurm im Glas präsentiert, ein paar Kokons. Schweigen wir hier über die Bettdecken und Bettwäsche, die man kaufen soll – es war einfach nervig. Glücklicherweise konnten wir uns hier nach 10 Minuten einfach rausschleichen.
    Zwischendurch wurde noch einen Fotostop am Olympia-Gelände eingeschoben, zumindest hatte man da einen schönen Blick auf das futuristische „Vogelnest“-Stadion .
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  • der erste Sonnenstrahl nach 3 Tagen

    April 19, 2014 in China ⋅ 🌧 13 °C

    Und ungerechter weise – an der blöden Seidenbude kam tatsächlich die Sonne raus!!! Zum ersten mal in 4 Tagen blauer Himmel!!!

    Die restliche Fahrt durch Peking war wieder sehr nett, das pralle Leben in und vor allem auf engen Altstadtgassen, vorbei nochmal am pompösen Platz des Himmlischen Friedens im Sonnenlicht und zuletzt noch abenteurlich durch Hinterhöfe und Viertel, in denen offenbar erst kürzlich die Abrissbirne getobt hat, um Platz für neue Beton-Giganten zu schaffen.
    Obwohl wir am Ende doch auch fast 8 Stunden unterwegs waren, bin ich heute – zum ersten Mal so richtig vollständig - im Reinen mit dieser Stadt, finde sie gar nicht mehr hässlich.
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  • Peking Sommerpalast

    April 20, 2014 in China ⋅ ☁️ 22 °C

    Sonntag, 20. April (zu Hause ist Ostersonntag)
    Sommerpalast / Jing-Shan-Park

    Wie schnell diese Tage doch vergehen, und jeden Abend ist man wie gerädert, fix und fertig, möchte keinen Meter mehr laufen. Nie wieder.
    Heute gab mal wieder die volle Dosis an Menschenmassen, zunächst im „Sommerpalast“
    Dieser liegt ziemlich außerhalb, schon am Rand der Peking umgebenden Bergketten, diente der Kaiserlichen Erholung weitab Pekings und der Palastanlage in der verbotenen Stadt.
    Die Fahrt dauert gute 40 Minuten, und wieder werden wir schon vor dem Eingang schier erschlagen von einer unglaublichen Menschenmenge. Der Lärmpegel all dieser Familien und Touristengruppen ist schon immens. Jedoch, Kultur muss sein – preist doch der Reiseführer den Sommerpalast , den „Garten der Harmonischen Einheit“ als klassischen Garten in höchster Vollendung.
    Irgendwie geht da allerdings unsere Vorstellung eines klassischen Gartens in eine gänzlich andere Richtung. Der Garten – Park eher – besteht aus Hügeln und Bäumen. Gepflanzt wurde hier nichts, Hügel und Bäume, Bäume, Hügel. Bäume. Verschlungene Wege – frisch saniert mit schönen Steinplatten und Treppen winden sich bergauf, bergab. An exponierten Stellen dann Gebäude mit so unglaublichen Namen wie: Pavillon des Buddhistischen Wohlgeruchs oder Halle des Wohlwollens und der Langlebigkeit.

    So weit – so gut – aber auch hier bleibt jegliche innere Einkehr oder auch nur Freude an den farbenfrohen Pavillons und Pagoden oder auch am heute durchaus schönen Wetter recht bald schon auf der Strecke, da man sich permanent in Menschenwolken befindet.
    Entweder ist die Menge an Touristen noch größer als bisher schon im Kaiserpalast, oder am Sonntag sind zusätzlich nocheinmal soviele einheimische Familien zum picknicken und bummeln unterwegs – keine Ahnung. Vielleicht neigt man aber auch nach ein paar Tagen einfach zu leicht allergischen Reaktionen auf zu viele lärmende Menschen, wer weiß. Es macht jedenfalls nicht besonders viel Spaß, sich für jedes Foto verbiegen zu müssen, um auch mal einen Bildausschnitt ohne Menschen zu erhaschen, sich pausenlos auf den Treppen der kleineren Pagoden drängen zu müssen, um jedes Fitzelchen Aussicht an einer Balustrade zu kämpfen.
    Nach gut 2 Stunden ist die Schmerzgrenze erreicht, auch wenn wir definitiv (mal wieder ) nur einen Bruchteil des Geländes gesehen haben.
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