Finland
Sammaltunturi

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    • Day 163

      Die Weite Lapplands

      November 5, 2022 in Finland ⋅ ☁️ 2 °C

      Man kann mehrere Stunden durch Finnland fahren und sieht dabei nichts anderes als Wald. Wohin man auch sieht. Bäume und Seen. Die Dörfer haben meist einen Supermarkt und eine Tankstelle, manchmal auch ein Restaurant oder Café. Im November muss man dann aber Glück haben, dass ein Geschäft geöffnet hat.
      Während wir so durchs Lappland fahren, kommt mir immer wieder die Frage, wie es Menschen hier schaffen ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. In dieser Einsamkeit. Ob die Menschen wirklich einsam sind, ist ja erst einmal nur ne Behauptung. Man kann schließlich auch in der größten Stadt der Welt einsam sein. Mit Einsamkeit ist viel mehr diese Weite an Natur gemeint, dass man Stunden bis zur nächst größeren Stadt braucht und für ein anderes Land eigentlich in den Flieger steigen muss. Bei einer Wanderung durch einen Nationalpark sind uns ein paar Wanderer entgegen kommen. Auf dem Parkplatz konnten wir dann feststellen, dass es Finnen selbst sind, die am Wochenende einen Ausflug in den Wald unternehmen. Mit dem Gepäck haben wir schon geahnt, dass die Leute in einer Hütte im Wald schlafen werden. Bei ungefähr -2° C. Wir standen dann die Nacht alleine mit 2 parkenden Autos auf dem Parkplatz für die Nacht. Wir im Van und die Finnen in einer Hütte. Im Wald. Wahrscheinlich sieht so ein typisches Wochenende für die Einheimischen aus. Und das Leben in der Natur macht sie dann so glücklich. Das einfache reicht ja auch. Um ehrlich zu sein haben wir, das "Einfache" schon öfter während unserer Reisen als glücklichste oder zufriedenstellenste Erfahrung wahrgenommen. Ich hab mir ernsthaft vorgenommen, auch Zuhause mal solche Trips in den Wald zu unternehmen. Selbstverständlich nicht alleine. Vermutlich werde ich Christoph überreden mit mir gemeinsam im Wald zu nächtigen. Außerdem sind es am Ende eh die tierischen Begegnungen, welche hängen bleiben. So auch die Begegnung mit einem Auerhahn. Diesen Vogel gibt es auch in Deutschland, nur ist diese Art bei uns leider vom Aussterben bedroht. Hier in Finnland ist der Bestand zwar ungefährdet jedoch abnehmend. Schuld ist natürlich der Klimawandel. Und wer weiß, ob in 30 Jahren der Auerhahn noch existiert. Da haben Rentiere wohl eine bessere Chance. Jedenfalls sind Rentiere bei jeder Autofahrt anzutreffen. Christoph findet es immernoch verrückt, die für uns einst als eine Art 'Fabelwesen' hier im Lande täglich zu sehen. Da kann man sagen was man will, drollig sind diese Tiere schon. Etwas enttäuscht sind wir darüber keine weiteren Elche gesehen zu haben. Naja vielleicht werden wir in Norwegen noch welche zu Gesicht bekommen.
      Als wir uns weiter Richtung Norden bewegten kam auch der erste Wintereinbruch. Minus 2 °C und Schnee. Auf einem der wenigen geöffneten Campingplätze haben wir uns sehr sicher gefühlt. Generell haben wir persönlich keine Schwierigkeiten mit der Kälte. Selbst nachts ist es mit ner Wärmflasche gemütlich warm. Was uns ein wenig an unsere Grenzen gebracht hat war der Schnee auf den nicht geräumten Straßen. Da drehen die Reifen schon mal durch. Aber toi, toi, toi die Schneeketten mussten wir bisher nicht anbringen. Wir haben es bis in den Nationalpark Pallas xxx geschafft. Der Parkplatz war nicht geräumt, das Besucherzentrum geschlossen. Dennoch wollten wir eine kurze Runde durch das Winter Wonderland drehen. Bei nun -8°C und klarem blauen Himmel. Btw. soll in dieser Region die sauberste Luft der Welt sein. Bei der Masse an Wald, gefühlt am Ende der Welt, kann ich mir das auch vorstellen.
      Da wir aber quasi auf der Straße geparkt hatten, waren wir wirklich nur kurz unterwegs. Für eine richtige Wanderung hätten wir Schneeschuhe gebraucht. Nach dem wir unsere Lungen mit der reinsten Luft der Welt gefüllt hatten, ging es weiter Richtung Norden. Schließlich wollen wir ja bald das Nordkapp erreichen.
      Wir steuerten einen Winter Campingplatz an, der sich jedoch als Sommer Campingplatz entpuppte, da er nämlich nicht geöffnet hatte.
      Somit war die Entscheidung bis nach Norwegen zu fahren getroffen. Die Strecke ging über 3 Stunden durchs weite Nichts. Kaum in Norwegen angekommen, schlängelten sich die Straßen und wir fuhren durch bergiges Gebirge. Natürlich fing es noch ordentlich an zu schneien. Die Straßenverhältnisse waren eigentlich okay, trotzdem machte mir der Gedanke an weiteren Schnee Sorge. Schließlich war hier noch nichts geräumt. Christoph meisterte (wie immer) die Strecke hervorragend. Angekommen auf einem Campingplatz gab es als Belohnung erstmal Pfannkuchen...
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    Sammaltunturi

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