• Harnas Wildlife Foundation

    January 19, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 29 °C

    Meine Arbeit bei Harnas neigt sich langsam dem Ende entgegen. Dessen werde ich mir heute das erste Mal so richtig bewusst. Denn nachdem ich diesmal morgens vor meiner Hütte von Babe, dem Warzenschwein begrüßt werde, der dann auch prompt eine meiner Knabbernossis abstaubt, erfahre ich beim Morgenmeeting, dass meine Gruppe zum Caretaking eingeteilt wurde. Außer ich.
    Als Dankeschön für meine freiwillige Arbeit für den Schutz der Tiere Namibias möchte mir einer der Bushmen am Vormittag seine Familie und sein Dorf zeigen und mir etwas über das Leben der indigenen Bevölkerung Namibias erzählen. Und so lerne ich das stolze Volk der San kennen, eine Ethnie die ursprünglich als Jäger und Sammler gelebt hat und auch heute teilweise noch diese traditionelle Lebensweise weiterträgt.
    Ich lasse mich beeindrucken von der Khoisansprache, die charakteristisch für ihre Klicklaute ist, darf ihre Hütten kennenlernen und lerne welche Pflanzen Energie liefern und wie man Pfeile baut um effektiv jagen zu können.
    Am Ende schenkt mir eine San-Frau noch ein für dieses Volk typisches Armband aus Buschmannperlen. Es handelt sich hierbei um kleine Schalen die aus Straußeneiern gefertigt und dann auf Ketten aufgezogen werden. Die Armbänder schützen mich ab jetzt vor allem Bösen.
    Mit dem Versprechen das Armband immer zu tragen, weil es sonst nicht wirkt, unwiederbringlichen Eindrücken und extrem viel Dankbarkeit auf beiden Seiten kehre ich ins Ressort zurück und muss das erstmal sacken lassen.
    Am Nachmittag darf ich dann wieder mit meiner mir so ans Herz gewachsenen Alina und den beiden coolsten Rangern Bessa und Jack zum Outside Feeding. Wir cruisen zu afrikanischen Beats entlang der Gehege und ich darf wieder Fleischbrocken über Zäune schmeißen und mich von Großkatzen jeder Art faszinieren lassen. Bei Humpy der Hyäne werfe ich das Futter etwas zu lässig ins Gehege. Sah wahnsinnig elegant aus und gibt in der Kür eine 10/10. Dummerweise bleibt das Stück Fleisch im Baum hängen. Wir versuchen es also mit einem langen Stock wieder in unsere Gewalt zu bekommen und Jack zeigt mir dann wie man richtig wirft. Mit wahnsinnig viel Schwung schleudert er das Fleisch in Richtung der Hyäne, die uns allerdings erneut völlig entgeistert anschaut, denn diesmal bleibt das Futter im Baum dahinter hängen. Mit gezielten Stockwürfen gegen den Ast fällt schlussendlich der Fleischbrocken Humpy genau vor die Füße. Hyäne glücklich, wir auf glücklich.
    Oh Mann, wie werde ich das alles vermissen!
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