Namibia Part 1

January 2023
Mein Volunteerprojekt im Tierschutz in Gobabis (Namibia) Read more
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  • Day 2

    Windhoek

    January 8, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 32 °C

    Es ist Samstag Abend kurz nach 19 Uhr, Flughafen Frankfurt. Ich habe soeben meinen Koffer aufgegeben und mich etwas emotionaler als erwartet von Sebastian verabschiedet. Nun sitze ich am Gate und realisiere was ich seit gut 2 Jahren in meinem Kopf geplant habe.
    Ich fliege nach Namibia. Ich werde dort freiwillig und unentgeltlich Drecksarbeit machen um denen zu helfen die das nicht selber können. Raus aus der Komfortzone und einfach mal machen.
    Den Platz im Flugzeug neben mir hat Annalena aus Darmstadt, gerade mit dem Studium fertig und die Zeit vor dem neuen Job nutzend um Freiwilligenarbeit im Tierschutz zu leisten.
    Harnas Wildlife Foundation? Ja klar!
    Was ein Zufall! Die erste Flugstunde wird gnadenlos verquatscht, was wir uns vorstellen, wie es werden wird und was uns antreibt. Danach verfällt der Flieger so nach und nach in Tiefschlaf bis so ziemlich alles am Schlafen ist, außer ich. Wie immer.
    Ich entscheide mich für Jurassic World 1 bis 3 und schaffe es tatsächlich zwischen den Filmen immer mal wieder für ein paar Minuten wegzudösen. Regelmäßige Turbulenzen holen mich leider sehr schnell in die Realität zurück. Ich schaffe den kompletten Flug trotzdem ohne Mama‘s Wundertabletten und kann es kaum glauben, als der Flieger fast pünktlich morgens in Windhoek aufsetzt. Ich hab es echt geschafft! Erster Langstreckenflug über 10 Stunden, alleine, ohne nennenswerte Panikattacke!
    Schnell stelle ich fest, dass vieles hier anders ist, sehr anders. Auf dem Einreiseformular will man von mir wissen wieviel Geld ich im Land ausgeben möchte. Da ich das überhaupt nicht weiß und mir das auch nicht wichtig ist, gebe ich mich als Student aus und werde daraufhin bei der Passkontrolle diesbezüglich auch nicht weiter befragt.
    Den vorab bestellten Transfer vom Flughafen zum Hostel kann ich nicht finden, also kümmere ich mich erstmal darum Bargeld zu bekommen. Der erste Automat erkennt meine Bankkarte nicht an, beim zweiten habe ich mehr Erfolg. Mein Transferfahrer ist immer noch nicht aufgetaucht, also besorge ich mir schnell noch eine lokale SIM Karte um im Dschungel immer mal ein Lebenszeichen nach Hause schicken zu können. Aus „schnell“ werden 1,5 h, die ich warten muss bis die Franzosen und Engländer vor mir ihre SIM Karte erhalten und freigeschalten haben. Den namibischen Angestellten kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Ich übe mich ein erstes Mal in Ruhe und Geduld, ich kann’s ja eh nicht ändern. Irgendwann nach 2 Stunden taucht dann auch mein Transferfahrer auf. Leonardo. Lächelnd. Gechillt. Und sich keiner Schuld bewusst, dass mein Flieger bereits 3 Stunden vorher gelandet ist.
    Am Hostel angekommen, bekomme ich einen ersten Vorgeschmack auf den namibischen Sommer. Ich springe das erste Mal am heutigen Tag unter die Dusche. Spoiler an dieser Stelle: es werden weitere Duschen folgen.
    Ich entscheide mich Windhoek zu Fuß zu erkunden, kapituliere aber nach einer Stunde aufgrund der brüllendem Hitze und der Müdigkeit die mir noch vom Flug in den Knochen steckt.
    Mit der Entscheidung Sightseeing in Windhoek ans Ende meiner Reise zu stellen, klingt mein Tag also jetzt mit namibischen Barbecue am Pool im Hostel aus, während ich diese Zeilen schreibe und nebenbei mit zwei jungen Forschern des Bereiches nachhaltiger Pflanzenschutz der Berliner Charité über die Pro‘s und Contra‘s der Bayer Crop Produkte diskutiere. Bissl Work-Life-Balance geht halt immer.😁
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  • Day 3

    Harnas Wildlife Foundation

    January 9, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 31 °C

    Mein Tag startet 6.30 Uhr. Schnell sind alle Sachen im Koffer verstaut, ich gönne mir noch ein Salamitoast und stehe wie vereinbart pünktlich 7.30 Uhr in der Lobby meines Hostels parat um für den Transfer zum Wildlife Project abgeholt zu werden. Der natürlich nicht kommt. Es wird 8 Uhr, es wird 9 Uhr. Ich überlege ob ich nervös werde, vielleicht haben die mich ja vergessen, entscheide mich aber dafür entspannt abzuwarten was noch passiert.
    Viertel nach 9 steht dann Piet völlig gechillt vor mir. Piet erklärt mir, dass er mich zum Resort bringen wird, wir vorher aber noch ein paar andere Teilnehmer einsammeln. Nach 1,5 h sind wir dann endlich auf der Strecke und kaum verlassen wir die Teerstrasse flitzt das erste Erdmännchen vor dem Auto über die Straße.
    Im weiteren Verlauf sehen wir schon viel von dem weswegen wir hier sind. Zebras, Giraffen, Gnus, Springböcke und Warzenschweine.
    Piet hält auf der Hälfte der Strecke an einer Lodge, lädt uns aus und erklärt uns, dass wir gleich von einem Kollegen eingesammelt werden der uns weiter fährt. „Gleich“ heißt in namibianischer Zeitrechnung 2,5 h.
    Aber wenn ich bisher eins in den 2 Tagen gelernt habe, dann das es hier eben anders läuft.
    Entsprechend spät erreichen wir das Resort, machen uns mit den bereits anwesenden Volunteers bekannt, essen eine Kleinigkeit und lernen dann das Volunteer Dorf, mein neues Zuhause für die nächsten Wochen kennen. Elektrizität gibt es in den Hütten nicht, Duschen und Toilette sind in separaten Hütten, geht beides aktuell auch nur mit Taschenlampe. Im Dunkeln besser nicht alleine draußen rumlaufen und wenn doch IMMER mit Taschenlampe und aufpassen wo man hintritt. Das sind die Regeln die ich mir auf die Schnelle merken kann. Sollte ich hinkriegen.
    Ich teile mir eine Hütte mit Cora, 19, Abiturientin aus München und Willow, 32, Webdesignerin aus New Hampshire. Wir verstehen uns gut, ich muss Cora noch versprechen dass sie mich wecken darf, falls sie nachts aufs Klo muss und genieße noch einen Moment diesen Wahnsinns Sternenhimmel, bevor wir alle völlig kaputt in die Betten fallen.
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  • Day 4

    Harnas Wildlife Foundation

    January 10, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 31 °C

    Meine erste Nacht in der afrikanischen Wildnis ist begleitet von Unmengen merkwürdiger Geräusche und Laute, einige davon klingen nach mehr als nur Hund und Katze.
    Ab 6 Uhr bin ich hellwach.
    Um 8 Uhr ist mein erstes Volunteer Meeting, ich erfahre welcher Gruppe ich angehöre und welche Aufgaben ich heute habe. Food Prep soll es sein, also beginnt mein Tag damit für unzählige Affenarten und Schildkröten jede Menge Äpfel, Karotten und Rote Bete im Akkord zu schnippeln.
    Kaum fertig damit, sind die Fleischfresser dran. Diesmal sind es ganze Körperteile von einem am Vortag vermutlich noch lebenden Esel die in artgerechte Stücke geschnippelt werden müssen.
    Ich bin so im Flow, dass ich mir die erste Blase an der Hand erschnippel. Bisschen Schwund ist halt immer.
    Nachdem ich die Schildkröten füttern durfte, kommt direkt schon der nächste Auftrag. Das Gehege vom Caracal (eine Luchs-Art) muss gereinigt werden. Bedeutet, dass Wasserbecken einmal komplett ausleeren, vom Schlamm befreien und wieder befüllen und im Anschluss das komplette Gehege vom Unkraut befreien. Ca. 2 Stunden beackern wir zu dritt das Areal. Kurz bevor wir durch sind und alles wieder pikobello aussieht, bemerke ich erst das der Caracal die ganze Zeit mit uns im Gehege ist und beaufsichtigt ob das auch alles vernünftig erledigt wird. Es ist halt sehr anders hier.
    Zum Mittagessen bin ich bereits schon komplett durch.
    Also nutze ich die 2 Stunden Pause um mich mit den Projekthunden Jula, Enzo und Brutus in der Sonne zu entspannen.
    Am Nachmittag verfüttern wir dann das am Vormittag so mühsam geschnippelte Futter. Als erstes sind die Mangusten dran, dem Erdmännchen ähnelnde in Familienclans lebende lustige Gesellen, die ihr Eselfleisch in kleinen mundgerechten Stücken erhalten. Dem dabei entstehenden Kampf um das beste Stück steht eine Silvesternacht in Berlin in nichts nach.
    Im Anschluss daran füttern wir die großen Schildkröten, die aber über das komplette Resort verteilt rumlaufen und sich sehr gut verstecken können, sodass diese daher erstmal gesucht werden müssen. 40 Schildkröten sollten es sein, wir finden 35, dann geben wir auf. Schließlich müssen noch Erdmännchen und Hyäne gefüttert werden.
    Bully, der Hyäne schmeißen wir einfach einen kompletten Eselskopf inklusive Hals über den Zaun, da muss nix geschnippelt werden, Bully macht das selber.
    Am Ende erhalten die Babyschafe noch ihre Flasche und Oma bekommt noch ihren Gemüsebrei. Oma ist eine bereits 35 Jahre alte Paviandame, die blind ist und gefüttert werden muss. Das artet am Ende in einem echten Geduldsspiel aus, den Oma macht sich einen Spaß daraus auf unserem Brei rumzukauen und jedesmal wieder auszuspucken. Erst als wir ihr den geliebten Bananenbrei bringen, ist sie zufrieden.
    Am Ende des Tages hab ich noch die Chance mit ein paar Rangern im Jeep auf Nachtstreife zu gehen und die Zäune der Löwen und Geparden zu kontrollieren. Nebenbei checken wir die Umgebung nach Wilderern, ab und an kann’s halt auch gerne mal ein bissl Nervenkitzel sind.
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  • Day 5

    Harnas Wildlife Foundation

    January 11, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 31 °C

    Zum heutigen morgendlichen Voluntermeeting erfahre ich dass meine Gruppe zum Caretaking am Vormittag und Outside Feeding am Nachmittag eingeteilt ist.
    Das bedeutet, wir kümmern uns am Vormittag um die Tiere im Ressort und am Nachmittag um alle anderen in den Aussengehegen auf dem 9000 qm umfassenden Gelände.
    Aber zuerst benötigen die sogenannten Bushmen (so nennen sich die namibianischen Helfer hier) noch Hilfe beim Ausladen und Einlagern von Gemüse und Obst für die nächsten 2 Wochen. Wir verladen also Unmengen an Kisten mit Bananen, Äpfeln, Rote Beete und Kohl und ich glaube dass ich soeben das beste Morgen Workout ever hinter mich gebracht habe.
    Im Anschluss mischen wir die Milch für die Baby Schafe und füttern diese direkt. Danach kommen die Wildfüchse und die Erdmännchen dran.
    Leider kommt uns bei den Erdmännchen eine sehr dominante und aggressive Kapuzineraffenmama dazwischen die mit ihrem Baby frei auf dem Gelände herum läuft und nun den Erdmännchen das Futter weg klaut. Wir versuchen es zu zweit. Lene lenkt die Affenmama mit kleinen Apfelstückchen ab und versucht sie wegzulocken und ich springe schnell ins Gehege und stell den Erdmännchen ihre Futternäpfe hin. Leider geht es einem Erdmännchen trotz allem nicht schnell genug, sodass er mir seine Krallen in die Wade hämmert und versucht an mir hochzuklettern. Ich blute zum ersten Mal etwas heftig, soll aber nicht das letzte Mal bleiben.
    Lange böse kann ich denen aber nicht sein, denn nachdem alles in Rekordzeit aufgefuttert ist, nutze ich die Zeit in der Lene noch die Affenmama ablenkt um mit ihnen zu spielen und zu knuddeln.
    Im Anschluss fahren wir noch mit dem Jeep eine größere Runde ab um die Futterstellen der Wildkatzen zu befüllen. Da die Ladefläche bereits mit Volunteeren gut gefüllt ist, nehme ich auf dem Beifahrersitz Platz mit Jula, dem Staffordshire im Fußraum und Lollo, einem winzigen Mischling mit Ohren so groß wie ihr ganzer Kopf auf meinem Schoß.
    Unterwegs treffen wir noch auf Babe das Warzenschwein das pausenlos versucht uns das Essen für die Wildkatzen zu klauen.
    Am Nachmittag bereiten wir zuerst das Futter für die Tiere vor die in den Aussengehegen leben. Das bedeutet eigentlich nichts anderes als das wir ein halbes Pferd, welches uns die Bushmen bereits in Stücke der Größe einer Bowlingkugel zerteilt haben mit Vitaminpulver und verschiedenen Medikamenten präparieren. Dafür gibt es Behandlungspläne mit den jeweiligen Krankheiten oder Verletzungen der entsprechenden Tiere.
    Danach geht’s endlich los. Mit dem Transporter düsen wir entlang der Zäune durch die Wildnis. Da der Laderaum voll mit dem präparierten Futter ist, sitzen Lene und ich auf dem Dach und weichen im Super Mario Style den Ästen und Zweigen auf dem Feldweg aus. Ich verliere als erstes ein Leben als mich ein Ast sehr heftig am Arm erwischt. Ich blute ein zweites Mal, aber egal. Es macht einfach so viel Spaß!
    Wir schmeißen den Geparden, Hyänen, Löwen und Leoparden die riesigen Fleischstücke über den Zaun und dokumentieren deren Gesundheitszustand und das äußere Erscheinungsbild.
    Ich bin völlig im Rausch von der Faszination die von diesen Tieren ausgeht.
    Auf dem Rückweg halten wir noch beim Stachelschwein Paula, die gerade ein Baby bekommen hat (welches sich leider nicht zeigt) und laden die Futterreste auf der Boneshall ab. Dabei handelt es sich um eine grosse Fläche im Wald auf der Kadaver und Reste gelagert werden. Dieses Gebiet dient diversen Aasgeiern als Lebensraum, die sich von der Boneshall ernähren und dort nisten.
    Zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich diese unfassbar großen und tatsächlich nicht so schönen Tiere. Aber Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.
    Am Ende des Tages sitze ich vor unserer Hütte und kann nicht aufhören diesen Wahnsinns Nachthimmel zu betrachten.
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  • Day 6

    Harnas Wildlife Foundation

    January 12, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 32 °C

    Mein Morgen beginnt wieder mit meinem frisch aufgebrühten Kaffee, den ich mir samt Espressokocher aus Deutschland mitgebracht habe. Magdalena die uns Volunteere jeden Morgen mit Stärkung für den Tag versorgt, beobachtet mich heute wieder fasziniert wie ich meinen Kaffee zubereite. Hier wird wenn überhaupt tatsächlich nur Instantkaffee getrunken.
    Mit Kaffee und Müsli genieße ich den Blick aus unserer Laapa, wie die Aufenthaltsräume hier genannt werden und sehe am Wasserloch bereits die erste Kudu Herde vorbei ziehen.
    Bei der morgendlichen Aufgabenverteilung erfahre ich mit Freude, dass wir im Outside Feeding sind, also diesmal quasi die Morgenrunde übernehmen und Frühstück bringen.
    Beim Vorbereiten und Verladen des Futters bin ich zum ersten Mal seitdem ich hier bin etwas nachdenklicher. Vor mir liegen tatsächlich 7 komplette Pferdeköpfe, ich kann quasi fühlen wie sich die Nüstern, Augen und Ohren noch am Vortag angefühlt haben müssen, bevor diese Tiere ihrer Bestimmung als Futter zugeführt wurden. Mit diesen Tieren bin ich groß geworden und sie sind während des ersten Teil meines Lebens der Hauptbestandteil meines Alltags gewesen. Deswegen haben Pferde für mich einen besonderen Stellenwert. Nun muss ich ausgerechnet diese von mir so geschätzten Tiere an Löwen verfüttern. Nachdem der erste Pferdekopf über den Zaun geflogen ist, begreife ich zum ersten Mal real den Kreislauf des Lebens und verstehe für mich, dass alle Tiere denselben Wert haben unabhängig davon ob ich sie mehr mag als andere.
    Im weiteren Verlauf landen noch alle anderen Pferdeköpfe in hungrigen Löwen- und Leopardenmäulern und ich entscheide mich dafür, dass Pferdeköpfe über Zäune schleudern definitiv das intensivere Workout ist, als Obstkisten stapeln.
    Einer der ganz Hungrigen ist Hellboy, der schönste Leopard den ich je gesehen habe und auch einer der seinem Namen alle Ehre macht. Kaum werfen wir das Futter über den Zaun, springt Hellboy mit einem Wahnsinnssprung aus dem Stand genau auf Höhe des Zaunes. Für einen kurzen Moment schliesse ich mit meinem Leben ab bis unser Ranger Jeremie versucht uns zu beruhigen indem er erklärt, dass Hellboy auch locker über den Zaun springen könnte. Tut er aber nicht, weil er nicht weiß, dass er’s kann. Ich komme zu dem Schluss, dass mich das nicht überzeugt, vertraue dem erfahrenen Ranger an dieser Stelle aber einfach mal. Bleibt mir auch nix anderes übrig.
    Nachdem Geparden und Affen auch versorgt sind, kehren wir zum Reservat zurück und bereiten die Mahlzeiten für die Nachmittagsfütterung vor. Wir schneiden also aus riesigen Stücken Pferdehals und Flanke kilogenau den Bedarf eines jeden Raubtieres zurecht und lagern diese bis zum nächsten Tag im Kühlraum.
    Der Rest des Tages wird dann weniger spektakulär. Wir müssen am Nachmittag erst noch eine Pflichtschulung hinter uns bringen, die das namibische Gesetz für Volunteering vorschreibt und für die wir bisher noch keine Zeit gefunden hatten. Im Anschluss sind die meisten Arbeiten bereits erledigt, sodass ich noch die Aufgabe bekomme alle 9 Hunde im Reservat zu duschen und zu shampoonieren. Da von Handtaschenhund bis Dogge alles dabei ist, wird das tatsächlich ein Riesenspass. Am Ende riechen alle Hunde nach Vanille und auch ich bin 9-mal komplett geduscht.
    Zum Abschluss des Tages nimmt uns die Volunteer Leitung auf einen kleinen Nature Drive außerhalb der Reservatgrenzen mit. Wir beobachten das Wasserloch mit all den Kudus, Oryx, Straußen und Springböcken und finden sogar eine Giraffenfamilie mit Baby.
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  • Day 7

    Harnas Wildlife Foundation

    January 13, 2023 in Namibia ⋅ ☀️ 32 °C

    So langsam kommt Routine rein. Ich verbringe den heutigen Vormittag wieder mit Gemüse und Obst schnippeln und kenne mittlerweile alle Schritte und Abläufe. Dementsprechend sind wir super schnell fertig. Wir füttern die kleinen Schildkröten, bauen deren Wasserloch im Gehege neu und starten mit der Futtervorbereitung für die Fleischfresser, um dann endlich zu einem meiner Highlights zu kommen, der Mangustenfütterung. Ich darf den Eimer mit den Fleischstücken tragen und bin direkt wieder die Königin von Mangusten-World. Ich hab das Kommando, alles läuft mir nach.
    Wir füttern außerhalb des Zaunes vom Reservat, da jede Menge Truthähne, Gänse, Pfauen und ein Strauß innerhalb rumlaufen, die die Mangusten bei der Fütterung gerne ärgern. Normalerweise ist das kein Problem, wir steigen über den Zaun, die Mangusten kriechen darunter hindurch und dann startet die Schlacht am Buffet. Funktioniert am Anfang noch voll gut. Als wir bereits gehen wollen, bemerken wir ihn! Ein Falke kreist am Himmel und kommt immer tiefer. Kurz darauf kommt ein zweiter hinzu. Sofort springt der Puls auf 200. Was tun? Wir packen sofort den Teller mit den Fleischstücken und platzieren diesen am nächstgelegenen Baum. Dummerweise checken das nicht alle Mangusten. Die Ersten vom Buffet sind noch völlig berauscht von ihrem 5 Sterne Deluxe Fleischstückchen und kauen in Trance auf dem freien Feld liegend drauf herum. Wir versuchen noch alle hoch zu scheuchen und unter den Baum zu treiben, aus dem Augenwinkel sehe ich aber schon den ersten Falken in den Sturzflug gehen. Hilflos müssen wir mit zusehen wie er sich einen aus dem Mangustenclan krallt und davon fliegt. Scheisse! Wieder einmal wird mir real gezeigt was den Kreislauf des Lebens ausmacht. Jedes Tier hat seinen Platz und seine Berechtigung und es gehört eben einfach dazu, dass es auch mal auf Kosten der Tiere geht die man lieber mag.
    Etwas geknickt bereiten wir den Rest für die Nachmittagsfütterung vor und füttern noch die Aasgeier vor denen ich nach wie vor unheimlich Respekt habe. Anschließend erholen wir uns dann in der Mittagspause vom Schock.
    Der geht aber recht schnell vorüber, denn Babe das Warzenschwein schaut vorbei und liefert sich ein Battle mit einer der Riesenschildkröten. Leider kann ich nicht sehen wie es ausgeht, denn ich erfahre dass eine neue Volunteerin zu uns stößt und in meiner Hütte einquartiert wird, sodass ich schnell eine Einweisung geben muss. Rebecca, 23, Medizinstudentin aus Neuseeland ist eigentlich in einem Medical Care Projekt tätig, steigt aber für ein paar Tage bei uns mit ein. Wir sind sofort auf einer Wellenlänge.
    Am Nachmittag sind wir dann für‘s Caretaking eingeteilt, bedeutet alle Tiere innerhalb des Ressorts müssen gefüttert werden. Wir starten mit den großen Landschildkröten, finden diesmal nur 33 und gehen weiter zur Fütterung der Hyäne Buddy, dem Caracal, der Paviandame Oma und allen Hunden und Katzen. Am Ende bereiten wir noch die Milch auf für die Baby Schafe und beenden unseren Arbeitstag mit meinem Highlight, den Erdmännchen.
    Die aggressive Kapuzineräffchenmama (wir haben sie mittlerweile Cruella getauft) mit ihrem Baby, können wir noch weit vor dem Erdmännchen Gehege mit einer Süsskartoffel abfangen und abhängen, sodass wir tatsächlich Zeit und Ruhe für die Erdmännchen selbst haben. Wir nutzen diese für intensive Kuschel- und Krabbeleinheiten. Ein Erdmännchen findet das so abgefahren, dass er mich einmal und Lene direkt viermal markiert. Nun gut, dann gehören wir jetzt wohl zu ihm und seinem Clan. Wir feiern diese Familienzusammenführung direkt mit einem Familienfoto zum Abschluss.
    Der Tag klingt aus mit einer lustigen Volunteer Runde und Kartenspielen an der Bar.
    Auf dem 10-minütigen Rückweg vom Ressort zum Volunteerdorf quer durch die afrikanische Wildnis begegnen wir dann meiner ersten Schlange, allerdings ein sehr winziges Exemplar und schnell wieder verschwunden. Durchatmen!
    Ein schönes Ritual lässt diesen Tag dann wundervoll ausklingen. Kurz vor dem Erreichen des Volunteerdorfes schalten wir alle unsere Taschenlampen aus und lassen den unglaublichen Sternenhimmel für ein paar Minuten auf uns wirken.
    Hier an diesem Ort treffen offene, neugierige Menschen aus der ganzen Welt mit komplett unterschiedlichen Lebensstellungen und Kulturen aufeinander. Aber in einem Punkt sind sich alle einig. Der Himmel über Afrika ist der schönste auf der ganzen Welt.
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  • Day 8

    Harnas Wildlife Foundation

    January 14, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 31 °C

    Es ist Samstag und das bedeutet auch in Namibia Wochenende. Trifft allerdings nur auf die zu, die nicht mit Tieren arbeiten. Da unsere Babies trotzdem gefüttert werden müssen, teilen wir uns für den Notdienst auf. Meine Schicht ist also heute, dafür hab ich am Sonntag einen freien Tag.
    Wir bereiten wieder für alle das Futter vor, schnippeln wie die Weltmeister und versorgen jeden mit Frühstück. Im Anschluss melde ich mich noch freiwillig mit zwei anderen um die Aussengehege abzufahren und die Raubtiere zu füttern. Für mich ist das Outdoor Feeding weiterhin eines der Highlights. Es ist einfach großartig ein Teil im Leben dieser unglaublichen Tiere zu sein.
    Am Nachmittag steht der Rest der Fütterungsrunde an. Ich übernehme wieder die Erdmännchen. Da wir aber nur mit der Hälfte aller Volunteere im Einsatz sind, muss ich diesmal alleine ran.
    Das merkt auch Cruella die aggressive Kapuzineraffenmama. In einem unbemerkten Moment klaut sie zwei Fleischstücke aus einem der Näpfe, den ich nur kurz am Zaun abgestellt habe. Ich bemerke das recht schnell und versuche wieder die Vorherrschaft über die Näpfe zu bekommen. Das veranlasst Cruella allerdings tatsächlich mich zum Battle herauszufordern. Sie baut sich vor den Näpfen auf und alles brüllen und scheuchen scheint sie nur noch selbstsicherer zu machen. Ich gebe mich nicht so leicht geschlagen und trete ihr zum Kampf bereit bewaffnet mit den Kuscheldecken aus dem Erdmännchenhaus entgegen. Meine Erdmännchenfreunde beobachten das Spektakel vom Dach ihres Häuschen’s und feuern mich euphorisch an. Eventuell riechen sie aber auch einfach nur ihr Futter und verstehen nicht warum ich es nicht einfach ins Gehege stelle. Ich entscheide mich ihr lautes Quieken als Schlachtruf zu verstehen und gehe zum Angriff über indem ich versuche Cruella mit den Kuscheldecken von den Näpfen wegzutreiben. Erst als ich bemerke, dass sie keine Skrupel zeigt mir ins Gesicht zu springen und bereits in Sprungposition geht, greife ich zum allerletzten Mittel und bewerfe sie mit Sand. Ist nicht die schönste Art einer Kapuzinermama begreiflich zu machen, dass sie sich nicht einfach am Futter MEINER Erdmännchen bedienen kann, aber in diesem Fall leider alternativlos.
    Meine neue Erdmännchen Familie hat den Kampf mit Spannung verfolgt und bekommt nun noch ihr hart erkämpftes Futter. Vor lauter Dankbarkeit werde ich am rechten Bein nochmal markiert, während mir am linken Bein der Schuh angeknabbert wird. Ja, ich liebe euch doch auch!
    Nachdem auch alle Hunde versorgt sind und ich meine obligatorischen Liebesbekundungen an Jula, Brutus und Enzo verteilt habe, verbringen wir zusammen mit der Volunteerleitung den Restnachmittag mit ein paar Spielen und jede Menge Spaß. Am Abend werden wir dann von den namibischen Mitarbeitern auf ein typisches Grillfest eingeladen, hier nennt sich das Braai. Es gibt leckere Grillspieße, Würstchen und Steak vom Gnu und extrem leckeres selbstgebackenes Knoblauchbrot. Im Anschluss haben wir unfassbar Spaß dabei mit den mir so ans Herz gewachsenen Rangern traditionelle namibianische Tänze um die Feuerstelle nachzutanzen.
    Unser Tag endet wieder mit dem obligatorischen Innehalten unter dem Nachthimmel Namibia‘s.
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  • Day 9

    Harnas Wildlife Foundation

    January 15, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich habe meinen ersten freien Tag in dieser Woche und den nutze ich erstmal um was länger zu schlafen. Geht leider nur bis 9 Uhr, dann hat sich die Hütte schon wieder so aufgeheizt, dass Schlafen nicht mehr möglich ist. Ich gönne mir eine kalte Dusche nehme mir mein Buch und verbringe die nächsten Stunden auf einer Liege um Schatten. Später schaue ich noch in der Nachbarhütte vorbei und während uns eine Katze nach der anderen besucht, verquatschen wir zu dritt die Zeit bis zum Mittagessen. Wir philosophieren darüber was wir am Leben in Europa vermissen und stellen einmal mehr fest wie gut wir es doch eigentlich haben.
    Beim Essen passiert es dann! Von einem Moment auf den anderen fängt es an zu regnen. Und wie!
    Ich kann’s kaum glauben. Nach einer Woche bei täglich 33 Grad ist das eine unglaubliche Wohltat. Alina und ich zögern nicht lange und stellen uns minutenlang in den Regen. Am Ende liegen wir auf den herrlich abgekühlten Steinen und stellen uns vor wir wären im Spa.
    Gurkenscheiben für die Augen sind leider nicht greifbar. Wir helfen uns mit abgekühlten Steinen aus.
    Nebenan ist Babe unser Warzenschwein währenddessen aktiv und hinterlässt ein Chaos am unbeaufsichtigten Pool. Sämtliche Klamotten der anderen Volunteere sind durch für Gegend geschmissen und abgeknabbert. Die Schokoladen und Chips Reserven existieren nicht mehr. Nichts ist sicher vor diesem Warzenschwein.
    Am Nachmittag passiert nicht mehr viel. Ich suche mir mit meinem Buch wieder einen schattigen Platz, döse nochmal für ein Stündchen vor mich hin und verquatsche wieder die Zeit.
    Mehr passiert tatsächlich nicht mehr. Am Ende des Tages sitzen wir alle in unseren Hütten während draußen ein unglaubliches Gewitterschauspiel abgeht.
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  • Day 10

    Harnas Wildlife Foundation

    January 16, 2023 in Namibia ⋅ ⛅ 30 °C

    Montag. Neue Woche. Ich bin topfit, super motiviert und fühle mich sicher in sämtlichen Abläufen, Aufgaben und Routinen. Der Tag kann kommen!
    Dass Arbeit mit Tieren, vor allem im Tierschutz niemals Routine ist, wird meine heutige Lektion werden. Das weiß ich aber jetzt noch nicht. Ich sitze am Frühstückstisch mit meinen Katzen Buddies und stärke mich für den Tag.
    Beim Morgenmeeting erfahre ich dann, dass am Abend fünf neue Volunteere aus Deutschland, Holland und Frankreich dazu kommen. Da ich nun zum alten Eisen gehöre, werde ich mit Alina zum Teamlead befördert und somit auserkoren die Newbies anzuleiten.
    Einarbeiten? Kann ich!
    Die Neuen kommen allerdings erst abends an, also arbeiten wir heute noch in unserem bestehenden Team. Die Aufgabe diesmal, die Zäune der Aussengehege kontrollieren und Löcher von Aus- oder Einbruchsversuchen an den Zäunen der Gehege stopfen. Mit Schaufeln bewaffnet düsen wir wieder auf der Ladefläche des Transporters entlang der Aussengehegezäune und buddeln alle Löcher wieder zu die in der Regel von wild lebenden Tieren unter den Zäunen entlang gebuddelt werden, da diese zum Futter innerhalb der Gehege gelangen wollen.
    Mit Abstand ist das der härteste Job bisher, bei 33 Grad in der prallen Sonne ständig von der Ladefläche auf- und absteigen, Löcher wieder zu schaufeln, 10 Meter weiter fahren und wieder von vorne. Wenn ich heute keine Muskeln bekomme, dann nie.
    Umso mehr genieße ich die kurzen Strecken zwischen den Gehegen in denen wir uns auf der Ladefläche bei voller Fahrt den Wind durch‘s Gesicht pusten lassen.
    Bei einer dieser kurzen „Entspannungs“-Fahrten passiert es dann. Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst, nach unten geschaut, weil eine Trinkflasche über die Ladefläche gerollt ist. Und mir knallt ein fetter Ast quer über‘s Gesicht. Meine linkes Augenlid hat einen fetten Cut und fängt sofort an zu bluten, über die Augenbraue zieht sich ein Riss der Scar aus König der Löwen alle Ehre macht. Am Augenrand ist ein zweiter Cut der sofort anschwillt. Da ich tatsächlich keine schlimmen Schmerzen habe und wir mit den Zäunen noch nicht durch, stoppe ich die Blutung durch Abdrücken mit einem Taschentuch und bringe den Job mit meinen Volunteerkollegen zuende. Im Ressort wieder angekommen suche ich aber dann doch direkt Chiara, meine Volunteerkollegin aus der Schweiz. Chiara arbeitet in einer Apotheke und hat eine Krankenpflegerausbildung. Also werde ich erstmal nach europäischen Standard erstversorgt. Desinfiziert, die Wunden geklebt und Pflaster drauf. So verbringe ich dann den Rest des Tages, während mein Auge nach und nach zuschwillt und eine wunderschöne, strahlende Violett-blaue Farbe annimmt. Willow, meine amerikanische Kollegin, sieht mich und sagt nur „Peggy, you are badass.“ Ich nehm‘s mal als Kompliment.
    Am Nachmittag sind wir wieder für‘s Caretaking eingeteilt, bevor wir dann auserkoren werden eine Kobra auszusetzen. Diese wurde beim Reinigen des Löwengeheges im Wasserloch gefunden und gesichert. Nun suchen wir einen geeigneten Platz um sie wieder in die Freiheit zu entlassen und sie vor dem erneuten Ertrinken zu bewahren. Ich sitze also mit Lene und Alina und einer Kiste mit einer Kobra drin auf der Ladefläche und wir düsen fast 20 Minuten durch die namibische Wildnis.
    Schlangen sind mein Endgegner. Kobras sind zudem hochgiftige Schlangen. Jeder kann sich jetzt denken wie unfassbar gut ich mich auf dieser Ladefläche mit der Kiste gefühlt habe. NICHT!
    Am Ende finden wir einen geeigneten Platz weit weg vom kompletten Harnas Wildlife Gelände und entlassen Frau Kobra in ihr neues Leben. Gern geschehen! Komm bitte nicht wieder!
    Im Ressort zurück bin ich noch für den Dogwalk eingeteilt, d.h. alle 9 Hunde einsammeln und die einmal durch die Wildnis jagen. Ich helfe danach noch bei der Fütterung der Hunde und entschließe mich dann das Abendessen auszulassen und direkt unter die Dusche zu springen. Mein Kopf schmerzt nach diesem Tag dann doch ganz gut, sodass ich mir noch eine Aspirin gönne und früh zu Bett gehe.
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  • Day 11

    Harnas Wildlife Foundation

    January 17, 2023 in Namibia ⋅ ☁️ 28 °C

    Der Tag heute startet mies, ganz mies. Manon aus Frankreich, eine der neuen Volunteere nimmt sich völlig selbstverständlich ohne zu Fragen oder irgendein Wort zu verlieren meinen Espressokocher der beim Frühstück vor mir auf dem Tisch steht und macht sich über meine frisch gemahlenen Bio-Arabica-Bohnen her. Ich weise sie im Rahmen meiner morgendlichen Höflichkeit darauf hin, dass die Kaffeebohnen nicht zum allgemeinen Volunteer Frühstück gehören, sondern mein persönlicher Luxusgegenstand in der afrikanischen Wildnis sind, was sie etwas angepisst hinnimmt. Sie stellt mir den Esspressokocher wortlos zurück und ich gebe mein Vorhaben direkt wieder auf französische Landsleute endlich mal zu verstehen, geschweige denn lernen sie zu mögen. Ich hab’s versucht! Ehrlich! Die wollen das einfach nicht.
    Der restliche Tag wird dann tatsächlich mal ein Routine-Tag. Wir kümmern uns am Vormittag beim Caretaking um die Frühstücksfütterung aller innerhalb des Ressorts lebenden Tiere. Natürlich einschließlich meiner neuen Erdmännchenfamilie, die mich bereits von Weitem auf dem Dach ihres Häuschen stehend begrüßt. Es fühlt sich schon an wie nach Hause kommen. Natürlich ist auch die aggressive Cruella mit ihren Baby wieder da. Diesmal hab ich aber mit Lene und Willow Verstärkung und mit vereinten Kräften und einem Apfel schaffen wir Cruella vom Erdmännchenbau abzulenken, sodass diese ganz in Ruhe ihr Frühstück bekommen. Wobei es nicht wirklich ruhig am Frühstückstisch zugeht, denn heute gibt es ausnahmsweise eine Delikatesse. Lebendfutter! Kaum mache ich die Box mit den Käfern auf, ist der Familienfrieden dahin. Alles stürzt sich ohne Rücksicht auf Verwandtschaft auf die Leckereien. Ich rette meine Füße und Beine die in der allgemeinen Schlacht um den fettesten Käfer gekrallt und gezwickt werden über die Mauer und entscheide mich dazu mich aus diesem Familienstreit rauszuhalten. Sollen die unter sich klären. Man kann sich seine Familie halt nicht aussuchen.
    Am Nachmittag werden wir wieder für‘s Outside Feeding eingeteilt. Bedeutet für mich erstmal wieder Fleischbrocken aus der Kühlung holen, Transporter beladen und dann den Geparden, Hyänen, Wildhunden und Löwen das Abendmahl über den Zaun schmeißen. Es ist immer wieder großartig und Respekt einflößend diesen Tieren so nahe sein zu können. Ein unglaubliches Gefühl. Ja, das werde ich definitiv vermissen, wenn ich diesen tollen Ort hier wieder verlassen muss.
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