• Graf Magnus Gabriel de la Gardie, einst Besitzer von Schloss LäcköIm Königssaal - Porträt des Schwedenkönigs Gustav II AdolfKönigin ChristinaEin ganzer Raum würdigt den einstigen Gegner Österreich.Graf de la Gardie ist nach dem Tod des Königs sogar Regent für den minderjährigen Karl XI.

    Schloss Läckö

    July 7 in Sweden ⋅ 🌧 15 °C

    Über den Wassern des größten schwedischen Sees Vänern thront Schloss Läckö, einst Stammsitz der Adelsfamilie de la Gardie. Graf Magnus Gabriel de la Gardie galt als ausgesprochen gutaussehender Mann, vor allem war er aber sehr reich - an Geld, Einfluss und Macht. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges bewährte er sich als Kriegsherr im Baltikum, stieg nach und nach zum General, später auch zum Feld- und Reichsmarschall auf. Königin Christina holte ihn nach Stockholm an ihren Hof, machte ihn zum Kommandanten ihrer Leibgarde - und wohl auch zu ihrem Liebhaber. Zugleich heiratete er - durchaus über seinem Stand - eine Prinzessin von Pfalz-Zweibrücken. Graf Magnus Gabriel de la Gardie war zu dieser Zeit wohl der mächtigste Mann Schwedens. Doch 1653 entzog Königin Christina ihm ihre Gunst. Der Graf zog sich in die Provinz, in sein Schloss Läckö zurück.
    Doch schon ein Jahr später trat die Königin zugunsten ihres Cousins zurück, ging nach Rom und konvertierte zum Katholizismus. Damit stieg der Stern des Grafen wieder: Unter Christinas Nachfolger Karl X. Gustav stieg de la Gardie wieder zu höchsten militärischen und politischen Würden auf, wurde schließlich sogar Reichskanzler. Erneut war er der mächtigste Mann Schwedens nach dem König. Als Karl X. Gustav starb, wurde der Graf Regent für dessen minderjährigen Sohn, Karl XI.
    Doch als der König Karl XI. volljährig war, entzog er de la Gardie nach und nach alle seine Ämter und Ehrentitel. 1681, wenige Jahre vor de la Gardies Tod, befahl dieser die sogenannte große Reduktion, den Einzug zahlreicher Adelsgüter zu Deckung des staatlichen Defizits. Betroffen war auch der einst so mächtige Magnus Gabriel de la Gardie, der ausgerechnet sein Lieblingsschloss Läckö an die Krone abtreten musste.
    Beeindruckend sind im Schloss vor allem die gut erhaltenen Wand- und Deckenmalereien, die u.a. die Schlachten und Helden des 30jährigen Krieges würdigen, aber auch das Königshaus von Österreich und damit die bedeutendsten Gegner aus dem Dreißigjährigen Krieg ehren.
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