France
Port Leucate

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Travelers at this place
    • Day 2

      Der Morgen danach: Kalt am Meer

      March 19, 2022 in France ⋅ ☁️ 13 °C

      Eiskaltes Erwachen mit Eiern by Lukas
      Katha liebt das Fahrradfahren, deswegen kurzer Trip zum Lidl
      Neoprenanzüge sind top -> Also schnell aufs SUP! 🏄🏼‍♂️

    • Port Leucate

      July 11, 2007 in France ⋅ ☁️ 22 °C

      In der Nacht zum Montag, 9. Juli gibt es etliche Gewitter mit großem Getöse, Regen, Hagel und Sturm – ein ungemütlicher Schlaf. Am Morgen ist wieder der Teppich neben dem Bett durchnässt, Olga ist immer noch nicht ganz dicht vorn. Es stürmt noch immer, der ganze Tag vergeht mit dem Sausen, Klappern und Heulen in den Wanten und Masten der vielen Boote, die hier liegen. Bei unserem Stadtgang entdecken wir im Ortskern einen zweiten Hafen, und drum herum viele Geschäfte: Mode, Schickimicki, Restaurants, Immobilienmakler …
      Der stürmische Ausflug endet mit dem Heimweg über den Mittelmeerstrand, den vor allem Jóia genießt. Der Rest des Tages vergeht mit schlafen, lesen, schreiben, Hund bürsten … und Geheule in den Wanten.
      Der Dienstag ist ein weiterer Sturmtag. Das Heulen und Klappern geht uns auf die Nerven. Und für morgen ist noch keine Wetterbesserung in Sicht. Wir sitzen fest. Im Ort suchen wir einen Hotspot für unser Wi-fi orange, finden aber nichts. Im Yachtladen erstehen wir immerhin neue Fender für Olga, die ganze Altreifengarnitur geht von Bord in den Müll und das Schiff wird etliche Kilo leichter. Fidel baut einen der großen Kraftstoff-Tanks aus, zwei reichen – nochmal weniger Kilos. Im Laden gibt es auch ein Buch mit den Ukw-Sendekanälen für die Wetter-Vorhersagen. Und ein Windex – das Gerät, das anzeigt, woher der Wind weht, und es muss auf dem Mast montiert werden. Das bedeutet: als Nächstes bei ruhigem Wetter muss ich da hinauf. Man hat einen guten Überblick von oben!
      Am Abend entdecken wir an der Telefonzelle die Anzeige eines Cafés: Internet für Laptop-Mitbringer umsonst! Na, hurra, da gehen wir morgen hin.

      Der Mittwoch verging mit Heulen und Klappern, aber es wurde merklich weniger. Im Cyber-Café waren wir endlich erfolgreich mit dem Empfangen und Senden von E-Mails:
      »Liebe H.,
      Ja, in Sète haben wir einige friedliche, wenn auch sehr laute, Tage verbracht. Um uns herum toste die Stadt mit Eisenbahn, viel Bootsverkehr, der das Wasser um uns herum aufwühlte. […]
      Wir waren froh, dort wegzukommen. Narbonne Plage und Port Leucate sind typische Badeorte älterer Couleur, wohl hauptsächlich für Franzosen. Hier in Leucate gibt es zwei Häfen, kuck mal bei Google Earth nach. Der zweite Hafen liegt mitten im Ort, so dass die Skipper ihre Yacht quasi vor der Haustür haben, ähnlich wie in Ampuriabrava an der Costa Brava.
      Das Segeln ist für mich als Landratte nicht so einfach zu bewältigen. Wenn von hinten die Brecher auf das Deck klatschen, oder sie sich strudelnd überlagern finde ich das schon beängstigend. Vier Windstärken – ich glaube, mehr halte ich nicht aus. Als wir vor dem Kap festhingen, dachte ich schon: Jetzt ist es aus, Olga kann vor den Brechern nicht mehr ausweichen, das Hindernis zieht uns hinunter. Andererseits stelle ich aber fest, dass das Boot sich enorm gut verhält, selbst bei der Rückwärtsfahrt unter Motor, den Brechern entgegen, benahm sie sich sehr gutmütig und lupfte sich immer wieder obenauf. Rein rational betrachtet stelle ich mich also an. […]
      Hier im Hafen an unserem Steg liegen vier oder fünf fabrikneue Yachten der Firma Beneteau, die Fender noch in Plastik eingeschlagen. Und wenn ich das sehe, alles so fein und glänzend, sortiert und am richtigen Platz, die Beschläge, Umlenkrollen, die Schoten und Fallen, alles neu und sauber – ich würde doch nicht tauschen wollen. Die Boote sehen irgendwie steril aus.
      Das sind bestimmt tolle Yachten. Aber unsere Olga ist ein Unikat, und jedes Teil an ihr ist selbst erdacht, bestimmt, gemacht, verbessert. Da kann keine noch so schöne Yacht mithalten. Komfort? Wir haben, was wir brauchen. Natürlich hakt es hier und da und gibt es Miseren – aber die werden behoben, oder wir leben damit. Fidel hat die Tendenz, jedes Fleckchen mit Technik zu belegen. Da muss ich als »Haus«-Frau natürlich protestieren. Nicht auch noch ein Aufladegerät in die Besteckschublade! Bitte die Tassenhalterungen nicht für die Navigationsgeräte missbrauchen … aber wir werden uns schon einigen.
      Nun zu deiner Frage: Warum hat unsere Olga zwei Masten? Das liegt daran, dass der Mittelpunkt für EINEN Mast so ungünstig lag, er hätte dann mitten durch die Kajüte gesetzt werden müssen, er braucht ja einen stabilen Sitz. Der Hauptmast sitzt deshalb mehr achterlich auf der hinteren Kajütenwand, bzw. dort auf einer Stütze. Er sitzt aber für einen alleinigen Mast zu weit hinten; damit hätte der Segelschwerpunkt zu weit hinten gelegen. Der zweite Mast sitzt vor der Kajüte auf dem Beam, und wir können so sehr differenziert die Segelfläche ausnutzen. Vollsegel sieht, von vorn nach hinten, so aus: Vorsegel, Toppsegel auf dem Fockmast, Stag-Großsegel, Besansegel auf dem Großmast. Mit drei Segeln sind wir schon gefahren und es geht ordentlich ab.
      Jetzt zu deiner zweiten Frage, warum wir nicht über die Petit Rhône ins Mittelmeer gefahren sind: Die Petit Rhône ist nach der Abzweigung des Kanal de St. Gilles nur noch für sehr flachgehende Boote schiffbar, sie ist nicht betonnt, das wäre vielleicht noch gegangen. Das Haupthindernis für uns war jedoch der Golf du Lion, der berüchtigt dafür ist, dass die Winde dort sehr heftig blasen, das wollten wir uns ersparen.
      Jóia ist schon wirklich phänomenal. Sie kennt so viele Worte und versteht oft intuitiv, was man von ihr will. Dass sie nicht »in den Füßen« sein soll, wenn es heftig hergeht oder bei Manövern, das weiß sie, das haben wir nie geübt, das spürt sie einfach. Schwierig ist es, wenn sie fühlt, dass ich Angst habe und sie mir nah sein will, was dann aber auch nicht geht, weil sie dann im Weg ist. Dann ist sie unglücklich. Ich verspreche ihr dann Spielen am Abend und man könnte meinen, sie versteht auch das. Wenigstens nimmt sie auch mal ein hartes Anfassen (ich verweise sie nachdrücklich auf einen bestimmten Platz) nicht übel. Wenn wir von Bord gehen, ist alles wieder gut und vergessen. Da ist sie einfacher als manchmal Menschen.
      Nun also, wann und wie wird es weitergehen? Vor uns liegen wieder schwierige Abschnitte, das Cabo Creus hinter der spanischen Grenze … und ich weiß wirklich nicht, ob ich das schaffe. Aber: mitgegangen, mitgefangen! Ich muss darauf vertrauen, dass das Boot gut ist, dass es schwimmt und dass der Käpt’n sein Schiff steuern wird, durch alle Gegebenheiten …«
      Im Internet-Café fragten wir alle einschlägigen Programme nach Wetterprognosen ab. Fazit: Für morgen ist Segelwetter vorausgesagt.
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    Port Leucate

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