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  • Day 8

    Baan Tong Luang

    December 18, 2012 in Thailand ⋅ ☀️ 20 °C

    In dem Dorf lebt eine größere Ansammlung der "Long Neck Karen". Ihr eigentlicher Stamm lebt in den Bergen an der Grenze zu Myanmar. Hier wurden sie angesiedelt und werden vom Staat mit Lebensmitteln und Krankenversicherung dafür bezahlt, dass sie sich öffentlich zur Schau stellen und "den Zirkus" mitmachen. Sie weben auch Schaals und Läufer etc. und verkaufen sonstigen Souvenirkruscht. Offiziell heißt das, dass sie die Tradition bewahren. Einerseit ist so ein Ethno-Tourismus nicht mein Geschmack und viele Besucher schütteln den Kopf bei der Besichtigung des "Menschen-Zoos". Aber wenn man dann mit den Frauen redet- und viele sprechen sehr gut Englisch- dann fand ich es nicht mehr so schlimm. Erstens machen sie es ja freiwillig (ja, auch aus Mangel an anderen Arbeitsmöglichkeiten weil sie als Burma-Flüchtlinge in Thailand nicht arbeiten dürfen.) aber sie machten nicht den Eindruck, als würden sie unter der Situation sehr leiden. Sie haben sich alle gern unterhalten und fast mehr Fragen an mich gestellt als umgekehrt. Ein paar Bilder aus meiner Heimat auf dem Handy gezeigt und schon lief ein Rudel zusammen.
    Der Halsschmuck der Dorfältesten hat 35 Ringe und wiegt ca. 10 Kilo. Eine negative Seite gibt es auch noch, denn auch hier ist der Tourismus nur an den Frauen interessiert. Die Männer sitzen hinter den Häusern und versaufen den Lohn wenn sie nicht grade einen Job als Elefanten- Mahout im benachbarten Elefanten-Camp haben. Es war ein interessanter Tag mit netten Menschen aber da werd ich auch drüber nachdenken müssen, ob ich das nun für gut oder eher schlecht halten soll. Und da hilft mir ein Grundsatz weiter, den ich bei allen Touren habe: Ich will die Welt ja nicht verbessern, sondern sehen, wie es woanders ist. Dazu gehört für mich auch, dass ich mich nicht einmische und nichts verurteile, weil es so ist wie es ist.
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