Satellite
Show on map
  • Day 7

    Tag 5 - Pitztaler Jöchl - Vent

    June 28, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 8 °C

    Tag 5

    Pitztaler Jöchl - Venter Panoramaweg - Vent, Similaun Hotel

    🎶Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein 🎶 wären die richtigen Klänge nach unserer letzten Hüttennacht gewesen.

    Aber nix da mit Sonnenschein!
    Und nix da mit „guten“ Morgen.

    Von meinem gestrigen romantischen Ausguck-Plätzchen habe ich noch eine Weile den Mond und die Sterne beobachtet.
    Firma Bose hat anschließend wieder himmlische Ruhe geliefert.
    Der Schlaf wollte aber trotzdem nicht einsetzen.
    Da ich von deM und deR K2 geträumt habe, muss irgendwas an Schlaf da gewesen sein.
    Im Maximum kann es sich jedoch nur um eine Stunde gehandelt haben.

    Der erste Blick aus verschlafenen, kleinen Augen zeigte zudem recht schnell, dass von Sonnenschein weit und breit nichts zu sehen war… denn durch den heftigen Nebel war generell nichts zu sehen.

    Unter dem Motto „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“ starteten wir unsere heutige Etappe um 07:30 Uhr.

    Es war kalt, es war durch den Nebel feucht und es sollte hoch hinaus gehen.

    Erstes Ziel auf 2960 HM war das Pitztaler Jöchl.

    Vorzustellen ist sich diese Stelle als ein schmaler Weg oben auf dem Berg, links und rechts des Weges geht es jeweils steil bergab.
    Dieser Weg sowie die daran angrenzenden Flächen waren bedeckt mit Schnee.

    So galt es als erstes anvisiertes Highlight der Tour, den Abstieg durch den Schnee vorzunehmen.

    Wieder einmal kann ich es mit Worten nicht beschreiben.
    Vielleicht sprechen die Bilder eine deutlichere Sprache.

    Überall Schnee, auf den ersten paar Metern ein befestigtes Seil zum Festhalten, danach Abstieg über selbst eingetretene Stufen und mithilfe der eigenen Stöcker.

    Dank meiner Safety Person Micha war es für mich ein spannendes Abenteuer, dem ich zwar mit Respekt, aber ohne Angst entgegen treten konnte.
    Ich wusste, mir kann nichts passieren, weil ich nach vorne abgesichert war.
    So konnte ich über eine ungeplante Rutschpartie auf dem Pööps nach einem kurzen Schreckmoment sogar herzhaft lachen.

    Anderen Teilnehmern ging es heute dagegen wie mir vor zwei Tagen beim Aufstieg… Nervenkitzel pur und schlottrige Knie.

    Am Ende sind wir alle heile unten gelandet und konnten erneut mit einem kräftigen Schulterklopfer bestätigen, was wir hier für sensationelle Leistungen abliefern.

    Einfach großes Kino.

    Die Pause am Rettenbach Gletscher mit Einkehr am dortigen Skistadion kam dennoch sehr gelegen.
    Einfach mal durchatmen.

    Aufgrund der Wetterlage musste der weitere Verlauf der Tour kurzfristig geändert werden.

    Die minimalen Sichtweiten aufgrund des vorherrschenden Nebels verhinderten den weiteren Abstieg über den Venter Panorama-Weg.
    So traurig Teile der Gruppe darüber auch waren, müssen wir doch eingestehen, dass wir dort schlichtweg nichts gesehen hätten.

    Team Bergab hat’s gefreut.

    So oder so folgte ein Wechsel der Extreme…
    Eben noch im tiefen Schnee, wurden wir nach der Einkehr am Gletscher mittels Taxi nur ca. 10 min mit dem Bus nach unten verbracht und waren plötzlich in einer völlig anderen Welt.

    Von der Rettenbach Alm ging es nun über die Löple Alm (Mittagspause) zur Gaislach Alm.

    Dieser Weg erinnerte mich dabei ganz stark an meine Wanderungen im Frühjahr im Harz (durch die Bereiche, in denen der Borkenkäfer noch nicht zugeschlagen hat).

    Auch hierüber schieden sich die Meinungen deutlich.
    Teile der Gruppe waren begeistert, andere waren ein stückweit enttäuscht.

    Nach dem Highlight am Vormittag ging es im zweiten Teil des Tages gemächlich über den Bodeneggtrail nach Bodenegg.

    Von dort wiederum wurden wir mit dem Taxi bis zum Similaun Hotel, Vent, im Ötztal verbracht, in dem wir unsere vorletzte Nacht verbringen werden.

    Die heutige Etappe umfasste aufgrund der Routenänderung rund 10 km.

    Es ging insgesamt 300 HM hoch und 550 HM runter.

    Bereits um 14 Uhr waren wir am Hotel.
    Schöne Doppelzimmer erwarteten uns sowie ein Saunabereich, der extra für uns vorgewärmt wurde.

    Ab 15:45 Uhr fand sich die gesamte Gruppe zu regenerativen Maßnahmen ein.

    Ungeahnte Talente taten sich in diesem Zusammenhang auf.
    So kamen Teile der Gruppe noch in den Genuss eines Aufgusses durch Saunameister Thorben … vielen Dank nochmal an dich für dieses Event.

    Kurz frisch machen und schon hieß es wieder: Abendessen ❤️

    Wir werden auf der Tour echt verwöhnt.

    Heute durften wir ein Vier-Gänge-Menü plus Salatbüffet genießen:

    - Tomate-Mozzarella
    - Zucchini-Suppe
    - Nudeln mit Sahne-Meerrettich-Soße und Lachsstreifen oder gegrillte Putenspiesse mit Reis
    - Panna Cotta

    Die Portionsgrössen wichen heute ein wenig von den bisherigen ab.
    Nun sei an dieser Stelle aber auch erwähnt, dass einer der Spitznamen unserer Reisegruppe „Raupe Nimmersatt“ lautet (Neeeeein… nicht nur meinetwegen heißt die Gruppe so. Auch andere Teilnehmer haben groooooßen Hunger… außer Daggy… die isst weiterhin nur wie ein Spätzchen).

    So kurz vor Ende der Tour kann mittlerweile fast jeder Teilnehmer eingestehen, dass diese Tour doch schon eine echte körperliche (und geistige) Herausforderung ist.

    Daher haben wir nur kurz die Infos für den morgigen Weg abgewartet und uns anschließend direkt in die Nacht verabschiedet.

    Auch mich hat die Müdigkeit mittlerweile echt gepackt so dass ich heute Nacht auf ganz wunderbare und ausgiebige Träume hoffe.

    John-Boy neben mir ist schon lange im Land der Träume verschwunden.

    Marie Ann versucht nun dorthin zu folgen.

    In diesem Sinne…
    Guts Nächtle 😘
    Read more