• Johannesburg - Abreise - Tag 13

    26 September, Afrika Selatan ⋅ ☀️ 13 °C

    Reisen mach einen bescheiden. Man erkennt, welch kleinen Platz man in der Welt besetzt.
    Gustav Flaubert

    Über 2.500 km haben wir zurückgelegt und sind wieder am Ausgangspunkt angelangt. 12 Tage zum größten Teil Wildnis in üppigem Grün oder karg in blassen Brauntönen. Viele Tiere - wenige Menschen. Lagerfeuer, Sternenhimmel, zu wenig Schlaf - zu viele Eindrücke. Kaum Ruhe oder Stille - tags brummt der Diesel, Mitreisende schnattern, Kameras klicken. Nachts raschelt es im Busch, es bellt, brüllt oder zirpt um mich herum. Nur vor Sonnenaufgang scheinen alle und alles zu ruhen. Ich bin im Okavango in Anwesenheit von Krokodilen und Nilpferden geschwommen. Entweder stand ich mit matschigen oder mit staubigen Füßen abends am Lagerfeuer. Camping geht bei mir einher mit dreckigen Fingern - ab und zu mit tränenden Augen - mal vom Holzfeuer Qualm, mal Anti-Mück falsch angewendet alternativ - weil es einfach nur richtig schön war.

    Mein Flug geht abends um 23:30 Uhr. Jetzt steh ich hier am Airport - mehr oder minder in reinlichem Zustand. Bevor ich das Flugzeug besteige, werde ich noch etwas an meiner äußeren Erscheinung arbeiten. Die Wartezeit verbringe ich in der Lounge und beobachte die komischen Vögel hier - aber weder mit Kamera noch mit dem Fernglas.

    Jetzt hier am Flughafen JNB ist das Verhältnis Tier zu Mensch wieder genau umgekehrt. Auch hier bellt, brüllt und schnattert es laut. Statt Holzfeuer Geruch, wabern Parfüm Schwaden an mir vorbei. Die Zivilisation schluckt mich direkt - vielleicht kann ich mir ein Erinnerungsgrinsen bewahren.

    Distanz: +/- 650km ca. 8 Stunden Fahrtzeit
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