• Antigua

    7 November 2022, Guatemala ⋅ 🌧 20 °C

    Nachdem ich gestern das Hotelzimmer quasi ausgiebig ausgenutzt hab, hieß es für mich Abschiednehmen. Abschied von Privatzimmer, eigenem Badezimmer und großem Bett. Dafür habe ich mir ein ganz hübsches Hostel ausgesucht, auf der anderen Seite vom Park. Hier bleibe ich noch für zwei Nächte. Aber dann werde ich Antigua noch immer nicht verlassen, sondern ich habe entschieden danach nocheinmal zwei Tage dranzuhängen, jedoch in einem anderen Hostel. Eines, das näher an meinem privaten Spanischkurs sein wird, den ich für zwei Tage machen werde. Das ist im übrigen genau das, was ich am Reisen liebe: die Unabhängigkeit und die Möglichkeit meine Pläne spontan zu ändern. Wie es dazu kam?
    Ich fange von vorne an: Wie ich gestern erwähnt hatte, traf ich mich heute mit Marie. In Deutschland haben wir es in den ganzen 5 Jahren nicht geschafft uns zu treffen. Heute hingegen schon. Wir hatten uns einiges zu erzählen und schlenderten ein wenig durch die Stadt. Wir sahen uns die Kathedrale an bzw. das, was von ihr übrig geblieben ist( Sie ist im 18. Jahrhundert zum dritten Mal einem schweren Erdbeben zum Opfer gefallen, weswegen nur noch der untere Teil der Fassade da steht).
    Anschließend schlenderten wir nochmal durch den Markt, der heute viel leerer war, als am Samstag, als ich dort war. Trotzdem war er riesig und es gab immer noch allerhand zu kaufen. Danach schauten wir uns den McDonald's hier an. Und was soll ich sagen? Es ist der schönste McDonald's, den ich jemals gesehen habe. Gegessen haben wir nichts, nur geschaut. Die Tische sind in einem offenen Innenhof rund um einen Brunnen aufgebaut, sind aber unter einem Dach. Seht euch das Video an. Wer genau schaut, kann auch Ronald McDonald erkennen.
    Anschließend liefen wir an einem kleinen Laden mit Shuttles vorbei. Da Marie ihre 90 Tage Mittelamerika in Nicaragua schon komplett ausgereizt hat, muss sie in 9 Tagen Guatemala verlassen, um wieder einreisen zu dürfen. Wir fragten nach einem Shuttle und es stellte sich heraus, dass der Besitzer des Ladens ein Spanischlehrer ist. Immer wieder hat er mich herausgefordert, mehr zu sprechen. Er führt eine kleine private Spanischschule und nimmt 7 Dollar pro Stunde. Er erzählte uns ein wenig über sich, spricht Englisch, Japanisch, Hebräisch, Französisch und ein wenig Schwedisch. Wir fragten, wieso er die Stunden so günstig anbietet und das Examen sogar kostenlos machen lässt und er erklärte uns, dass er möchte, dass die Leute sein Land kennenlernen und ihr spanisch einfach verbessern können. Seine Stunden bestehen aus zwei Teilen: Der erste Teil ist Konversation über wichtige soziale, kulturelle und politische Dinge, Vokabeln und Grammatik. Der zweite Teil ist eine Art lernen durch erleben. Man geht mit dem Lehrer durch die Stadt spazieren und lernt sie aus einem anderen Blickwinkel kennen, gleichzeitig lernt man die Sprache durch sehen, hören und fühlen. Ich bin gespannt und habe mir zwei Tage mit je 5 Stunden gebucht und freue mich darüber. Insgesamt unterhielten wir uns fast eine Stunde mit ihm. Er hatte interessante Geschichten zu erzählen, und es machte Spaß ihm zuzuhören.
    Anschließend habe ich in einem anderen, schönen Hostel angefragt, ob sie noch Zimmer haben, denn dieses wollte ich ursprünglich buchen. Ich hatte Glück und genau für die beiden Tage, die ich wollte, ist noch etwas frei. So bin ich auch noch näher an meinem Spanischkurs.
    Langsam wurde es kühl und dunkel. Wir beschlossen etwas essen zu gehen. Heute sogar sehr gesund, vegan, günstig und lecker. Außerdem gönnten wir uns einen glutenfreien Kuchen auf Reisbasis, mit Zucchini und Schokolade.
    Da es nun richtig kalt war und wir müde wurden, beschlossen wir uns auf den Weg zu unseren Hostels zu machen. Ihres lag auf dem Weg und ich konnte einen Blick hinein werfen. Es hatte zwar einen Pool, aber die Dorms waren nicht so schön und die ddreistöckigen Holzstockbetten sahen nicht sehr einladend aus. Daher bin ich mit meinem sehr zufrieden. Gerade sitze ich im schönen Aufenthaltsraum und genieße die Ruhe. Neben mir schaut jemand auf dem großen Fernseher 'The Office'. Sehr sozial ist es hier jetzt nicht gerade, jeder macht sein Ding. Ich werde mich auch bald bettfertig machen und schlafen gehen.
    Baca lagi