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  • Day 36

    Straßenblockaden, Hotsprings und co.

    November 17, 2022 in Guatemala ⋅ 🌧 11 °C

    An diesem Morgen wachte ich relativ früh auf. Ich besorgte mir auf dem Markt eine Orange und zwei Bananen zum Frühstück. Anschließend, als dann auch Pablo wach war, verabredeten wir uns auf 10 Uhr, um zu den Hot Springs zu fahren. Uns schloss sich Ori, ein Israeli in den späten 40ern an, der ganz viele interessante Geschichten zu erzählen hatte. Er wandert zum Beispiel ganz alleine durch die verschiedensten Länder, hat eine Podcastserie im israelischen Radio und interviewt andere Reisende.
    Zu dritt machten wir uns also kurz nach 10 auf zur Tankstelle, wo ein Bus hätte fahren sollen. Dem war aufgrund der Straßenblockaden nicht so, schnell fanden jedoch ein Collectivo, also einen PickUp -Truck, das uns bis zur Blockade fuhr. Von dort aus liefen wir um die Blockade herum. Menschen die stundenlang, teilweiser über Nacht gewartet hatten, lagen im Gras und schliefen.
    Die Stimmung war ziemlich angespannt, aber für uns war es kein Problem die Absperrung, die durch Busse und Seile zustande kam, zu passieren. Wir liefen weiter und versuchten das nächste Collectivo zu bekommen, fanden jedoch keines. Also beschlossen wir zu Hitchhiken. Kaum hatten wir den Daumen ausgestreckt, nahm uns schon jemand auf der Ladefläche seines PickUps nach Zunil mit. In dem Dörfchen fanden wir schnell einen Fahrer, der uns gegen relativ geringes Geld zu den Quellen fuhr. Er gab uns seine Nummer, damit er uns später auch abholen konnte.
    Am Ziel angekommen, zogen wir uns in den Umkleiden um und sprangen vom kalten Wetter ins warme Nass. Das war extrem entspannend. Die Hot Springs sind wie ein kleines Freibad mit natürlich gespeisten Pools. Das Wasser kommt direkt heiß aus einem kleinen Wasserfall vom Vulkan in die drei Becken. Wir waren die einzigen Touristen und wir unterhielten uns auch mit einigen Einheimischen. Es war ein entspannter Mittag. Als die Hände komplett schrumpelig waren, wir jegliches Gefühl darin verloren hatten und wir die Wärme nicht mehr aushalten konnten, setzten wir uns raus und beschlossen dann aber auch schon, wieder zurück zu gehen. In der Umkleide waren ein paar einheimische Mädchen, die mir ganz schüchtern Creme für die Haare anboten. Ich nahm diese an und konnte meine Haare natürlich super kämmen. Das Problem war aber nun, dass diese jetzt einfach total fettig aussahen. Aber die Mädchen haben sich sehr gefreut mit mir in Kontakt zu treten, weshalb ich die fettigen Haare auf mich nahm. Gab ja auch garkein zurück mehr.
    Da wir noch ein wenig Zeit hatten, bis unser "Taxi" kam, tranken wir noch ein kleines Bierchen und machten uns danach langsam auf den Weg zum Parkplatz, wo ich plötzlich und endlich wieder Coatis (Nasenbären) entdeckte. Diese waren zwar schüchterner als in Costa Rica aber auch super neugierig, weshalb sie nach anfänglichem Zögern dann doch auf uns zukamen. Nach ein paar (1000) Fotos, gingen wir zum PickUp, das inzwischen eingetroffen war.
    Der Fahrer fuhr uns wieder bis zur Blockade, die wir wieder problemlos überqueren konnten. Jedoch sahen wir diesmal auf der anderen Seite viele Soldaten mit Maschinengewehren. Da wurde es uns etwas mulmig zumute. Wir versuchten wieder ein Collectivo zu bekommen, jedoch fuhr das Einzige, das es gab, vor unserer Nase ab. Also beschlossen wir die 5km zu laufen.
    Im Hostel war wieder viel los. Im übrigen, sind hier super Leute, mit denen man sich toll unterhalten kann. Ich duschte und wusch mir endlich die Haare, unterhielt mich ein wenig, bis Ori anschließend kam und fragte, ob Pablo und ich Lust hätten, etwas essen zu gehen. Pablo hatte schon gegessen und ich hatte nur mein Obst zum Frühstück, also liefen wir los. In eine andere Richtung von Xela, eine die ich noch nicht gelaufen war, weg vom Zentrum. Und ich muss sagen, dass die Stadt einen gewissen Flair hat, der mir gefällt, obwohl sie wirklich nicht schön ist.
    Wir liefen eine halbe Stunde, bis ich mich entschloss Einheimische zu fragen, ob und wo es Restaurants oder kleine Garküchen mit typischem Essen gibt, denn alles, was wir sahen, schien geschlossen zu sein. Jedoch waren auch alle anderen Restaurants, die uns die Einheimischen empfahlen geschlossen. Erst an der Hauptstraße wurden wir fündig: Es gab einen kleinen Straßenstand mit 3 Tischchen und jeweils zwei Stühlen. Dort aß jeder von uns zwei Empanadas, die wirklich lecker waren. Mit meinem Wasser kostete der Spaß ca. 2,80€. Sparen kann ich!
    Zurück im Hostel waren wir mit einer Gruppe der Leute zusammen und hatten ganz tolle Gesprächsthemen. Außerdem bleibt die Frage offen, ob man morgen ausreisen kann, oder eben nicht. Es gibt unterschiedliche Aussagen zu den Straßenblockaden. Es bleibt spannend. Mein Wecker ist auf 6.45 Uhr gestellt und wir möchten uns auf den Weg nach Antigua machen. Drückt uns die Daumen!
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