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  • Day 101

    28 000 Schritte und tschüss, Singapur!

    January 21, 2023 in Singapore ⋅ 🌧 29 °C

    Da in dieser großen Stadt aufgrund des chinesischen Neujahrs kein Platz für mich ist, habe ich mir schon gestern ein Ticket nach Kuala Lumpur gebucht. Allerdings wollte ich Singapur nochmal in allen Zügen genießen, weshalb mein Bus erst um 21 Uhr fahren sollte.
    Nach dem Frühstück zog ich los. Zunächst fuhr ich mit der Metro zum Orchid-Boulevard. Das ist eine fancy Einkaufsstraße mit vielen verschiedenen Malls und Cafés. In der prallen Sonne und vor allem mit gefühlt 100% Luftfeuchtigkeit stapfte ich tapfer durch die Straßen. Ich schwitzte nicht weil ich mich bewegte, sondern weil es heiß war. Eine kleine Erlösung davon brachten mir die Einkaufszentren, die unterirdisch sogar miteinander verbunden sind, so dass man eine ganz schön weite Strecke im Kühlen hinter sich bringen konnte.
    Danach beschloss ich zum Botanischen Garten zu fahren, weil das mit der Metro so easy geht. Man muss sich nicht einmal ein Ticket kaufen. Es reicht, wenn man mit der Kreditkarte oder dem Handy (Googleplay) an das Einlassterminal tippt. Das Geld wird beim Verlassen der Metrostation abgebucht. Als ich jedoch aus dem Untergrund wieder auftauchte, regnete es in Strömen. Ich wartete ab und schon nach 15 Minuten nieselete es mir noch, weshalb ich es nun, trotz der gestrigen Erfahrung, riskierte. Der Botanische Garten war kostenlos und super schön angelegt und gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ich genoss die Ruhe, das Vogelgezwitscher und schlenderte vor mich hin. Hin und wieder nahm ich einen kleineren Weg, und ließ mich einfach treiben. Es sollte dort Otter und Affen geben, allerdings hatte ich leider weniger Glück. Ich sah nur einen Leguan im Wasser, rote Libellen und neugierige Eichhörnchen. Trotz Hitze und gefühlt noch höherer Luftfeuchtigkeit genoss ich den Aufenthalt dort. Irgendwann war ich ziemlich erschöpft und gönnte mir eine Pause, bei der ich ein Eis schleckte und eine eiskalte Cola trank.
    Danach zog ich weiter. Es gab auch eine Abteilung mit Regenwald, jedoch war diese geschlossen, was ich sehr schade fand.
    Irgendwann beschloss ich zu den Gardens by Marina zu fahren. Dort sind die großen bepflanzten Baumskulpturen. Diese wollte ich bei Tag nochmal genauer ansehen. Außerdem gab es eben auch dort einen großen Park, durch den ich laufen konnte. Da der Botanische Garten und der Garden by Marina ziemlich weit auseinander liegen und die Metro diese beiden Stationen verbindet, und weil es eben einfacher ist, fuhr ich wieder damit. Und als ich so durch die Gegend lief und Fotos machte, kam mir Basti, ein Österreicher, mit dem ich schon vor zwei Tagen abends in der Gruppe unterwegs war, entgegen. Wir beschlossen gemeinsam ein Stück zu laufen und zum Observationdesk zu fahren - das befand sich innerhalb eines Baumes und hatte ein kleines Café, mit viel zu wenigen Sitzplätzen. Außerdem konnte man dann noch aufs Dach und die Aussicht von dort genießen.
    Danach verabschiedeten wir uns wieder voneinander. Ich beschloss zur Arab-Street, dem muslimischen Viertel hier zu laufen und dort etwas zu essen. Denn ich muss diese Vielfalt Singapurs ausnutzen. Außerdem habe ich das Viertel nur bei Nacht gesehen, denn es ist zugleich das beliebteste Ausgehviertel mit vielen tollen Bars. Bei Tag sah die Sache schon wieder anders aus. Es gab ganz viele verschiedene Cafes und Restaurants mit den leckersten Angeboten. Rund um die Moschee waren bunte Häuser aneinander gereiht und zwischendrin Palmen. Ich entschied mich für ein relativ teures, aber sehr gut besuchtes Restaurant. Und mein Gaumen wurde belohnt. Die Portion war groß, ich würde satt und zum Abschluss gab es sogar Baklava und Tee umsonst für mich.
    Nachdem ich mich und meine wirklich schon müden Beine ausgeruht hatte, beschloss ich mich auf den Weg nach Little India zu machen, da ich dieses Viertel noch gar nicht gesehen hatte. Leider habe ich mich ein bisschen Verlaufen und landete in einem weiteren chinesischen Viertel, das aber auch sehr interessant war. Nach dem riesigen Schlenker, den ich gemacht hatte kam ich irgendwann in Indien an. Es war laut, voll mit Menschen, dreckig und tatsächlich saßen viele Männer barfuß auf der Straße. Alle Klischees wurden hier erfüllt. Nichtsdestotrotz war es ein wirklich sehr interessantes Viertel. Scheinbar verlaufen sich nicht viele Menschen dort hin, denn ich war eigentlich die einzige Touristin dort, die dann auch noch durch einen Markt und kleine Gassen gelaufen ist. Wobei natürlich gesagt werden muss, dass die meisten Leute sich aufgrund der Neujahrsfeierlichkeiten in Chinatown aufhielten.
    Mit müden Beinen machte ich mich auf die Suche nach der nächsten MRT Station, was ohne Internet auf dem Handy echt schwer ist. So lief ich noch mehrere km durch die Gegend, um festzustellen, dass diese keine direkte Verbindung zu meiner Haltestelle hat. Aber da mir die Zeit nun davon rannte, musste ich diese nehmen und dann eben nochmal ein Stück laufen, dabei sah ich mir mein Viertel genauer an. Am Ende hatte ich, trotz Bodyglide, abgeriebene Oberschenkel, extrem schwere Beine und 28000 Schritte gemacht. Aber es nutzte nichts, für mich ging's schon in einer halben Stunde weiter. Wegen dem Neujahrsfest ist es scheinbar schwer ein Taxi zu bekommen, weshalb ich schon ne Stunde früher ein Grab bestellte, meinen Rucksack schulterte und loszog.
    An der Busstation hatte ich Glück. Ein Busfahrer sprach mich an und sagte, dass er noch einen Platz frei hätte und aber Grad etwas Verspätung hat. Ich konnte mein Ticket umtauschen und eine Stunde früher abfahren. In einem superbequemen Sitz, in dem man sich sogar legen konnte, ging es los. Nach einer Stunde erreichten wir die Grenze. Das Auschecken aus Singapur lief easy. Man musste nur den Pass scannen. Danach ging es mit dem Bus zur Immigration und nach ein paar Fragen, wie ob ich ein Rückflugticket hätte, das ich aufgrund fehlenden Internets nicht zeigen konnte, hatte ich meinen Einreisestempel. Danach versuchte ich im Bus zu schlafen. Wir hatten noch 5 h Fahrt vor uns. Um kurz vor zwei erreichten wir das Southern Bus Terminal, an dem ich hätte aussteigen sollen. Allerdings meinte der Busfahrer, ich solle nochmal einsteigen. Er ließ mich am Timessquare raus, von wo aus ich Geld abheben und ein Taxi nehmen konnte. Mit dem Taxi war ich nochmals 20 Minuten unterwegs, bis ich um kurz vor 3 im Hotel ankam. Da jedoch noch andere Leute einchecken mussten, musste ich mich gedulden. Um 3.30 konnte ich nun endlich meine Zähne putzen. Morgen werde ich nichts tun!
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