• Tag 18 - Killingfields & Kep

    13 januari, Cambodja ⋅ ☀️ 32 °C

    Wieder ein Reisetag. Wir haben bewusst nur eine Nacht in Phnom Penh verbracht, da die Stadt früher nicht viel zu bieten hatte. 2017, als ich das letzte Mal hier war, war ich alleine unterwegs und fühlte mich dabei sehr unwohl. Man riet mir damals, nicht alleine unterwegs zu sein, und in meinem Hostel wurden an meinem Ankunftstag mehrere Reisende ausgeraubt. Mit diesen Erinnerungen im Hinterkopf entschieden wir uns auch diesmal für einen kurzen Aufenthalt. Allerdings hat sich Phnom Penh stark verändert. Die Stadt wirkt moderner, sicherer und lebendiger. Man hätte sicherlich mehr unternehmen können, aber unser Plan führte uns weiter nach Kep.

    Kep, eine kleine Stadt an der Küste, ist bekannt für ihre entspannte Atmosphäre, den Nationalpark und den berühmten Krabbenmarkt. Ursprünglich war sie ein beliebtes Urlaubsziel der französischen Kolonialzeit. In den 1970er Jahren, während der Herrschaft der Roten Khmer, verlor sie jedoch an Bedeutung. Heute erlebt sie langsam eine Wiederbelebung, bleibt aber charmant ruhig.

    Auf dem Weg nach Kep baten wir unseren Fahrer, bei den Killing Fields von Choeung Ek anzuhalten. Kambodscha hat eine äußerst tragische Geschichte, die noch gar nicht so lange zurückliegt. Zwischen 1975 und 1979 herrschten die Roten Khmer unter Pol Pot und errichteten eine brutale Diktatur. Ihr Ziel war es, eine agrarische Gesellschaft zu schaffen, die vollständig unabhängig von Technologie und Bildung war. Dafür wurden Millionen Menschen zwangsumgesiedelt, gefoltert und hingerichtet. Schätzungsweise zwei Millionen Menschen – etwa ein Viertel der Bevölkerung – starben durch Hunger, Überarbeitung oder Hinrichtungen. Die Killing Fields sind heute Gedenkstätten, die an die Opfer dieser schrecklichen Zeit erinnern.

    Ich halte es für wichtig, solche Orte zu besuchen, um mehr über die Geschichte eines Landes zu erfahren. Die Killing Fields sind ein bedrückender Ort, der die Grausamkeiten dieser Zeit ungeschönt zeigt. Am Ende kaufte ich von einem Überlebenden der Roten Khmer, Sum Rithy, eine Autobiografie, die er mir signierte. Er erzählte nichts, zeigte aber Fotos aus dieser Zeit und Zeichnungen, die er teils selbst anfertigte, darunter auch Selbstporträts. Es war beeindruckend, wie jemand nach solchen Erlebnissen die Kraft fand, diese Erinnerungen festzuhalten.

    Nach diesem emotionalen Zwischenstopp fuhren wir etwa 2,5 Stunden weiter nach Kep. Im Hotel angekommen, checkten wir ein und erfrischten uns erst einmal im Pool. Das tat richtig gut, denn die Hitze war heute beinahe unerträglich. Außerdem buchten wir spontan einen Schnorchelausflug für morgen und waren froh, dass das so kurzfristig möglich war.

    Ein Tag voller Emotionen geht zu Ende, und ich bin gespannt, was uns morgen erwartet.
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