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- Hari 8
- Isnin, 21 Oktober 2024 10:11 PG
- ☁️ 25 °C
- Altitud: 820 m
IndonesiaTallunglipu2°57’30” S 119°55’2” E
Tana Toraja Tag 3

Tag der Toten.
Heute besuchten wir eine Beerdigung. Es gibt nicht viele Touristen in dieser Gegend aber die die kommen besuchen eine traditionelle Beerdigung, denn dafür sind die Toraja bekannt. Zu fünft zogen wir wieder los, gekleidet in traditionelle schwarze Sarongs. Dank unserer Homestay Besitzerin waren wir damit die einzigen Touristen die angebracht gekleidet waren. Somit wurden wir freundlich begrüßt und waren direkt mitten im Geschehen. Wir beobachteten den Ablauf - einen Marsch der Büffel und Frauen, Gebete und laute Predigten, sowie zwei Büffelkämpfe (diese endeten nicht mit dem Tod sondern welcher Büffel zuerst wegrennt). Wir zogen uns etwas zurück da die Büffel freigelassen wurden und sehr unberechenbar in die wildesten Richtungen laufen konnten. Dies war erst der harmlose Teil der gesamten Zeremonie. Wir zogen von dem freien Platz zu dem Zuhause der Familie dessen Mitglied beerdigt wurde. Alles war festlich geschmückt und hergerichtet. Schon nach kurzer Zeit wurden wir herzlich in eine Sitzecke eines Familienmitglieds eingeladen. Uns wurde Tee und Kaffee gebracht und Gebäck angeboten. Normalerweise sitzen Männer und Frauen getrennt, als Touristen waren die Männer jedoch neugierig und auch wir Frauen durften Platz nehmen. Wir wurden nett angelächelt aber auch sehr neugierig gemustert. Gemeinsam überreichten wir eine Stange Zigaretten an einen der Gastgeber als Mitbringsel und Dankeschön, dass wir da sein durften. Im Gegenzug lud er uns zum Mittagessen ein, bot uns Alkohol und Zigaretten an. Gemeinsam aßen wir also traditionell mit den Händen Reis, Spinat und sehr sehr scharfes Hühnchen. Die Hände wusch man sich in kleinen Schalen die vor einen auf den Boden gestellt wurden. Sogar die besten Plätze zum Gucken wurden uns freigemacht. Wir können nicht mehr sagen wie viele Stunden wir dort verbracht haben, aber alles fühlte sich absolut surreal an. Etliche Menschen saßen um uns herum, erfüllten ihre Aufgaben in der Zeremonie, Gäste brachten Schweine oder Büffel mit, die um uns herum lagen. Es wurde gegrillt, gesungen und Frauen machten mit langen Bambusröhren Musik.
In der Toraja Kultur ist das Schlachten eines Büffels notwendig damit die Person, die gestorben ist in den Himmel aufsteigen kann. So wurde auch an diesem Tag ein Rind geschlachtet. Für die Einheimischen Normalität, für uns jedoch ein erstes Mal. Markus war entschlossen die Erfahrung mit der Kamera festzuhalten während ich Last Minute Muffensausen bekommen habe und weggucken wollte. Nicht schnell genug hatte ich mich unentschieden und schon war es passiert und bekamen beide alles mit. Achtung ein Bild mit Blut ist auch dabei, wir halten uns jedoch mit detaillierten Beschreibungen und Bildern zurück. Andere Kulturen, andere Sitten, dafür sind wir hier auch wenn es nicht immer das ist wofür man selber steht und uns der Umgang mit den Tieren definitiv auch grausam vorkam. Auf der anderen Seite halten und streicheln hier die Männer ihre Hähne, wie ihre eigenen Kinder.
Die Toraja sind sehr stolz auf ihre Traditionen und leben das Gefühl von Gemeinschaft wie wir es selten beobachtet haben. Familie bedeutet hier vor allem Fürsorge und Wertschätzung. Am Abend stellte uns unsere Homestay Besitzerin noch ihre Großmutter vor. Sie ist vor mehreren Monaten gestorben und liegt aktuell in einem Zimmer, damit die Familie die Beerdigung für nächstes Jahr vorbereiten kann. Zur Erhaltung des Leichnams gibt es nicht nur die Methode mit engen Stoffwickeln sondern auch eine Injektion mit einem Mittel, dass dem Körper die Feuchtigkeit entzieht und ihn somit haltbar macht. Wir fanden somit ihre Großmutter in einem gut erhaltenen Zustand vor und hatten eine sehr intime und wertvolle Unterhaltung über den Tod und den Umgang mit dem Tod.
Auch heute wieder ein Tag der kein typischer Urlaubstag war aber ein unvergessliches Abenteuer.Baca lagi
PengembaraSehr beeindruckende Beerdigung! Mir gefällt sehr, dass der Sarg in Richtung Himmel hochgetragen wird. Markus im Sarong ist leider im Halbdunkel nicht so gut zu erkennen. Zu dem Umgang mit Tieren: der ist im Grunde in Europa genauso brutal. Hühner in engen Käfigen, Rinder ihr Leben lang angebunden, die Tiere , die elend durch Europa gekarrt werden….. die Liste ist lang.