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  • Day 60

    Tag 59 & 60

    July 21, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

    In der Nacht zu Tag 59 wurde ich wach weil das Zelt so laut geflattert hat. Der Wind war sehr stark. Kein Problem für das Zelt, das hält noch viel mehr aus. Ich hatte noch kein einziges mal die Sturmleinen gespannt. Morgens als ich wach wurde donnerte es, es fielen ein paar Tropfen vom Himmel und die Sonne schien. Alles gleichzeitig. Im laufe des Tages gewann die Sonne allerdings die Oberhand. Heute musste ich durch einen größeren Fluss waten, also Schuhe ausziehen und durch. Sonst bin ich bis jetzt fast immer trocken irgendwo über die Steine gekommen. Meine langen Beine sind mir da ein großer Vorteil. Immer wenn ich eine Pause mache, schalte ich den Flugmodus aus um zu sehen ob ich Internetempfang habe. Vorallem um den neusten Wetterbericht zu bekommen. Wenn ein Sturm kommt, kann ich mich besser darauf vorbereiten. Bei einer Pause hatte ich sogar ganz schwachen Empfang, sodass ich auch den letzten Footprint hochladen konnte. Hat zwar eine halbe Stunde gedauert, aber ich hatte ja eh Pause. Ich war wohl schon lange genug nicht mehr im Netz gewesen, dass mein Provider mir wieder eine SMS mit "Wilkommen in Norwegen, Info's zu Kosten etc." geschickt hat. Gegen acht Uhr Abends baute ich schon mein Zelt auf. Ich wollte noch ein bisschen lesen. Das Buch "WEITE WEGE WANDERN" von Christine Thürmer. Was ich mir in Lysebotn als e-book runtergeladen habe. An meinem Zeltplatz war es windstill. Die Mücken kamen und machten das, was man von norwegischen Mücken erwartet. Nämlich mich belagern. Allerdings könnten die noch was von den Deutschen Mücken lernen 😅

    Tag 60 begann sehr nebelig. Aber es war warm.
    An einer DNT-Hütte kaufte ich mir etwas Proviant und machte Pause. Das Essen dort ist etwas teurer als im Supermarkt, was ja eh schon teuer ist. Ich glaube es wird sogar mit Hubschrauber zu den Hütten gebracht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand dort hinschleppt. Die ganzen Paletten an Konservendosen. Aber genau weiß ich es auch nicht. Manchmal lassen Wanderer auch was dort, wenn sie zu viel haben. So konnte ich schon eine 200g Packung Haselnüsse aus Deutschland ergattern 😁 Wieder musste ich durch einen Fluss waten. Was eigentlich ganz gut ist, da ich eh gerne meine Füße im Wasser abkühle. Ab nachmittags setzte sich die Sonne durch. Der Nebel hätte ruhig bleiben können. Ich mag diese mystische Stimmung die er in mir hervor ruft. Es ging auch über eine Brücke, das sind sogenannte Sommerbrücken, die vor dem Winter wieder vom DNT abgebaut werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Unter der Brücke war ein Fluss der an einer Stelle so verengt wurde, dass die Strömung dort gewaltig war. Da könnte man niemals durch waten. Man wäre sofort tot. Das Wasser hier in den Gewässern ist sowas von klar. Überall gibts genug zu trinken. Seit ich von Knaben in die Berge bin, filtere ich das Wasser auch nicht mehr. Ich schaue nur auf der Karte wo es her kommt und desto kälter es ist, desto besser. In der ersten Woche Norwegen im Wald, war das Wasser noch etwas bräunlich/kupferfarben und hat ein bisschen erdig geschmeckt. Das habe ich lieber gefiltert. Heute lief ich auch wieder über unzählige Schneefelder. An einem musste ich steil runter und rutschte aus. Auf dem Arsch ging es dann etwa 20m nach unten, bis ich zum stehen kam. Hey, so kommt man auch gut vorran. Allerdings steckten meine beiden Trekkingstöcke noch oben, also wieder vorsichtig rauf um diese zu holen 😅
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