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  • Day 292

    Taucher, die auf Haie starren

    March 30, 2019 in French Polynesia ⋅ 🌧 28 °C

    ... oder Haie, die auf Taucher starren, wer kann das schon so genau sagen? Jedenfalls machen wir heute Vormittag unsere zwei geplanten Tauchgänge auf Fakarava im nördlichen Pass, der den Pazifik und die Lagune in der Mitte des Atolls verbindet. Wir haben Glück, denn diese Woche fließt der Current Vormittags vom Ozean in die Lagune. Somit haben wir super Sicht, fließt der Current nämlich aus der Lagune heraus, wird sehr viel Sand aufgewirbelt, was die Sicht stark trübt. Außerdem und wohl noch wichtiger ist dann die Strömung in den offenen Ozean zu gefährlich zum Tauchen.

    Nach 20-minütiger Bootsfahrt lassen wir uns mit gekonnter Rolle rückwärts in die Strömung fallen und starten direkt unseren Tauchgang ins tiefe Blau. Unser Tauchguide, den wir ganz für uns haben, führt uns direkt auf knapp 30 m Tiefe an den Rand des Dropoffs ("Abgrund"? ) . Wir schauen in unendliches Blau und genießen die hervorragende Sicht hier unten (40+ m lt. Tauchguide). Allerdings müssen wir uns festhalten, um nicht vom in die Lagune strömenden Ozean weggetragen zu werden. An einem Stück toter Koralle festgehalten, schauen wir uns also das bunte Treiben im Ozean an und entdecken neben einigen Fischschwärmen auch den ein oder anderen Hai(schwarm). Während wir uns halb schwimmend, halb hangelnd voran arbeiten, sehen wir endlich ein Bild, das man sich an solchen Orten erhofft: Eine kleine Haimauer ("wall of sharks"). Die (ungefährlichen) grauen Riffhaie bewegen sich gemeinsam gemächlich in eine Richtung und lassen sich nicht im Geringsten von uns stören.

    Wir genießen den Anblick noch ein wenig, müssen aber wegen der Tiefe bald weiter. Einen guten Teil des weiteren Tauchgangs lassen wir uns durch Korallencanyons treiben und müssen gar nicht viel tun. Mit dem richtigen Gleichgewicht ist es wie Schweben. Wir kommen zahlreichen Fischschwärmen sehr nah und treffen noch auf reichlich weitere Haie, darunter jetzt auch ein paar Schwarz- und Weißspitzenriffhaie. Uns gefällt es super, auch wenn die Strömung den Tauchgang an manchen Stellen etwas anstrengender macht.

    Während wir am Ende langsam auftauchen und uns von der Strömung durch die offene Lagune treiben lassen, zeigt sich ein Hai sehr interessiert an unserer Taucherboje (an der Oberfläche, damit das Boot uns wiederfindet). Er schwimmt vom Grund auf die Boje zu bis zur Oberfläche, bemerkt dann aber - wahrscheinlich enttäuscht - dass sie weder sonderlich interessant, noch appetitlich aussieht und kehrt wieder zurück nach unten.

    Nach einer Snack- und Getränkepause geht es noch einmal auf die quasi gleiche Tour, da das wohl der beste Tauchgang in der Gegend ist. Also Rolle rückwärts, hinab, festhalten, Haie anstarren und driften. Für uns zum ersten Mal müssen wir wegen der langen Zeit in der Tiefe und des zweiten Tauchgangs zum Schluss einen Dekompressionsstopp machen und verbringen die letzten 20 Minuten nur wenige Meter unter der Oberfläche durch die Lagune treibend. Wir können die Korallen am Boden gerade noch sehen, ansonsten ist alles um uns herum ziemlich hellblau und auch recht leer.

    Wir haben unsere Tauchgänge aber sehr genossen und hatten ein ausgezeichnetes Hai-Erlebnis... oh, ein großer Napoleonfisch und ein Thunfisch waren auch dabei neben sehr vielen kleineren Meeresbewohnern. Top!
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