Die Nacht war klar und frostig kalt. Am Morgen ist es neblig und ich hoffe, dass die Sonne den Nebel bis zum Mittag auflöst. Für diese Reise wird das aber nichts, es bleibt den gesamten Tag so neblig und bedeckt. Am frühen Vormittag sitze ich bei Pelzerhaken am Leuchtturm und mache Frühstück. Da kommt schon ein älterer Herr des Wegs, mit dem ich länger ins Gespräch komme. Dazu gesellt sich kurz darauf in einem Kommunalfahrzeug ein städtischer Mitarbeiter. Es ist ein lustiges, angeregtes Gespräch. Der weitere Weg zieht sich im Nebel an der Küste entlang, nicht direkt am Strand, weil das auf lange Sicht sehr anstrengend zu laufen ist. Die Wege sind zwischendurch häufiger gesperrt, da die Steilküste abgebrochen ist oder abzubrechen droht, ich mogele mich in den meisten Fällen trotzdem so durch, weil ich nicht noch mehr Umwege laufen möchte. Um die Mittagszeit merke ich, dass ich meine Handschuhe bei einem kurzen Stopp vorher vergessen habe. Es ist heute das dritte Mal, dass mir das auf dieser Reise passiert. Ich verstecke meinen Rucksack im Wald und laufe die 3 km bis zur Bank zurück, an der ich sie vergessen habe. Allerdings war jemand schneller und meine Handschuhe sind weg. Das musste ja irgendwann so kommen. Ich setze meinen Weg weiter fort und irgendwann am Nachmittag spricht mich jemand aus einer gewissen Entfernung mit „Herr Hildebrand“ an. Ich erwarte auch hier niemanden, der mich kennt und erkenne kurz darauf Morris und seine Lebensgefährtin Nadine. Er ist ein Schulkamerad, der früher auch in Geisleden gewohnt hat. Zwei oder drei Minuten früher oder später wären wir aneinander vorbeigelaufen. Was für ein Zufall! Da er in der Nähe von Hildesheim lebt, hatte ich ihn eigentlich in der Gegend eventuell mal erwartet, aber jetzt und hier, das ist wirklich der Hammer. Wir treffen uns 1 Stunde später auf einen Kaffee und unterhalten uns noch lang und breit.Читать далее