Germany
Kaisers-Berg

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Travelers at this place
    • Day 1

      Anreise nach Bordeaux

      May 23, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

      Unsere Anfahrt nach Bordeaux, dem aktuellen Standort von MioPalmo, unserem Wohnmobil, würde Seiten füllen. Daher habe ich mich für Stichpunkte entschieden:
      • ICE hat in Kaiserslautern eine halbe Stunde Verspätung, nein nicht wegen des Aufstiegs der Lauterer in die zweite Bundesliega, sondern wegen Bauarbeiten.
      • Eine weitere halbe Stunde gesellte sich hinzu, da der komplette Schienenverkehr im Gare de l‘Est wegen eines „schweren Unfalls mit Personenbeteiligung“ ins Chaos gestürzt wurde.
      • Kurze Recherche: Konsequenz aus der einstündigen Verspätung – keine. Wir können angeblich aufgrund er Kooperation der Bahngesellschaften im Montparnasse direkt ohne neues Ticket einfach in den nächsten Zug Richtung Bordeaux steigen.
      • Gesagt, getan: Ausstieg im Gare de l’Est. Kurz vor den Drehkreuzen zur Metro erschallt ein ohrenbetäubender Alarm mit Blinklichtern überall: Evakuierung des Bahnhofs! Bitte verlassen Sie alle zügig das Bahnhofsgebäude zu den Ausgängen hin.
      • Mein Metro-Ticket war schon im Leser und meine 30kg schon unter dem Drehkreuz durchgeschoben (man lernt nie aus, wenn ich mit der Tasche gemeinsam durchs Drehkreuz will, stecken wir beide fest), da wurde der Durchgang gesperrt. Wir sollten ja das Gebäude durch die Ausgänge und nicht durch die Metro verlassen.
      • Also Hechtsprung über das Drehkreuz während Stefan im Kinderwagendurchlass feststeckte. Festes Schieben hat geholfen.
      • Ich gebe zu, wir waren etwas schneller als sonst bei der M4 Richtung Montparnasse, da bis heute nicht wirklich klar ist, was der Grund für die Evakuierung gewesen ist. Eine deutschsprachige Dame hatte nicht so viel Glück, und wurde beim Besteigen der Metro kurzerhand samt Gepäck in der Tür eingeklemmt. Mit vereinten Kräften haben wir auch sie glücklicherweise in den richtigen Zug (was sich erst nach bangen Minuten herausgestellt hat) ziehen können.
      • Was soll jetzt noch passieren? Klar, die Maschine, die dafür verantwortlich ist, dass nur Passagiere, die auf den entsprechenden Zug gebucht sind, das Gleis betreten können, lies irgendwie nicht mit sich diskutieren, dass wir aufgrund einer Verspätung und so weiter und so weiter… Also musste ein Überbleibsel der menschlichen Spezies des Bahnhofpersonals ran, und zwar ziemlich ZÜGIG 😊. War sehr hilfreich und wir durften in den Zug!
      • Wusstet ihr eigentlich, dass es weder in französischen noch in spanischen Zügen Reservierungsinformationen an den Sitzplätzen gibt? Eine Errungenschaft der deutschen ICEs offensichtlich. Wofür das interessant sein kann? Wir setzten uns, nachdem wir unser nicht unerhebliches Gepäck verstaut hatten (sokoban für Fortgeschrittene) auf die nächsten freien Plätze. Jemand kam mit hoch erhobenem Reservierungsschein und wir entschuldigten uns, um nach einem weiteren freien Slot zu suchen.
      • Nach einer Weile erschienen diese freien Plätze besorgniserregend selten zu werden. So trennten wir uns, weil nur einer unserer Sitzplätze beansprucht wurde und ich fand glücklicherweise einen Einsitzer mit VIEL Platz. Warum das wiederum wichtig war? Ein paar Minuten saß Stefan mit mir gemeinsam auf diesem Platz, da es wohl der letzt mögliche in diesem Waggon war.
      • Der Kontrolleur war sehr zuvorkommend und schleifte Stefan in einen anderen Waggon um dann völlig überfordert zu sein, warum er mich und mein Geburtsdatum für diesen Zug nicht finden konnte und mein Mann nicht bei mir sei 😉. Aber zu guter Letzt war ihm glaube ich egal, ob ich überhaupt ein Ticket hatte.
      • Dann spielte es letztendlich auch keine Rolle mehr, dass es nicht EIN Taxi am Hauptbahnhof Bordeaux gegeben hat. Kurz bevor wir fast erfolgreich ein Uber-Fahrzeug geordert hatten, kam eines, das sich uns erbarmte.

      Ab jetzt ging es steil bergauf: herzliches Willkommen von Isabel im strömenden Regen mit einer Einladung zum Abendessen bei ihnen zu Hause. Abholung durch Bertrand um 20:30 Uhr mit Rundfahrt durch seine Weinberge. Erklärung, warum die Reben so unterschiedlich weit in ihrer Entwicklung sind, je nach soil also Bodenbeschaffenheit. Kurzes Update, dass sie die Prestige trächtigen Wingert in Sant Emilion abstoßen würden und dafür fünfmal soviel Hektar in der Nähe kaufen könnten. Die ältere Tochter möchte den Betrieb weiterführen und hat im Süden von Frankreich gelernt. Die Fasslagerung findet im Keller des Elternhauses statt. Sie haben einen fest Angestellten für das ganze Jahr. Aber mehr zu bekommen ist sehr schwer! Spannend: Bertrand wünscht sich Hilfskräfte aus Markokko, „die kennen sich bei Wein aus“.
      • Isabell und Bertrand haben unseren Abend wunderschön vorbereitet: Willkommen mit einem Rosé-Sekt, Salzgebäck und Oliven, dann ein Spargelsalat mit Rote Beete, Salatblättern und Schafskäse -natürlich mit Baguette, dann zwei große Stücke Rindfleisch Entrecôte gegrillt im Garten-Kamin-Häuschen. Durch die Überdachung waren wir schlussendlich durch den Rauch konserviert. Das Feuer wurde übrigens traditionell mit Rebenholz entfacht und bereits eine Stunde vorher angezündet, damit es jetzt die volle Glut hat. Wer hätte es gedacht: dann Käse und dann einen Zimt-Nachtisch - alles begleitet mit Rotwein und am Schluss einen Cognac. Unterhaltungsthemen: Winzer und ihre Nachfolgebetriebe, Kinder, Wirtschaftssysteme, Frankreich Wahl. Am Ende brachte uns das Auto von Bertrand noch heil wieder zurück zum Wohnmobil.
      • Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende!!! (übrigens, das Wohnmobil ist unbeschädigt über unseren Aufenthalt in der Heimat hinweg gekommen)
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