Germany
Pflein

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Travelers at this place
    • Day 18

      Zwischen Rhein und Mosel

      May 1, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 13 °C

      Gestern konnte ich zwei Premieren auf dieser Reise feiern, die ich schon mit einer gewissen Spannung erwartet hatte. Erstens war endlich T-Shirt-Wetter angesagt und zweitens erhielt ich in einer kleinen Kapelle in Lahnstein den ersten Stempel in meinen Pilgerausweis. Noch bin ich zwar nicht auf die Pilgerinfrastruktur angewiesen, aber spätestens in Frankreich wird sich das vermutlich ändern.
      An der Lahnmündung setzte ich mich ans Ufer und ließ mir die Sonne auf den Pelz scheinen. Eiscreme wäre jetzt nicht schlecht, dachte ich. Da fiel mir ein, dass ich seit einer gefühlten Ewigkeit gefriergetrocknete Astronauten-Eiscreme mit mir herumschleppe, die mir meine lieben Kollegen zum Abschied geschenkt hatten. An dieser Stelle nochmals einen ganz lieben Dank dafür! Zugegeben, wirklich erfrischend ist diese Form von Speiseeis nicht, vermengt mit kühlem Bier geht sie aber gut runter. Hopfen-Pistazie.
      Von meinem Rastplatz aus hatte ich das Schloss Stolzenfels, das sich unmittelbar am anderen Rheinufer befindet, fest im Blick. Um dort hin zu kommen, musste ich aber zunächst vier Kilometer flussaufwärts bis nach Koblenz laufen, um dann die selbe Strecke am anderen Ufer retour zu gehen. Acht völlig unproduktive Kilometer! Sollte dies die erste schwere Prüfung auf meiner Pilgerreise sein? Naja, bei dem tollen Wetter konnte ich es gelassen nehmen. Unterhalb von Schloss Stolzenfels befindet sich der offizielle Startpunkt des Mosel-Camino. Dort angekommen, wurde ich von einem freundlichen Ehepaar über meine Reisepläne ausgefragt. Offenbar falle ich auf.
      Schon wenig später machte ich am römischen Merkur-Tempel, mitten im Wald, eine Rast und schaute den Aurorafaltern am Wiesenschaumkraut zu. Letzteres war für mich in diesem Jahr ebenfalls eine Premiere.
      Wenige Kilometer hinter Waldesch passiert der Pilgerweg eine gigantische Sendeantenne des SWR und überquert kurz darauf die A61. Es war schon ein komisches Gefühl, die Raststätte Mosel-Ost als Fußgänger, quasi durch die Hintertür, zu betreten. Aber in der sonntäglichen Versorgungswüste konnte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Anschließend suchte ich im Wald die Hütte eines Jägers und die eines Imkers auf, die jedoch leider beide verschlossen waren. Schutzhütten sind auf dem Mosel-Camino rar gesät. Bei Anbruch der Dunkelheit schlug ich dann mein Zelt in einem kleinen Eichenhain auf.
      Heute wandere ich weiter bis nach Treis-Karden, wo ich ein kleines Zimmer gebucht habe. Regen ist angesagt. Außerdem möchte ich Strom für die weitere Strecke bis nach Trier tanken. Auch eine Dusche wäre nicht schlecht und meine Klamotten bedürfen sicherlich ebenfalls einer schnellen Wäsche. Wie ich wieder aussehe!
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