Germany
Staatsforst Wieda

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Travelers at this place
    • Day 4–5

      Vier Tage für Deutschland

      Yesterday in Germany ⋅ ☁️ 10 °C

      Wie schön. Ich lebe. Die Hundeschnauze leckt mir übers Gesicht. Guten Morgen, Papa. Es ist 7.36 Uhr. Schon lange bin ich nicht mehr so spät aufgewacht. Der Himmel ist grau, es hat nicht mehr angefangen zu regnen.

      Es war schon immer eng im Bus, aber mit zwei Erwachsenen und einem Hund ist die morgendliche Kaffeesituation nur noch in dem kleinen Bereich zu meinen Füßen möglich. Das Wasser kocht, der Duft des Kaffees weckt die Freundin, Hilde wirft den ersten Blick aus der Bettdecke heraus, unter die sie im Laufe des Morgens gekrochen ist.

      Wir sind seit vier Tagen unterwegs. Von Freiburg im Schwarzwald nach Nordhausen am Harz. Über Schneeberge in Sonnenscheintäler, von kalten Winden nach Rothenburg ob der Tauber am ersten Mai. Frankenland, Rennsteig. Über Nacht in Schömberg bei Pforzheim, in Bad Windisheim am Fränkischen Freiluftmuseum. Am Ufer der Werra in Meiningen nach einem heftigen Gewitter, dem ein reinigender Regenfall folgt.

      Unter schwarzen Wolkenwänden und blauen Himmelswohnungen, mit einem Regenbogen überm grünen Wald, dem Geräusch plätschernden Wassers, und Windböen im Abendlicht. Sternenhimmel und rote Sonnenuntergänge, Überraschungsmomente eines Lebens auf der Straße.

      Wir halten öfter unterwegs an, für kleine Spaziergänge zum Buddeln, während ich Tee koche. Dabei entstehen wundervolle Bilder, zum Teil unter einem dramatischen Himmel, vor einer weiten Kulisse natürlicher Schönheit. Die Straßenführung ist ländlich und damit zeitaufwendig, meist einsam, und von Wald und Wiesen begleitet.

      Durch unsere Lebensweise sind wir für knapp zweihundertfünfzig Kilometer länger unterwegs, finden erst im späteren Nachmittag unsere Übernachtungsplätze. Für die Nacht müssen wir den Bus umbauen, tauschen die Bekleidungstaschen mit der zweiten Matraze, die im Kofferraum liegt. Aber erst, wenn wir schlafen gehen, kommt sie an ihren Platz für die Nacht, wobei wir dafür entsprechend Raum geschaffen haben.

      Morgens geht das Prozedere in umgekehrten Reihenfolge, allerdings unter erschwerten Bedingungen, weil der Bus oft mit der Heckklappe nahe einer Art Wand steht. Da ich dann sowieso ein Stück fahren muss, wechseln wir gerne unseren Stellplatz zu einem Stück leerer Natur.

      Fürs Internet habe ich wenig Zeit, die aktuell wichtigen Fußballergebnisse erhalte ich vom Sohn, Videos für Youtube müssen warten, in FB und Insta halte ich mich nur noch sporadisch auf, lediglich die Storys bleiben auf dem Laufenden, und wenigstens auf WhatsApp bekommen die Freunde mit, wo wir uns rumtreiben.

      Wir lernen einander kennen. Weniger die andere persönliche Vergangenheit, aus der nur die Eckpunkte interessant sind, aber viel mehr, über was wir denken, welche politische, gesellschaftliche, persönliche und natürliche Meinung wir uns gebildet haben, und wie diese sich im anderen widerspiegelt.

      Wir sind uns in vielem sehr ähnlich. Überraschend. Und oft voller Verwunderung beobachten wir einander. Das einfache Leben, die Natur um uns herum, das fröhliche Lachen. Über unsere Kinder reden und denken wir in sehr wohl wollender Weise, unsere guten Freunde betrachten als Weggefährten, auf unseren geistigen Pfaden, unseren holprigen Wegen durch eine komplizierter werdende Welt, in der zeitweise Ungeheuerliches zu geschehen scheint.

      Wir benutzen beide seit vielen Jahren kein Fernsehen und Radio, wissen aber über die uns wichtig scheinenden Nachrichten Bescheid, halten uns damit aber lange nicht auf, und betrachten das Leben an sich schon als großes Abenteuer. Wir mögen Suppen und die einfachen Mahlzeiten, haben einen ähnlichen Geschmack in mancherlei Hinsicht, können aber durchaus sehr kontrovers denken und handeln.

      Wir lernen Kerstin und Jürgen unterwegs kennen, die in einer Weise in umgekehrten Geschlechtsrollen agieren wie wir. Jürgen ist der Ruhige, der Achtsame, dessen Sprache manchmal wie eine Wolke im Raum stehen bleibt, während Kerstin munter wie ein Wasserfall übersprudelt in ihrer Begeisterung übers Leben.

      Wir tauschen Bücher aus, persönlich und als Bild. Das musst du unbedingt lesen. Und reden abends, bis die Mücken kommen, ebenso wie morgens, wo uns der knurrende Magen auf die Lebensnotwendigkeit hinweist.

      Wiederholte Gespräche unterwegs, trotzdem sind wir meist alleine. Meine kleine Familie, sagt Hilde, und achtet darauf, dass wir nicht aus der Haut fahren, und keiner länger hinterm Baum verschwindet. Hilde ist glücklich, zufrieden, besonders entspannt, und voll mit positiver Stimmung, die sie sicherlich auf uns übertragen hat.
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    • Day 10

      Etappe 9: Heiligenstadt nach Bad Sachsa

      June 23, 2023 in Germany ⋅ 🌧 14 °C

      Distanz: 63,5km
      Höhenmeter: 1084

      Gestern Abend wollte ich eigentlich noch ins Restaurant gehen, dadurch dass dann die Gewitterfront immer näher kam, hatte ich mir nur kurz eine Pizza beim Imbiss um die Ecke geholt. Mit den ersten Regentropfen kam ich dann in der Unterkunft an. Aufgrund der allgegenwärtigen Unwetterwarnungen habe ich diese Woche in Pensionen übernachtet. Ich hatte einfach keine Lust auf Gewitter im Zelt.
      Nachdem gestern Abend bei Kassel und bei Blankenburg im Harz starke Unwetter gewütet haben, war ich unsicher, wie die heutige Etappe werden würde.

      Der Wetterbericht sprach mal von mehr, mal von weniger Regen und kurzfristig auch mal "zwei Regentropfen".
      Heute Morgen war ich unruhig und nervös, weil ich wusste, dass es auch ohne schlechtes Wetter die Etappe mit den meisten Höhenmetern werden würde.
      Nachdem ich mir dann das Frühstück "reingewürgt" hatte, ging es in kompletter Regenausrüstung auf die Strecke.
      Die Strecke war gut zu fahren, nur teilweise war der Weg von Bäumen versperrt. Es hat dann zu 80% viel geregnet (mit “zwei Regentropfen” ) und teilweise gab es kleinere Windstöße.
      Zwischen Fuhrbach und Brochthausen hatte gestern der Wind eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Viele Bäume waren beschädigt.
      Für mich war es heute nur krass nass. Wenn es kritisch geworden wäre, hätte ich mich klar zum Abbruch der Etappe entschieden. Mit kritisch meine ich Situationen, bei denen in nächster Umgebung Bäume umfallen.

      Trotzdem war es mental immer wieder eine Herausforderung weiterzufahren. Unterstellen war keine Option aufgrund des anhaltenden Dauerregens. Geschäfte oder Bäckereien gab es auch keine und irgendwann wurde es mir kalt. Von daher war meine Strategie einfach weitermachen.
      Mein Motto war: Jeder Tritt / Schritt bringt Dich zum Ziel.

      Dann sah ich endlich das Ostschild von Bad Sachsa und war happy und glücklich, diese Etappe gemeistert zu haben.
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    • Day 10

      Ausrüstung

      June 23, 2023 in Germany ⋅ 🌙 15 °C

      Was für eine Ausrüstung braucht man eigentlich für so eine Bikepacking Reise?

      Gerade als Anfänger kann man da schnell überfordert sein. So erging es mir auch und ich möchte mit diesem Beitrag zwei Menschen für ihren Support danken.

      CycloVosser (https://www.komoot.de/user/344829953076) hatte praktische Tipps bzgl. Taschen, Enduro Radfahrhose, Minidosen (Größe 5gr und 10gr) aus der Apotheke (für Deocreme) und Nadelflaschen (bspw für Alkohol um Teile zu reinigen).

      Bikepacking Freunde (https://bikepacking-freun.de/) bieten viele spannende Artikel und Videos zum Thema Bikepacking. Besonders geholfen hat mir dort das Video von Chris (https://youtu.be/zdyUgBGuUgA) in dem er vorstellt, was er alles bei der Grenzsteintrophy dabei hatte.
      Ein anderes richtig gut gemachtes Video ist das, in dem Chris erklärt, wie man ein Fahrrad auf tubeless umstellt.

      Vielen Dank CycloVosser und Chris!
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    Staatsforst Wieda

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