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  • 日19

    Tag 19-20: Kathmandu & Überraschung

    2023年10月15日, ネパール ⋅ ⛅ 23 °C

    Morgens um 4 Uhr ging es wieder in den großen Jeep. 12 Stunden Fahrt hatten wir vor uns. Die Straße war deutlich besser und wir schlängelten uns vom Gebirge bis ins Tal hinab durch die traumhafte Landschaft mit den letzten schönen Blicken in die Ferne. Als die Sonne aufging blitze uns ein letztes Mal der Schnee eines 7.000ers entgegeben. Unsere Seelen-Akkus waren wieder voll und zwischen Dankbarkeit und Abschiedsschmerz rollte mir eine kleine Träne die Wange hinunter bevor der Koloss wieder in den Wolken verschwand.
    Als wir am späten Nachmittag im quirligen Kathmandu eintrafen, freuten wir uns. Der Verzicht auf nahezu alles ausser Grundnahrungsmittel und -bedürfnisse sowie natürlich Bewegung ließ uns beide über so viele Kleinigkeiten, wie ich mich in der Form so nicht erinnern kann, kindliche Freude spüren: Eine Dusche, eine eigene, saubere Toilette (mit Papier), Barfuß laufen, frische Klamotten, Zugänglichkeit und vorallem Vielfalt von Lebensmitteln, Privatsphäre, keinen Verband an den Füssen (ja, ich habe ihn bis zum Ende tragen müssen), kein Frieren, leichte Kleidung, frische Handtücher, ein gemeinsames Bett, eine Bettdecke und kein Schlafsack, eine elektrische Zahnbürste, ein Sprühdeo, ein flüssiges Haarshampoo, angenehme Gerüche. Das alles sind Sachen, die wir nicht brauchen um glücklich und ausgeglichen zu sein. Darüber waren wir uns klar. Aber der langersehnte Belohnungsabend mit Biss in die Pizza und Fruchtsaft schenkte uns beiden ein breites und vorallem ein Grinsen voller Stolz und Selbstvertauen.
    Wir hatten es geschafft! Über 170 km, 8600 Meter hoch und 8730 Meter wieder runter durch das höchste Gebirge der Welt - hätte mir das jemand vorher erzählt wie anstrengend und kräftezehrend sich dieser Weg wirklich anfühlt, hätte ich es vielleicht nicht gemacht. Aber jeden leichten als auch sinnbildlich schmerzhaften Schritt zu gehen und dabei sein Gepäck, seine Träume und Visionen zu tragen - das war das alles so verdammt richtig!
    Abends waren wir bei Furba und seiner Frau zum Abschiedsessen eingeladen. Es gab das leckerste Dhal Bat, der gesamten Reise. Sie gaben sich so viel Mühe und wir ließen die letzten 20 Tage Revue passieren. Wir hatten beide zuvor mit einem vorher Unbekanntem noch nie so viel Zeit von morgens bis abends verbracht. Am heutigen Abend waren wir einfach dankbar und genossen ein letztes Mal die Zeit zusammen. Zum Abschied legte uns Furbas Frau einen weißen Katha (Stoffschal) um die Schultern. Die weiße Farbe wird zur Begrüßung oder zur Verabschiedung gewählt - bei Gästen, die man sehr gerne hat und als ehrenwürdig empfindet. Wir waren seelig und berührt, als wir abends einschliefen.
    Am letzen Tag in Kathmandu, nach 27 Tagen wundervollem Nepal, lagen David und ich morgens im Bett. Wir erzählten uns gegenseitig wie besonders diese Tage für uns waren und, dass auch wir als Paar eine neue Ebene der Vertrautheit, der Stärke und des Miteinanders gewonnen haben. An diesem Morgen machte mir David einen Heiratsantrag und ich habe aus vollem Herzen „ja“ gesagt.
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