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  • Day 26

    Bootstrip Teil 2

    November 12, 2023 in Indonesia ⋅ ☁️ 29 °C

    Eine Tagespunkt wartete noch auf uns: Schnorcheln mit Haien am Shark Point. Lieske war Feuer und Flamme. Mindestens acht Haie schwammen im knietiefen Wasser direkt am Strand umher. Die Leute setzten ihre Taucherbrille auf und ab ins Wasser. Nun ja … als einzige wollte ich dann auch nicht daneben stehen. Zumindest versuchen konnte ich es. Also legte auch ich mich hin. Wow! Es war schon beeindruckend wie nah sie waren. Eher wie kleine Hundis schwammen sie umher und schnappten ab und an nach dem reingeworfenen Fischbrocken (natürlich fernab der Schnorchler). Als mich dann ein Hai mit seiner Flosse an den Füßen berührte, war für mich aber der Zeitpunkt Dankejewell zu sagen und raus aus dem Wasser. Nach einem kurzen tropischen Regenschauer waren wir drei pitschnass und happy. Genug? Nein, es ging nochmal ins Meer. Eigentlich dachte ich, wir fahren ein Stück mit dem Boot. Falsch gedacht - natürlich starteten wir wieder direkt bei den vielen Haien. Huiii nochmal also ein schnell schlagendes Herz. Aber es ging dann doch alles recht easy.

    Am nächsten Morgen klagte David über Schmerzen. Seine Wunde hatte sich entzündet. Zum Glück ist Lieske Krankenschwester … trotz erster Hilfe musste er aber erstmal aus dem Wasser bleibem. Auch Lieskes Ohr machte leider Schwierigkeiten. Das warme Klima und vor allem das bakterienreiche Meerwasser sind bekannt dafür schnell Infektionen zu verursachen. Auf dem Rückweg checkten wir nochmal den Mantaspot. Zwei Mantas schwammen am Boot vorbei. Nobzen sprang direkt rein und ich hinter her. Der erste Blick auf den Manta unter Wasser verschafft mir noch immer eine Gänsehaut. Majestätisch schwamm er im tiefen Blau nach oben, circa 10 Meter an mir vorbei. Es war magisch. In der Aufregung vergaß ich, dass an diesem Spot ja die ganzen Quallen waren… und da sah ich sie dann auch schon auf den zweiten Blick. Mein Tshirt hatte ich in der Hektik nicht an und ich spürte ihre Piekse. Hilfe! Also Tshirt an, all meinen Mut wieder zusammengefasst und alleine mit Nobzen im offenen Meer dem Riesen hinterher schwimmen. Während David und Lieske auf dem Boot mein panisches und vorallem lautes Atmen durch den Schnorchel hörten und sich darüber kaputt lachten, schwamm ich wie eine Irre durch den Quallenteppich. Irgendwann wurde es weniger. Wir folgten den Mantas recht lange und ich genoß dieses Naturerlebnis in vollen Zügen. Das werde ich nie vergessen. Der Mut hat sich gelohnt.

    Wir besichtigten am gleichen Tag Pyanemo. Viel kleiner als Wayag, aber optisch ähnlich. Es war wieder zauberhaft. Wir genossen den Sonnenuntergang und schliefen in einem geschützten Homestay mit einer Lagune. Davids Wunde hatte sich inzwischen richtig ausgeweitet bzw. führte fast ein Eigenleben. Wir erfuhren, dass Korallen in den Wunden weiterlebten und nicht aufhören zu wachsen. Nur mit Zitrone oder ganz viel Säure können die Korallenreste abgetötet werden. Lieske versorgte die Wunde und zu Davids großen Glück hatten zwei andere Gäste eine antibiotische Salbe dabei. Die letzten Tauchgänge wollte er sich aber trotzdem nicht nehmen lassen.
    Die berühmten Tauchspots Melissas Garden und Fam Wall gehörten nach Cape Kri zu den besten Dives in Raja Ampat. Entlang einer Wand am Rande einer Insel entdeckten wir wieder ein trubeliges Leben. Nobzen zeigte uns die kleinsten Krabbeltierchen und bunte Fische begleiteten uns. Die Stimmung war überragend. Nach einem erfolgreichen letzten Dive fuhren wir zurück nach Kri.
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