Indonesien

October - December 2023
Inselnträume, leuchtende Augen, Tauchen und Vulkane - Hati Hati, wir haben das Paradies gefunden. Von Lombok nach Flores, über Raja Ampat und Java. Read more
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  • Day 4

    Lombok

    October 21, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Ausgeglichen und voller Liebe erreichten wir am Abend die wunderschöne Insel Lombok. Wir hatten uns nach dem anstrengendem Himalaya-Trek ein richtig gutes Resort ausgesucht. Eine Sache konnte man dort besonders gut: Nichts tun und sich verdammt gut dabei fühlen. Im Amber Beach Resort kamen wir aus den Staunen nicht mehr geraus, als wir dieses traumhafte Fleckchen bei Tageslicht sahen: Zwischen Banenpflanzen, Palmen und weißem Sand schlug das Reise-Herz höher. Natürliche Materialien, ein weites und luftiges Restaurant direkt am Meer mit Blick auf die hügelige Traumlandschaft. Links und rechts sah man den kilometerlangen, leeren Strand. Es gab keine Nachbarn, nur Natur und große Daybeds für die wenigen Gäste. Wir fühlten uns so wohl wie lange nicht mehr. Nach dem täglichen Backpack-ein-und-auspacken, hatten David und ich einfach das Bedürfnis an einem Ort zu bleiben. Also verlängerten wir auf fünf Nächte und atmeten weiter aus.
    Allerdings juckte es uns dann doch wieder in den Fingern (oder Füßen) die Insel zu erkunden.
    Wir fuhren nach Kuta, einem kleinen Surferort und blieben für zwei Nächte. Mit dem Roller erkundeten wir an beiden Tagen die traumhaften Tropenstrände an Lomboks Südküste. Von Mawun Beach, Panang Aan oder Selong Belanak - alle Strände waren so wunderschön, wie sie in sämtlichen Reiseblogs zu finden sind. Und wir waren da! Mit der Kokosnuss in der Hand und dem Blick auf das türkise Wasser gerichtet, grinsten wir uns etliche Male an. Was war das für ein toller Tag. Mit dem Roller tuckerten wir die hügeligen Inselstraßen im Sonnenuntergang wieder zurück.
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  • Day 8

    Willkommen auf Flores: Labuan Bajo

    October 25, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 30 °C

    Über die Trans-Flores-Straße wollen wir die tropische Insel Flores erkunden. Hier ist es weniger touristisch und vorallem noch viel ursprünglicher. Wir starten in der Hafenstadt Labuan Bajo, die Ausgangspunkt für Fähren oder Ausflüge in den Komodo Nationalpark ist. Abends schlendern wir durch den Hafen, schauen der großen alten Pelni-Fähre beim Ablegen zu und sind Zuschauer einer lokalen Liveband. Anfangs waren die Steinstufen im Hafen noch leer. Doch nach kurzer Zeit füllen sich die Reihen und die Leute fangen an zu singen. Kleine Kinder setzen sich begeistert neben uns. Wir wippen zusammen im Takt und geben einander mit strahlenden Augen High-Five. Wir sind da - im echten Indonesien.
    Die Locals haben Interesse daran woher wir kommen oder wie wir heißen. Sie lächeln uns an und rufen laut „halloo hallooooo Mister“. Generell haben wir das Gefühl eine fröhliche, aufgeschlossene und liebenswerte Nation kennenzulernen. Egal ob wir einander zu Fuß auf der Straße begegnen oder mit dem Roller vorbei fahren - es wird ehrlich gejubelt, gelächelt und gegrüßt - und zwar egal ob jung oder alt. Einfach richtig schön so viel Wärme und Offenheit erleben zu dürfen.
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  • Day 9

    Flores - Komodo Nationalpark

    October 26, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 31 °C

    Mit dem Speedboot fuhren wir früh morgens in Richting Padar Island. Von mehreren Aussichtspunkten sollte es eine herrliche Aussicht aufs die ungewöhnlich geformte Insel geben. Den kurzen Aufstieg meisterten wir so locker wie niemand aus der Touri-Horde. Wir waren selbst kurz beeindruckt, wie wir ohne aus der Puste zu sein an den Leuten in der prallen Hitze vorbei zogen. Muss sich ja auch gelohnt haben die 8.600m in Nepal bergauf gegangen zu sein ;) Mit traumhaftem Blick auf drei symetrische Buchten und türkisblaues Wasser, machten auch wir natürlich die klassische Instagram-Aufnahme. Weiter ging es zwei Buchten weiter an den Pink Beach. Partikel von vorgelagerten, roten Korallen färben den Strand rosa. Mit dem feinen Sand und dem türkisen, seichten Wasser ein absoluter Traumort. Ich hätte am liebsten den ganzen Tag dort verbracht. Aber wir fuhren weiter zu einer einsamen Mini-Sand-Insel.
    Das Boot ankerte und wir schnorchelten im knietiefen Wasser los. Schnell winkte David fünf Meter vor mir. Er zeigte auf eine große Schildkröte mit ihrem Schildkrötenfreund. Die beiden ließen sich von der Strömung treiben und dümpelten über die beginnenden Korallen. Diese wunderschönen Tiere so lange zu beobachten war mir bisher nur beim Tauchen möglich und nun waren sie genau vor uns. Besonders niedlich war es wie die beiden Schildkröten miteinander waren und die Köpfe ab und an zusammen steckten bis sie schließlich weiter schwammen. Danach ging es weiter mit dem Guide gegen die Strömung am Riff entlang. Unter uns sahen wir nun traumhafte und vorallem vielfältige Korallen, bunte Fische von klein bis riesig und - juhu - zwei weitere Schildkröten. Kleine Nemos versteckten sich in wippenden Korallen mit ihrem Papa und wir fühlen uns fast, als würden wir tauchen. Solch eine Artenvielfalt in so flachem Gewässer hatten wir beide noch nie erlebt.
    Total angefixt von all den Tieren ging es weiter zur nächsten Station. Das Boot war auf der Suche nach Manta-Rochen, den größten Rochen der Welt. Und plötzlich schlug der Kapitän an - er hatte einen gesichtet. Also schnell die Flossen an und ab ins offene Meer. Huii was für eine Überwindung aber einmal drin ging es dann doch überraschend entspannt. Zwei majestätische Mantas schwommen ca 20 Meter unter uns vorbei. Soooo beeindruckend.
    Der nächste Halt war auf Komodo Island, der Insel, auf der die größten Echsen der Welt leben. Mehr als 1000 Komodo Warane sollen insgesamt hier leben. Wir stiefelten den Rangern hinterher und sahen 20 Meter weiter direkt die erste Echse sitzen bzw. eher rumliegen. Denn es war so heiß und sie war so satt gefüttert worden, dass sie wie eine Flunder auf dem Boden lag und sich keinen Zentimeter regte — fast wie betäubt. Dennoch beeindruckende Tiere, deren Biss für Menschen schnell tötlich enden kann.
    Weiter ging es zum letzten Schnorchel-Stop mit etlichen blauen Seesternen und Fischschwärmen. Was für ein toller Tag!
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  • Day 10

    Flores - Ruteng

    October 27, 2023 in Indonesia ⋅ 🌩️ 25 °C

    Über die sehr kurvige Strecke fuhren wir mit dem Bus bis auf 1.100m hoch nach Ruteng. Vorbei an Bananen, Palmen und Macadamia-Bäumen, wurde es mit jeder Stunde immer schöner. Die neugierigen Schülerinnen aus dem Ort sprachen uns bei Ankunft direkt an. Sie kicherten um die Wette und die obligatorischen Selfies und diesmal sogar Autogramme durften nicht fehlen.
    Wir übernachteten im “Sun Rice Home Stay” abseits der Stadt. Umgeben von Reisfeldern, war das kleine Home Stay mitten auf dem Land gelegen. Zum Sonnenuntergang erkundeten wir die Gegend. Wir liefen eher zufällig in das nächste kleine Dorf. Wild winkend liefen uns die kleinen Kinder entgegegen. “Hello, hellooo Mister Mister” hieß es wieder. Das bekamen auch die anderen mit und schnell füllte sich die Strasse mit neugierigen Gesichtern. Die Frauen zückten ihren Handys und setzen uns virtuelle Filter auf den Kopf. Dabei lachten sie sich kaputt. Ein kleiner Junge ärgerte David am Hintern. Mit einem Griff hob David ihn hoch und die Menge prustete vor Lachen. Es tat so gut. Mitten im Nirgendwo echte Freude miteinander zu teilen, ohne voneinander die Sprache zu beherrschen - das sind unvergessliche Momente und das wahre Reisen für uns. Am nächsten Morgen ging es auf das Reisfeld. Bei absoluter Ruhe sahen wir die Sonne über den Reisterrassen aufgehen. Der Inhaber Jeff hatte scheinbar viel Spaß beim Fotografieren und so huschten wir nach seinen Anweisungen von links nach rechts über das Feld und posierten (mehr oder weniger) mit unserem Reishut auf dem Kopf. Touri-sein ist einfach schön ;)
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  • Day 11

    Flores - Bajawa

    October 28, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Weiter ging es wieder mit dem Bus in Richtung Osten. Wir kurvten auf und ab zwischen Palmen, Dschungel und Meer. Als es langsam dunkel wurde zogen die Wolken um den kreisrunden Vulkan Inerie. Über die Dschungelstraßen war bei Sonnenuntergang eine mystische Stimmung im Bus zu spüren. Auf der Fahrt übte David Indonesisch und probte die ersten Brocken mit den Locals und wir lachten gemeinsam. “Kocing minum susu” (übersetzt: Die Katze trinkt Milch 😁) Auf Flores sind der Weg und die Menschen das Ziel.
    Mit dem Scooter besuchten wir die Hot Springs am Fuße des Vulkans. Das Besondere war, dass an dieser Stelle ein richtig heißer und ein kalter Fluss zusammen flossen. Im Flussbett war es herrlich warm oder kalt - je nachdem was man wollte. Wie so oft waren wir die einzigen Touris. Wir hatten den Fluss für uns allein. Mit dem kleinen Jungen, der direkt am Fluss mit seiner Familie wohnt, spielten wir Wasserball.
    Vorbei an Kaffee und Kakao-Plantagen fuhren wir zurück in die Stadt. Denn dort sollte ein Fußball-Match stattfinden. Wir liefen durch die Reihen und die Locals waren hellauf begeistert. Sie luden uns ein sich neben sie zu setzen oder staunten einfach mit großen Augen, über die ungewohnten Besucher. Es war einfach schön die Neugier der Menschen zu erleben. Mit Keksen im Gepäck versorgten wir alle um uns herum und jubelten gemeinsam für die Heimmannschaft als die Tore fielen.
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  • Day 13

    Flores - Riung

    October 30, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 30 °C

    Wieder ging es weiter - dieses Mal nach Norden an die Küste, in das kleine Fischerdorf Riung. Im niedlichen Home Stay mit großem Garten kamen wir schnell mit den anderen Backpakern ins Gespräch. Gerade auf längeren Reisen ist es immer spannend Geschichten und Tipps auszutauschen. Auf Flores waren vor allem Traveler unterwegs, die bewusst die authentischen Reiserouten wählen. Genau das mochten wir.
    Am nächsten Tag ging es für einen Tagesausflug wieder auf das Meer. Mit einem kleinen Boot schipperten wir durch die “17 Islands”. Neben Schnorchelstops und Mittagessen an schneeweißen Stränden, sahen wir hunderttausende Flughunde in den Bäumen hängen, und sagten uns ein weiteres Mal wie dankbar wir für diese einzigartige Zeit sind.
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  • Day 15

    Flores - Moni

    November 1, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 29 °C

    Im kleinen Ort Moni verbrachten wir eine besondere Zeit im Gecko Home Stay. Obwohl wir uns erst ein paar Minuten kannten, war die Connection zwischen Lieske, Adrian und uns direkt zu spüren. Beim gemeinsamen Dinner mit Gastgeber Lopez hatten wir einen tollen Vibe und lernten uns kennen. Er erzählte uns Geschichten über die drei Seen des Kilimutu Vulkans. Der Mhythos besagt, dass die Seelen von älteren, jungen und bösen Menschen in den drei Seen leben. Deswegen haben sie eine besondere Anziehungskraft. Nach seinen Erzählungen bebte plötzlich die Erde — wow, so ein Erdbeben war neu für uns. Es blieben aber alle entspannt. Als ich auf Toilette noch eines super flinke Riesenspinne entdeckte, lief ich schnell zur Gruppe an den Tisch. Aufgeregt berichtete ich, dass sie von einer Seite zur anderen lief. David schaute nach und sie sprang sogar von der Wand an den Boden! Lopez hatte seinen Spaß mit ihr. Er schlug auf sie drauf und nahm sie einfach in die Hand. Wtf?! Als er mit der Spinne zwei Schritte mir entgegen lief, brachen alle Dämme. Zwischen vor Angst schreien und vor Tränen lachen war an dem Abend alles dabei.
    Am nächsten Morgen fuhren wir mit Adrian zusammen zu den Kelimutu Seen. Die intensiven Farben der Seen, haben sich über die letzten Jahrzehnte immer wieder verändert, da das Wasser aufrgund von Erdbewegungen in neue Tiefen vorstößt und so immer neue Mineralien gelöst werden. Wir spürten die besondere Energie an diesem Ort. Es war beeindruckend.
    Am Nachmittag gingen wir spontan mit allen zu Lopez‘ privaten Wasserfall. Wir kletterten durch den Dschungel bis nach unten zum Flussbett. Die Jungs sprangen immer wieder ins Wasser und wir genossen es, fernab von allem im kleinen Paradies zu sein. Durch den Schwefel war das Wasser recht milchig und mit den großen Steinen und dem dichten Dschungel sah alles aus wie im Bilderbuch. Wieder oben angekommen, kletterte Lopez direkt auf die nächste Palme und löste die frischen Kokosnüsse für uns. Mit einem Spitzer Limette (natürlich frisch vom Baum) und einen Strohalm aus dem Stengel von Papaya-Blättern saßen wir da, und freuten uns wie kleine Kinder. Wir kochten gemeinsam und aßen das bisher beste Essen der gesamten Reise. Lopez Freund Ino mit seiner Gitarre kam abends dazu. Er war Musiker und spielte stolz seine eigenen, richtig guten Reggae Songs am Lagerfeuer. Dieser Tag und die Chemie zwischen uns allen war wirklich besonders. Das spürten wir alle.
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  • Day 17

    Tauchen in Raja Ampat

    November 3, 2023 in Indonesia ⋅ ☀️ 31 °C

    Die letzten Tage haben wir viel geplant und recherchiert, denn wir wollten endlich tauchen gehen. Indonesien ist nicht gerade arm an Tauchgebieten: Ob Ambon, Sumba oder Togian Islands in Sulawesi - alles sah traumhaft aus. Besonders Sulawesi hatte es uns angetan. Der Plan stand, die Flüge waren rausgesucht. Wir wollten noch die Busfahrt abwarten und im Homestay in Moni abends buchen. Doch Lieske erzählte uns von ihrem Plan nach Raja Ampat zu fliegen. Sie hatte vorhin gebucht… für übermorgen. Da war ja was. Raja Ampat war der eigentliche Grund, warum wir uns für Indonesien entschieden hatten. Die traumhaften Inseln und vorallem das Tauchgebiet - DAS beste Tauchgebiet der Welt - da wollten wir hin! Leider hatte unser Backpacker-Budget andere Vorstellungen. Das Atoll im Korallendreieck mit seinen Resorts und Liveabord-Bootstouren war viel zu teuer für uns. Wie konnte Lieske sich das leisten? Lopez hatte viele Jahre dort gewohnt und Lieske erklärt, dass es vor Ort viele Homestays mit einfachen Beachhuts gab. Sie waren zwar noch teuer aber bezahlbar. Hurra!
    Auf einmal öffnete sich uns eine Tür zum Paradies. Auf einmal fühlten wir, wie nah wir unserem Traum wirklich waren. Wir schauten uns an und sagten beide: das müssen wir machen! Alle Pläne über Bord werfen und machen was wir fühlen. Also Flüge gebucht ohne zu wissen, was uns erwartet. Es fühlte sich einfach richtig an. Was haben wir für ein Lebensglück.
    Ab sofort reisten wir mit Lieske zu dritt. Mit ein paar Notizen von Lopez im Gepäck und der Seite stayrajaampat.com versuchten wir vorab zwei Bungalows auf der Insel Kri zu organisieren. Aber so kurzfristig funktioniert es leider nicht in Indonesien - zumindest nicht, wenn man nicht vor Ort ist. Egal, einfach hin da!
    Wie es im hidden Paradise so ist, ist die Anreise meist beschwerlich. Drei Stunden mit dem Auto nach Maumere, dann über Makassar nach Sorong, weiter mit der Fähre nach Waisai und gute 24 Stunden später standen wir mit zusammen mit einigen anderen wenigen Touristen am Checkpoint für den Nationalpark. Am Anleger hatten wir Anton kennengelernt, einer der Organisatoren der Stay Raja Ampat-Seite - perfekt. Dann musste es ja sicherlich klappen. Er checkte die Homestays, aber es gab einfach keine freien Bungalows mehr auf der ersten Insel Kri. Irgendwann wurde es ruhiger und ruhiger. Die kleinen Boote mit den anderen Touris legten alle ab - was machen wir nun. Wieder sprachen wir mit den Organisatoren und ich quasselte alle voll. Und dann - während Lieske und David schnell beim Diveshop waren, kam die Zusage!
    Mit Luftsprüngen und der neuen Taucherbrille auf dem Kopf ging es los. Vorbei an den ersten Inseln, sahen wir direkt Delfine. Wow! Jeder Strand war so weiß, dass man die Augen zukneifen musste. Das Wasser war so türkis und klar, dass wir bis zum Grund schauen konnten. Die Inseln waren so grün vor Dschungel und Leben, dass es überall zirpte. Mit offenem Mündern liefen wir über den Steg unserer Unterkunft und schliefen alle drei erschöpft in den Hängematten ein.
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  • Day 18

    Divehomestay auf Kri

    November 4, 2023 in Indonesia ⋅ ⛅ 32 °C

    Die ersten drei Nächte waren uns im Yenkuranu Divehomestay sicher. Direkt der erste Tag war allerdings Sonntag — und Sonntag wurde nicht getaucht. Kein Problem, denn es gab ein voll intaktes Hausriff mit einem Drop direkt am Jetty (so werden die Stege hier genannt). Also Maske auf und rein in die Badewanne. Wir sahen direkt Schildkröten, bunte Korallen soweit das Auge reichte und viele viele Fische. Am Nachmittag direkt nochmal von der anderen Seite. Wir gingen am Strand entlang und ließen uns von der Strömung zurück tragen. Wieder Schildkröten und Fische, so groß und bunt wie wir sie noch nie gesehen hatte. Selbst David, mit seinen über hundert Tauchgängen, war aus dem Häuschen.

    Am nächsten Morgen wurde es ernst. Wir liehen das Tauchequiptment, zeigten unsere Tauchkarten und waren auf dem Weg zum ersten Check-Dive in Sawandarek. Ich war ordentlich aufgeregt. Mein letzter Tauchgang in Belize war ein Jahr her und so sicher wie David war ich noch lange nicht. Besonders hatte ich Respekt vor den Haien und natürlich meinen Lieblingstieren, den Moränen. Ekelhaft, hoffentlich sah ich keine. Aber erstmal ging es ins Wasser und runter zum Grund. In 25 m Tiefe kamen wir in den Schwebezustand und fingen an über die Korallen zu fliegen. Wie große Salatköpfe oder Gemüsegärten in allen Farben schwammen wir an verschiedensten Korallen vorbei. Uhh no! Unter der einen Koralle sah ich eine große, schwarze Moräne. Ein erster kleiner Panikmoment aber alles ok. Ich war beim ersten Dive eher mit mir, der Buoancy und meiner (noch zu schnellen) Atmung beschäftigt. Plötzlich holte Bram uns ganz nah an eine Koralle. Erst auf dem zweiten Blick zu sehen, zeigte er uns ein schwarzes, pygmänen Seepferdchen. Woooow!! Mit einer Größe wie mein kleiner Fingernagel, war es so winzig und zart.

    Der zweite Tauchgang am Yenbuba Jetty war super entspannt. Alle waren nun eingegroovt und so schwammen wir vom offenen Meer bis zum Jetty in 23m Tiefe. Der Blick für das wilde und bunte Leben Unterwasser war voll im Fokus. Wieder sahen wir unzählige Fische von groß bis klein. Eigentlich hatten wir das Gefühl mitten in einer National Geographic Dokumentation gelandet zu sein. Wohin wir auch schauten - es war richtig was los am Riff. Sogar beim Auftauchen waren die Fische noch um uns herum. Also sprangen wir mit unserem Schnorchel während der Tauchpause gleich wieder rein.
    Am Nachmittag hatten wir den letzten Tauchgang für den Tag. Der hatte es aber in sich. Nach einer sehr kurzen Einweisung zum Divespot „Chicken Reef“ von Bram, ging es dieses Mal auch um die Strömung. Wir ließen uns hinabsinken ins Deep Blue. Oben, unten, links, rechts - wir waren in einem riesigen Fischstrudel und sanken nach unten. Es war unbeschreiblich schön. Als wir am Grund ankamen, wunderte ich mich über das schwache Licht. Ich checkte das Equiptment: 30m tief. Das hatte Bram nicht angekündigt ... aber allen ging es gut und keiner hatte Probleme mit der Tiefe. Also ging es los. Wir schwammen zu den Korallen und merkten die Strömung prompt. Im Kreis schwammen wir um das Riff. Plötzlich nahm die Strömung zu. Unsere Geschwinigkeit verdoppelte sich. Anfangs hielten wir uns noch fest und dann ging es ab. Wie Superwoman und Superman flogen wir förmlich über den Grund. Wir waren mittlerweile schon ein ganzes Stück hochgetaucht und kurz vor Ende des Tauchgangs. Dass wir den Saftey Stop quasi im Schnellflug erleben sollten, hatte uns zuvor niemand gesagt. Ich schwamm vor der Gruppe, sodass ich die Ehre hatte den Schnellflug rückwärts zu erleben. Anfangs war ich einfach verwirrt und wusste nicht so recht, ob jetzt unsere Flugshow geplant war oder ob grad was schief lief. Aber wieder waren alle entspannt. Zwischen Lachen, Festhalten am Boot und großer Ehrfurcht vor der Kraft der Strömung, versuchten wir irgendwie wieder ins Boot zu kommen. Abends lachten wir darüber. Denn irgendwie hat es auch richtig Spaß gemacht und es war eine spannende Erfahrung.

    Den schönsten Dive hatten wir am
    nächsten Morgen. Am „Cape Kri“ sahen wir eine riesige Schule blauer Fische. Es war beeindruckend wie sich der Schwarm mal langsam, mal schnell verformte und sich immer wieder neu erfand. Auf einmal legten David und Lieske beide die Hand vor die Stirn: das Zeichen für den Hai. Oh je, es wurde ernst. Ich blickte nach links und da schwamm er. Groß, galant und fließend machte er seine Schwünge. Er interessierte sich null für uns und schwamm direkt weg. Heimlich war ich ganz froh darüber. Weiter ging es, wieder ein Stück höher am Riff entlang. Wir sahen einen Wobbegong Hai. Die Form dieses Tieres erschien unwirklich. Schildkröten, bunte Fische - hier war alles nochmal vielfältiger. Wo sollte das denn noch enden?! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Dann erreichten wir eine Plattform am Riff. Schnell knieten wir uns nebeneinander auf den sandigen Grund. Die Strömung nahm wieder zu und das absolute Highlight wollten wir nicht verpassen: Erst drei black tip Sharks schwommen auf dem weiten Platteau umher. Dann vier, fünf, sechs! Wow ! Ein bisschen unwohl war mir. Zwischendrin beschloss ich lieber nach links zu schauen frei nach dem Motto „was ich nicht sehe, schwimmt nicht neben mir“ :) Doch irgendwie packte mich die Neugier. Die Haie waren nicht groß und so fing ich langsam an zu genießen was vor mir passierte. Sie zirkelten um einen Stein und schnappten nach kleinen Fischen. Alle waren beeindruckt und besonders Lieske freute sich riesig. Meine persönliche Challenge war bestanden und stolz ging es in die Pause.

    Next Dive, next Level. Dieses Mal war alles getreu dem Motto: Strömung managen. Also wurden wir mit einem Haken ausgestattet und ab ging es. Mit dem Zeichen von Bram suchten wir uns einen Stein, klippten uns fest und schwammen waagerecht auf der Stelle. Es fühlte sich an wie ein Unterwassersturm. Die Korallen wurden richtig durchgewirbelt und die Fische hielten die Stellung.

    Wir hatten mittlerweile eine ganze Tauchcrew zusammen. All die Fisch-Entdeckungen und Erlebnisse wurden aufgeregt nach den Dives geteilt. Auch am restlichten Tag waren wir zusammen. Wir liefen den langen Sandstrand bis zum Ende der Insel, gingen wieder schnorcheln und gönnten bei Sonnenuntergang ein köstliches Bier.
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  • Day 23

    Mangroven-Huts auf Mensuar

    November 9, 2023 in Indonesia ⋅ ☁️ 29 °C

    Wir lernten in unserer Unterkunft den Amerikaner Alex, einen Meeresbiologen und guten Freund des Homestays, kennen. Er schlug vor das Homestay von Nobzen für zwei Tage zu besuchen, das sei schön abgelegen und ruhig. Ohne ein Bild gesehen zu haben, entschieden wir uns auch hier wieder mit dem Flow zu gehen. Und wieder wurden wir nicht enttäuscht. Das kleine Homestay war ein absoluter Traum. Drei kleine Beachhuts zwischen den Mangroven, davor unser eigenes Riff. Pinch me! Weit und breit keine Nachbarn - wir genossen die Ruhe. Neben Schnorcheln am Tage, lümmelten wir in der Hängematte und verabschiedeten die Sonne bis zum nächsten Tag. Morgens wachten wir mit Vogelgezwitscher und Dschungelgeräuschen auf. Jetzt kamen wir alle erst so richtig an bzw. runter. Wir philosophierten über das Leben und fühlten uns so richtig frei.Read more