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  • Day 10

    Schön?

    February 26 in Morocco ⋅ ☁️ 17 °C

    Heute ging es weiter, immer entlang der R301, meist entlang der Atlantikküste.
    Wir bleiben also unserem Motto treu, weil wir ja möglichst viele authentische Eindrücke vom Land bekommen möchten.
    Es bleibt zwiegespalten.
    Wir kommen immer wieder an scheinbar wunderbaren Strandabschnitten vorbei, aber die Küste ist selten zugänglich. Die Marokkaner haben die Liebe zum Meer, Strand und Dünen offenbar noch nicht entdeckt. Möglicherweise auch weil sie andere Sorgen haben. Auf dem Land herrscht bittere Armut, das ist an vielen Stellen einfach nicht zu übersehen.
    Wir kommen an der alten Stadt Safi vorbei. Hört sich doch vielversprechend an, ist in Wirklichkeit aber eine Industriestadt mit unfassbaren Umweltbelastungen. Schnell weiter.
    Hatte ich mich schon zum Thema Marokko und Müll ausgelassen? Es ist das Grauen. Wie kann man sein Land so zumüllen? Es bleibt ein Rätsel.
    Hört sich das alles zu negativ an? Es ist halt die Wahrheit und Realität. Wir stoppen kurz an einem ganz kleinen Fischerdörfchen, wo vermutlich selten oder nie Touristen hinkommen. Hier ist die Zeit seit mehreren Jahrhunderten stehen geblieben. Wir ernten hier keineswegs nur freundliche Blicke, also schnell weiter. Hört sich das zu negativ an? Für mich ist hier alles neu und daher auch noch faszinierend, aber es macht ja keinen Sinn die Augen vor den vielen unschönen Dingen hier im Land zu verschließen. Unser Ziel war eigentlich ein Campingplatz im Raum Essaouira. Knapp 40 km vorher finden wir aber total durch Zufall einen tollen Platz. Eigentlich suchen wir nur ein Kaffee an der Küste, aber das ist ja wie bereits erwähnt mehr als schwierig. Doch dann gibt es doch noch eine Aspaltstrasse runter zum Meer, wo auch ein Restaurant ausgeschildert ist. Vor uns noch ein deutsches Wohnmobil. Die Straße geht in einen Feldweg über, der in eine Sandpiste. Das Wohnmobil vor uns scheint sich auszukennen, also hinterher. Und plötzlich geht es direkt am Strand auf einen Platz wo bereits mehrere Wohnmobile stehen. Hier gibt es noch ein paar Ferienhäuser und sogar einen Pool. Aber ansonsten eigentlich nur einsamer Sandstrand. Hammer. Wir checken spontan ein, sagen noch schnell Katja und Karsten Bescheid, damit die auch noch nachkommen können. Traumstrand und alles wunderbar? Na ja. Ich gehe mit den Hunden an den eigentlich tollen Strand. Es riecht verdächtig nach Raffinerie. Die Ursache ist schnell klar. Der Strand ist nicht nur mit weißem Sand versehen, vielmehr finden sich doch nicht wenigen ölhaltige Sandanteile, vermutlich von Schiffsverklappungen. Die Umweltschäden sind also selbst hier unübersehbar.
    Am Abend bekocht uns Katja dann wieder lecker, diesmal in ihrer neu erstanden Tajine.
    Morgen bleiben wir auf jeden Fall hier. Mal sehen wie es weiter geht....
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