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  • Day 7

    Die letzte Etappe zum Nordkap

    August 23, 2021 in Norway ⋅ ⛅ 8 °C

    Diese Gegend Norwegens ist ganz anders als der Teil Schwedens, den ich bereist habe. Es herrscht mehr Verkehr, die Städte sind größer, viele Häuser und die Infrastruktur zeigen den Reichtum des Landes. Landschaftlich bietet diese Region zudem einfach mehr als nur endlose Wälder und Seen wie in Schweden. Jedenfalls der Teil, den ich befahren habe. Doch zurück zum Anfang.
    In Kautokeino hat am Montag Morgen tatsächlich das Samenmuseum offen. Diese Gelegenheit nutze ich und kann mir in Ruhe die Ausstellungstücke und das Freigelände zur Kultur und Geschichte des Volkes der Samen ansehen. Ich bin der einzige hier. Gestern kamen drei Besucher. Ansonsten hat alles andere interessante, auch Kunsthandwerksläden oder eine Silberschmiede in der Stadt geschlossen. Also weiter Richtung Alta. Die inzwischen übliche Routine auf der Straße, es hat acht Grad. Das Navi zeigt 138 km bis zur nächsten Tanke an, passend für eine Pause. Und der Tank war dreiviertels voll. Der Himmel ist trüb, die Fahrt zieht sich hin. Dann aber ändert sich die Landschaft, es wird bergiger, kurvenreicher. Gut für Motorräder. Die Sonne kommt heraus. Dann geht es zehn bis fünfzehn Kilometer entlang eines wunderschön gelegenen, schmalen Sees, an dem beidseits in den bewaldeten Hängen und auch am Ufer immer wieder wunderschöne Häuser zu sehen sind. Wochenendhäuser wohlhabender Norweger, hierher kommt man zum Angeln. Das zeigen die Boote, die vertäut auf den Wellen schaukeln. Menschen sind aber weit und breit nicht zu sehen. Gut es ist ja Montag.
    Dann soll die Tankstelle bei Alta kommen. Nur sie kommt nicht. Das Navi von Garmin patzt des öfteren. Also den Umweg über Alta oder dem Navi glauben, dass in 68 km die nächste kommt. Gut, ich habe ja zwei Liter Ersatzbenzin dabei.
    Nachdem ich die Ausläufer Altas hinter mir gelassen habe, geht es über eine endlose Hochebene weiter (etwa 60 km), fast baumlos und die Sonne scheint immer noch, spiegelt sich in den Seen des Hochmoores. Eine fantastische, endlose Landschaft, grasbewachsen, nur wenige buschartige Birken, auf den Wiesen tummeln sich Herden von Rentieren. Die auch des Öfteren die Straße vor einem queren. Es folgen lichte Wälder mit buschigen, von Wind und Wetter gezeichneten, häufig fast blattlosen Birken. Hat auch etwas beeindruckendes.
    Dann kommt tatsächlich die Tankstelle. Hätte noch für 100 km gereicht. Der Verbrauch des Mopeds liegt bei 4 Litern. Weiter geht es auf einer Hauptachse Richtung Kirkenes, der Verkehrt nimmt etwas zu. Relativ gesehen. Irgendwann kommt der Abzweig Richtung Honningsvag, kurz darauf ändert sich die Landschaft wieder gravierend. Es geht rund 80 km an einem Fjord entlang, direkt an der Küste, vorbei an kleinen Fischereihäfen und Siedlungen, durch baumlose Küstenabschnitte, durch Naturtunnel (teils über sechs Kilometer lang, mit erlaubten 80 km/h), zahlreiche Stopps verzögerten die Fahrt enorm. Aber deswegen ist man ja unterwegs. Dann das erste Ziel, die Stadt Honningsvag. Hier war ich zuletzt Anfang Februar 2020 mit dem Schiff und dem Ziel Nordkap. Doch die Straße war gesperrt, der stürmischen Winde wegen und der Temperatur von - 33 ° Celsius. Also die Stadt mal im Sommer angeschaut, und dann weiter zu einem Campingplatz Richtung Nordkapp - es liegt etwa 30 km von Honningsvag entfernt. Dort auch gleich für zwei Nächte eine Unterkunft bekommen, nein kein Zelt. Es hat tagsüber jetzt 6 ° C.
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