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  • Dzień 8

    Sloweniens Küste und Kroatien

    22 maja 2022, Chorwacja ⋅ ☀️ 26 °C

    290 km sind es heute geworden. Hatte ich eigentlich gar nicht vor. Aber vielleicht ist es keine so gute Idee an einem Wochenende bei Sonnenschein an die Küste zu fahren. Machen viele andere auch. Der erste Versuch war die Stadt Koper mit Sloweniens einzigem Seehafen. Schon von weitem dominiert die Hafenanlage mit mächtigen Kränen und Containerplätzen. Auf dem Wasser dümpeln große Frachtschiffe vor sich hin. Die schöne Altstadt liegt direkt daneben. Einmal umrundet und weiter, diese Menschenmassen will ich mir nicht antun.
    Also weiter nach Izola, schon der Weg die Küste entlang, Stop and Go. Einmal durch das Küstenstädtchen gefahren, auch hier einfach zuviel los, also weiter nach Piran. Soll auch der schönste der drei Küstenorte sein. Dort ist etwas weniger los und nahe dem Strand gibt es Motorradparkplätze. Also einen Stopp gemacht und etwas durch die Gegend geschlendert. Und für einen Cappucchino und ein Blaubeereis hat es auch gereicht.
    Wieder los gleich Richtung Landesinnere, der Küstenstreifen Sloweniens umfasst gerade mal etwa 50 km. Bei der Anfahrt heute morgen war ich nur einige Kilometer vom italienischen Triest entfernt und jetzt ist es nicht weit zur kroatischen Grenze. Es geht an Weinstöcken und Olivenhainen entlang auf kleinen Sträßchen, teils geteert, teils auf Schotter. Die Dörfer abseits der größeren Routen scheinen ausgestorben. Auf einmal, mitten in der Pampa, ist die Straße gesperrt. Der letzte Abzweig liegt gut acht Kilometer zurück, also umgedreht und eine Umfahrung gesucht. Denn eigentlich wollte ich hier weiter. Mein Navi führt mich dann über teils abenteuerliche Pisten, mit meinen bescheidenen Offroad-Kenntnissen komme ich fast an meine Grenzen. Schmale, sehr steile Pisten mit Haarnadelkurven, grober Schotter oder Steine, meterhohes Gras, und das kilometerlang. Aber irgendwann ist es geschafft, ohne Sturz. Mit der Zeit wird man immer sicherer, was gefährlich ist. Denn jede kleinste Unaufmerksamkeit wird sofort bestraft. Derartige Strecken begleiten mich den Tag immer wieder, bei manchen hat man den Eindruck, dass hier schon jahrelang niemand mehr entlang gefahren ist, wahrscheinlich nicht mal gelaufen. So komme ich aber an einzelne Gehöfte, die wirklich noch in der Vergangenheit stehengeblieben sind. Die auch nur über solche Wege erreichbar sind.
    Irgendwann stehe ich vor der kroatischen Grenze. Gut, dass ich den Pass dabei habe, denn Kroatien gehört zwar zur EU, aber nicht zum Schengenbereich. Ist also Schengen-Außengrenze. Und es wird kontrolliert. Auf der kroatischen Seite geht es kilometerweit durch eine Bergwelt, dann eine größere Stadt und später durch Wälder und auf einer wunderbaren Hochebene entlang, die an eine Heidelandschaft erinnert. Nur fast überall sind gerade mal 40 km/h erlaubt. Ätzend. Denn die Straßen sind gut. Kurz fahre ich auf kroatischer Seite an der Grenze zu Slowenien entlang, ein meterhoher Zaun mit Nato-Stacheldraht sichert die Grenze. Auf einer kleinen Seitenstraße sehe ich auch eine kleine Flüchtlingsgruppe auf dem Weg in den Schengenbereich.
    Nach etwa einer Stunde verlasse ich Kroatien wieder, nehme die letzen 40 Kilometer dann eine schnellere Verbindung nach Postojna. Bin ja schon den ganzen Tag unterwegs und muss morgen zurück nach Winnenden.

    Epilog, Montag 23. Mai. Heute ging es zurück nach Winnenden. 750 km Autobahn. Morgens um 8.30 Uhr losgefahren, war ich mit zwei Tankpausen schon gegen 16 Uhr in Winnenden. Meist freie Autobahnen, und das am Montag. Trocken blieb es auch, trotz angekündigtem Regen. Auch wenn es stellenweise nass war. Es war ein schöner Urlaub, Wetter, Straßen und das Land mit den Menschen haben gepasst. Und zu sehen gibt es auch vieles, nicht nur für Motorradfahrer.
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