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- May 16, 2022, 8:10am
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 977 m
- ItalyFriuli Venezia GiuliaTarvisioCave del PredilLago del Predil46°25’37” N 13°34’9” E
Die Anreise und die erste Tour
May 16, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C
Prolog: Am Sonntag ging es nahezu ausschließlich die Autobahn entlang via Ulm, Augsburg, München und Salzburg und durch den Karawankentunnel nach Slowenien. Mein Ziel war der Ort Lesce, hier bleibe ich die ersten vier Tage. Lesce liegt etwa 30 km hinter der österreichischen Grenze. Summa summarum waren es rund 640 km in etwas über sechs Stunden inkl. zweier Tankstopps und einer kurzen Essenspause. Muss man halt durch.
Meine erste Tagestour am Montag durch die Julischen Alpen und die Soča entlang führte mich Anfangs erst mal nach Italien. Stand als erstes doch die Passfahrt über den Paso del Predil auf dem Programm. Davor noch ein erster Stopp am Lago del Predil. Mit der Drohne gelangen wunderbare Eindrücke der Landschaft hier.
Kaum auf dem Moped, schon wieder ein Stopp. Diesmal ist es ein altes österreichisches Festungswerk, das mich aufhält, die Batterie Predilsattel. Sie diente der Überwachung der italienischen Grenze, ist noch recht gut erhalten, wurde im zweiten Weltkrieg nicht zerstört.
Kurz darauf bin ich auf dem 1156 m hohen Pass und wieder in Slowenien. Kurvenreich geht es kurz bergab, wieder liegt etwas im, respektive am Weg, also Anhalten. Es ist ein weiteres altes österreichisches Festungsbauwerk, das Fort Predel. Während der napoleonischen Kriege spielte es eine wichtige Rolle, so liest man. Auch hier kam die Drohne zum Einsatz, so hat man einen wunderbaren Überblick über die Ruinen und die ganze Gegend.
Kurz darauf wollte ich hoch auf die Mangartstraße, die höchste Straße Sloweniens, die bis auf 2500 m führt. Doch die war noch gesperrt. Also weiter Richung Soča-Tal, kurz darauf ein Halt an der Flitscher Klause. Ein weiteres Sperrwerk, wie die anderen beiden vorher eine der österreichisch-ungarisch alpinen Festungen. Das reicht aber dann aber auch an alten Gemäuern, schließlich ist man ja zum Mopedfahren hier. Also weiter den Fluss Soça entlang Richtung Süden. Der ist nicht nur bei Kanuten und Raftern bekannt und beliebt, sondern auch bei Motorradfahrern. Die Straße am Fluss jedenfalls. So finden sich in jedem Ort immer wieder Pensionen, Gaststätten und kleinere Hotels mit ‚Biker Welcome‘. Auch heute sind nicht wenige unterwegs, meist in Gruppen von fünf bis zehn Fahrern. Ich will nicht wissen, was in der Hochsaison dann abgeht.
Die engen weichen langsam langgezogenen Kurven, jetzt kann man sogar wieder in den sechsten Gang schalten und die erlaubten 90 km/h auch fahren. So macht das Fahren Spaß, aber auch die engen Serpentinen haben etwas. Über Kolbarit geht es nach Tolmino, mein Ziel ist eigentlich Nova Gorica. Eigentlich. Nur bin ich ob der Stops schon etwas in Verzug, zudem ziehen am Himmel dunkle Wolken auf. Für Nachmittags ist Regen angekündigt. Und ich habe noch einen Pass vor mir, das eigentlich fahrerische Highlight mit 50 Spitzkehren, davon bald die Hälfte mit einem Belag aus Pflastersteinen. Besser, wenn die trocken sind. Also wieder Richtung Norden, wieder die Soča entlang, diesmal stromaufwärts.
Bei Kolbarit findet sich der Kozjak-Bach, der in die Soča mündet. Hier stürzt der Bach über sechs Wasserfälle vom Berg Krnčica (2142m) herab und fließt durch mehrere Klammen. Zwei der Wasserfälle sind erreichbar, nach einer halbstündigen Wanderung. Doch in Motorradstiefeln, und die Wolken werden immer dunkler…
Die Drohne schafft das doch in wenigen Minuten. So ist es, damit sind wenigstens Aufnahmen der Wasserfälle im Kasten.
Bei Bovec verlasse ich die mir bekannte Route und biege nach Osten ab. Weiter entlang der Soča. Es geht hinauf auf den Vršič, den höchsten Gebirgspass Sloweniens. Die Straße hinauf, die hat Gott extra für Motorradfahrer geschaffen. Genau 50 Spitzkehren sind es auf den beiden Seiten des Passes zusammen gezählt, und unzählige enge, 90 Grad-Kurven. Es geht hinauf auf 1611 m und wieder hinunter. Ein paar Autos sind auch auf der Passstraße unterwegs, machen aber schnell Platz, lassen einen gern vorbei. Ein kurzer Stopp an einem Aussichtspunkt, dann ist der Pass schon erreicht. Kein Problem, sofern man Spitzkehren beherrscht. Oben am Pass steht ein kleiner Souvenirshop, Kaffe gibt es aber keinen. Dafür bekomme ich von anderen Motorradfahrern die Antwort auf meine nichtgestellte Frage, warum ich eigentlich nahezu der Einzige war, der den Pass von Bovec aus fährt. Andersrum, sprich mir entgegen, sah es anders aus. Da waren und sind einige unterwegs. Der Grund, die Spitzkehren mit Kopfsteinpflaster finden sich nur auf der Seite von Kranskja Gora aus und sie lassen sich bergauf deutlich besser fahren, so heißt es... Zumal nicht jeder Stein im Pflaster dort ist, wo er sein sollte und Sand von den Felshängen auch noch zu finden ist. Vorab, auch bergab stellten die – noch trockenen Pflasterstein-Spitzkehren auch kein Problem dar.
Also runter den Berg mit zahlreichen Kurven. Macht Spass, man muss ja nicht rasen. Resumee der Passfahrt auf den Vršič: es könnte stimmen, dass es sich um die schönste Passstrecke Sloweniens handelt. Gut, kenne bisher ja nur zwei. und da ist der erste Platz sicher.
Unten angekommen in Kozorog, ein wunderbares Gartenlokal und Hotel direkt am Jasna -See gelegen. Ein Kaffee mit Kuchen ist die Belohnung. Es ist trocken geblieben, auch wenn es in der Ferne donnert. Genau aus der Richtung Lesce. In die ich muss. Natürlich erwischt mich doch noch eine dicke Regenwolke, kurz vor meinem Hotel. Egal, war ein wunderbarer Tag und die Klamotten sind ja Nordkap erprobt.Read more
Schöne Bilder und schönes Wetter. Noch viel Spaß! Grüße aus der Schweiz, wir können auch nicht klagen, was das Wetter betrifft. Unsere Füße sagen was anderes! Gitti und Torsten [Gitti und Torsten]