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  • Day 2

    Angekommen in Palermo

    March 15, 2023 in Italy ⋅ 🌙 11 °C

    Wir sind Richtung Sizilien unterwegs. Mit dem Auto geht es 680 Kilometer ereignislos nach Genua, sind somit über drei Stunden zu früh am Hafen. Wir haben für die Fähre Priority Boarding gebucht, also fahren wir als letzte auf das Schiff. Sprich, noch einmal zwei Stunden Wartezeit, bis alle Trailer, Trucks und Autos an Bord sind. Hat aber einen großen Vorteil, in Palermo fahren wir als erste vom Schiff, first in – last out.
    Die Schifffahrt ist ebenfalls ereignislos und ruhig, wir kommen gegen 17.30 Uhr am Folgetag etwa zwei Stunden früher in Palermo an. Runter vom Schiff und gleich das erste „Abenteuer“, die neun Kilometer bis zu unserem Bed & Breakfast in Monreal. Es herrscht Berufsverkehr, für sechs Kilometer durch Palermo benötigen wir 90 Minuten. Die Verkehrsverhältnisse sind chaotisch - aus unserer Sicht. Sie würden bei den meisten Deutschen - besonders mit dem eigenen Auto – mehr als Schweißausbrüche hervorrufen. Nur hier funktioniert es. Also schnell anpassen und mitschwimmen. Drei Autoreihen auf zwei Spuren, dazwischen unzählige Roller und Mopeds links und rechts durch die Lücken, ab und zu mal auf der Gegenspur gefahren, Kreuzungen spielen keine Rolle und werden blockiert. Schnell die Parksensoren deaktiviert, weil sie permanent Kollisionswarnungen aus allen Richtungen lautstark signalisierten. Nervt. Man fährt halt oft nur mit zehn Zentimeter Abstand. Palermo gilt als die stauträchtigste Stadt Italiens und gehört auch europaweit zur Spitze. Laut einem Artikel des Tagespiegels sei das größte Abenteuer Siziliens nicht auf den Ätna zu klettern, es sei das Autofahren speziell in Palermo und wer das auch noch im Berufsverkehr mache, sei mit großer Wahrscheinlichkeit lebensmüde. „Was man bei uns in Deutschland Drängler nennt, nennt man in Sizilien einen ganz normalen Fahrer.“ Wo keine Regeln gelten, mache man die in Sizilien eben selbst, zumindest auf der Straße.
    Wir haben den Höllenschlund Palermo verkehrstechnisch dennoch unbeschadet überstanden. Werden künftig aber gewisse Zeiten meiden. Nicht wegen der Fahrweise, kann man sich anpassen, sondern wegen der Zeit, die verloren geht.
    Unser Bed & Breakfast haben wir gleich gefunden, zu Fuß den Berg hinauf noch ein gutes italienisches Menu und etwas Wein genossen, morgen fängt der eigentliche Urlaub mit der Besichtigung von Monreal an.
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