• Im Kong Oscar-Fjord

    25. august 2023, Greenland Sea ⋅ ☁️ 11 °C

    Am Morgen gab es zwei Vorträge: die Geschichte von Kari Herberts, einer englischen Journalistin und Buchautorin, den sie selbst hielt. Ihr Vater Sir Wally Herbert gilt als Polarlegende, war Arktisforscher. Mit zehn Monaten schon verbrachte Kari Herberts unter extremen Bedingungen zwei Jahre in einer sehr kleinen, abgelegenen Inuit-Siedlung im Nordwesten Grönlands. Seither ist sie stark mit den Menschen und der Region verbunden, widmet ihr Leben den Polarregionen. Sie hat mehrere Bücher veröffentlicht, tritt in Fernsehsendungen auf und lebt mit ihrer Familie in Cornwall.
    Der zweite Vortrag befasste sich mit der Plattentektonik, gehalten von Moshe Agami, emeritierter Professor für Botanik an der Tel Aviv University, Direktor des botanischen Gartens der Universität, Buchautor, Lektor und Reiseleiter. Seine jüngste von fünf Töchtern gehört auch dem Expeditionsteam an, Yaara Agami. Sie ist Historikerin und Journalistin und arbeitete als Chefredakteurin des Nachrichtenmagazins einer israelischen Radiostation.
    Nachmittags erreichen wir den Kong Oscar-Fjord, wollen am Antarcticahavn erstmals an Land gehen und eine Wanderung unternehmen. Hier finden sich die Reste einer Trapperhüte von 1930, die im Sommer 2005 restauriert und im folgenden Winter gleich wieder durch eine Lawine zerlegt wurde. Dieser Ort spielte eine Rolle in den Auseinandersetzungen zwischen Norwegen und Dänemark um die Kontrolle von Ost-Grönland, bis das Land 1936 von einem internationalen Gremium Dänemark zugeschlagen wurde. Hier übernachteten auch öfters die Sirius Patrol, eine dänische Elitetruppe, die die Küste Grönlands überwacht. In der Auseinandersetzung mit Norwegen um Grönland spielte sie eine wichtige Rolle und ist heute noch aktiv. Ansonsten machen wir eine kleinere Wanderung, in der Ferne waren einige Moschusochsen zu sehen. Ihnen darf man sich nicht zu sehr nähern, sie können genauso gefährlich wie Eisbären sein. Erkunden kann man die bunte Tundra, wobei hier der Herbst schon deutlich Einzug hält. In ein/zwei Wochen treten schon die ersten Winterstürme auf. Die Landschaften sind neben der Heimat für Moschusochsen und Polarbären auch die der Polarhasen und -füchse. Die Landschaft ist offen und scheinbar unberührt. Der Berge ringsherum erreichen Höhen von über 2000 m. Alles in allem war es ein erster Kontakt. Für uns beide, die solche Touren schon öfters machten, eine Auffrischung des Gelernten.
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