• Hue - die Kaisergräber

    February 26, 2024 in Vietnam ⋅ ⛅ 26 °C

    13 Kaiser brachte die Dynastie hervor, für sieben von ihnen gibt es monumentale Grabanlagen. Drei davon sind recht gut erhalten, zwei besuchten wir. Sie liegen etwas außerhalb der Stadt und sind schon beeindruckend. Das Kaisergrab des Kaisers Tu Duc, dem vierten der Dynastie, wartet mit über 50 Denkmälern auf, wurde zwischen 1864 bis 1867 noch zu seinen Lebzeiten - er starb 1883 - von dreitausend Soldaten und Arbeitern auf einer Fläche von zwölf Hektar erbaut. Viele der Arbeiter starben dabei. Es gab sogar Proteste unter den Arbeitern ob der zusätzlichen Steuerleistungen und der Zwangsarbeit, die für den Bau erforderlich waren. So unternahmen sie 1866 einen Putschversuch, der jedoch niedergeschlagen wurde. Tu Duc nutze den Palast inmitten des Grabkomplexes für den Rest seines Lebens. Mitten im Palastareal findet sich ein See, auf dem der Kaiser Boot zu fahren pflegte. Auch einen kleinen Wildtierpark zur Jagd findet sich auf einer Insel inmitten des Sees, und der luxuriöse Xung Khiem Pavillon. Hierher soll sich der Kaiser zurückgezogen haben, um in Anwesenheit seiner Konkubinen Gedichte zu lesen und zu schreiben. Tu Duc hatte übrigens trotz etwa 100 Konkubinen keine Kinder.
    Die Anlage liegt wunderbar eingebettet in einem Pinienhain und soll eines der architektonisch schönsten Grabmäler der Dynastie sein. Alle Gräber weisen dabei einige gemeinsame Grundelemente auf: Mauern, das Dreifachtor, der Ehrenhof, ein Stelenpavillon, Tempel, Teiche und Seen, Pavillons, Gärten und schließlich die Grabstätte. Ein Großteil der wertvollen Kunstgegenstände wurde während der vielen Kriege aus den Gräbern entwendet. Hier am Grab von Tu Duc haben sogar noch vor zwanzig Jahren Grabräuber zugeschlagen. Und einige der Gegenstände finden sich heute in namhaften Museen auf der Welt verteilt.

    Die zweite Grabanlage, die wir besuchten, stammt von Khai Dinh, dem vorletzten Kaiser. Die Anlage ist in einen Hang eingebettet, man muss um die 127 Stufen hinauf schreiten. Die Anlage ist verglichen mit den anderen recht klein, aber die Grabkammer ist besonders prunkvoll. Der Kaiser regierte nur von 1916 bis 1925 und suchte sich wie alle anderen auch, schon zu Lebzeiten seine Grabstätte aus. So begann man 1920 mit dessen Bau, der dauerte aber elf Jahre.
    Die Wände im Khai Thanh-Palast und im Grabmal sind reich verziert, ähnlich dem bei uns bekannten Rokoko-Stil. Aufwändig eingelegte Glas- und Porzellanarbeiten dominieren, Meisterwerke vietnamesischer Handwerker im frühen 20. Jahrhundert. Der Boden ist mit Fliesen mit Blumenmustern bedeckt, die Decke bemalt mit neun Drachen in feinen flüchtigen Wolken. Der hintere Raum des Palastes beherbergt den wichtigsten Tempel mit einer Statue von Khai Dinh, sein Grab und den Altar. Das auffälligste Merkmal des Grabes sind die Glas- und Keramikmosaiken.
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