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  • Day 11

    Der Sörmlandsleden

    August 21, 2022 in Sweden ⋅ ☁️ 19 °C

    Ihr habt es doch sicher schon gegoogelt, oder?
    Der Sörmlandsleden ist ein Fernwanderweg von über 1000 Kilometern Länge, der durch die schwedische Provinz Sörmland verläuft.
    Theoretisch kannst du in Stockholm aus der U- Bahn steigen und direkt mit Etappe 1 starten. Der Hauptweg führt über ca. 60 Etappen und es gibt einige zusätzliche Nebenetappen oder Rundwege. Was sich mir allerdings nicht erschlossen hat, waren der Beginn oder das Ende der Etappe. Die Etappen sind zwischen 6 und 20 Kilometern lang und nicht immer findet sich am Ende einer Etappe ein Shelter oder Zeltwiese, Toilette oder Wasser, sondern einfach nur ein Schild mit der Karte der beendeten und der jetzt beginnenden Etappe 🤔. Wahrscheinlich willkürlich festgelegt, weil das Schild da gerade gut hinpasste 😅. Bis auf eine Etappe, die ich gelaufen bin, waren alle Etappen super gut markiert. Das ist auch wichtig, denn oft ist überhaupt kein Weg zu erkennen. Hüfthohe Farne, Birkenzweige links und rechts über dem Weg oder Heidegras, welches den Weg überwuchert oder auch mal Brennnesseln.
    Ich habe während einer Pause einen Schwatz mit einem Österreicher gemacht, der den ganzen Weg laufen wollte, gute 800 km hatte er schon weg und war auf dem Weg nach Stockholm. Er hat mir verraten welche Gegend die schönsten Plätze an Seen hatte und die Seendichte am größten ist (seiner Meinung nach). Ich hab es mir mal notiert 🙃.
    Warum dieser Weg? Ehrlich, ich weiß es nicht mehr. Ob ich auf Insta oder YouTube darüber gestolpert bin. Ich fand diese Runde sympathisch mit der Kilometeranzahl und der mir zur Verfügung stehenden Zeit. Ich hab so viele Wege auf meiner Liste und irgendwann mußte ich mich entscheiden.
    Es war unkompliziert hinzukommen, überhaupt das bewegen mit Öffi‘s in der schwedischen Provinz klappt super und es gab in der geplanten Hälfte eine Dusche (Campingplatz) praktisch direkt auf dem Weg.
    Ich bin jetzt nicht wie anfangs geplant die 92 Kilometer gelaufen, sondern es waren nach Anpassung nur noch 80 Kilometer. Mein Weg, meine Entscheidungen.
    Trotzdem bin ich stolz, das ich das geschafft habe, durchgezogen habe. Habe diese genialen Plätze, vor allem an den Seen mit dieser Stille am Abend und am frühen Morgen, sowas von genossen.
    Und ich bin meinem alten Körper sehr dankbar, dass er diese verrückten Sachen ohne zu rebellieren mitmacht. Keine Blasen, keine Kniebeschwerden, keine Rückenbeschwerden, nur Muskelkater.
    Der Rucksack ist, wenn er richtig sitzt, nur beim Auf- und Absetzten ein Monster.
    Die am meisten gestellte Frage: Hattest du Angst Nachts allein? Nein, ich hatte nicht ein einziges Mal ein ungutes Gefühl, weder beim Wandern, wo du auch kaum Menschen triffst, noch Nachts, und tatsächlich war ich nur in zwei Nächten ganz allein. Sonst hatte ich am Shelter oder Campingplatz immer Gesellschaft.
    Gab es wilde Tiere? Wahrscheinlich jede Menge, die aber wahrscheinlich vor mir mehr Angst haben, als ich vor ihnen. Du scheuchst im Wald immer mal Vögel auf, ich habe ein Reh gesehen, welches 100 Meter vor mir den Forstweg überquert hat, aber schneller wieder weg war, als ich Kamera sagen kann. Ein Blindschleiche hat meinen Weg gekreuzt und das war es auch schon. Keine Mückenschwärme, das war ja so ein wenig meine Sorge und auch keine Elche, die „wohnen“ nämlich viel weiter nördlich.
    Wandern in Schweden ist einfach genial 😍.
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