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  • Day 11

    Lönneberga und Bullerbü

    June 20, 2018 in Sweden ⋅ 🌧 15 °C

    Natürlich habe ich einen Tag verlängert und beschlossen nichts zu tun, außer am See rumzuliegen. Also habe ich theoretisch nichts zu erzählen. Außer, dass das richtig toll ist, weil du die Wiese ganz für dich allein hast. Der Campingplatz ist nicht sehr voll, viele bleiben nur eine Nacht, weil sie mit ihren Kids in die Astrid Lindgren Welt in Vimmerby wollen. Am Morgen leert sich der Platz und am Abend gibt es neue Nachbar. Auch lustig.
    Wiese, Badesteg und See nur für mich. Bis ca.14 Uhr, dann machte die Sonne Feierabend.
    Blöd, wollte jetzt auch nicht den ganzen Nachmittag damit verbringen meine neuen Nachbarn beim Aufstellen ihrer Wohnwagen, Camper oder Zelte zu beobachten. Obwohl das echt spaßig sein kann.
    Also habe ich mich noch mal aufs Rad gesetzt und mir meine eigene Austrid Lindgren Welt erobert. Auf nach Lönneberga und Bullerbü.
    Bullerbü (schwedisch Bullerbyn) heißt eigentlich Sevedstorp. Hier wurde aber ein großer Teil der Kinder von Bullerbü gedreht. Es sind nur drei Höfe, ein Café und ein paar Scheunen. Für Kids gibt es Rätseltafeln an einigen Gebäuden, Wissenstest zu den Kindern von Bullerbü. Ein echter heile Welt Ort. Lönneberga ist zwar etwas größer (170 Einwohner habe ich gelesen) aber genauso verschlafen. Und für so einen kleinen Ort eine beeindruckende Kirche.
    Und seit dem Abend läuft das harte Camperleben. Es regnet und regnet und regnet. Ich musste mein Abendmahl abrupt abrechen und ins Zelt ziehen. Lesen, Video schauen (passend eine schwedische Krimiserie „Die Brücke“) und einen Rotwein dazu. Leben auf zwei Quadratmetern...
    Morgen baue ich dann wirklich wieder ab, ziehe weiter Richtung Norden, zu Schwedens größten Seen und werde mir für Mittsommer mal was gönnen...
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  • Day 12

    Regen, ein Riese, Streichhölzer und...

    June 21, 2018 in Sweden ⋅ 🌧 9 °C

    ...die perfekte Idylle.

    Ganz schön viel Wasser von oben letzte Nacht. Mein Zelt war innen aber trocken, auch wenn es sich ein wenig wie Wasserbett anfühlt hat. Das Zelt steht auf einer Plane, um 1. den Zeltboden vor Beschädigungen und Schmutz zu schützen und 2. die Plane ist etwas größer als das Zelt, sozusagen meine Veranda oder Flur, damit man nicht den Schmutz mit ins Zelt nimmt ☺️. Der Boden ist aber nicht eben und irgendwo sammelt sich das Wasser zwischen Plane und Zeltboden - Wasserbett 😃.
    Zum Abbau und Frühstück war es zumindest trocken von oben.
    Mein nächster Stop war Jönköping, direkt an Schwedens zweitgrößtem See - dem Vättern.
    Einmal hier, habe ich dem Riesen „Jätten Vist“ einen Besuch abgestattet. Direkt am Ufer des Sees, über 11 Meter ist er groß und steht seit 1969 dort. In den Händen hält er ein Grasbüschel mit Erdklumpen. Und natürlich hat er auch eine Geschichte. Der Riese war mit seiner Frau auf dem Weg nach Hause. Er selbst stieg mit einem Schritt über den See, für seine Frau war es zu weit. Da warf er einfach das Grasbüschel in den See, damit seine Frau ihn überwinden konnte. Die Geschichte muss wahr sein, denn mitten auf dem See gibt es eine Insel 😂.
    Dann habe ich mir das weltweit einzige Streichholzmuseum angesehen. Jönköping hat sich mit der Entwicklung und Produktion von Zündhölzern einen Namen gemacht. Das Museum gibt einen Einblick in die Entwicklung der Produktion. Von der aufwendigen und gesundheitsschädigenden Handarbeit bis zur maschinellen Produktion und die Folgen für die Stadt und deren Menschen. Das alte Fabrikgelände beherbergt nicht nur das Museum, sondern auch Cafés und Restaurants, Galerien und Design Läden.
    Mich hat meine Reise dann ein Stück weiter Richtung Vänern See (klingt ähnlich und ist der größte See Schwedens) geführt. Das Wetter war heute echt verrückt- Sonnenbrille auf, Sonnenbrille ab, Scheibenwischer an, Scheibenwischer aus.
    Morgen gibt es zwei Dinge zu feiern. Eins davon ist Mittsommer. Und da habe ich mir mal ein festes Dach und ein Bett gegönnt. Ein wirklich echt schnuggliges Apartment, ganz versteckt. Hier führt nur ein Feldweg hin. Sowas von idyllisch hier. Und damit die Zeltatmosphäre bleibt, schlafe ich unterm Dach.
    Intuitiv hatte ich da ein gutes Händchen mit dieser Idee, hatte ich bereits letzte Woche gebucht. Bei dem Wetter heute, hätte ich kein Zelt aufgebaut. Es regnet seit Stunden durchgehend heftig und ich sitze mit meinem Weinchen in der gemütlichen Küche....
    Mein Vermieter meinte „Mittsommer regnet es immer“. Der Wetterbericht sagt aber für morgen wieder Sonne. I hope so!
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  • Day 13

    Glad Midsommar!

    June 22, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute morgen war der Himmel wieder blau.
    Am Freitag nach der Sommersonnenwende, also heute, feiern die Schweden Mittsommer. Kein offizieller Feiertag, aber für viele Schweden wichtiger als das Weihnachtsfest.
    Mein Mittsommertag sah so aus:
    1. Kleine Wanderung über eine sehr schmal Halbinsel am Vänern See bis an die Spitze. Der See ist so groß, es fühlt sich an wie am Meer.
    Die Anreise dahin war schon etwas spektakulär. Über Straßen und Auto fahren in Schweden schreib ich später noch was. Und auch der Wanderweg war zum Teil sehr abenteuerlich. Und lecker Verpflegung am Wegesrand gab es - Walderdbeeren.
    2. Besuch auf Slott Läckö - womit ich nicht gerechnet hatte, dort war eine Mittsommerparty. Eine Mischung aus Volksfest und Mittelaltermarkt mit Livemusik. Da wurde das Picknick ausgepackt und die Wiese bevölkert. War richtig was los und ich hab mich dort unters Volk gemischt. Alle Mädels tragen Blumenkränze, die traditionell aus sieben verschiedenen Wiesenblumen bestehen.
    3. Ich habe in den letzten zwei Wochen fast immer selbst gekocht, da die Gastronomie im ländlichen Bereich nicht so üppig vertreten ist. Da auch für mich heute ein besonderer Tag war, hab ich mir mal was gegönnt. In der Nähe vom Schloss, ganz unscheinbar aber sehr feines Essen.
    Den Rest des Abends habe ich mit einem Weinchen auf „meinem“ Hof verbraucht, bis kein Tageslicht mehr da war...
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  • Day 14

    Trollhättan und Fall och slussområde

    June 23, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 17 °C

    Unverschämt blauer Himmel heute morgen und der Abschied von diesem idyllischen Plätzchen fiel echt schwer. Und es war auch nicht so unangenehm, mal nicht auf allen Vieren aus dem Schlafzimmer zu krabbeln, sprich, mal wieder in einem Bett zu schlafen. Obwohl die Matraze ganz schön weich war oder ich bin nach zwei Wochen so an meine Isomatte gewöhnt. Luxusproblem 😎.
    Eine Entscheidung musste her. Fahre ich wieder Richtung Süden oder bleibe ich noch ein wenig am See und fahre noch ein Stück Richtung Norden.
    Ich habe mich für letzteres entschieden.
    Mein Zwischenstopp heute war Trollhättan. An einer Raststätte kurz vor Trollhätten hatte ich an der Infotafel von den vielen Schleusen gelesen und dass es im Mai und Juni immer Samstags um 15:00 Uhr ein kleines Spektakel gibt, weil man die Schleusentore an einem Gefälle von 32 Meter Höhe öffnet.
    Was haben wir heute für einen Wochentag - Samstag... und es war gerade kurz nach zwölf. Also, auf zum Fall och slussområde. Ich hatte ja noch Zeit bis zum großen Ereignis, also bin ich etwas durch das Städtchen gebummelt. Oberhalb der Schleusen gibt es einen Wanderweg und direkt am Wasser Cafés und Restaurants. Und etwas außerhalb vom Centrum ein Automobilmuseum der Marke Saab, die hier einen Produktionsstandort hatten.
    Den besten Blick auf die Fälle hat man von der Brücke „Oskarsbron“, die sich bis 15:00 Uhr auch leicht füllte. Es gab eine kurze Ansage in schwedisch und englisch, was passieren wird, in welcher Reihenfolge die drei Schleusen geöffnet werden. Und dann stürzten über 300.000 Liter Wasser pro Sekunde mit wahnsinns Getöse die Schlucht hinab. Nach 15 Minuten waren die Tore wieder geschlossen und ich habe meine Fahrt fortgesetzt. Ziel, die Westseite des Vänern See. Sehr kleiner Campingplatz, der von den Dauercampern selbst geführt wird. Mein Platz heute, zwischen zwei schwedischen Wohnmobilen. Passt ja für das Spiel heute Abend. Die waren so cool, als ich mein Zelt aufgebaut haben, haben sie mir erstmal ein Bier hingestellt. Zum Spiel sind alle in ihre Wohnmobile verschwunden und ich hab keinen mehr gesehen 🤔.
    Der Platz liegt direkt am Wasser, man muss nur eine Wiese überqueren. Ich habe bei meiner kleinen Erkundungsfahrt mit dem Rad einen richtig tollen Badeplatz gefunden, mal sehen, vielleicht ist das morgen mein Platz...
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  • Day 15

    Sonnenbaden und Nachtfotoshooting

    June 24, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 15 °C

    Meine schwedischen Nachbar waren auch heute morgen noch nett und Fußball war gar kein Thema.
    Nur der Campingplatz hat sich im Laufe des Vormittags total geleert.Die meisten haben nur das Mittsommerwochenende hier verbracht.
    Als ich am Abend von meinem Ausflug zurück war, standen mein Zelt und mein Auto ganz allein auf der großen Wiese.
    Und ich heute so...
    Den ganzen Tag habe ich nichts gemacht und das ganz exzessiv. Ich bin heute Vormittag zu der gestern ausgekundschafteten Badestelle und habe mich mit einem Buch dort niedergelassen. War ab und zu mal kurz schwimmen, das Wasser war ganz schön kalt, und hatte den ganzen Tag diesen tollen Platz für mich allein. Das mag ich hier so. Ganz viele großartige Plätze, am Wasser, im Wald und du hast sie oft für dich allein.
    Kurz vor Mitternacht war ich mit Kamera und Stativ noch mal am See. Der Mond hing da so schön, nur leider hat sich das einzige Wolkenband ziemlich genau davor gesetzt. Ein Stille war das dort unten...herrlich. Der Sommer dreht gerade noch mal richtig auf. Mal sehen, was ich damit anfange...
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  • Day 16

    320 Kilometer...

    June 25, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 24 °C

    ...und jeder Kilometer war es wert.

    Total leer heute morgen auf dem Campingplatz, auch von den Dauercampern ist nur noch eine Handvoll da. Kein smalltalk beim Frühstück oder Abwasch 🤔. Mein Zelt ganz allein auf dieser große Wiese.
    Wohin soll die Reise jetzt gehen. Süden, Norden oder Westen... ich hatte da gestern kurz die verrückte Idee, nach Norwegen zu fahren. Bis Oslo sind es nur etwas mehr als 200 km. Nachdem ich das heute Nacht aber so toll fand am See, das sind schon manchmal Gänsehautmomente, habe ich diese Idee ganz schnell wieder verworfen. Städtetrip ein andern mal. Oslo muss warten.

    Ich habe mich dann für Norden entschieden und zwar ein großes Stück. Mein Zelt steht jetzt ca.40 km südwestlich von Mora. Vier Meter vor meinem Zelt, der See.
    Wenn ich einen tollen Platz verlasse, habe ich immer ein wenig Sorge, etwas ähnlich tolles wieder zu finden. Bisher hat das immer gut funktioniert. Inzwischen weiß ich auch, was ich bei der Recherche beachten muss. Klein muss er sein, möglichst versteckt und direkt am Wasser.
    Ich hab echt überlegt, ob ich bei dem großartigen Wetter, so lange im Auto sitzen will. Unterwegs habe ich auch etlichen tolle Landschaft gesehen, es ging nämlich in die Berge. Ist ein Skigebiet hier - zu einer andere Jahreszeit versteht sich.
    Aber ich habe die 300 km durchgezogen und als mein Zelt dann stand - dieser Ausblick aus dem Zelt- großartig-, da bekommt man schon mal Pipi in die Augen. Was dieser Planet für großartige Plätze hat.
    Ich bleib erstmal zwei Nächte und entscheide dann, wie es weiter geht. Irgendwie muss ich ja auch wieder heim 🤔. Will ich das?
    Mal schauen, was es hier zu entdecken gibt oder auch nicht, denn ihr wisst doch, ganz nach dem Motto von Astrid Lindgren...
    „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach da zu sitzen und vor sich hin zu schauen“
    Ich habe den ganzen Abend schon auf den See geschaut, es ist inzwischen total windstill und das gibt tolle Spieglungen im See, die sich durch die Wolken ständig verändern.
    Es ist jetzt 23:00 Uhr und noch total hell. Von hier aus sind es nur noch 950 Kilometer bis zum Polarkreis 🤔...dort wird es gerade überhaupt nicht dunkel.
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  • Day 17

    Noch einmal Nichts tun

    June 26, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 24 °C

    ...das habe ich mir heute noch mal gegönnt.
    Gestern Abend wollte ich eigentlich wach bleiben, bis die Sonne wieder richtig aufgeht. Das ist echt nicht dunkel geworden. Das ist schon faszinierend, wenn man es selbst erlebt.
    Bin dann aber doch irgendwann eingepennt und wieder wach geworden, als mir die Sonne ins Gesicht schien, Zelt war ja offen. Da war es vier.
    Hab natürlich weitergeschlafen...
    Nach meinem Frühstück bin ich mit dem Radel am See entlang, um „meinen“ Badeplatz zu suchen. Du findest hier immer wieder einsame Plätze, ich liebe das. Es ist nicht so, dass da noch kein Mensch gewesen ist, da führt ja ein Weg hin und irgendwer muss ja den Badesteg gezimmert haben. Man findet die zwar überall, ich glaube aber nicht, dass die hier wachsen 😉. Witziger Weise hängt auch oft noch ein Rettungsring rum. Frage mich nur, wer mir den zuwirft, wenn ich am ersaufen bin. Na vielleicht gibt es ne App dafür 😂.
    Ich habe also meinen Tag rum bekommen mit auf‘s Wasser starren, ein wenig lesen, schwimmen im See und wenige Kilometer radeln. Es waren 26 Grad heute.
    Da ich euch nicht mit weiteren Bildern „See mit Wolken“ (hab da noch einige) langweilen will, hatte die Kamera heute auch nicht dabei, kommen wir mal zu den kulinarischen Highlights meiner Reise. Da gab es ja auch Fragen.
    Ich bin jetzt nicht so der Fan von kochen für mich alleine, sondern gehe lieber mal Essen. Das hat im Süden auch noch recht gut funktioniert. Auf Falsterbo war ich sehr lecker Fisch essen, in Ystad beim Italiener und habe im Restaurant auf dem Campingplatz auch mal Köttbullar gegessen. Schon anders als bei IKEA. Je weiter du in die Pampa kommst, das war ja mein Ziel, um so mehr entfernst du dich auch von kulinarischen Highlights. Da ist der nächste Supermarkt manchmal schon 20 Kilometer entfernt. Und immer nur Brot oder Brötchen 🤔, damit sind die Schweden auch weit entfernt von knusprig.
    Also musste meine Campingküche herhalten. Und ich bin inzwischen begeistert, was damit möglich ist.
    Vor dem Gaskocher hatte ich anfangs ja echt Respekt (hatte bei meinen Outdoorerfahrenen Kollegen am Anfang mal die einfache Frage gestellt „kann da was passieren, kann mir das Ding um die Ohren fliegen“ Antwort „ja, kann“ - hat mich voll beruhigt 😱). Inzwischen ist mein Gaskocher reine Routine. Mal abgesehen von Tee und Kaffeewasser, kann man damit auch echt kleine Mahlzeiten zubereiten. Und ich meine keine Fertiggerichte. Ich hab Spaghetti gekocht mit einer leckeren Tomatensoße, es gab Rührei, Spiegelei, heute sogar Frühstücksei, ich hab Pellkartoffeln mit lecker Matjes gegessen, kleine Schnitzelchen und Würstchen gebraten... ich war echt begeistert. Und das Beste, die Minitöpfe habe echte Singlegröße, da bleibt nichts übrig. Ich habe oft einen Salat gezaubert und zum Frühstück gab es in der Regel Müsli, Joghurt und frisches Obst und wenn es eine Bäckerversorgung auf dem Platz gab, eine Zimtschnecke, das wiederum können die Schweden richtig gut 😋.
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  • Day 18

    Rättvik und Styggforsen

    June 27, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute wollte ich es noch mal versuchen, mit dem perfekten Sonnenaufgang. Die Kamera habe ich beim Schlafengehen neben meinem „Bett“ schon auf‘s Stativ gesetzt und mir den Wecker gestellt, auf 3:45 Uhr. War leider etwas zu spät, die Sonne war schon da. Ich habe ja morgen früh noch eine Chance.
    Da ich gestern nur gefaulenzt habe, mußte heute wieder eine Aktivität her. Ich habe einen Ausflug nach Rättvik am Siljansee gemacht, mir das Städtchen angesehen und dann eine kleine Wanderung nördlich von Rättvik mit abschließendem Besuch des Wasserfalls Styggforsen gemacht.
    Rättvik soll die Geburtsstätte des schwedischen Tourismus sein. 1894 hat man hier das erste Touristenhotel eröffnet. Saison ist das ganze Jahr, im Sommer lockt der See und im Winter die Berge und der Schnee die Wintersportler. Aus der Zeit stammt auch die Seebrücke von Rättvik, die fast 700 Meter in den See ragt. Ansonsten fand ich die Kirche noch sehenswert, direkt auf einem Hügel am See. Das war es dann aber auch schon. Sehr viele Menschen unterwegs und ein richtiges Flair hatte der Ort nicht. Also ab in den Wald. Natürlich gibt es, wie an jeder Ecke in Schweden, ein Naturreservat mit gut ausgeschilderten Wanderwegen.
    Kleine Rundwanderung durch den Wald, es ist hier nicht mehr nur flach, ein wenig bergauf und bergab, der Weg war ganz schön „verwurzelt“. Da muss man etwas mehr auf den Weg achten und nicht so viel links und rechts gucken. Ich bin dann noch zum Styggforsen gefahren, ein Wasserfall mit einer Fallhöhe von 36 Metern. Für mich war die Höhe spektakulären, nicht so sehr der Wasserfall. Der hatte auf Grund der Trockenheit auch relativ wenig Wasser. Fotos waren echt schwer dort, weil die Lichtverhältnisse so extrem waren. Oben strahlender Sonnenschein und unten im Wald ganz dunkel.
    Die letzten Kronen mussten noch „verfressen“ werden. Dafür gab es auf dem Rückweg einen leckeren Lachs in der Nähe von Mora.
    Jetzt sitze ich den letzten Abend vor dieser tollen Kulisse und will eigentlich nicht weg...😢
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  • Day 19

    Sonnenaufgang und ein gefallener Baum

    June 28, 2018 in Sweden ⋅ 🌙 11 °C

    Heute morgen hat der Wecker um 3:15 Uhr geklingelt. War nicht viel Schlaf bis dahin, aber das Schauspiel war es wert.
    Ich bin aus meinem Zelt gekrabbelt und habe gemütlich im meinem Stuhl auf die Sonne gewartet. Ganz hinten hing über dem See eine Nebelwand, das sieht man leider überhaupt nicht (ich brauch ein Zoomobjektiv 😎). Dieses Schauspiel, was das menschliche Auge erfasst, kann die Kamera gar nicht wieder geben. Dazu diese Stille, nur ab und an musste eine Möwe ihren Beitrag lautstark leisten. Und Emotionen bekommt man auch schlecht auf’s Bild. Auf meiner „Festplatte“ im Kopf sehen die Bilder ganz anders aus.
    Aber was brauchbares ist dabei, ich habe glaub ich an die 70 Fotos gemacht 😲.
    Als die Sonne dann komplett auf war, bin ich wieder schlafen gegangen.
    Heute morgen habe ich mir gut Zeit gelassen, erst schön gefrühstückt, ein letztes Mal mit diesem Blick, dann Zelt abgebaut...
    Ich hatte außer meinem Stuhl schon alles verpackt, ich glaube das Verlängerungskabel habe ich gerade eingeladen, da begann es mega laut zu knacken. Ich dachte erst in meine Auto ist was verrutscht, da sah ich, wie die Birke, die mir in den letzten Tagen auch mal Schatten gespendet hat, wie in Zeitlupe umfällt und im See landet.
    Da guckst du erst mal blöd 😱. Dann war auf dem verschlafenen Platz plötzlich richtig was los. Alle auf zum Schauplatz und ich durfte mir dann „Was wäre wenn...“ Geschichten anhören. Wenn er auf mein Auto gefallen wäre..., oder auf mein Zelt... in der Nacht! Ist er aber nicht. Alles gut! Nur schade um die Birke. Man hat gesehen, dass der Stamm innen von einem Pilz befallen war und heute hat sie nachgegeben und ist einfach umgefallen. Es war nicht mal windig.
    Als die Aufregung sich dann etwas gelegt hatte und man erste Pläne schmiedete, wie die „sterblichen Überreste“ beseitigt werden können, hab ich mich auf den Weg gemacht.
    Nach ca. 200 Kilometern war ich am nordöstlichsten Ende des Vänern und habe beschlossen noch mal schwimmen zu gehe. Es waren 28 Grad und der Tag sollte nicht nur aus fahren, fahren, fahren bestehen. So hatte ich noch ein wenig Urlaubsfeeling, auch wenn es kein Steg nur für mich war.
    Wahrscheinlich wird es zum Schlafen heute wieder Hotel „Golf“. Mal schauen wo.
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  • Day 20

    Drive back home und drive in sweden

    June 29, 2018 in Sweden ⋅ 🌙 15 °C

    Fast 1700 Kilometer bis nach Hause. Ganz schön heftig. Da ich mich Richtung Norden immer nur in kleinen Etappen bewegt habe, hatte ich das garnicht so auf dem Schirm,
    Ich bin wieder gut zu Hause angekommen. Mit einer kurzen Übernachtung im Hotel „Golf“ irgendwo in Dänemark in der Nähe von Odense.
    Als ich vor drei Wochen Richtung Schweden aufgebrochen bin, hatte ich das Mantra im Kopf „Fuß vom Gas“. Ganz wichtig für mich als Geschwindigkeitsjunkie und es ist mir nicht schwer gefallen. Man benötigt zwar mehr Zeit, es ist aber einfach nur entspannt.
    Ich hatte mich noch gefreut, dass mein Navi mir auch die festen Blitzer in Schweden anzeigt... braucht man überhaupt nicht, das machen die Schweden selbst. Etwa 200-400 Meter vor jedem Blitzer steht ein Schild mit einer Kamera drauf und drüber noch mal die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Da muss man schon sehr schlafen, um das zu übersehen. Allerdings sind gerade die Landstraßen und Schnellstraßen damit regelrecht bepflastert.
    Trotzdem halten sich fast alle immer an die zulässigen Geschwindigkeiten und ich fand das sehr entspannend, in Schweden Auto zu fahren.
    Die Straßen sind leer. Da kommt dir manchmal ewig kein Auto entgegen. Ich habe noch nie so oft meinen Tempomat genutzt und konnte Kilometer schrubben, ohne einmal auf die Bremse zu treten. Ausgebremst oft nur durch die auch sehr zahlreichen Kreisverkehre.
    Und bei diesem geringen Tempo kann man schön links und rechts die Gegend anschauen und entdeckt das eine oder andere.
    Landstraßen sind manchmal nur so breit, da passt nur ein Auto hin. Wir würden die wohl unter Wirtschaftsweg einordnen oder manche nur als Feldweg. Was mache ich bei Gegenverkehr 🤔. Am Anfang habe ich mich gefragt, was das weiße M auf blauem Grund bedeutet, das alle paar Meter mal links oder rechts auf so schmalen Straßen auftauchte. M für Meetingpoint? Fast, ich habe dann mal Google gefragt. Das sind gekennzeichnete Ausweichstellen bei Gegenverkehr. An dieser Stelle kann man, ohne Gefahr zu laufen im Straßengraben zu landen oder aufzusetzen, von der Straße ins Gras ausweichen.
    Ich bin Wege gefahren, da war ich mir nicht sicher, kannst du hier auch wenden oder musst du die fünf Kilometer rückwärtsfahren um hier wieder raus zu kommen.
    Von Wanderparkplätzen hatte ich machmal nur die GPS Daten, die waren nicht immer ganz genau. Und dann stehst du in der Pampa, mitten im Wald und das Navi behauptet, du hättest dein Ziel erreicht, aber kein Parkplatz da oder Hinweis darauf. Weiter fahren? Das waren nur noch schmale Wege durch den Wald. No Risk, no fun, ich bin immer weiter gefahren und irgendwann lichtete sich der Wald und da standen auch schon andere Fahrzeuge. War manchmal schon recht abenteuerlich.
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