Guadeloupe
Anse à Galets

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Travelers at this place
    • Day 205

      Ankerplatzkino

      March 11 in Guadeloupe ⋅ ⛅ 26 °C

      *Die Zeit vergeht wie im Flug*
      Manchmal wünschte ich, ich könnte euch mehr mitnehmen. In unseren karibischen Alltag. Doch ich hoffe, dass die Anekdoten das sind, was wichtig ist. Was spannend ist. Zuhause berichtet ja auch keiner darüber, wie man Nudeln kocht (oder zumindest interessiert es dann keinen).
      Unser Leben hier ist manchmal wie zuhause. Wir gehen einem doch gleichbleibenden Rythmus nach. Unsere Arbeit ist unser Boot. Und Frühstück findet häufig vor schönen Kulissen statt. Wir haben etwas mehr Urlaub als zuhause. Müssen uns mehr Gedanken übers Wetter machen. Auf unsere Umgebung achten. Und statt abends ins Kino zu gehen, genießen wir gemeinsam mit Freunden, die wir immer wieder neu kennen lernen, das alltägliche Hafenkino oder eben Ankerplatzkino.
      Und so beginnt die Story über die Deutschen Charterboote. Man muss dazu sagen, dass Charterboote überall auf der Welt den gleichen Ruf haben. Sie können nichts und die Menschen darauf, sie häufig bereits mittags und während der Fahrt am Trinken. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber die Ausnahmen fallen nun mal nicht auf. Und so sehen Jonas und ich die Armada kommen. Deutsche Charterboote. Von einem mitteldeutschen Yachtclub. Vermutlich auf einem See Segeln gelernt und bereisen nun für zwei Wochen die große weite Welt. Boot Nummer 1 hat es mit voller Geschwindigkeit zu einem potentiellen Ankerplatz geschafft. Der Ankerplatz bietet Platz für eine, mit ein bisschen Phanatasie für zwei Yachten. Rasant wird aufgestoppt, Anker raus. Voilá! Gut, der Anker liegt jetzt in einen kleinen Kettenberg in 13 m Tiefe, aber dafür waren sie die ersten!
      Das nächste Boot, ein Katamaran, erreicht uns kurze Zeit später, um den heißbegehrten zweiten Ankerplatz zu ergattern. Anker fällt. Scheinbar gefällt ihnen die Position nicht. Der Anker bleibt unten und wird entspannt in einem großen Kreis einmal durch das Seegras und den Sand gezogen. Irgendwann gefällt die Position und ich höre das Bier ploppen. Entgeistert schauen wir uns an.. na zum Glüvk halten sie Abstanf zu uns.
      Ich mache mich auf den Weg zu Freunden. Sitze im Dinghi und unterhalte mich mit Ella und Mika (passenderweise auf der anderen Seite des Spektakels). Gerade als ich von den spannenden Manövern erzähle, drehen wir uns um. Denn ein lautes Platschen unterbricht meine Erzählung. Unter lauten Deutschen Gequassel hat eine weitere Yacht ihren Anker geworfen. Und kommt exakt 5 m neben uns zum Liegen. Man muss für die Laien einmal dazu sagen. Wasser ist eine flüssige Masse. Und Boote nunmal schwimmende Objekte. Bewegt sich das Wasser oder der Wind, bewegen sich die Boote. Wenn alles gut läuft, bleiben sie zumindest bei ihrem Anker bzw der Anker, wo man ihn hingelegt hat. Diese Bewegung nennt sich Schwoien. Nur, dass Boote eben nicht so schwoien, wie der Besitzer das will, sondern eben anders. Entsprechend muss man überlegen, drehen beide Boote mit dem Heck aufeinander zu - braucht man genügend Platz oder eine gute Versicherung. 5 m reichen übrigens nicht, wenn das eine Boot 13 und das andere 15 m lang sind.
      Entgeistern schauen Mika und Ella die Herrschaften an. Die Crew scheint zufrieden. Geschafft?! Ich verabschiede mich von meinen Freunden und düse den Katzensprung hinüber, um Nachhilfe in Sachen ankern zu geben. Lustigerweise scheint genau eine Person an Bord, mein Anliegen ernst zu nehmen. Kopfschüttelnd fahre ich weiter. Zum Glück hat die Person scheinbar genug Durchsetzungsvermögen. Denn wenig später, ankern sie um. Abends setzt neuer Wind ein. Und oh Wunder - die gleiche Yacht treibt erneut um ihren Anker und landet mit dem Heck einen Meter vor Ella und Mika. Wenn man dem Kapitän auf dem Nachbarboot die Hand schütteln kann, ist man zu nah. Eine recht einfache Faustregel ;-)
      Auch Yacht Nummer 4 ankert inzwischen in dem kleinen 2-Boote Arial. Es muss wohl einfach wunderschön sein; neben uns zu ankern.
      Wir verbringen unseren Tag auf der Jonny und später am Abend auf der Livin' it. Alles bleibt ruhig, wir gehen ins Bett. Bis Jonas und kurz darauf ich von einem Schreien wach werden. Wir sprinten aus der Koje und sehen ein Positionslicht ca 2 m vor unserer Bordwand auf uns zukommend. Wir brüllen ihnen zu. Gerade noch rechtzeitig dreht die Yacht ab und zeigt ihre wehende yachtclub Flagge. Es ist Yacht Nummer 1 - der Anker-Ketten-Haufen hat wie erwartet den alltäglich Böen der Bucht nicht stand gehalten. Warum
      man dann direkt mit Fullspeed durch ein dunkles Ankerfeld brettern muss, man weiß es nicht. Der Kapitän scheint jegliche Orientierung verloren zu haben und ist auf dem besten Weg zur nächsten Yacht. Ich brülle ihm zu, dass er nach steuerbord gehen soll. Endlich erreichen sie offenes Wasser.
      Jonas une ich machen es uns im Cockpit gemütlich und starren mit offenen Mündern den vergeblichen Ankerversuchen der 50Fußyacht zu. Wir überlegen, ihnen anzubieten, für sie zu ankern (kleine Auffrischung der Bordkasse). Nach 30
      min und 3 Ankerversuchen kommen sie endlich (und sogar an einer Stelle mit genug Platz) zum liegen. Dem Himmel sei Dank.
      Endlich können wir schlafen, denn morgen ist ein großer Tag!
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    You might also know this place by the following names:

    Anse à Galets, Anse a Galets

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