Satelital
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  • Día 4

    Sturmbäume - El Sabinar

    27 de febrero de 2019, España ⋅ 13 °C

    Ein Kompromissweg, denn alternativ zum 700 m Hammeraufstieg von Sabinosa, fuhren wir durch endlose Pinienwälder eine unglaublich kurvige Straße direkt zu der kleinen Kirche Ermite de los Reyes, wo schon einige Autos parkten und starteten dort einen 3,5 stündigen Rundweg (inkl. Pausen für Fotos, Trinken etc.). Wirklich schön und sehr abwechslungsreich! Zuerst ein sehr heißes Stück durch blühende Kamillensträucher und blaue Blümchenwie etwas sen über anmutige Hügeln bis wir nach ca 45 Minuten auf eine tiefhängende Wolke stießen. Hier nahmen wir ein Stück den Weg hinunter Richtung Sabinosa durch den Nebelwald, das Kontrastprogramm zu dem sonnigen Kamillenweg. Eher ein Gefühl, als hätte im Tal jemand einen gigantischen Kühlschrank geöffnet, aus dem eine angenehm kühle Brise hoch wehte. Ein dicht bewaldeter Hohlweg, leicht feucht und kühl mit Efeu statt Blümchenwiese. Hatte aber auch seinen Reiz. Zur El Golfo Küste runter hatten wir einen spektakulären Blick. El Golfo heißt die nördliche Küste der Insel, der Wind der für die Brise und die Wolken und den Nebelwald sorgt, ist der Nordostpassat. Wieder zurück auf das Hochplateau blieb, solange wir auf der „Golfo“ Seite waren, die leicht kühle Brise, sehr angenehm. Zum erwähnten Kontrastprogramm gehörten auch die Sabinas, uralte, von eben jenem konstanten Passatwind plattgewehte Wacholderbäume, die sich auf dem exponierten Stück oben an der Steilküste krümmten. Und zwar so sehr, dass die Baumkronen sich haltsuchend auf dem Boden abstützten. Faszinierend. Auf dem ganzen Weg haben wir übrigens fast keine Menschenseele getroffen, ein junges Pärchen mit Kleinkind in der Rückentrage, ein älteres Paar und einen Ziegenhirten, der gerade am Melken seiner Herde war.

    Es war ca. 16:00 Uhr und wir beschlossen noch zum Faro de Orchilla zu fahren, der südlichste Leichtturm Europas und in der Nähe des antiken Null Meridians und außerdem auch noch auf einem besonderen Lavafluss gelegen. Wir schraubten uns mit dem Sandero den Berg runter und waren froh, dass wir nicht den Wanderweg genommen hatten, muss man ja auch alles wieder hoch 🙂 und wir waren doch schon sehr hungrig, nach nur einem Bananen und Mandelsnack zwischendurch. Das Lavafeld war wirklich sehr spannend, weil es die unterschiedlichsten Auswüchse der erkalteten Lava zeigten. Von extrem stacheligen Bruchstücken über, wie weicher Asphalt aufgeschichtete, Wellen bis hin zu langen glattschwarzen hohlen Tunneln, die teilweise eingebrochen waren. Wenn man darauf ging, klang es hohl und man hatte fast Angst dass man selbst auch gleich einbrechen würde. Um die Vielfalt komplett zu machen lockten mehrere Höhlen, in die man über Treppen runtersteigen konnten und sie mithilfe der Handytaschenlampen auf eigene Faust erkunden. Wir machten einen Versuch, es ging ganz schön tief rein, als es dann zu gebückt und klaustophobisch wurde, kehrten wir um, zumal es langsam draußen auch dämmerte und unser Hunger nun extreme Auswüchse angenommen hatte. Bis Hähnchenbrust aufgetaut und ein schmackhaftes, mangels richtiger Zutaten leicht modifiziertes, Anne Fleck Rezept zu einer Mahlzeit umgewandelt war, verging dann ja auch noch einige Zeit, die Stimmung war nicht gerade auf dem Höhepunkt und wir nahmen uns vor am nächsten Tag eher zu starten, damit es nach hinten raus nicht so hungrig und so spät wird.
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