Spain
Isora

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Travelers at this place
    • Day 18

      El Hierro 😍

      January 21, 2023 in Spain ⋅ 🌙 16 °C

      Nun sind wir also auf der kleinen, ruhigen und natürlichen Insel El Hierro. Ein bzw. das Highlight unserer Reise.
      Auf Teneriffa haben wir ein deutsches Paar kennengelernt, das ein Haus auf El Hierro hat. Sie haben uns viele Tipps gegeben und unsere Vorfreude auf die Insel nochmal gepusht.
      Die Fährfahrt ging etwa 2,5 Stunden und wir kamen im Dunkeln an. Gut, dass wir schon einen Tipp zum übernachten bekommen haben. Wir blieben hier 2 Nächte und haben von dort aus zwei Wanderungen gemacht und die Umgebung erkundet. Dank Boiler mit Motorwärme hatten wir nach der Wanderung eine warme Dusche.
      Der Platz lag im nördlichen Osten der Insel, weshalb wir jeden Morgen einen schönen Sonnenaufgang hatten.
      An einem etwas abgelegenen Strand hatte sich ein Hippie aus Treibholz ein Häuschen gebaut und wohnte dort immer wieder mal. Heute war er leider nicht Zuhause.
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    • Day 17

      San Andrés -> Isora

      February 26, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 20 °C

      Es geht mittags in dem höchstgelegenen Dorf San Andrés auf ca. 1050 m üM Richtung Süden nach/ durch Isora bis zu dem schönen Mirador auf mehreren Ebenen.
      Wir haben tolle Sicht auf die Küste, den Roque de La Bonanza und Las Playas und sind beeindruckt von dem türkisen Wasser, das wir am Donnerstag aus der Nähe nicht wahrgenommen haben.

      Nach unserem Abendessen in San Andrés versuchen wir unser neues Glück am Mirador de Jinama und hoffen auf bessere Sicht als noch vor ein paar Tagen - vergebens. Dafür erleben wir einen ganz besonderen Sonnenuntergang auf 1240 m üM. Wie die Wolken an einem vorbeirasen, die Berge des El Golfo sich blicken lassen und von der Sonne angestrahlt werden, ist ein Erlebnis.
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    • Day 1

      Anreisemarathon

      February 24, 2019 in Spain ⋅ 14 °C

      Nach El Hierro zu gelangen ist nicht so einfach, wir nahmen die Route über den Direktflug (7:15 Uhr) Hamburg – Teneriffa Süd. Dann mit dem öffentlichen Bus 18 km nach Los Christianos. Dort starten Fähren nach La Palma, La Gomera und El Hierro, letztere um 19:30 Uhr. Zum Glück konnten wir unser Gepäck am Fährterminal abgeben, um uns unbeschwert die sechs Stunden Wartezeit zu vertreiben. Los Christianos ist jetzt nicht der allerschönste Ort um das zu tun, er besteht fast ausschließlich aus Hotelburgen verschiedener Epochen, ein historischer Stadtkern ist nicht auszumachen. Aber auch interessant aus verschiedenen Bars, Restaurants und Cafés heraus das touristische Treiben zu beobachten, oder die Rollstuhlralley an der Promenade. Offenbar kann man, wie an deutschen Ostseebädern Tandems oder Partyräder, hier elektrische Rollstuhl Tandems mieten, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist. Vielleicht eine Option für die Rente, aber noch haben wir Wanderpläne, ebenso wie die neben den Gebrechlichen und, ja die gibt es auch, bunten Familien, etwas exotisch wirkenden rüstigen 60 plusser in typischer beigefarbener Wanderkluft mit entsprechend durablem Schuhwerk, die auch alle die Zeit bis zur Abfahrt ihrer Fähren zu den drei Wanderinseln tot schlugen.

      Um 19:30 Uhr schoben wir uns zusammen mit denen, die nach El Hierro wollten auf die Katamaran Autofähre. Es waren nicht viele und sie waren eine britische Gruppe, daher gab es nach zwei Stunden schneller Fahrt am Anleger auf der Insel auch kein Gerangel um die einzige Taxe, sie gehörte uns. Die anderen wurden mit einem Bus geshuttelt. Unser Fahrer war Deutscher und brachte uns in halsbrecherischem Tempo über die Serpentinenstraße in 20 Minuten zu unserem Haus in 800 Meter Höhe, wo uns Paul, der ebenfalls deutsche AirBnB Host schon erwartete. Inzwischen war es auch 22 Uhr, sodass wir nur kurz auspackten und duschten und dann ins Bett fielen.
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    • Day 2

      Ankommen

      February 25, 2019 in Spain ⋅ 12 °C

      Der morgendlicher Blick aus dem Fenster bestätigte die AirBnB Reviews: Meerblick! Aus dieser Höhe unverbaut, aber natürlich auch unerreichbar ohne lange Wanderung. Das Haus liegt sehr abgeschieden, total ruhig mit terrassenförmigem Garten und Mandelbäumen. Massive Steinwände lassen die Wärme draußen, für abends gibt es einen Ofen. Es ist für zwei Personen, aber sehr groß, Wohnzimmer, Wohnküche, Bad mit Ausgang zur Terrasse, Riesenschlafzimmer im Untergeschoss ebenfalls mit Außentür. Schön eingerichtet mit einigen antiken Schränken, zum Wohlfühlen. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen, zur Waschmaschine gibt es sogar Bügelbrett und Bügeleisen, nicht dass wir das brauchen würden.

      Unsere erste Wanderung führte uns zwangsläufig noch vor dem Frühstück zum Supermarkt, steil die Straße rauf, aber nur 600 Meter. Ein Minimarkt, der angesichts recht leerer Frischeregale gerade auf eine Lieferung wartete. Wir füllten trotzdem unsere Rucksäcke für das Überleben der ersten Tage und die 37 Euro, die wir zahlten, brachten die Augen der Kassiererin zum Leuchten und die Umstehenden des Dorftreffs blickten ungläubig.

      Nach dem Frühstück auf der Sonnenterrasse mit Meerblick und vertiefter Lektüre des Wanderführers entschieden wir uns, doch einen Mietwagen zu nehmen. Das Busnetz hier ist leider beschränkt, alle Linien gehen sternförmig von der Hauptstadt Valverde aus, Querverbindungen gibt es nicht und der ganze Südwesten ist gar nicht erreichbar. Online gebucht mit angeblicher Lieferung zum Haus.

      Nach einem großen Salat starten wir eine kleine Einstiegstour auf dem Weg, der direkt am Haus vorbei geht. Eher ein zweistündiger Spaziergang zum Mirador des las Playas hoch, aber schöner Weg im Grünen zwischen bunt blühenden Blumen, die um die Steinmauern rankten und rosa Mandelbäumen. Toller Ausblick auf schwarze Steinstrände vor hoher Steilküste. Umso verrückter, dass da unten ein Hotelkomplex mit Pool völlig einsam liegt, nur über eine Schotterstraße zugänglich, die am Strand längs führt und dann durch einen Tunnel im Fels verschwindet.

      Zurück wieder an unserem Haus vorbei und zur alten Fuente (Quelle) der Gegend, wo es einen Geocache geben sollte. Beträchtliches Auf und Ab, aber Cache gefunden und Fuente von ca. 50 Meter Höhe betrachtet, noch eine Steilkurve weiter runter und vor allem wieder hoch, wollten wir nicht. Zurück beim Tee umfangreiche Pläne für die Planung des nächsten Tages gemacht, bis die E-Mail des Autovermieters kam, sie würden zwar die Mietwagen zu Hotels und Appartmentanlagen bringen, nicht aber zu Privatadressen, wie unserer. Sehr ärgerlich. Alles gecancelt, denn bis zum Flughafen zu fahren, kosten schon gut 30 Euro und bei der Abgabe wird es noch komplizierter, weil die Fähre sehr früh morgens fährt. Paul angeschrieben, er hatte uns schon bei der Ankunft angeboten, etwas zu organisieren.

      Salatteller mit Avocado und ins Bett.
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    • Day 3

      Ankommen 2

      February 26, 2019 in Spain ⋅ 13 °C

      Die erlösende Meldung von Paul. Heute Abend um 18 Uhr kommt unser Auto! Also erstmal noch einen Hüttentag, können wir gut gebrauchen! Sonne scheint. Trotz vager Spaziergangspläne schafften wir es, den ganzen Tag in Garten und Haus zuzubringen. Von der FKK Liege auf den Korbsessel mit Meerblick im Haus um etwas abzukühlen, dann wieder raus an den Tisch mit Meerblick. Lesen. Schreiben. Gemüsepfanne zubereiten und essen. Bis 16 Uhr hat man auf der Meerblickseite Sonne, den Tee nahmen wir dann auf der Haustürseite vor dem Haus und Punkt 18 Uhr wurde ein Dacia Sandero geliefert mit dem wir umgehend nach La Frontera brausten zu einem schon online ermittelten Supermarkt einer Kooperative. Wir fuhren 30 Minuten Serpentinen, glücklicherweise sind die Straßen hier wirklich gut in Schuss, die meisten sehen aus wie frisch asphaltiert. Der Mercado war zwar deutlich größer als der bei uns in Isora, aber für unsere Verhältnisse trotzdem klein und mit sehr überschaubarem Angebot. Vor allem die Obst – und Gemüseauswahl enttäuschte. Trotzdem bevorrateten wir uns erneut. Das Ernährungsbuch von Dr. Anne Fleck erfordert einiges Umdenken :-).Read more

    • Day 4

      Sturmbäume - El Sabinar

      February 27, 2019 in Spain ⋅ 13 °C

      Ein Kompromissweg, denn alternativ zum 700 m Hammeraufstieg von Sabinosa, fuhren wir durch endlose Pinienwälder eine unglaublich kurvige Straße direkt zu der kleinen Kirche Ermite de los Reyes, wo schon einige Autos parkten und starteten dort einen 3,5 stündigen Rundweg (inkl. Pausen für Fotos, Trinken etc.). Wirklich schön und sehr abwechslungsreich! Zuerst ein sehr heißes Stück durch blühende Kamillensträucher und blaue Blümchenwie etwas sen über anmutige Hügeln bis wir nach ca 45 Minuten auf eine tiefhängende Wolke stießen. Hier nahmen wir ein Stück den Weg hinunter Richtung Sabinosa durch den Nebelwald, das Kontrastprogramm zu dem sonnigen Kamillenweg. Eher ein Gefühl, als hätte im Tal jemand einen gigantischen Kühlschrank geöffnet, aus dem eine angenehm kühle Brise hoch wehte. Ein dicht bewaldeter Hohlweg, leicht feucht und kühl mit Efeu statt Blümchenwiese. Hatte aber auch seinen Reiz. Zur El Golfo Küste runter hatten wir einen spektakulären Blick. El Golfo heißt die nördliche Küste der Insel, der Wind der für die Brise und die Wolken und den Nebelwald sorgt, ist der Nordostpassat. Wieder zurück auf das Hochplateau blieb, solange wir auf der „Golfo“ Seite waren, die leicht kühle Brise, sehr angenehm. Zum erwähnten Kontrastprogramm gehörten auch die Sabinas, uralte, von eben jenem konstanten Passatwind plattgewehte Wacholderbäume, die sich auf dem exponierten Stück oben an der Steilküste krümmten. Und zwar so sehr, dass die Baumkronen sich haltsuchend auf dem Boden abstützten. Faszinierend. Auf dem ganzen Weg haben wir übrigens fast keine Menschenseele getroffen, ein junges Pärchen mit Kleinkind in der Rückentrage, ein älteres Paar und einen Ziegenhirten, der gerade am Melken seiner Herde war.

      Es war ca. 16:00 Uhr und wir beschlossen noch zum Faro de Orchilla zu fahren, der südlichste Leichtturm Europas und in der Nähe des antiken Null Meridians und außerdem auch noch auf einem besonderen Lavafluss gelegen. Wir schraubten uns mit dem Sandero den Berg runter und waren froh, dass wir nicht den Wanderweg genommen hatten, muss man ja auch alles wieder hoch 🙂 und wir waren doch schon sehr hungrig, nach nur einem Bananen und Mandelsnack zwischendurch. Das Lavafeld war wirklich sehr spannend, weil es die unterschiedlichsten Auswüchse der erkalteten Lava zeigten. Von extrem stacheligen Bruchstücken über, wie weicher Asphalt aufgeschichtete, Wellen bis hin zu langen glattschwarzen hohlen Tunneln, die teilweise eingebrochen waren. Wenn man darauf ging, klang es hohl und man hatte fast Angst dass man selbst auch gleich einbrechen würde. Um die Vielfalt komplett zu machen lockten mehrere Höhlen, in die man über Treppen runtersteigen konnten und sie mithilfe der Handytaschenlampen auf eigene Faust erkunden. Wir machten einen Versuch, es ging ganz schön tief rein, als es dann zu gebückt und klaustophobisch wurde, kehrten wir um, zumal es langsam draußen auch dämmerte und unser Hunger nun extreme Auswüchse angenommen hatte. Bis Hähnchenbrust aufgetaut und ein schmackhaftes, mangels richtiger Zutaten leicht modifiziertes, Anne Fleck Rezept zu einer Mahlzeit umgewandelt war, verging dann ja auch noch einige Zeit, die Stimmung war nicht gerade auf dem Höhepunkt und wir nahmen uns vor am nächsten Tag eher zu starten, damit es nach hinten raus nicht so hungrig und so spät wird.
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    • Day 5

      La Restinga - Südlichster Hafen Europas

      February 28, 2019 in Spain ⋅ 13 °C

      Tatsächlich stellte Sönke den Wecker und wir saßen schon vor 9:00 Uhr draußen am Frühstückstisch, wo es noch leicht fröstelig war. Lockeres Wanderprogramm. Statt 850 Meter nach La Restinga runter- und wieder hoch zu wandern, folgten wir einer Idee unseres Rother Wanderführers, bei Kilometer 15,4 an der Straße zu parken und 75 Meter, bevor eine Hochspannungsleitung die Straße überquerte, links einen Weg ins Gestrüpp einzuschlagen, der uns zum Krater Hoya de Maria führte. Der Pfad war nicht markiert und wir mussten erstmal der genauen Wegbeschreibung aus dem Buch folgen.

      GPS half hier nicht so viel, die Richtung war ja klar, aber dass man nach gut 15 Minuten rechts über eine kleine Mauer klettern musste, um sich dann linker Hand durch eine engen Pfad zwischen Wolfsmilchgewächsen durchzuschlagen, konnte der digitale Guide nicht vorhersagen. Es ging immer leicht bergab, sehr steinig und teilweise etwas rutschig ansonsten steppig und eben mit besagten Wolfsmilchbüschen bis wir am Krater waren, der rotbraun und riesig war und sehr spitzsteinig. Auf dem Grat öffnete sich nach rechts der Krater mit seinen schichtförmigen Ablagerungen am Rand und Geröllabhängen (nein keine brodelnde Lava in der Mitte) und nach links hatte man einen Wahnsinnsblick auf die Playa del Pozo.

      Hier warnte der Rother allerdings ausdrücklich vor einem weiteren Abstieg wegen des sehr abrutschgefährdeten, teilweise verschütteten Caminos. Hatten wir auch nicht geplant. Nach kleiner Sitzpause auf dem Kraterrand, wieder die gleiche Strecke zurück, eigentlich. Wir schafften es tatsächlich irgendwie vom Weg abzukommen und eierten und kraxelten etwas herum, die Straße quasi schon im Visier, war aber kein großer Umweg. Insgesamt dauerte der Kraterausflug nur 1,5 Stunden.

      Weiter ging es per Auto runter nach La Restinga, ein echt kleines Kaff mit keinem erkennbaren historischen Kern aber einer bunten Ansammlung von quadratischen Häuschen.

      Offenkundig hatte man hier vor einigen Jahre stark investiert in eine ansehnliche, extrem hohe und breite Hafenmole und diverse Liege-und Sitzgelegenheiten für Bewohner und Touristen, um den etwa 20 Meter breiten steinig schwarzen Strand direkt im Hafen etwas aufzuwerten. Wirklich hübsch gemacht, breite Holzstege mit schattenspendenden Pagoden, gepflasterte Terrassen am Strand und überall witterungs- und seewassresistente Edelstahlgeländer und -leitern ins Wasser.

      Wir zogen leichteres Schuhwerk an und umrundeten einmal den Hafen, wo gerade Fischerboote entladen wurden, zurück auf der gefühlt einen Kilometer langen Mole mit tollem Blick über Meer und Stadt, die unten an den hohen Vulkanbergen klebt. Wie wir etwas später erfuhren hatte es hier 2011 bis 2012 sechs Monate lang heftige Erdbeben unter dem Meer gegeben.
      Auf der schönen Promenade suchten wir uns ein Restaurant, in dem es interessanterweise alle Gerichte ohne Beilagen gab. Um die zu bestellen, waren offenbar eingehende Gespräche ,ist der Bedienung erforderlich, wie wir später mitbekamen. Das war ja aber gar nicht nötig, wir sind ja auf dem Lowcarb Trip und genossen einen großen Salat, Sönke hatte dazu gegrillte Minitintenfische (Chiperones) und ich Rührei mit Pilzen und Gambas. Sehr lecker.
      Dann erkundeten wir die Promenade weiter bis zu einem neuen Hotelkomplex, der scheinbar noch leer stand, überhaupt war nicht wirklich viel los. Nachdem wir uns gegen eine weitere Wanderung zu irgendwelchen Höhlen, wieder über Lavafelder, entschieden hatten, relaxten wir noch auf dem Sonnensteg bei leichter Brise und Sonnenschein und machen uns dann 16:30 Uhr auf den Rückweg. Kaum waren wir oben, war es wolkig und deutlich kühler, La Restinga gilt offenbar nicht umsonst als sonnensicherster Ort der Insel.

      Wir legten noch einen Stop bei einem geologischen Informationszentrum ein. Das war wirklich superinteressant und hochmodern. In einem Pavillon könnte man sich vor eine große Leinwand stellen und per Handbewegung die Menüs steuern. Man wedelten und schob also mit der Hand in der Luft herum und bewegte damit die Maus auf dem Riesenbildschirm. So konnte man die Sprache auswählen und sich durch die Infos navigieren, die eine interessierten, toll. Die Entstehungsgeschichte El Hierros und der anderen kanarischen Inseln, allesamt mal irgendwann durch vulkanische Verwerfungen bzw. Ausbrüche unter der Meeresoberfläche entstanden, aber alle zu unterschiedlichen Zeiten. El Hierro ist mit 2-3 Mio Jahren mit großem Abstand die jüngste Insel, La Gomera ist ca. 20 Mio Jahre alt. Anschaulich wurde gezeigt, wie Vulkanausbrüche entstehen, was für Lava-Arten es gibt etc.
      In einem weiteren Pavillon ging es vor allem um das Beben 2011. Das ist gerade mal acht Jahre her, als die Wassertemperatur vor El Restinga zwischenzeitlich auf fast 19 Grad stieg, im Wasser dampfende Lavabrocken schwammen und der Sauerstoffgehalt des Wassers bei fast Null Prozent lag. Die Meeresflora und -fauna hatte sich demzufolge komplett verändert, aber auch überraschend schnell wieder erholt, sodass sie schon jetzt wieder wie vorher ist. Wissenschaftler nahmen das zur Forschung darüber, wie die Auswirkungen einer globalen Meereserwärmung aussehen könnten.

      Durch die vielen Lavahöhlen gibt es wohl eine interessante Fischwelt, auch schon vor dem Beben. Ein gutes Tauch- und Schnorchelrevier, darum auch die Tauchbasis in La Restinga.

      Inzwischen war es echt frisch geworden und abends warfen wir erstmals den Kaminofen an. Mit den Riesentannenzapfen war das Feuer schnell entfacht
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    • Day 6

      Andere Inselseite und Mystischer Baum

      March 1, 2019 in Spain ⋅ 13 °C

      El Hierro ist zwar klein, aber landschaftlich sehr vielfältig. Im Westen überwiegen die weiten Lavafelder. Hier im Süden um Isora, El Pinar etc. ist es außerdem heiß und trocken, im Norden sind die Nebel- und Kiefernwälder, im Hochland erstrecken sich um diese Jahreszeit grüne Wiesen. Den Süden und Westen und Nordwesten haben wir nun schon grob erkundet, daher heute mal eine Rundwanderung im Osten von der Hauptstadt Valverde auf den Ventejís (1139 m), im Rother Wanderführer als Tour der Superlative beschrieben. „Sie verläuft auf einem lang gestreckten Kamm, der sich häufig als Wetterscheide des Nordens erweist und bei gutem Wetter fantastische Ausblicke zur Nordküste …vermittelt. Wenn dagegen die Wolken über die Gipfel jagen, ergeben sich großartige Stimmungsbilder…“. Diese Beschreibung trifft gut, was wir erlebten. Wir hatten den Aufstieg wieder abgekürzt mit dem Auto und uns mit der reinen Rundtour begnügt – auch das dauerte noch insgesamt 4 Stunden mit 450 Höhenmetern bei 8,3 km inklusive Pausen und Besichtigung des Arbol Garoé.
      Wir gingen tatsächlich meist auf einem Kamm, mal von Algarven gesäumt, mal an Kiefernwäldchen, mal über Viehweiden und hatten zuerst tolle Ausblicke, teilweise sahen wir das Meer auf drei Seiten, nur die Westsicht war durch Berge versperrt. Es war übrigens locker 10 Grad kälter als an den Vortagen! Als es wolkig wurde, musste ich glatt meine Daunenjacke rausholen, der Wind war richtig kalt. Gerade als wir auf dem Gipfel waren, zog es sich ringsherum zu und die Wolken jagten durchs Tal. Die Sicht wurde aber glücklicherweise nie so schlecht wie an jenem unvergessenen Tag auf den Kapverden, denn wir mussten ja noch wieder ganz runter zu unserem Auto.
      Aber nochmal zurück zum erwähnten Arbol Garoé, der für 2,50 Euro unterwegs anzusehen war in einem Centre de Interpretacion. Er ist ein mythenbeladenes Symbol für die Wassergewinnungstechnik auf der Insel. Angeblich war sein Vorgänger im 17. Jahrhundert die einzige Wasserquelle El Hierros. Über die immergrünen Blätter des Lorbeerbaums, der in 1000 Meter Höhe steht, werden die tiefhängende Passatwolken quasi gemolken und das so gewonnene Wasser tropfte herunter oder fing sich im Moosbewuchs des Stammes. So konnten pro Tag um die 100 Liter Wasser zusammenkommen. An dieser Stelle war noch günstig, dass es unterirdische Tonschichten gab, sodass die Ureinwohner Auffangbecken graben konnten, in die das Wasser geleitet wurde, ohne dass es versickerte. Es war im 17. Jh. bei Todesstrafe verboten, das Geheimnis der Wasserquelle an Außenstehende zu verraten. Als es ein in einen spanischen Entdecker verliebtes Mädel doch tat wurde sie verflucht und getötet und der Fluch sorgte für einen Tornado, der den Baum zerstörte. Daraufhin verließen die ihrer Wasserquelle beraubten Menschen die Insel, soweit der Mythos. Heute steht an gleicher Stelle ein 1949 gepflanztes Exemplar.
      Interessanterweise nutzt man diese Wassergewinnungstechnik heute immer noch überall auf der Insel. Wannen werden unter Wacholderbüsche oder Pinien gestellt und dienen dem Vieh als Tränke. Haben wir unterwegs selbst gesehen die gefüllten Wannen, scheint zu funktionieren. Oder man spannt große Netze und leitet das gefangene Wolkenwasser in Auffangbecken, die Hydranten an den Waldstraßen im Falle von Waldbränden speisen. Das kann aber nicht die gesamte Wasserversorgung sein, ich denke nicht, dass wir hier mit Wasser aus den Passatwolken duschen. Auf jeden Fall ist das Nass sehr viel knapper hier als auf den anderen Inseln, immer noch.
      Unser Wasserverbrauch auf dieser Wanderung hielt sich aufgrund des frischen Wetters jedenfalls sehr in Grenzen. Am Parkplatz trafen wir einen deutschen Rentner, der gerade in Sandalen und Cordblazer die Wanderung absolviert hatte und nahmen ihn mit nach Valverde, wo er den Bus zurück in seinen Urlaubsort San Andres nehmen wollten. Wir fanden endlich Quark in einem Supermarkt der Hauptstadt! Ansonsten hatte Valverde echt nichts zu bieten, außer tatsächlich einigen kleinenGeschäften und einem großen Sportplatz.

      Schon um 16:30 Uhr zurück im Haus, herrlich Korbsessel mit Tee und Meeresblick, lesen, schreiben, Badplanung, Essen kochen, Kaminofen an…
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    • Day 7

      Wolken und Niesel

      March 2, 2019 in Spain ⋅ 13 °C

      Der Kälteeinbruch setzt sich leider fort, heute morgen nicht mehr als 15 Grad und eine Wolke nach der anderen schwebte vom Meer heran und feuchtete sich hier bei uns nieder. Ich hängte trotzdem noch vor dem Frühstück die gestern Abend gewaschmaschiente Wäsche raus, immerhin wehte eine steife Brise. Omelette und Joghurt und trotz leichten Regens erstmal los in Richtung unseres Wandervorhabens. Wir passierte weitere tiefhängende Wolken und einmal goss es sogar richtig. Also erstmal rein nach Valverde und ein bisschen umgesehen.
      Inzwischen war es wieder trocken und wärmer, aber schon 12 Uhr, daher entschieden wir uns für eine zweistündige Küstenwanderung nahebei, von Tamaduste zur Fortaleza. Der Weg war das Kontrastprogramm zu den Vortagen. Statt Kamille, blauen Blumen, Wolfsmilch oder Agaven, nichts als schwarze Schotterlandschaft soweit das Auge reichte. Bizarr.
      Der liebevoll geebnete Weg machte die insgesamt 5 km (hin und zurück) aber nicht zu einem Spaziergang, schiefe Stufen und rollende Steine auf leichten Auf und Ab erschwerten den Parcour. Lichtblicke boten die tollen meerumtosten vulkanischen Felsformationen, alle in pechschwarz, versteht sich.
      Nun war es so warm, dass wir die langen Hosen vor dem Rückweg auszogen. Bei Sönke bedeutete das, Hosenbeine abzippen, bei mir, in Unterhosen mit Karohemd um die Hüften geschlungen weitergehen – aber egal, wie immer trafen wir fast keinen Menschen.
      Bevor wir zurückführen sahen wir uns noch kurz Tamaduste an, sehr hübsch war das Naturschwimmbecken in einer eigenen Bucht. Solche Becken gibt es viele auf den Kanaren, weil die Wellen oft so heftig sind, dass ein Gefahrloses Baden unmöglich ist. Hier war die ganze Bucht durch einen kleinen Wall abgeschirmt, über den aber noch ein Wasseraustausch stattfand. Wie in La Restinga schien auch hier das ganze Rund um die Bucht neu gestaltet mit liege Plätze auf Holzstegen, schilfgedeckten Schirmen und Edelstahlgeländern, alles picobello sauber und nur ein Sonnengast und ein Badegast. Ansonsten schien der ganze Ort ausgestorben. Wir sahen ein Restaurant, aber keinen Laden, dafür ein paar kleine Apartmenthäuser. Der winzige Flughafen ist direkt nebenan, aber hier können nur kleine Maschinen für den Insel-zu-Insel Verkehr landen, das passiert ca. einmal am Tag.
      Wieder in unserem Haus in Isora angekommen, mussten wir erstmal die Wäsche zum Weitertrocknen reinholen, offenbar hatte der Wind nichts genützt, sondern die Wäsche hatte es den Bäumen gleichgetan und die tiefhängenden Wolken gemolken.

      Das übliche Abendprogramm gekrönt von einem großen gemischten Salat mit Thunfisch und Ei.
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    • Day 8

      Valverde - La Caleta - 600 Höhenmeter

      March 3, 2019 in Spain ⋅ 13 °C

      Letzter Tag und die Sonne scheint! Endlich wieder draußen frühstücken. Da heute die größte Tour der Reise ansteht, erstmal reichlich, aber low carb, eine Grundlage mit einem Riesenomelette und lecker Quark-Joghurt mit Orangentopping gelegt. Die Blüte ist Kresse aus unserem Garten.

      Dann ein 600 Meter Abstieg von Valverde bis nach La Caleta auf unterschiedlichen Caminos, mal rutschiger Kies, mal antike gepflasterte Stücke, auf denen schon die Ur-Insulaner unterwegs waren, dann wieder einfach Fels oder Ton.
      Ein paarmal kreuzten wir auch die Hauptstraßen. Überall blühende Blumen und fast ständig Meerblick. Hauptattraktion waren die Petroglyphen, Felsmalereien aus prähistorischen Zeit, zu denen man immer einen kleinen Abstecher machen konnte. Die Wegbeschreibung im Rother Wanderführer waren leider nicht sehr präzise, aber die erste Stelle fanden wir dann doch. Ganz gut zu erkennen, aber soweit ich weiß, ist es noch nicht gelungen, sie zu entziffern, vielleicht ist das Interesse daran auch nicht so groß.
      Die zweite Stelle verpassten wir, wäre auch noch mal 20 Minuten Umweg gewesen. Und leider liefen wir auch an der dritten vorbei, die bereits am Ortsrand von Caleta ist. Wir merkten es noch im Ort, aber die Mittagssonne knallte so unbarmherzig und die Wegbeschreibung klang wenig nachvollziehbar, sodass wir verzichteten. Hier bestand das Meerschwimmbecken aus der natürlichen Bucht gesäumt von den schon bekannten Steg- und Sonnanlagen. Zusätzlich gab es drei große Süßwasserpools und, vielleicht weil Sonntag war, tummelten sich direkt 10-12 Menschen dort!
      Wir aber nicht. Noch schnell zwei gekühlte Wasserflaschen gekauft und auf einem anderen Weg den Aufstieg gestartet. Die ersten 200 Meter waren fürchterlich, steil und total heiß. Bei fast senkrechter Sonne, waren wir froh für unser Mittagspicknick einen Schattenplatz unter einem Felsvorsprung zu finden. Während wir da unsere Feigen, Datteln und Mandeln mümmelten, bewölkte es sich glücklicherweise, sodass die folgenden 400 Meter zwar nicht gerade ein Zuckerschlecken waren, aber dann doch voller Stolz bezwungen wurden. Fies noch, dass wir irgendwo im unteren Teil unseren Zielort Valverde betraten und uns noch 25 Minuten die supersteilen Gässchen und Treppen hochschleppen mussten bis zum Sportplatz, wo unser Auto stand. Bilanz: 10 km, 600 Höhenmeter, 4 Stunden (brutto), Kalorienverbrauch Sönke laut Applewatch: 1.700 kcal.

      Und danach ging es im Haus sportlich weiter mit Packen, Aufräumen, Müll wegbringen, Kochen. Ok, Zeit für einen Tee und Abendessen war natürlich auch noch. Paul hat uns netterweise eine Taxe organisiert, die uns morgen früh um 5:30 Uhr abholt, damit wir die Fähre nach Teneriffa pünktlich bekommen. Der Mietwagen wurde wie vereinbart um 18:00 Uhr abgeholt.

      Fazit: El Hierro ist wirklich noch eine unentdeckte Insel, wir sind uns nicht sicher, ob es hier jemals so etwas wie eine Hauptsaison gibt.
      Auf der ganzen Insel gibt es nur zwei etwas größere Hotels, sonst nur sehr einfache und eben die Apartments. Drei Tankstellen für 10.000 Einwohner, darunter ca. 500 Deutsche, reichen offenbar. Schicke Geschäfte, Shoppen, coole Restaurants oder Bars, Fehlanzeige. Es gibt nun mal definitiv fast keine Strände, die Orte machen, wie im Blog beschrieben, mit ihren Badestellen das beste daraus, aber warum nach Tamaduste oder Caleta zum Holzsteg, wenn man auf den Nachbarinseln Sandstrand hat? Bleibt der Ruf als Wanderparadies, aber das, ist ganz schön anspruchsvoll. Solche Touren, wie wir heute gemacht haben, sind vom Anspruch her die Regel, wunderschön, aber schon was für gute Kondition, ist nun mal sehr bergig hier. Uns hat es gerade aus diesen ganzen Gründen sehr gut gefallen, ohne das Auto wären wir allerdings ziemlich verloren gewesen. Wenn man autolos bleiben will, empfiehlt sich, eine Unterkunft in der Hauptstadt Valverde zu nehmen, von dort erschließt das öffentliche Busnetz zumindest die größeren Orte der Insel.

      Das Kontrastprogramm werden wir sicher in den nächsten Tage auf Teneriffa erleben, sind gespannt.

      Schönes Abschlussbild zu El Hierro, der Wanderinsel. Meine Sticks neben der El Hierro Rose, einer endemischen Pflanze (=die wächst nur hier und nirgendwoanders der auf der Welt) und einer typischen Wanderwegmarkierung.
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    You might also know this place by the following names:

    Isora

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