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  • Day 87

    Kuhlo,Goderdzi

    December 18, 2019 in Georgia ⋅ 🌙 8 °C

    Bin gestern Abend von meinem kleinen Ausflug zum Goderdzi Pass zurück, wollte ja mit der Seilbahn nach Tago. Aber leider oder Gott sei Dank fuhr sie nicht. Da es noch recht früh und kalt war und der erste Bus erst um 13 fahren sollte, lief ich erst mal los. Sind von Kuhlo noch ca. 30 km. Die Straße ist bis Kuhlo für Georgische Straßen gut. Hinter Kuhlo wurde es aber anders und ich bin froh, dass ich sie Hanni nicht zugemutet habe. Wäre aber kein Problem für sie gewesen, wir sind schon viel schlechtere „Straßen" gefahren. Man kann hochfahren, aber es war teilweise heftigst vereist und es gab zwei Erdrutsche. Es waren den ganzen Tag um die 0 Grad, nichts halbes und nichts ganzes. Es war einfach alles feucht und der Schnee richtig nass. War schade. Bin dann losgelaufen und schon gleich hielt einer an und nahm mich bis zum nächsten Dorf mit. DAs ging so dreimal und zwischen drin bin ich immer wieder gelaufen, bestimmt die halbe Strecke. Es ist schon irre, es gibt in diesem Tal wohl über 40 Dörfer. ICH bin durch einige gelaufen, habe aber fast keinen Menschen gesehen. Bin nicht ganz hoch zum Pass gelaufen, die letzten 5 km wollt ich dann doch nicht mehr, da ja auch der Rückweg in Ermangelung von Verkehrsmitteln völlig unklar war. Bin bis zu dem Goderdzi Resort, dort sah es nach zu aus. Also zurück zum ersten Dorf, um dann zu erfahren dass es erst in drei Stunden einen Minibus geben soll. Ich hab doch vorher eine Mitfahrgelegenheit gefunden, aber dann nochmal 1,5 Std. wegen Straßensperre gestanden War, man glaubt es kaum, doch ein ganz schön abenteuerlicher Tag, Ich bin dann noch bis Shuakhevi gefahren und habe mich bei einem sehr netten und gastfreundlichen (tolles Essen, super eigenem Wein und Schnaps) Polizisten eingemietet und den Abend mit drei Monteure mit deutsch-georgischen Händen und Füßen sprechend, verbracht. Am nächsten Morgen dann um das Dorf gelaufen, die bauen eine Kirche, dann noch ein paar schöne Dinge auf dem Weg nach unten angeschaut. Abends bin ich wieder bei der Hanni angekommen. Heute regnet es schon den ganzen Tag in Strömen, soll zum Abend aufhören und dann die nächsten zehn Tage wieder ganz gut werden. Die beiden Tage waren nun wirklich genial - Sonne pur, T-Shirt-Wetter. Aber sobald sie weg ist richtig kalt.
    Gestern ist hier ein großer schwer verletzter Hund angekrochen gekommen, der die Hinterbeine nicht mehr bewegen kann. Ist so übel, der hatte wohl eine heftige Begegnung, vermutlich mit einem Auto. Es gibt hier so viel Elend bei Mensch und Tier, ganz ganz schlimm.
    Les gerade ein Buch, da geht es unter anderem um Kampfläufer. Bis vor kurzem wusste ich gar nichts von denen, in Deutschland leben in der Unterleutener Heide noch 15 Brutpaare und hier werden Sie geschossen und als Delikatesse gut verkauft .
    Morgen früh um kurz nach 8, wie lange bin ich nicht mehr so früh aufgestanden, fahren Illia, Maxim und ich 250 kg Mandarinen, die heute noch sortiert wurden, nach Kutaisi ( hatte mich dort bei der Herfahrt so übel verfahren). Er will versuchen, mehr Geld zu bekommen. Hier im Dorf gibt es für 1kg 3—5 Cent, er hofft dort auf 15—20 Cent. Freu mich schon auf die Eisenbahn. Werde dann ein paar Tage versuchen, an den Süd Kaukasus zu kommen. Viele Georgier sagen ja, dass die Republik Abkhazia das schönste Stück Georgien sei. Von hier aus kann man den Kaukasus über dem Meer sehn, aber für einigermaßen gute Fotos bräuchte man schon etwas anderes, als ein Handy zum fotografieren. Zum Angucken ist es jeden Tag aufs Neue beeindruckend - massiv, gewaltig—schön.
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