Mein Schiff 3 Kapverden und Az

Den 69. Geburtstag beginnen wir mit einem ausgiebigen Frühstück, ein paar Telefonaten mit den Kindern und der Vorbereitung für die nächste Wanderung entlang der Küste. Die beginnt mit einer langen Busfahrt und mehr Teilnehmern (darunter erneut der blinde Nürnberger) nebst einem Guide, den man nur sehr schwer verstehen kann. Die meisten verstehen gar nichts, denn bereits zum Start der Wanderung erklärt der Portugiese nur den Führenden Fauna, Flora und Geschichte. Anfangs bleibt das Feld noch zusammen, aber bereits nach einem Kilometer sind die Schweizer und wir dem Rest enteilt. An einem kleinen Wasserfall müssen wir stoppen, bis alle wieder zusammen sind. In dieser Pause kommen wir mit einem Paar ins Gespräch, verpennen dadurch den erneuten Aufbruch und müssen mühsam die langsamen und unsicheren Menschen überholen. Das kostet Kraft. Aber die traumhafte Aussicht über die Teilküste entschädigt für die Aufholjagd, die auch das Paar aus Göttingen erfolgreich gestaltet. Die letzte Etappe des tollen Ausfluges fordert ein erstes Opfer. Ich erwähne es ungern, aber das Opfer bin ich. Vom Ufer des Meeres führt eine kilometerlange Treppe steil bergauf, nach zwei Drittel des Aufstieges bin ich mit meiner Kraft am Ende. Ich japse nach Luft, lasse mich auf den Rasen nieder, sehe, wie die Schweizer und die Göttinger enteilen, raffe mich auf, um wieder niederzusinken. Gott sei es gedankt, dass wir einen großen Vorsprung hatten. Mit letzter Kraft und den anfeuernden Worten von Sissi schaffen wir die brutal schweren letzten Stufen. Ich rede mich mit den Nachwirkungen der Corona-Krankheit heraus, und erhole mich im Bus. Wir fahren dann noch zu einem kleinen Dorf, das gewaltig nach Schwefel stinkt, weil überall der Vulkan heißes Wasser und Dampf ausstößt.
Am später Nachmittag geht es nach Hause und weil wir genügend Kondition besitzen, treffen wir uns am Abend mit den Göttingern und feiern meinen Geburtstag, bis der nächste Tag bereits begonnen hat.Baca lagi