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  • Day 37

    Kampf gegen Regen, Schlamm und Schnee

    May 6, 2022 in Georgia ⋅ 🌧 9 °C

    Die gute Hausdame macht mir noch einen Tee und einen Fladen mit Schafskäse und damit verabschiede ich mich. Der Sandweg ist etwas abgetrocknet, aber dafür etwas matschig. Ich erreiche die Hauptstraße aber ohne Probleme. Die Sonne kommt ein wenig durch und ich habe richtig gute Laune.

    Nach ein paar Kilometern komme ich in eine Stadt und mein Navi lotst mich auf eine ungepflasterte Strasse. Ich fahre sie und warte darauf, daß sie wieder gepflastert ist. Ich weiß, daß ich auf einen 2000er Pass hoch muss. Durch den Regen ist der Weg total glitschig. Irgendwann halte ich an und prüfe das Navi. Ja, ich bin auf dem richtigen Weg. Eine Alternative existiert auch nicht wirklich.

    Es wird immer schlimmer. Ich muss durch große, tiefe Pfützen. Kleine Bäche überqueren den Weg oder fließen einfach den Weg runter. Immer wieder frage ich mich, ob ich weiter fahren soll. In einiger Entfernung sehe ich die schneebedeckten Berge. Da mir immer wieder Ford Transit entgegen kommen, bin ich wenigstens nicht der Einzige, der den Weg fährt.

    Die Temperatur sinkt stetig. Es wird jetzt richtig schlammig. Meine Stiefel lassen langsam auch Wasser durch. Bei jeder Pfütze bekommen sie einen Schwall Wasser ab. Irgendwann sehe ich den Gipfel. Es steht ein Hotel und eine Seilbahn drauf. Das können die nicht alles über diesen Weg dahingebracht haben.

    Jetzt ist auch noch ein Schneestreifen in der Mitte des Weges. Am Rand liegt der Schnee ca. 1,5 Meter hoch. Ich komme oben an und hoffe den Asphalt zu sehen. Das war wohl ein Satz mit X. Die Temperatur ist mittlerweile unter 0 Grad.

    Runter ist es ebenfalls ein ungepflasterter Weg. Jetzt kommt aber eine weitere Besonderheit hinzu. Der Weg ist in seiner gesamten Breite zu einem Fluß geworden. Das Wasser hat sämtlichen Sand und auch die kleinen Steine weggespült. Ich muss den Lenker mit aller Muskelkraft festhalten, während ich über die Steine hoppel. Nach einem Kilometer ist auch das vorbei. Es wird wieder schlammig.

    Ich fahre an vielen Bauarbeitern vorbei und denke immer nur: Bloß nicht vor denen umkippen. Irgendwann muss ich lachen. Ein kompletter Schaufelbagger ist in ein Bachbett gestürzt. Auch andere scheinen ihre Probleme zu haben. Nach einer gefühlten Ewigkeit sehe ich endlich den Asphalt.

    Es geht in sanften Kurven an einem Fluß entlang. Herrlich. Überall könnte man hier hervorragend Zelten. Ich habe aber schon ein Hotel gebucht. Nach einer Weile geht es wieder zu einem Pass oder besser gesagt zu einem Hochplateau hoch. Rundherum ist alles weiß. Auf dem Hochplateau wird Ackerbau betrieben. Die Äcker sind ebenfalls weiß. Das wirkt surreal.

    Übrigens sind auf den Fotos nicht die schlimmsten Stellen des Weges. Da mußte ich mich konzentrieren und konnte keine Fotos machen.
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