• Ein Blick aus meinem Zimmer

    Auf in Richtung Niagara

    28. kesäkuuta, Kanada ⋅ ☀️ 26 °C

    Manchmal frage ich mich, wie man früher eine Reise ohne Smartphone gemacht hat. Es sind z. T. banale Dinge wie welchen Wochentag haben wir heute, die man ohne Navi nur schwer herausbekommt. Ich bemerke, dass ich auch immer weniger mein Notebook benutze. Für manche Tätigkeiten, wie das Buchen von Unterkünften und Tourenplanung, finde ich es aber immer noch praktisch.

    Mein innerer Wecker hat sich auch langsam dran gewöhnt, dass ich 6 Std. Zeitverschiebung habe. Die nächste Zeitgrenze ist allerdings
    schon in Sicht. Dann werden es 7 Std sein.

    Bei trüben Wetter, aber Temperaturen um die 20 Grad, setze ich mich in Bewegung. Ich suche wie immer irgendwo einen Platz zum Frühstücken. Heute ist es bei McDonnalds. Für 0,5 l Cola Light, einen Becher Kaffee und so ein Egg and Cheese Brötchen bezahle ich 4,24 Euro. Da kann man nichts zu sagen.

    Mittlerweile nerven mich meine Handschuhe. Das Innenfutter hat sich gelöst und man kommt nur schwer mit nassen oder verschwitzt Händen rein, weil man beim Ausziehen vorher das Futter mit rausgezogen hat. Ich habe jetzt das Futter abgeschnitten. Das ist allerdings nicht gut, weil der Schweiß das Leder spröde macht.

    Vor Toronto fängt es dann an. Auf der Gegenfahrbahn stehen sie auf drei Spuren. Als ich auf der Autobahn durch die Vororte von Toronto fahre, werden aus meinen Anfangs 2 Spuren dann 6 Spuren. Wenn man dann eine andere sechspurige Autobahn kreuzt, dann sieht das auf dem Navi schon toll aus. Irgendwann sehe ich mir ein riesiges Kühlhaus etwas zu lange an und schwupp befinde ich mich auf den zwei Fahrspuren, die abgehen. Ich kann das zwar schnell ausbügeln, aber dann befinde ich mich plötzlich auf einer Express Toll Road, die man scheinbar bezahlen muss. Mein Navi erfindet inzwischen Strassen oder lässt welche weg. Das blödeste ist, dass jede Abfahrt wieder auf eine andere Autobahn oder Schnellstrasse führt. Mal eben anhalten, um sich zu orientieren, geht nicht. Die Temperaturen sind inzwischen auf 28 Grad gestiegen. Ich wechsel auf die gute alte Art nach Schildern zu fahren. Mein Navi ist damit gar nicht einverstanden und erzählt mir was von Routen, die schneller sind.

    Irgendwann einigen wir uns dann und fahren nach Hamilton rein. Es ist eine Stadt der Stahlerzeugung. Riesige Areale sind mit Stahlöfen, Coils, ... besetzt. Die Strasse führt mitten durch und ich lande in wahrscheinlich einem Arbeitergebiet. Meine heutige Herberge ist in einem dieser Häuser hier. Sie sehen meistens doch schon etwas ramponiert aus. Angekommen bei meinem Haus warte ich 1 ,5 Std., bis eine Frau kommt. Sie ist sehr freundlich. In der Zwischenzeit habe ich auch schon meine Mitbewohner kennen gelernt. Es sind jüngere Leute, die scheinbar über Airbnb gebucht haben.

    Das auf einem Samstag soviel Verkehr ist, das hatte ich nicht erwartet. Die Schulferien haben dieses Wochenende begonnen. Am 1. Juli ist dann auch noch ein Feiertag. Für mich heißt das, ich werde morgen sehr früh zu den Niagara Fällen aufbrechen.
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