• Bayern ist nichts dagegen

    25. juli, Canada ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Strecke von Prince George nach Smithers entpuppt sich wie eine Fahrt durch ein Duplikat von Bayern. Berge mit Blumenwiesen, Wald, Seen dazwischen und viel Natur. Nichts erinnert mehr an die hohen Berge in Jasper oder die felsigen Gebirge davor. Prince George scheint vom Pazific aus gesehen das Ende der Besiedlung zu sein. Dementsprechend hat die Gegend, durch die ich heute fahre (Richtung Pazifik) kleinere Ortschaften und auch sonst mehr Häuser.

    Bei McDonalds treffen ich ein älteres Paar. Sie kommt aus Dresden und er aus der Schweiz (ich kann ihn kaum verstehen). Sie erzählt so einige Geschichten aus der DDR. Sie hatten z.B. mal auf einen neuen Wartburg 15 Jahre gewartet. Sie sollte stattdessen dann einen Lada als Ausgleich bekommen. Der Preis war 30.000 Mark. Bei der Abholung standen auf der Strasse bereits diverse Leute, die ihr 60.000 Mark für den Lada geboten haben. Sie weint der DDR keine Träne nach. Insbesondere das Reisen hat ihr gefehlt. Der Schweitzer hat hier in Kanada permanent ein Wohnmobil stehen und kommt regelmäßig her, um Touren zu machen.

    Das Hotel in Smithers finde ich nicht so schnell. Mein Navi sagt, sie haben ihr Ziel erreicht. Tatsächlich stehe ich for einem leeren Parkplatz. Als ich mich so umsehe, entdecke ich ein Schild "Nur für Gäste des Motels Capri Motor Inn", mein Motel. Beide Motels am Rande des Parkplatzes haben aber völlig andere Namen. Ich steuere die Rezeption des Motels an, das mir noch am meisten nach meinem Hotel aussieht. Die Frau an der Rezeption bestätigt mir dann, dass das Problem alle haben. Warum stellen sie nicht wenigstens ein Schild auf, dass sich der Name geändert hat.

    Die Häuser und auch die Leute an der Ostküste unterscheiden sich von den Leuten an der Westküste. An der Ostküste wird nie bei Rot über die Ampel gegangen. Als Fahrer hält man an einem Zebrastreifen, wenn sich der Fußgänger noch nähert. Um das Haus herum muß ein gepflegter Rasen sein. Das Haus muß gut in Schuß sein.

    Hier im Westen sieht das anders aus. Auf den Grundstücken verrotten schon mal Autos, der Rasen wird nach Lust und Laune gepflegt und als Fußgänger überquert man die Straße, wann man will. Auch die Pflege des Hauses wird nach Gusto gemacht.
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