• Kaiserburg Nürnberg

    August 31 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Unvorstellbar: fast 21 Jahre wohnt der Hase jetzt in Nürnberg und war noch niemals in der Burg. Zwar schon ein paar Mal oben auf der Freiung - die Freiung ist das Areal zwischen Kaiser- und Burggrafenburg, auf dem Verfolgte, nach mittelalterlicher Rechtsanschauung, Asylrecht (Freiung) genossen - mit Besuch, um den Blick auf die Stadt zu genießen, aber noch nie drin in der Burg. Der Ritter war da schließlich vor 40 Jahren oder so schon mal, das muss doch reichen… 🤔

    Da aber auch die Nürnberger Kaiserburg in der bayrischen Schlösserkarte mit drin ist, wäre es geradezu sträflich, das Ziel vor der Haustür auszulassen.

    Also machen wir uns heute bei herrlichestem Spätsommerwetter auf zur Burg. Die Nürnberger Burg ist eine Dreifachburg und besteht aus der Kaiser-, Burggrafen- und der Städtischen Burg.

    Der Bau der Kaiserburg begann 1140 unter König Konrad III.. Sie sollte als Königspfalz dienen. Nürnberg, 1050 als Königsgut erstmals urkundlich belegt, war in der Zeit der salischen und staufischen Könige und Kaiser ein wichtiger Stützpunkt ihrer Reichs- und Hausmachtpolitik. Burg und Ort bildeten einen bevorzugten Aufenthaltsort der umherreisenden Herrscher, die hier Hoftage und Reichsversammlungen abhielten.

    Die Ausstellung im Inneren widmet sich größtenteils den reisenden Kaisern. Die Reichskleinodien der Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reiches bestehend aus der Reichskrone, der Heiligen Lanze, dem Reichsschwert und dem Krönungsmantel wurden größtenteils in Nürnberg aufbewahrt, bis Franz II., der letzte römisch-deutsche Kaiser, sie 1800/1801 nach Wien in Sicherheit bringen ließ, wo sie heute in der Schatzkammer der Wiener Hofburg ausgestellt sind.

    Die Margarethenkapelle ist eine
    Doppelkapelle im romanischen Baustil, die um 1200 errichtet wurde und zu den ältesten noch erhaltenen Teilen der Burg gehört.
    Der Zugang zur oberen Kaiserkapelle war dem Hochadel vorbehalten. Die untere Margarethenkapelle kann ausschließlich vom Innenhof aus erreicht werden. Unter- und Oberkapelle sind nur durch eine Deckenöffnung miteinander verbunden. Heutzutage ist es andersherum, nur die obere Kapelle ist zugänglich fürs gemeine Volk.

    Die Wasserversorgung der Burg wurde für den Fall einer Belagerung durch zwei Burgbrunnen gesichert. Der Tiefe Brunnen der Kaiserburg, den wir im Rahmen einer Kurzführung besichtigen, ist vermutlich so alt wie die Burganlage selbst. Der Schacht wurde in den Felsen gehauen und hat eine Tiefe von 53 Metern. Er führt durch Sandstein bis zum Grundwasserspiegel der Pegnitz.

    Zum Abschluss fallen wir zu Füßen der Burg in den Biergarten des Hexenhäusles ein für ein spätes Mittagessen. Ein hübscher Ort, an dem wir gefühlt die einzigen Einheimischen sind.
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