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  • Day 12

    Village Safari

    April 19, 2017 in India ⋅ ☀️ 30 °C

    Um 8 starten wir vom Hotel aus und fahren Richtung Luni. Unser Ziel ist das Fort Chanwa. Ein Hotel am Rand der Ortschaft Luni, das sogenannte 'Village Safaris' mit dem Jeep anbietet.

    "Auf einer Jeepsafari lernen wir die reiche Kultur der Bishnois, eines hoch entwickelten Wüstenvolkes kennen." - stand im Reiseverlauf. Auf diesen Programmpunkt war ich schon sehr gespannt.

    Allerdings kamen bereits gestern leichte Zweifel in mir auf, da sich das Mihir Garh als Wüsten-Resort, das auf einer Sanddüne errichtet wurde, bezeichnet. Mir fehlte dabei aber irgendwie die Wüste, für Wüste war es mir definitiv zu grün.

    Angekommen im Fort Chanwa wurden wir freundlich begrüßt und ein Mitarbeiter der Rezeption erklärte uns auf extrem schlechtem Englisch kurz ein paar Hintergründe des Fort Chanwa und den Ablauf der Tour.

    Dann ging es auch schon los. Leider entpuppte sich der Rezeptionist als unser Guide. Wir stiegen in einen gefühlt uralten (oldtimerartigen) Jeep ein. Lustigerweise waren wir beide ein wenig zu groß für das planenbespannte Dach der Ladefläche, so dass wir leicht gebückt und versetzt zueinander sitzen mussten. Zum Glück waren wir nur zu zweit auf dieser Tour. Es war so skurril, auf dieser Ladefläche mit gepolsterten Bänken zu sitzen, dass wir schon nur darüber lachen konnten. Der Fahrer sah uns ein wenig zweifelnd an, als wir eingestiegen und er sah, wie viel zu niedrig das für uns eigentlich ist, war dann aber beruhigt, als wir nur lachten.

    Quer durch die Ortschaft holperten wir los. Viele Anwohner guckten erst erstaunt und winkten uns dann fröhlich hinterher. Als erstes hielten wir bei einem von Regenwasser gespeisten See, der früher der Wasserversorgung der Ortschaft diente und heute zum Tränken der Tiere verwendet wird.

    Danach ging es zur Animal-Spotting-Area. Dort trafen wir dann auch wirklich auf eine Gruppe Antilopen. Schön diese Tiere Mal nicht nur im Zoo zu sehen.

    Danach ging es ins 'Village'. Dieser Begriff meint hier allerdings nicht ein Dorf, sondern einen Hof. Wir betreten den Hof und treffen einen wollknäuelwickelnden Opiumkiffer, der schon recht breit war, und seine Familie. Die Familie war sehr nett, das Familienoberhaupt recht seltsam.
    Unser radebrechender Guide las uns 2-3 Sätze von seinem Script, das er dabei hatte, vor. Mit Hilfe des Fahrers, der besser Englisch verstand und den Guide immer in Hindi erklärte, was wir gerade gefragt haben, begriffen wir, dass das Familienoberhaupt uns eine Opium-Zeremonie vorführt. Wir schauten also verwundert zu, wie er das Opium trinkfertig gemacht hat. Die Kostprobe verneinten wir dann aber doch dankend, ebenso wie die ?Zigaretten? die er uns danach anbot. Eine Tasse Tee sollte es dann für uns werden. Danach zeigte er breit grinsend, wie er aus Stoffresten die Wollknäuel wickelt, aus denen sie Teppiche und Betten herstellen. Deutlich besser Englisch als unser Guide konnte die dritte Tochter der Familie. Die uns dann noch ein wenig mehr über die Familie erzählte.

    Nach diesem Besuch fuhren wir weiter zu einer Töpferei. Leider wartete unser Fahrer im Jeep, so dass wir uns einfach in Ruhe ansahen, wie der Töpfer extrem geschickt Gefäße herstellte. Unser Guide las wieder seine 2 Zeilen vor, aber zum Glück haben wir ja schon einiges gesehen auf der Welt und konnten uns den Herstellungsprozess anhand der Arbeitsstationen selbst zusammenreimen. Vielleicht hätten wir es dem Guide erklären sollen, damit der es auch einmal versteht. 😉

    Nach dem Besuch in der Töpferei geht es mit dem Jeep wieder zurück zum Hotel, wo Surender uns wieder abholt.
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