• Farben machen die Menschen glücklicher.Die Hauptstraße von Caldera.Mahnmal für einen auf diesem Rastplatz überfallenen und ermordeten SängerHier ist ein Fischerboot von den hohen Wellen zerschellt.Bizarre Sandsteinformationen.

    Parque National Pan de Azucar

    December 29, 2024 in Chile ⋅ ⛅ 19 °C

    Es ist Sonntag. Wir haben an der erst im März eingeweihten Strandpromenade bis gegen 8 Uhr gut geschlafen, obwohl einige Junge Leute mit lauter Musik Party machten und die Pazifikwellen rollten. Wir frühstücken gemütlich am Strand und fahren gegen 10 Uhr los. Caldera, der Nachbarort von Bahia Inglesa, wirkt verschlafen. Der Markt, wie wir ihn auch von Spanien kennen, ist nur schwach besucht. Trotz Wüste ringsherum versucht man, etwas Grün und Sauberkeit in dem staubigen Ort zu bringen.
    Auf der Weiterfahrt sehen wir viele Hütten und Ansiedlungen ohne richtige Infrastruktur mitten im Sand. Es sind Minenarbeiterstätten, das Leben ist für diese Menschen hart. Als ob das nicht reichen würde, drehen die Konzerne aus Profitgier auch noch das lebensnotwendige Wasser ab und verkaufen "gnädigerweise" Kontingente die sie nicht für den Abbau brauchen. Wir sollten uns überlegen, ob wir wirklich jedes Jahr das neueste Handy brauchen, das dann wieder eine neue Lithiumbatterie hat.
    Unser Weg führt uns zum Nationalpark Pan de Azucre. Dass dies ein Nationalpark ist, hat ebenfalls eine unrühmliche Geschichte. Die Minenkonzerne beuten nicht nur Mensch und Umwelt aus, sie leiten die Abwässer einfach ins Meer. Um das nicht weiter auszuweiten hat die Regionalregierung einen Nationalpark ausgewiesen. Sehr gut. Für das Erste hilft das.
    Auf der Anfahrt zu unserem Campingplatz direkt am Meer, über eine Piste aus Lehm, Salz und Mineralöl, sehen wir zahlreiche Kaktusfelder, die erst auf den zweiten Blick als Pflanzen erkennbar sind. Leider sterben aus für uns unbekannten Gründen viele Kakteen ab.
    Ausgerechnet eine Meldung der "Tagesschau" sorgt für neuen Stress. In Peru und Chile gibt es eine Sturmflut, die Regierung hat fast alle Häfen gesperrt. Auch wenn das Gröbste wohl vorbei ist, erfahren wir dass die chilenische WarnApp immer noch vor 4 m bis zu max. 10 m hohen Wellen warnt. Einen Vorgeschmack sahen wir schon auf der Küsten- Autobahn, wo in einer Art Katastrophentourismus zahlreiche Zuschauer beobachtet haben wie ein Fischerboot im Hafen zerschellt ist. Wir erfahren, dass im weiteren Verlauf der regionalen Küstenstrasse diese unterspült wurde und grössere Schäden, auch an Gebäuden, entstanden. Also befolgen wir den Rat der Reiseleitung und wenden noch im Dunkeln unsere Mobile "in Fluchtrichtung" falls der Campingplatzbesitzer doch noch in der Nacht Alarm aufruft. Was im Übrigen nicht erfolgt ist. Alles im Ordnung bei uns.
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