Urlaub in Hong Kong

Für mich ist Urlaub immer ein wenig wie Weihnachten.
Damit meine ich nicht etwa, die vorherrschende Temperatur wärend der Zeit und auch nicht etwa die große Vorfreude, die einen davor beschleicht.Read more
Für mich ist Urlaub immer ein wenig wie Weihnachten.
Damit meine ich nicht etwa, die vorherrschende Temperatur wärend der Zeit und auch nicht etwa die große Vorfreude, die einen davor beschleicht. Nein. Für mich ist Urlaub in erster Linie wie Weihnachten, da beide in etwa in gleicher Art und Weise auftauchen: Vollkommen unerwartet und nahezu ungeplant.
Also genaugenommen, nicht vollkommen unerwartet, denn immerhin habe ich seit knapp drei Wochen Urlaub eingereicht und bewilligt bekommen. Nur um den nächsten Schritt habe ich mich nicht gekümmert. Wo hin ich wohl möchte und wie ich da hinkomme.
In meinen näheren Gedanken waren (Miami: noch einmal), Rio zur Gaypride und „irgendwas in Asien“. Nach näheren überlegungen buchte ich dann vor vier Tagen einen Flug nach Hong Kong, den ich daraufhin aber knapp eine halbe Stunde später – gegen eine Aufwandsentschädigung von 25 € stornierte, nur um einen Tag später diesen Flug neu zu buchen.
Ich habe jetzt also einen Flug nach Hong Kong und einen von Hong Kong gebucht. Damit ist meine Urlaubsplanung abgeschlossen. Hotel? Findet sich sicher, Auto? Mal sehen. Sehenswürdigkeiten? Die finden sich. Sprache? Schlechter als auf Kuba werde ich mich da auch nicht verständigen können. Auf Deutsch: ein Abenteuer wartet auf mich.
Nun sitze ich also in einer Aeroflot Maschine nach Moskau, die mich zum Anschlussflug nach Hong Kong bringen wird… Meine Reisebegleitung ist ein Netbook mit Offline-Blogtool, mein Iphone mit einigen Hong Kong Apps und ich bin bewaffnet mit zwei Lonely Planet Reiseführern und zwei Kreditkarten…Read more
Aeroflot auf dem Weg nach Hong Kong
Wenn man von Berlin nach Hong Kong fliegen möchte, gibt es diverse Möglichkeiten: Britannia, FinnAir und Aeroflot, um einige zu nennen, doch erstaunlicherweise ist die Aeroflot nicht nur die deutlich günstigste Lösung, sondern (zumindest auf dem Rückweg) auch noch die schnellste.
Gerade einmal anderthalb Stunden werde ich auf dem Flughafen verbringen müssen, um danach weiter nach Hong kong zu fliegen. Wer schon einmal 6 Stunden auf dem Kennedy Airport in New York verbracht hat, der weiss das zu würdigen… Leider blühen mir diese sechs Stunden auf dem Hinweg ebenfalls, aber in Moskau dieses Mal.
Aeroflot: das kling nach Russland, nach UDSSR, nach Propellerflugzeugen, die man besser nicht betritt, weil man nicht weiss, ob man heil auch wieder aussteigen kann… Alles Kappes, alles Mist.
Die Wirklichkeít ist eine andere. Das (erste) Flugzeug ist ein Airbus A 319-200 und trägt nicht etwa den Baumeister Antonov oder Iljuschin als Namen, Die Bedienung spricht neben russisch gut englisch und ist freundlich und auch sonst gibt es keine Unterschiede zu einem normalen Flug mit einer anderen Fluggesellschaft.
Den Tee gibt es gegen die Wärme in doppelten Pappbechern, die Getränkehalter sind innovativ und das Essen für einen 2-Stunden flug erstaunlich reichhaltig. Bisher gibt es nichts zu meckern.
Einziger Schwachpunkt: Ich konnte mit keiner der am Anfang ausgelegten Zeitungen etwas anfangen.
↘️
Auch am eigentlichen Flug habe ich wenig auszusetzen, das Essen war…. Okay, nicht berauschend aber geniessbar, die Filme sind auf englisch, und ich bin schlaflos in Seattle über Omsk, Novosibirsk, Ulan Bator, Taiyuan. Soll heissen, ich kann nicht schlafen. Ach war das toll, als ich mit Cubana für wenig Geld upgraden konnte.
Vor, neben und hinter mir schläft alles, bis auf ein weinendes Kind, über mir geht gerade die Sonne auf und unter uns nur unbebaute, undomestizierte Steppe irgendwo in den Weiten Russlands.
Ach übrigens Russland. Das ist mir erst vorhin aufgefallen. Aeroflot hat tatsächlich noch einen Hammer und eine Sichel im Wappen.
Auf jeden Fall war der Flug mit Aeroflot – vor allem hinsichtlich des Preises eine gute Idee.Read more
wenn ich die Fluginformationen richtig deute, haben wir gerade die Grenze zu China überflogen. T-3 Stunden. Also etwa noch drei Stunden bis Hong Kong.
Drei Stunden das ist auch etwa genau die Hälfte der Zeit, die ich auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo verbringen musste. Nerv Nerv, nerv.
Ich hatte ja auf Qype einige schlechte Eintragungen über den Flughafen gelesen, irgendwas von wirren Transfers und von einem nicht mehr zeitgemäßen Flughafen.
Erster Eindruck: Alles neu macht der mail, ziemlich neu und modern. So modern sogar, dass der große Duty Free Runway mit all den teuren Marken noch vollkommen leer war. (Dabei sollte ich doch Janka was mitbringen. Pustekuchen…
Der Weg führte mich zu Gate 8, wo ein Transfer zu Terminal F stattfinden sollte, doch ausser mir fand sich nur ein weiterer Berliner, der nach Peking wollte ein. Busse fuhren zwar dran vorbei, aber keiner hielt, Mitarbeiter der Moskauer Flughafens, die von Zeit zu Zeit auftauchten, zeichneten sich vor allem durch rigorose englich-unkenntnis aus (Das war einer Horde franzosen würdig)
Jemanden, der uns mal gesagt hätte, ob wir richtig seien, oder wann der Bus kommen würde, gab es nicht. Man konnte nichteinmal etwas essen gehen, es hätte ja gerade da der Bus kommen können… Fuck. Wir warteten geschlagene drei Stunden und 20 Minuten auf den Bus. Eine Zeit, die nichteinmal die BVG erreicht, dann kam endlich der Transfer zu Terminal F.
Hier erkannte ich dann auch, was die Menschen mit „nicht mehr Zeitgemäss“ meinten. Nach dem Transfer standen beispielsweise mindestens dreihundert Leute vor einem mickrigen, alten Röntgengerät. Ein Hauen und Stechen, ein Vordrängeln und ein Chaos S O N D E R G L E I C H E N
In der Tat scheint mir der Flughafen Moskau irgendwie zu neu, zu alt und zu unorganisiert auf einmal zu sein. Kein guter Ort, um 6 Stunden gestrandet zu sein. Ich präferiere für eine längere Wartezeit dann irgendwie bisher den Flughafen Kingston. Immerhin gab es auch in Moskau-Scheremetjewo freies W-LAN. Warum gibt es das eigentlich in Deutschland nicht.
Okay Moskau habe ich genug gehabt, glücklicherweise muss ich da auf der Rückreise nur anderthalb Stunden warten.
Mit etwas Glück habe ich aber dank des W-Lans ein Appartment in Hong Kong gefunden. Wenn alles klappt, wie ich mir das vorstelle habe ich sobald ich das erste freie Wlan in Hong Kong habe, dann eine Adresse für ein Appartment in Central/Soho. Ich bin gespannt und liebe einmal mehr die Möglichkeiten des Internets.Read more
Da sitze ich nun also am Flughafen mit Laptop und Surfstick und warte, dass mein Flug nach Moskau startet, damit ich auf den Flug nach Hong Kong warten kann, der mich in eine neue Welt bringt, in denen es bestimmt auch irgendwo Drags gibt.. nur wo?
Facebook ist und bleibt einfach klasse. Was haben wir eigentlich gemacht, bevor es diese blauen Seiten (nein, nicht die Mutter) gab. Schon letztes Jahr in Miami hat mir Facebook den Kontakt zu Aurora Natrix ermöglicht, und somit die beiden wohl besten Parties in Miami.
Gestern Nacht schaute ich dafür einmal im Internet nach „Drag Queen Hong Kong“ und fand…. wenig bvis garnichts. Nach einiger Zeit fand ich dann endlich einen Namen: Coco Pop, eine Drag Queen in Hong Kong und die einzige, die ich finden konnte. …Kurz eingeloggt in Facebook und Coco gefunden. Eine kurze Facebook Mail später habe ich einen Kontakt in Hong Kong und ein paar Informationen:
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Hi Zoe, you can do anything you like in HK, specially in the Central area! All the gay clubs are there and busy on Fri and Sat night, but the drag scene is not yet so popular, but they do like meet drag queen in clubs.
At the moment, only me and a few girls doing drag, we love it and planning a show in halloween day!
Let me know when you’re in HK, I know all the clubs here.
Lovefromcoco!
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Cool, Nicht nur einen Namen und einen ontakt, sondern gleich noch eine Party, die ich besuchen kann. Eine Halloween Party mit Dragshow. Was will man mehr. Dann bin ich ja mal gespannt, was Hong Kong Mädels so auf die Bühnen zaubern.
Mal sehen, ob ich den Mut habe, als Zoe auszugehen. Frau Wolf hat mir da ja ein wenig ins Gewissen geredet. So von wegen „Kommunistisches Land und da ist man schneller weg, als man Piep sagen kann und man kann die Reaktionen nicht einschätzen…“ Recht hat sie ja, und es hat mir auch tatsächlich zu denken gegeben…
Mal sehen, was mir Frau Pop noch so erzählt. Besuchen werde ich die Halloween Show auf jeden Fall… Nur also Zoe oder nicht. Immerhin hab ich auch auf Kuba Dragshows besucht und war nicht gedresst… Es geht also, ist aber eben sich viel langweiliger.Read more
Es ist wirklich erstaunlich, Hong Kong hat zwei Gesichter. Am Tag ein Riesentrouble und so laut, dass man auch im 17. Stock nur mit Ohrstöpseln schlafen kannn und abends dann eher ruhig und gelassen.
An meinem ersten Tag suchte ich, nachdem ich nun im Central Park Hotel eingecheckt hatte, ersteinmal das Bett auf. Nach der Reise hatte ich mir das auch redlich verdient und der Jetlag tat ein übriges dazu, um (mit Ohrenstöpsel) für ein paar Stunden ins Reich der Träume abzuwandern um dann fit für den Abend zu sein und mal zu schauen, was Abends so geht.
Um 21 Uhr klingelte mein Wecker und nach einer belebenden Dusche war ich fertig für Hong Kong, doch als ich das Hotel verliess war irgendwas anders. Das Stadtgeräusch hat sich irgendwie verändert und war irgendwie so ruhig.
Irgendwie hatte ich bei den doch eher beengten Platzverhältnissen angenommen, dass isc das Leben abends wie beispielsweise in Havanna auf der Strasse abspielt. Warm genug ist es ja, aber pustekuchen, die Strassen auf denen es am Tage von Leben wimmelt sind abends ausgestorben, die Restaurants, Garküchen und, coffeeshops und überhaupt alles, was Nahrung bedeuten könnte, ist geschlossen…. Dabei hatte ich doch Hunger.
Komisch, diese Chinesen, stehen mit den Hühnern auf und schlafen mit dem letzten Sonnenstrahl offensichtlich ein. 22 Uhr und nirgends mehr etwas zu essen oder ein Mensch. In Berlin ist das der Zeitpunkt, zu dem man langsam überlegt, wie es mit dem Abend weitergehen sollte und wo man denn etwas essen kann. Döner, Lahmacum, Italienisch oder eben doch Asiatisch. Nichts von alledem bekommt man ohne weiteres in Hong Kong.
Ich streifte also durch eine Stadt, in der irgenwer die Ausgagngssperre angesetzt hat. Vielleicht war ich aber einfach auch in der falschen Gegend. So streifte ich also in richtung Star Ferries Pier, aber auch da ausser einigen wenigen verliebten Pärchen, die auf das wasser schauten, kaum Personen. Wo sind die alle um 21 Uhr? Schlafen die? Aber ich erlebte das auch später noch. Punkt 18:00 machen die meisten Geschäfte auf der Strasse zu, das könnten deutsche beamte nicht besser…
Wie dem auch sei, ich stand also am Star Ferries Pier und stellte verwundert fest, dass sich auch Hong Kong Chinesen nicht an JEDES Gesetz halten, so brachen die paar rauchend angelnden Fischer gleich mehrere deutlich angeschlagene Gebote. Aber wo kein Gesetzeshüter, das eben auch kein Problem.
Auf jeden Fall sah ich von der Star Ferries Pier erstmals einen richtig schönen Einblick auf Hong Kong bei Nacht, auf die Stadt und auf die beleuchteten Wolkenkratzer. Der Anblick ist – nicht überwältigend – aber doch sehr sehr eindrucksvoll. Dabei haben die Hong Kong Chinesen offensichtlich vom Wort Lichtverpestung noch nie etwas gehört, denn die Helligkeit mit denen manche Leuchtreklamen auf den Dächern in die Stadt strahlten ar – ….Hell.
Ausserdem dachte ich kurzweilig, ich hätte mich etwas verfahren und sei am Potsdamer Platz gestrandet, denn drei der größten Leuchtreklamen, die so hell waren, dass meine Kamera sie kaum richtig anzeigen konnte, waren Allianz, Philips, Schenker DB (Deutsche Bahn) Strange.
Ich fand dann übrigens doch noch etwas zu essen und zwar einen offenen McDonalds. Tja, es gab da eben nichts anderes was soll man da machen. Übrigens ist das grilled chicken um einiges schärfer als in Deutschland. Und billiger. Für ein Menu zahlte ich umgerechnete 2,70 €Read more
Okay, nicht alles, was ich so tue ist So richtig sinnvoll. So zum Beispiel mir nicht wirklich auszudenken, wo ich denn nächtigen werde, wenn ich ersteinmal in Hong Kong angekommen bin.
Eigentlich reichte es ja, am Abend, bevor ich den Berliner Flughafen zum Abflug aufsuchte, machte ich ein paar Anfragen für verschiedene Holiday Appartments und musste feststellen, dass ganz Hong Kong für die Zeit vom 30.09.-06.10. wohl mehr oder weniger ausgebucht ist. Gerade ein Anbieter konnte mir noch ein Appartment anbieten, welches sogar noch um einiges günstiger als erwartet war und mir folgenden warmen Worten beschrieben wurde
Hello,
I have a small Open Studio in a great location, if you would like.
Price: US$360 per week. It is fully furnished and so forth. All you need for a great holiday in HK. A bit small/compact, but great flat.
Thank you for your interest in my flat. Yes, the flat is currently available and I hope you will like it.
The flat is newly renovated and fully furnished. It comes with TV, DVD, broadband, wifi towels, linen, hair dryer, iron, full kitchen and more.
The location is great because there is public transport and taxi all over. Taxi, trams, buses, and the metro is only a few minutes away.
There are shops, banks, art galleries, antique shops, bars and great restaurants within walking distance and Soho is just up the street from us. There are temples all around the area and the most famous one is the Man Mo Temple just a few minutes from the flat.
It’s a great location and the flats are very nice. All of our guests like staying with us and many guests return on a regular basis.
We require a HK$2,000 deposit to hold a flat in order to avoid no shows. The final balance is paid at the flat once the guest arrives and picks up the keys.
Ich hatte in Moskau auf dem Flughafen ja genügend Zeit, noch ein paar Emails zu schreiben und als ich Hong Kongs erstes freies Wlan erreichte, hatte ich eine Email mit einem Besichtigungstermin im Postfach. Ich liebe Internet, wenn alles funktioniert. Das ja, nur das Appartment….
Small / Compact trifft es in etwa. Sehr small würde ich sagen und sehr compact. Ich bin mir nicht sicher, ob und wenn ja, wo mein Koffer in dem Zimmer Platz gehabt haben sollte und ich bin mir auch nicht sicher, was die unter „Full kitchen and more“ verstehen. Offensichtlich aber anderes als ich.
Ich hielt mich nicht lange mit staunen auf, sondern machte mehr oder weniger auf dem Absatz kehrt und suchte das nächstbeste Hotel auf. Nun residiere ich also im 17. Stock des Central Park Hotel, direkt neben dem Central Park, der mit seiner Größe vermutlich einige tausend Male in den ebenbenannten Park in New York passen würde.
Ich buchte erstmal für drei Tage, war aber schon etwas verwundert, das die ersten beiden Tage 750 HK$ (ca 75 € kosten sollten, der dritte Tag allerdings 1200 HK$ also schappe 60 % mehr. Nun was solls.
Als ich aber heute verlängern wollte bekam ich große Augen. Die weiteren Tage sollten 1980 HK$ kosten… also 264% vom ersten Tag. Haben die Chinesen Lack getrunken??? Spinnen die? Begründet wurde das mit dem Nationalfeiertag, (freier Freitag) und dem daraus resultierenden langen Wochenende und das stimmt wohl auch, daher gabs auch keine Holiday Appartments für den gesamten Zeitraum.
Erstaunlicherweise könnte ich das Central Park Hotel aber bei Hotels.com und somit im Internet für den Zeitraum ohne Probleme für 1058 HK$ also knappe 92 € billiger buchen. Es handelt sich also um eine eindeutige und schnell zu durchschauende Verarschung. (sagte ich schon, dass ich das Internet liebe?)
Ich spielte kurz mit dem Gedanken, auf Hotels.com zu buchen und dann zur Rezeption zu gehen und die zusammenzuscheissen, aber warum soll ich Gast in einem Hotel bleiben, dass mich ganz offensichtlich verarscht? Insofern kann ich vom Central Park Hotel nur abraten.
Morgen werde ich daher ins Island Pacific Hotel umziehen, das scheint mir ausserdem auch noch ein wenig besser zu sein und ein wenig günstiger zu sein. Selbst als der günstigere Hotels.com Preis des Central Park Hotel. Umzug also morgen. Wer hilft beim Möbelschleppen 😉Read more
Okay, ich hatte mir also eine schlechte Woche ausgesucht, um günstig in Hong Kong wohnen zu können, der Nationalfeiertag am Freitag und dem damit verbundenen Freien verlängerten Wochenende brachte wohl die Chinesen in Scharen Hong Kong zu bevölkern – und somit die Preise in die Höhe zu treiben.
Nationalfeiertag, das bedeutet kleinere Feste in Hong Kong mit kleinen Bühnen die erstaunlich wenig Leute interessieren und kleinere Kinderveranstaltungen von größtenteils irgendwie uniformierten Personen. Man kann irgendwie nicht sagen, dass die Erde ob des Nationalfeiertages in Hong Kong gebebt hätte.
Es war wenig anders als sonst – mit der Ausnahme, dass die meisten Läden geschlossen waren. Ich glaube ein Nationalfeiertag letztes Jahr in Havanna hätte da anders ausgesehen. Vermutlich auch mit weniger Demonstrationen, von denen ich zwei registrieren konnte.
Nun weiss ich nicht, wogegen sie demonstrierten, aber sie waren eher missmutig denn freudig gestimmt, also demonstrierten sie vermutlich nicht für die Revolution oder den Nationalfeiertag.
Ein Nationalfeiertag in Hong Kong bedeutet aber auch ein großes Feuerwerk in der Bucht zwischen Hong Kong Island und Kowloon und ganz ehrlich, wenn es um ein „wir feiern China Nationalfeiertag – Feuerwerk“ geht, so macht den Chinesen niemand etwas vor und wenn es um die Vorbereitung eines solchen geht, dann ebenfalls nicht.
Ich denke, die Strasse am Hafen ist vermutlich im Jahr so ein bis zwei Tage gesperrt, zum chinesischen Neujjahr und eben zum Nationalfeiertag… soll heissen, immer dann wenn gefeuerwerkelt wird… Und da sich dann menschenmassen in Richtung Star Ferries Pier aufmachen, sorgt die Polizei für einen reibungslosen Ablauf.
Absperrgitter sorgen für eine – nur von Polizisten bevölkerte Gasse direkt am Wasser, weitere Absperrgitter sorgen dafür, dass früh kommende gut sehen können. So ähnlich wie eine VIP-Zone beim Rock Konzert.
Erstaunlich auch, wie gesittet das alles abläuft, denn obwohl die Strassen gesperrt sind, sorgen Polizisten dafür, dass Die Massen nur bei Grün die Strasse überqueren. Ach ja und trotz gesperrter Strasse wird trotzdem nur auf dem Fußgängerweg gegangen. Strange irgendwie. In Berlin kaum denkbar.
Aber das Feuerwerk war wirklich grandios, dagegen sind die Pyronale oder das Feuerwerk zu Silvester in Hamburg am Hafen einfach einmal ein Kindergeburtstag. Das ganze ist fast eine halbe Stunde lang und die Chinesen flippen aus dabei, als hätten sie noch nie Feuerwerk gesehen um dann, wenn es fertig ist, wieder ganz in Ruhe und gesittet nach Hause zu gehen.
Apropos zu Hause. Irgendwie scheinen das nicht alle zu haben, oder zumindest kein Platz dafür, denn an diesem Freitag versammelten sich überall in der Stadt, wo es ein wenig Platz und genug Licht gab, Gruppen von Frauen zum Kartenspielen. In Unterführungen, in Eingängen zu Bahnhofsschächten, bei eingangstüren von Wolkenkratzern und und und. aber immer nur Frauen und richtig viele. Deren Zetteln nach zu urteilen, machten sie dieses den gesamten Tag. Komischer Brauch.
zwei der kartenspielenden Frauengruppen. Gemütlich ist das nicht.
Update:
Ich habe das Internet bemüht, um mehr über die kartenspielenden Frauen zu erfahren. Es scheint wohl so, als seien das die Nannies der wohlhabenderen Hong kongern, die alle am gleichen Tag ihren freien Tag in der Woche haben.
Und da sie ihre gegen eher nicht in den wohnungen ihrer Familien machen können (und sicher auch nicht wollen) treffen sie sich im freien.
Also irgendwo in der Stadt zum Kartenspielen - und wie ich Schlussfolgere dort wo auch Licht ist, damit sie auch später noch Spektren können.Read more
Margaritas @ Coyote & Swindlers @ Swindlers
…Ich lasse mich dann ja doch nicht so schnell ins Boxhorn jagen und wenn ich schon mal irgendwo bin, dann muss ich auch ausgehen – soll heissen: Zoe muss ausgehen. Einfacher ist das, wenn man „Locals“ kennt und über Faceboox habe ich „Verona Wilde“ kennengelernt, eine burlesque Tänzerin der seeehr kleinen Hong Kong Burlesque Szene, die nicht ohne Sehnsucht an Städte wie London, Paris oder eben Berlin schaut und generell aus Neuseeland stammt.
Es gibt eben in Hong Kong wenig Möglichkeiten aufzutreten. Auch wenn ich denke, dass man sich die dann eben selber schaffen muss, so scheint das Burlesque Pflänzchen in Hong Kong ebenso wie das Drag Pflänzchen noch sehr klein ist. Spannend aber, dass die sich untereinander kennen.
Wie dem auch sei, ich wollte mit Verona ausgehen und so trafen wir uns im Coyote in der Lockhart Road in Wan Chai. Diese Strasse ist eien Symbiose aus Hamburger Berg und Reeperbahn (für die Hamburger). Ein nicht zu schmuddeliger Rotlichtbezirk.
Massenweise „Massage“-Clubs, vor denen einen kleine Phillipinas und andere Asiatinnen in den laden locken wollen. Daneben aber auch eine ganze Menge Musikkneipen, wie eben dem Coyote, das mich nicht nur von aussen irgendwie an Ibiza, Mallorca oder einen Sommertag am Hans Albers Platz erinnerte.
Das Coyote soll (nach eigener Aussage) die besten Margaritas in Hong Kong machen, was ich jetzt einfach einmal bezweifle, denn ich trank einige, die zwar gut, aber nun eben doch nicht besonders waren. Eigentlich bestellte ich einen Mojito, den gab es nicht, stattdessen wies man mich drauf hin, dass Ladies Night sei und so alle Margaritas gratis seien.
Das liessen wir uns nicht mehrfach sagen und mein Kopf am nächsten Morgen deutete darauf hin, dass es doch mindestens ein Margarita zu viel gewesen ist…
Oder war es doch eher der direkt eingeflößte Tequila, dem ich mehrfach mit den Worten „when i go, i’ll test it“ entging… Dann aber aufgehalten wurde, als wir uns still und heimlich verdrücken wollten..
Freier Margarita, freier Tequila, so eine Ladies Night im Coyote lohnt sich.
Danach zogen wir noch weiter ins Swindlers, eine Rock Bar mit einer Coverband mit Live Musik. Nett wars da, auch wenn irgendwie alle Coverbands des Planeten das gleiche Repertoire haben.
Ein schöner Abed wars hier in Wan Chai im Coyote und im Swindlers. Merci VeronaRead more
Ohmann, ich werde mit einigen Kilos weniger aus Hong Kong zurückkehren. Auch das erinnert mich irgendwie an den letzten Urlaub auf Kuba.
Es gibt allerdings einen großen und gewichtigen Unterschied. Dort gab es nichts ordentliches zu essen oder dieses nur schwer zu finden, in Hong Kong gibt es Restaurants und Garküchen und und und an jeder Ecke – nur mancheinmal vergeht mir der Appetit schneller als er gekommen ist, wenn ich nur hereinrieche oder ins Schaufendster schaue und mich dort ein paar sehr lebendige und sehr sehr böse Kröten anschauen, andernzeiten verzweifle ich einfach.
So eben beispielsweise. Ich versuchte ein Seafood Restaurant zu besuchen, bekam dann auch tatsächlich eine englische Speisekarte, soweit so gut. Nun bringt einem das aber wenig, wenn man die englischen Begriffe nicht versteht. Nun, ich testete lieber mehr Kleinigkeiten. Irgendwas als Starter, irgendwas in Rice Rolls und noch irgendwas.
Gut die Starter waren Babykalamaris, das war dann klar als ich sie sah. Naja vielleicht doch eher ausgewachsene… und nun das Problem, rundes, glibschiges Zeug mit runden Stäbchen essen. Wie soll denn das gehen? Ich meine ich nehme ja auch keine zwei Bälle in die Hand, um einen dritten aufzuheben. Kein Wunder, dass die Asiaten alle so klein sind, die kriegen nix zu essen….
Naja, eher ich nicht, die Asiaten am Nebentisch waren prächtig amüsiert, ob meiner Essenskünste. Ich gab dann irgendwann auf und wandte mich der zweiten sache zu, das ging nur unwesentlich besser.
Derweil schlief hinten in der Ecke eine Rentnerin am Tisch ein und ich glaube alle dachten, sie sei tod, zumindest gab es ordentlich Aufruhr. Da achtete aber ersteinmal niemand mehr auf mich, der es mir eh gerade größtenteils anders überlegt hatte und zahlte und den Rest Essen Essen sein liess. Man muss auch mal nein sagen können.
Stattdessen gönnte ich mir ein großes Mango-eis gegenüber das war Mango und Eis UND es gab einen Löffel dafür.
Achja Löffel, ich fand dann auf dem Nach Hauseweg noch einen Haushaltswarenladen und kaufte Überlebenswerkzeug. Messer, Gabel udn Löffel und eine Tüte Chips mit – man glaubt es kaum – Wasabi saltet salmon – Flavour
Update 2024: mittlerweile kann ich ganz pasdabel mit Stäbchen essen 😉Read more
Nachdem ich mir also das Feuerwerk zum Nationalfeiertag am Star Ferries Pier angeschaut hatte, zog es mich aber noch nicht wirklich wieder nach Hause, sondern irgendwie weiter durch die Stadt, durch Central, durchs Hochhausviertel.
Spannend, 22 Uhr und alles leer, alleine steht man vor dem hübschesten Wolkenkratzer der Welt, dem Bank of China Tower, der Nachts einfach gigantisch toll ausschaut und kaum irgendwo treiben sich Menschen rum… Auch im Hong Kong Park ist alles ausgestorben. Ich frage mich wirklich wo die Hong Kong Chinesen so sind. Alle im Bett.
Nun ein paar fand ich dann doch noch, als ich weiter in Richtung Lockhart Road nach Wan Chai lief. Am Tage wäre das wohl kaum möglich, dort über dei strassen zu kommen, um 22 Uhr alles kein Problem.
Dieses Mal wollte ich in der Lockhart Road allerdings nicht ins Coyote sondern wieder in Swindlers, dort gab es ja auch die bessere Musik. An diesem Abend aber die gleiche Band mit dem gleichen Repertoire (in etwa zumindest). Also zug ich weiter ins Carnegie’s, einer weiteren Rock-Bar…. Und die war cool.
An der Wand hingen Poster von Bands und einzelkünstlern denen ich uneingeschränkt Kultcharakter zuspreche und deren musikalischer Output sich größtenteils auch in meiner Sammlung wiederfindet. David Bowie, die Ramones, Nirvana, die Beatles, Bob Marley, Iggy pop, The Doors, Elvis, Red Hot Chili Peppers, ACDC etc.etc. Cool.
Genauso war dann auch die Musik, dazu gab es – da gerade freitag war SOL für den Schnäppchenpreis von 10 HK$ also etwa einem Euro. Was will man mehr? Gute Gäste vielleicht und auch die gab es, was nicht zuletzt mit einigen Stangen an der Theke zusammenhing.
Was es nämlich im Coyote nicht gab, gab es im Carnegies: Das Coyote Ugly Feeling mit Mädels auf der Theke…. und das waren nicht etwa Angestellte, sondern feiernde Mädels Gäste, die über einfache Stufen den Weg auf die Theke fanden und die Stimmung einheizten.
Sollte ich irgendwann mal eine Bar eröffnen, dann hat die auch solch Stangen an der Theke, wobei diese dann aber aus wirklich hartem holz sein müsste… Man sah dieser Theke aber auch an, dass sie schon einige Male abgeschliffen wurde. Zu viele Stöckelunebenheiten?
Und da meckern die Burlesque und Drag Mädels über zu wneig Auftrittsmöglichkeiten… Ab ins Carnegie’s, die Bar entern, die Stimmung anheizen und den bierumsatz ankurbeln und schon ist man monatlich gebucht…. Glaube ich zumindest…Read more