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  • Day 47–48

    Joshua Tree NP - Spaltenhennes Abenteuer

    September 6, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    *Verfasst von Henne

    Wir wachen in unserem luxuriös großem Hotelzimmer auf und frühstücken erst einmal. Es verspricht wieder, ein sehr heißer Tag zu werden, daher wollen wir möglichst früh noch einen Blick in die Stadt werfen. Ein paar Fußminuten entfernt ist die London Bridge, die wir uns noch anschauen wollen. Amerikanische und britische Fahnen wehen beisammen, hier wird eben diese Freundschaft gefeiert. Es ist relativ ruhig, und die Hitze drückt direkt wieder. Wir trödeln durch einen Touri-Infoshop, dann flink zurück, es gibt einen Nationalpark zu erkunden!

    An einem der Infohäuser, in denen immer nette Parkranger sitzen und einem gerne alles erklären, nehmen wir alle Infos mit, die uns gegeben werden. Wir erfahren viel über die Flora und Fauna und wie der Yoshua-Baum zu seinem neuzeitlichem Namen kam. Diese Infohäuser sind taktisch an den Zufahrtsstraßen gelegen. Den Park selber kann man mit mehreren Zwischenstopps so durchfahren, dass man am anderen Ende wieder heraus kommt.

    Wir starten unsere Tour. Die Bäume sind zu Anfang noch zierlich, bestimmen aber bald das Landschaftsbild und werden immer größer und verzweigter. Der erste Stopp führt zu einer (trockenen) Quelle, wir klettern etwas auf den riesigen Felsen herum. Auch beim zweiten Stopp, der direkt mit Boulderstrecken wirbt, besteigen wir einige Felsen und beobachten die Hörnchen und Echsen.

    Der Park ist ungemein großflächig und imposant. Die Yoshuatrees stehen hier wirklich überall. Früher wurden die Samen durch mittlerweile ausgerottete Riesenfaultiere verteilt, nun geschieht die Vermehrung nur noch durch "Fallobst", sonst wären sie wohl noch weiter verbreitet. Die große Fliege, die für die Bestäubung zuständig ist, lebt hier noch.

    Wir kommen an einem weiteren Punkt an, der 'Hall of Horror'. Ein großer zerklüfteter... Fels? Hügel? ...läd zum erneuten Klettern ein! Hoch geht es auch relativ einfach. Wir bestaunen das Panorama und genießen den Ausblick. Dann beschließen wir, einen anderen Rückweg zu nehmen - was in der Regel selten eine gute Idee ist. So auch hier. Am Anfang ging es noch ganz gut. Wir klettern von Felsen zu Felsen, quetschen uns durch Tunnel, aber irgendwann sitzen wir fest. Ich klettere nach unten, um einen Weg auszutesten, der aber zu hoch endet. Dafür sehen wir aber jetzt einen Kojoten in der Ebene entlangspazieren, der keine Angst vor uns hat - wir sitzen ja eh auf einem Felsen fest. Kelly wählt einen Weg oben entlang, ich versuche hochzuklettern, komme aber irgendwie weder vor noch zurück. An die Felswand gepresst spüre ich, wie sonst nicht beanspruchte Muskeln langsam ihre Bedenken bezüglich der Klettertour anmelden. Auch meine Schuhe sind weniger rutschfest als gedacht. Kelly über mir hat aber relativ festen Halt, und so schafft sie es, mich aus der Spalte zu ziehen. (A. v. Kelly: Spaltenhenne war geboren 🤣). Wir sind wohl doch auch irgendwie auf einem richtigen Weg, bald sind wir wieder unten und spüren wieder sandigen Boden unter unseren Füßen. Mit zerschürften Händen und wackligen Beinen beglückwünschen wir uns zum Überleben 🦸🏼🦸🏼‍♀️

    Den Sonnenuntergang beobachten wir dann an dem letzten Stopp, hier müssen wir nur wenig klettern. Wir sind durch die Klettertour recht spät dran und unterschätzen die Geschwindigkeit, mit der es dunkel wird. Das Problem ist, dass wir wieder zelten. Das hatte ich mir gewünscht, schön in der Wüste unter diesen abgefahrenen Bäumen. Der Zeltplatz liegt aber noch eine Ecke entfernt, und bevor wir dort ankommen, ist es stockduster. Wir fahren Richtung Wüste und die Wege werden immer schlechter. Man sieht nur ein paar Meter weit und wir fahren Schritttempo, wir vermuten aber, dass wir bald an unserem Campingplatz sind. Irgendwann erkennen wir am Rand Platznummern und stellen fest, dass wir schon seit einiger Zeit auf dem Campingground herumkurven und wieder zurück müssen, unser Platz ist am Anfang. 😅

    Mit Taschenlampenlicht vom Telefon bauen wir gekonnt das Zelt auf. Es frischt auf, ist windig, aber sternenklar! Das gibt uns die Möglichkeit, wunderbare Langzeitbelichtungsaufnahmen zu machen. Wir experimentieren herum, geben uns Tipps, bis wir uns ins Zelt machen, was unter einem Yoshuabaum in der Wüste steht. ♥️
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