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  • Day 11

    Tag 9 - Waldwanderung mit Viagra-Tee

    November 19, 2016 in Cuba ⋅ ☀️ 5 °C

    Am heutigen Tag stand die zweite "größere" Wanderung auf dem Programm. Nachdem am Dienstag der unsportliche Moppeltrupp zeitweise an seine Grenzen gestoßen war haben wir dieses Mal am Vortag mit Guide Gio abgestimmt, was uns denn hier nun erwartet.
    Er erklärte, dass wir mit einem ehemaligen sowjetischen Mannschaftswagen (also auf der Ladefläche eines LKWs) den Berg hoch gebracht werden. Von dort aus beginnt dann eine dreistündige Wanderung. 1 1/2 h hin - Wasserfall gucken, und wer möchte Baden - 1 1/2 h zurück. Das Gelände sei eben so, dass man bis zum Startpunkt den LKW braucht, da der Bus da nicht lang kann. Und wir eben vom Wasserfall auch wieder zurück laufen müssen, da selbst dort der LKW nicht hin kann.
    Als wir ihn dann fragten, ob die Strecke im Vergleich zu Dienstag leichter oder schwerer sei, war seine erste Antwort: auf jeden Fall schöner. Und am Dienstag wären ja keine Höhen und Tiefen dabei gewesen. Ihn überraschte sehr, dass wir das anders wahrgenommen haben und er riet uns dann eingehend von einer Wanderung im Osten Kubas ab.

    Nun gut. Die Aussicht auf den Wasserfall und die Aussage, dass es eine sehr schöne Strecke werden soll überzeugte uns, auch diese Wanderung mitzumachen.
    Als Vorbereitung auf die Wanderung empfahl uns Gio, uns beim Frühstücksbüffet ein Lunchpaket fertig zu machen. Also ein Stück Brot und zwei Eier eingepackt und ab gings.

    Im Bus begrüßte uns Gio dann mit den Worten: es gäbe ein Problem mit unserem Ausflug heute. Spaßeshalber sagte ich darauf, der LKW sei kaputt und er reagierte sofort "richtig". Moment... einen Berg hoch, den ein Bus nicht schafft, ohne LKW? Aber die Tour ausfallen lassen wir wohl auch nicht ... immerhin sitzen wir schon im Bus. Aber gleich die ganze Strecke dann laufen?
    So sollte es zum Glück nicht kommen. Gio hat für uns eine andere Tour organisiert. Auch durch den Wald, auch zu einem Wasserfall. Dieser soll wohl ein wenig kleiner sein, dafür die Anstrengung auch nicht so groß.
    Vorab holten wir jedoch unsere Regionalreiseführerin ab.
    Die gute Dame sprach ein sehr gutes Deutsch.

    Am Parkplatz angekommen startete dann erst einmal eine spontane Zigarrenauktion. Hierbei ging es nicht darum, wer wieviel für irgendeiner der Rauchtorpedos zahlen wollte, sondern der Hintergrund war ein ganz anderer. Auf der Suche nach passenden Souvenirs haben wir den Tipp bekommen, dass man in Trinidad günstig an Zigarren kommen kann. Zum Schnäppchen werden diese aber nur, wenn man im besten Fall 25 Stück kauft, eben eine ganze Kiste.
    Alternativ gab es auch noch 5er Packs.
    Nun war es jedoch so, dass in einer Gruppe voller Nichtraucher keiner den Bedarf für 25 Habannas sah. Die BWLer unserer Gruppe kamen aber schnell auf die Idee: warum nicht Kisten kaufen, Kaufpreis teilen, und jeder bekommt einzelne. Also machte sich jeder Gedanken, wieviele, von welcher Sorte, und auf dem Parkplatz hieß es dann schnell: auf volle 5er aufrunden... aber wer nimmt den Rest? Lustige Stimmung, einvernehmliches Einigen und ab in den Wald.

    Die Wanderung startete über eine Hängebrücke. Auf dem Weg erzählte auch sie viel über die Pflanzen und Tierwelt, über Bambus, Spinnen und Schlangen. Letzte beidere sorgten für wenig Begeisterung bei einige Mitreisende Damen. Unser kubanische Dame in der Runde erklärt uns dafür aber, dass 99% der Kubanischen Frauen Angst vor Fröschen haben.
    Der Wanderweg war tatsächlich weniger anstrengend als der letzte. Herausforderungen hier waren lediglich: zwei Flussüberquerungen über glitschige Steine, Wege, welche zwischenzeitlich nur noch aus rutschigen Felsen bestanden, und der Gegenverkehr auf engen Wegen, da nach Ankunft am Wasserfall alle wieder den gleichen Weg zurück müssen.

    Unterwegs machten wir halt und unsere Reiseführerin zeigte uns Blätter, welche auf dem Boden liegen. Alle dachten sofort zu wissen, was sie uns erzählen wolle. Unser letzter Reiseführer erklärte uns bereits diese Blätter vom "Schwiegermutterbaum", welche von einer Seite weiß und von der anderen schwarz sind. Aber hierauf wollte die heutige Reiseleiterin gar nicht hinaus. Mit diesen Blättern lässt sich Viagra-Tee zubereiten. Fünf Blätter 10 Minuten aufkochen, trinken, drei Mal täglich und Mann hat nachts 12 Stunden Spaß.
    Man könne die Blätter problemlos mit nach Deutschland nehmen. Sie habe auch bereits zwei Bäume davon im Garten, man müsse ja an die Zukunft denken.
    Wenige Meter später durften wir bei einer Bauernfamilie diesen Tee dann probieren. Wir müssten uns aber keine Sorge machen, wäre ja nur ein Glas. Der Tee schmecke wie Schwarzer Tee mit Lemmon-Gras, so habe ich mir berichten lassen.

    Wenig später waren wir am Wasserfall. Ein paar Mutige sprangen vom Berg in die Fluten, viele andere sind einfach geschwommen. Interessant war auch die Höhle hinter dem Wasserfall in der viele Fledermäuse lebten.
    Nach dem planschen und einem Picknick am See gings zurück zum Bus und mit dem ins Hotel.
    Programm am Nachmittag: frei.
    Viel Zeit an der Poolbar verbracht und die tiefsinnigsten Gespräche mit einigen Gruppenmitgliedern geführt.

    Der Tag ging für mich dann relativ früh zu Ende, da mein Magen nicht so wollte wie ich.
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