• Hendrik Meints
november 2016

Kuba 2016

En 16-dags äventyr från Hendrik Läs mer
  • Resans start
    9 november 2016

    Tag 0 - The Day before - HomeBase

    9 november 2016, Tyskland ⋅ ⛅ 0 °C

    Möge das Reisen beginnen.
    Nach nun 2 1/2 Jahren wage ich mich mal wieder aus dem Kontinent Europa heraus und verreise das erste Mal entlang der Breitengrade in Richtung Westen.
    Es ruft der Südamerikanische Kontinent, auf geht's nach KUBA!

    Mit Marco Polo Young Travel Line ist es nicht nur meine erste Reise in eine spürbar andere Zeitzone, sondern auch die erste Gruppenreise, die ich mache.
    Schön ist es, einen Menschen aus diesem Trupp von 25 reisewilligen Wegbegleitern schon einmal zu kennen. Nachdem ich gestern via Facebook noch ein paar weitere Mitreisende kennenlernen durfte, bin ich jedoch ganz zuversichtlich, dass das ne tolle Truppe wird.

    Und da der liebe Gott vor den Urlaub nun auch mal die Anreise gepackt hat, geht es heute morgen los in die schönste Hansestadt Deutschlands, ab nach Hamburg.
    Hier wird meine Reisebegleitung eingesammelt, bevor es dann tief in der Nacht zum Flughafen gehen wird.

    Morgen Vormittag dann der Abflug.
    I freu mi 😊
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  • Immer noch Tag 0 - Hamburg

    9 november 2016, Tyskland ⋅ ⛅ 0 °C

    Erstes Update:
    Hab die Anreise nach Hamburg gut gemeistert. Alle Züge pünktlich ... nur leider nicht beheizt. ❄️⛄️
    Erschreckend - je nördlicher die Bahn fuhr, desto weißer die Landschaft... um so mehr freu ich mich, morgen Nachmittag bei angenehmen 29 Grad aus dem Flieger aussteigen zu dürfen 😊

    Die erste Aufwärmung und Stärkung gab es dann beim subjektiv besten Burger-Brater der Stadt. 🍔👍🏻
    Anschließend machten wir uns auf zum neusten, frisch fertig gestellten Wahrzeichen der Stadt: die Elbphilharmonie.🎼🎶
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  • Tag 1 - Hamburg - Amsterdam - Havanna

    10 november 2016, Nederländerna ⋅ ☁️ 3 °C

    Ist es nicht schön, wenn man einen Flieger erwischt, der früh morgens startet, damit man auch möglichst viel vom ersten Urlaubstag hat?
    Dementsprechend kurz war die Nacht, denn um 2:00 Uhr ging der Wecker.
    Frisch machen - anziehen - und ab mit dem Bus zum Flughafen Helmut Schmidt Hamburg Airport. Morgens vor vier ist der Flughafen noch recht verwaist. Um so schneller lief der Check-In.
    Der Flug KLM 1776 war zwar bis auf den letzten Platz ausgebucht - das Handgepäck musste auch vor unseren Füßen gelagert werden, was den bislang schon sehr spärlichen Platz weiter einschränkte - doch dafür brachte er uns sicher und heile zum ersten Zwischenstopp: Amsterdam.

    Am internationalen Flughafen der Niederländischen Hauptstadt bummelten wir ein wenig durch die große Plaza und machten bereits wenige Stunden nach unserem Aufbruch unser erstes Souvenir-Shopping.

    Drei Stunden galt es zu überbrücken - und da wir in dieser europäischen Metropole problemlos Zugriff auf das Internet hatten, wagten wir einen Blick in die Online-Community, in der sich Einige aus unserer Reise-Gruppe angemeldet hatten. Hier wurde im Vorfeld in Erfahrung gebracht, wer denn woher kommt und von welchem Flughafen er oder sie diese Reise antritt; jedoch wurde nicht darüber gesprochen, wer denn wo umsteigt ... denn für 25 Reiseteilnehmer standen nur drei Umsteigemöglichkeiten zur Auswahl.
    Also: kurz gefragt - und direkt eine Antwort erhalten. Annett sitzt bereits am Gate. Das hieß für uns: Taschen schnappen, runter von der Plaza, ab zum Gate um unsere erste Mitteisende kennenzulernen.
    Dank den lustigen Gesprächen mit der Leipzigerin verging das waren am Terminal auch wie im Flug.

    Apropos: Boardingtime. Rein in den Airbus A330-300.
    Ziemlich in der Mitte bezogen wir unsere Plätze - nun jedoch wieder getrennt von Annett.
    Zehn Stunden Atlantik-Überquerung standen uns nun bevor. Begleitet von einigen kleinen Mahlzeiten der KLM, vier Spielfilme des Board-Entertainments, zwei Besuche von und bei unserer just kennengelernten Reisebekanntschaft und leider keinem Schlaf...
    Die Empfehlung hieß: nicht hinlegen, durchmachen, so schlägt man dem Jet-Lack ein Schnippchen.
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  • Tag 1 Havanna

    10 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 28 °C

    15:00 Uhr lokale Zeit setzte unser Airbus auf der Landebahn und damit Kubanischen Boden auf. Dies bedeutet: 21:00 Uhr im Land unseres Reisebeginns. 19:00 Stunden nun also schon auf dem Weg.

    Der Flieger rollte in Richtung Gate. Wir raus, ab zur Passkontrolle, um uns anschließend wieder anzustellen: Kontrolle des Handgepäcks. Die ganze Warterei fiel jedoch nicht weiter ins Gewicht, da wir die kommenden 1 1/2 h noch auf unser Gepäck gewartet haben.
    Dann endlich raus aus dem Gebäude, in welchem wir uns langsam schon an das Südamerikanische Klima gewöhnen durften - und wurden direkt von unserem sympathischen Guide Gio im Empfang genommen. Kurz Geld wechseln, und dann ab zum Buss, wo nicht nur Lassero, unser Fahrer für die kommenden zwei Wochen, sondern noch drei weitere Mitreisende auf uns warteten.

    Lena, war bereits drei Tage auf Kuba. Die Gebürtige Duisburgerin ist schon Montags angereist und hat drei Tage Strandurlaub vorweg genommen. Ihr Empfehlung: wenn wir die Chance bekommen mit Delphinen zu schwimmen - machen! Beim späteren Gespräch in der Hotellobby erzählte sie, dass sie in Münster studiert habe. Aus beruflichen Gründen ist die Ernährungs-Chemikerin nun jedoch nach Bayern gezogen.

    Zudem Jana und Nicole. Die beiden Freundinnen aus Lusian (?) in der Schweiz saßen mit uns auch im selben Flieger - nur wusste keiner von den anderen.

    Unser Duo von MPYL brachte uns dann direkt nach Havanna City ins Hotel Plaza. Nach dem Check In und kurzem frisch machen ging es dann zu sechst in die Stadt zum Abendessen und dem ersten Cuba Libre.

    Kneipe, Pizza, südamerikanische Musik im Hintergrund, hinter der Theke läuft Fußball auf Sky .... alles noch ein wenig surreal. Bin ich nun wirklich hier?

    Nach 24h ohne Schlaf ging es dann glücklich und kaputt ins Bett.
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  • Tag 2 Havanna

    11 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 27 °C

    Die erste Nacht auf dem südamerikanischen Kontinent nahm ein relativ frühes Ende. Um 2:15 Uhr Kubanische Zeit war ich wach. Die nächsten drei Stunden döste ich noch vor mir her ... aber der europäische Biorhythmus war einfach noch in den Knochen.

    Da es Sabrina scheinbar nicht großartig anders ging, entschieden wir uns bereits um 6:00 Uhr aufzustehen. Somit hatten wir Zeit genug zum Duschen und das hervorragende und sehr umfangreiche Frühstücksbüffet zu testen. Leider war kein Platz auf der Dachterrasse mehr frei.

    Um 9:00 Uhr starteten wir unsere erste Stadtführung. Zu Fuß ging es als erstes zum Central Park, wo wir spontan eine öffentliche Zeremonie beiwohnten.
    Zudem traf unser Guide Gio dort eine gute Freundin, die es aufgrund ihrer Sangeskünste schon bis ins Fernsehen geschafft hat. Sie ließ es sich auch nicht nehmen uns eine Kostprobe ihres Gesangs zu geben. Sie schien sich auch in die wenigen Herren unserer Gruppe verguckt zu haben, da sie mit einigen anbändelte - mich inklusive.

    Daraufhin folgten wir den Spuren des Schriftstellers Hemmingway. Zudem erklärten uns die Guides - Gio hatte mittlerweile Verstärkung von zwei Kubaner erhalten, die Deutschunterricht nehmen, und bei uns mal üben wollten - was beim Besuch von Barrek Obama alles neu gemacht wurde.

    Wir sahen: das Capitol, das Theater, das Gebäude, welches die erste Bank war und zukünftig ein Luxus Hotel, Hemmingways Daikiri-Kneipe, eine Straße zum bummeln, Hemmingsway Mojito-Kneipe (hier durften wir dann auch mal einen trinken), Platz der Kathedrale + Kathedrale, einen Bücherflohmarkt, das älteste Hotel der Stadt, sowie Hemmingways Hotel. Letzteres war das, indem der Autor vom Bestseller "der alte Mann und das Meer" sieben Jahre gewohnt hat.
    Auf der Dach-Terrasse des Hotels haben wir dann zu Mittag gegessen. Hier habe ich den bislang überschaubarsten Fruchtsalat meines Leben erhalten: eine Orange.

    Zurück im Hotel hatten wir kurz Zeit uns frisch zu machen, bis wir dann mit einem der wohl bekanntesten Wahrzeichen Havannas aufmachten - eine Fahrt in einem der alten amerikanischen Straßenkreuzern.
    Die Fahrt war schon sehr cool und hat zu vielen Fotos geführt. Einziger Wermutstropfen: das zwischenzeitliche Gefühl einer Kaffeefahrt, denn statt 1h mit dem Auto zu fahren wurde zwischendurch immer wieder halt gemacht um in eine Shop zu gehen, eine Kneipe aufzusuchen und Fotos zu machen.

    Am Abend ging es dann zum offiziellen Kennenlern-Abendessen.
    Eine köstliche Auswahl von kubanischen Spezialitäten. Und sogar für die Vegetarier war gesorgt.
    Zudem konnten wir einen kleinen Einblick in dem gelangen, was uns am kommenden Tag "bevor steht". Denn in diesem Restaurant werden wir am Samstag unseren Salsa-Kurs haben.

    Nach dem Programmreichen Tag ging es dann abends müde in die Falle.
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  • Tag 3 Havanna

    12 november 2016, Kuba ⋅ ☀️ 27 °C

    Auch am heutigen Tag waren wir ähnlich früh wach, als am Tag zuvor. Es beruhigte uns, denn somit hatten wir mehr Ruhe beim Frühstück. Falsch Gedacht. Da heute scheinbar die ein oder andere Reisegruppe das Hotel verließ lief die heiße Schlacht am kalten Buffet. Plätze waren drinnen wie draußen genau so Mangelware wie Teller, Besteck und Gläser.
    Aber es galt das Prinzip "Plan B". Gio erklärte bereits am Donnerstag bei der Fahrt zum Hotel, dass das Prinzip "Plan B" eine wichtige Rolle spielt: wenn etwas nicht geht, suche einen anderen Weg.
    So wurden die Säulen des Geländers der Terrasse kurzfristig zum Stehtisch umfunktioniert. Teller, Besteck und Gläser galt es am einfachsten zu erhaschen, wenn sie quasi gerade aus der Küche gebracht wurden.
    Nachdem wir dann doch noch alle satt geworden sind, ging es los in den heutigen Tag. Pünktlich zum Museum der Revolution, so hat es Gio am Vortag angekündigt. Normalerweise geht es dort mit Gruppen zwei Stunden lang durch um alles zu erklären - dieses Mal hat er mit uns aber nur eine Stunde. Der Hintergrund war, dass es anschließend zum Havanna Club Rum Museum gehen sollte und wir dort eben eine feste Besucherzeit hatten, wann wir da seien müssen.

    Die ersten Infos rund um die Revolution erhielten wir bereits auf der kurzen Anfahrt. Zur Überraschung unseres Guides mussten wir jedoch die erste halb Stunde vor dem Museum verbringen, da dieses später als geplant öffnete. Diese 30 Minuten waren dennoch sehr interessant, da Gio einiges über seinen Job als Reiseleiter, die Ausbildung und den organisatorischen Strukturen erzählt hat.
    Dafür folgte dann die Museums-Führung im High-Speed Durchgang. 30 Minuten statt 120 standen ihm zur Verfügung - und dies hat er wirklich gut gemacht. Alle Beteiligten bekamen einen Einblick in Ursache, Durchführung und Folgen der Revolution, sowie natürlich deren bekanntesten Gesichtern. Tiefergehende Infos werden wir in den nächsten Museen erhalten.

    Von hier aus ging es dann zum Havanna Club Rum Museum. Eine kleine Einrichtung, in welcher uns von der Ernte des Zuckerrohrs bis hin zur Lagerung alles sehr plastisch erklärt wurde. Natürlich durfte zum Abschluss an die Führung eine kurze Verkostung nicht fehlen. Jeder bekam einen Schluck eines 7 Jahre alten Rums. Wer wollte, konnte anschließend im Havanna Club Shop noch zuschlagen. Neben den auch in Deutschland bekannten Sorten gab es hier die Spezialität "Ritual", welche einen Hauch von Vanille inne hat. Zudem die teuerste Flasche der Havanna Club Familie für rund 1.700 €.

    Der Mittag stand dann erst einmal zur freien Verfügung. Auf der Suche nach einem geeigneten Lokal fanden wir Platz in einer Kultkneipe Sloppy Joes wenige Meter von unserem Hotel entfernt. Unser Reiseleiter empfahl uns dieses, da auch dort Hemmingway regelmäßig Gast gewesen seien soll. Fünf Minuten vor Öffnung standen wir vor dem Tor - was eine sehr gute Entscheidung war, da kurz nach uns immer mehr Menschen in diesem Lokal Platz finden wollten. Das Essen war auch wirklich gut.
    Anschließend haben wir noch die Zeit genutzt und sind durch die Altstadt geschlendert und haben einen schönen Kunstmarkt besucht.

    Am Nachmittag stand dann Salsa auf dem Plan.
    Wir fuhren in das Restaurant, in dem wir am Vorabend bereits unser Kennenlerne-Essen hatten. Hier standen nun 2 Stunden Salsa Kurs im Programm. Zuerst machen wir alle kollektiv Aufwärm-Übungen zu Lateinamerikanischen Klängen. Um die Hüften und die Nerven etwas zu lockern gab es dann erst mal einen Cuba Libre.
    Nun kamen die Grundschritte: nach links und nach rechts - Drehung links und rechts - Five-Change mit Links und rechts - Squer in beiden Richtungen.
    Und nun wurde es ernst. Jeder bekam einen kubanischen Tänzer, bzw. eine Tänzerin an die Seite gestellt. Mit diesem erfahrenen Instruktor durfte dann das grad gelernte umgesetzt werden.
    Leider hörte die Einheit in dem Moment auf, wo man begann alles verstanden zu haben und das Tanzen Spaß zu machen.

    Zurück im Hotel ging es erst einmal unter die Dusche, da das Nachmittagsprogramm recht schweisstreibend war. Kevin und Valentina waren so nett und haben in dieser Zeit schon einmal einen Tisch reserviert.
    Da die beiden schon ein paar Tage auf der Insel und auch in Havanna waren, hatten sie schon ein tolles Restaurant kennengelernt. Als wir "deutschlpünktlich" zur reservierten Zeit am Restaurant waren (Gio hat uns erzählt, dass in Kuba die Menschen noch als pünktlich angesehen werden, wenn sie 15-30 Minuten zu spät sind) war vor dem Eingang eine sehr lange Schlage von Einheimischen und Touristen. Ein Koberer vor der Tür wollte uns direkt für das Restaurant begeistern. Als er bemerkte, dass wir sowieso in dieses Restaurant wollten, bat er uns am Ende der Schlange zu warten. Es hat mehrere Anläufe gebraucht, bis dieser Schrank von einem Mann verstand und uns glaubte, dass wir eine Reservierung für diesen Abend hatten.
    Eingekehrt in den Laden warteten wir kurz an der Bar, da der Kellner uns zu verstehen gab, dass der Tisch noch hergerichtet werden muss. Als der Chefkellner uns ein Zeichen gab setzen wir uns in Bewegung. Ein Tisch in bester Lage. Mitten im Saal im Erdgeschoss - war nicht unser Tisch, was uns der Kellner zu verstehen gab, als wir uns gerade setzen wollten. Es war der größte Tisch im Raum und es wurde just für acht Leute eingedeckt. Aus diesem Grund dachten wir: der Premium Platz kann ja nur für uns sein. Stattdessen wurden wir nach oben gebeten. Neben unsrer Tafel saßen dort noch vier Kubaner, die gerade Granny's Geburtstag feierten.
    Der Kellner, der uns hier oben betreute, wollte uns scheinbar einen Gefallen tun, und simulierte für uns deutsches Klima im November, indem der die Klimaanlage so einstellte, dass man problemlos in Jacke hätte essen können. Seinen Bemühungen zu trotz uns heimisch zu fühlen, regulierten wir das Kühlgerät kurzerhand selbst, als er unsere Getränke holte.
    Wir hatten dort einen traumhaft lustigen Abend, mit leckeren Speisen in viel zu große Portionen zu unschlagbar günstigen Preisen.
    Unser Kellner war zum Ende des Mahls ein wenig irritiert, dass wir die nicht gespeisten Bananen-Chips gern mitnehmen wollen, den Fisch, von dem Daniela gerade mal ein Viertel geschafft hat, nicht.

    Da es unsere vorerst letzte Nacht in Havanna war schlenderten wir noch zu Hemmingways Daikiri Bar. Ein absoluter Touristenmagnet - aber das sind wir ja nunmal.
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  • Tag 4 Vinales

    13 november 2016, Kuba ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute begann die Rundreise.
    Da wir also zeitig starten wollten eröffneten wir um 7:00 Uhr das Buffet. Die Tatsache, dass wir die ersten im Speiseraum waren ermöglichte es uns nicht nur einen Platz auf dem Sonnendeck, sondern auch noch die letzten zwei Gabeln zu erhaschen, welche sich im Besteckkorb befanden.

    Um 8:30 Uhr ging es dann los mit dem Bus in Richtung Vinales. Gute drei Stunden Busfahrt, wobei nach den ersten zwei eine kurze Pause eingeplant war, an einem Stand, an dem es den zweit besten Pina Colada von Kuba geben soll. Da Hemmingsways Kneipentour vom Vortag mir doch noch ein wenig in den Knochen steckte entschied ich mich zum einen diese zwei Stunden Busfahrt durch die sicher wunderschöne Fauna von Kuba zu verschlafen, sowie den zweitbesten Pina Colada der Insel ohne Vitamin R zu bestellen.
    Nächster Zwischenstopp war dann eine Aussichtsplattform, bevor wir ein Ökologisches Zentrum ansteuerten. Nach einem Rundgang durch Kräuter- und Gemüsegärten, vorbei an dem Universal-Erdloch, der sowohl temporär als Pool wie als Kompost genutzt wird, bekamen wir hier Mittagessen. Alles, was auf dem Tisch kam (ausgenommen dem Fisch) entstand in dieser Ökologischen Zentrum.
    Auch hier gab es das Getränk des Hauses "Anti-Stress". Eine Art Pina Colada mit fünf Kräutern verfeinert. Diese als gesund und heilend eingestufte Komposition des Hauses fand allgemein hohen Anklang - doch ich gönnte meiner Leber mal einen Tag Ruhe und blieb bei frischem Ananas Saft.

    Als nächstes ging es zur Besichtigung eines Tabakbauers - bzw. seiner Manufaktur. In Vinales angekommen nahm uns unser Regionalführer Rolli in Empfang. Schon auf dem Weg Richtung Plantage lernten wir kubanische Weihnachtssterne und weitere Pflanzen, Regeln zum Vermieten von Gästezimmern als Privatpersonen, sowie den Grund, weshalb Kubaner so viel Spaß mit Papayas haben.
    Auf den Feldern selbst gab es leider noch nicht viel zu sehen. Die Pflanzzeit hat vor kurzem erst begonnen, sodass die Keimlinge noch sehr klein waren.
    Auch in dem Trockenhaus war demnach noch nicht viel zu sehen. Die Bauernfamilie hat jedoch eine Stange mit Tabakblättern aus dem Vorjahr hängen lassen, damit man einen Eindruck bekommen kann, wie es denn aussehe.
    Anschließend lernten wir den Hausherren kennen. Er erklärte uns nicht nur, wie eine Zigarre gedreht wird, erzeigte es uns direkt.
    Anschließend erfolgte die Verkostung. Eine Reisegruppe bestehend aus 25 Nichtrauchern bei einer Zigarrenverkostung - das kann sehr deprimierend für den Tabakbauern seien, für dem es im Leben nichts anderes gibt neben dieser Pflanze. So konnte ich mich irren. Die Verkostung nahm eine immense Eigendynamik an. Zum einen waren einige Torpedo-Tester positiv überrascht, wie die Tabak-Honig-Rum Mischung in diesem Rauchknüppel schmeckte. Zum anderen war der rauchende Tourist auf einmal ein so beliebtes Fotomotiv, dass ein freudiges Posieren, Posen und Ablichten begann. Leider nicht so freudig für unseren Guide Gio, der dieses unruhige Gruppenverhalten offensichtlich als sehr unhöflich empfand. Er war mit seinem Vortrag offensichtlich nicht ganz fertig. Zumindest hatte er einmal erfolglos Ruhe gefordert. Zudem hätte er dem Bauern sicher gerne noch die Chance gegeben einen Teil seines Zigarrenbestandes, welchen er aus den 10% der Ernte gedreht hat, dem Anteil seiner Ernte, den er nicht an den Staat abgeben muss, an uns zu verkaufen. Plötzlich schallte es "Vamos" durch die Runde, was für uns eine diskussionslose Aufforderung zum gehen war.
    In einer Wolke von Schweigen und zynischem Feststellen bewegte sich die Gruppe in Richtung einer kleinen Theke mitten im Wald. Hier erwartete uns zum einen eine neue geschmackliche Komposition, der Coco Loco. Neben Ananas-Saft gibt man Rum hierfür in eine frisch geköpfte Kokosnuss. Diese dient dann auch gleich als Glas.
    Haustier und Masskottchen dieser Bar ist der dreijährige Marco Polo - eine Baumratte, die in Sturm die Herzen der Mitreisenden gewonnen hat.
    Dazu kam noch ein zoologisches Highlight, denn der ein oder andere Kolibri suchte immer wieder die Blumen an dieser Straßengabelung auf. Für die meisten Fotoapparate war der kleine Vogel jedoch zu flink.

    Von dort aus gingen wir zum Bus, welcher uns in unser nächstes Hotel bringen sollte. Hier erfuhren wir jedoch, dass es eine Überbuchung gab, und wir stattdessen in einem anderen Hotel untergebracht werden würden.
    Die Bungalow-Anlage erinnerte sehr an die ein oder andere Lodge der Tansania-Reise 2014. Jedes Zimmer war ein eigener Bungalow mit Terrasse und Blick ins Grüne. Wie schon beim Hotel zuvor hatten wir beim Zimmerroulett scheinbar die besten Karten, denn im Gegensatz zu vielen anderen gab es nichts zu beanstanden.

    Gemeinsames Abendessen und ab in die Falle.
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  • Tag 5 planschen im Paradies

    15 november 2016, Kuba ⋅ 🌬 2 °C

    Bereits im Bus am Vortag sagte uns Gio, dass am Montag der Ausflug zur Insel Cayo Levisa anstehe. Dies sei kein inkludierter Bestandteil der Reise, sondern musste entweder im Vorfeld gebucht, oder vor Ort noch nachgebucht werden.
    In weiser Voraussicht habe er jedoch für alle gebucht, da aus der Erfahrung heraus immer die ganze Gruppe mit möchte, da es der erste Strandtag sei.
    Wichtig sei es jedoch, dass wir pünktlich los kommen. Um 10:00 Uhr fahre die erste Fähre, und wenn die schon voll sei, müssen wir 1:10 warten (35 Minuten hin - 35 Minuten zurück).
    Da er über Strand und Meer nicht viel zu erzählen wusste wurde die Busfahrt zum Fährhafen mit Musikvideos untermalt, von Lieder, die in Kuba angesagt sind. Zu diesen Lieder bekamen wir noch ein paar Infos, z.B. dass Justin Bieber hier sehr beliebt ist, Bailando vor Entique Iglesias bereits ein Hit war und das der bekannteste Sänger "Forever" heißt.

    Am Anlegeplatz angekommen standen dann auch bereits ein paar Menschen auf dem Kai. Wir sind schnell dahin und stellten uns in der heißen kubanischen Sonne hinten an.
    Gio arbeitete sich vor um mit dem Farryman zu klären, wann unsere Übersetzung stattfinden kann. Wie sich herausstellte, durften wir weder auf diese, noch auf die nächste Fähre. Also standen nun knapp 2 1/2 Stunden warten auf dem Programm.
    Ein Großteil der Reisegruppe verbrachte diese gewonnene Freizeit im schönen Ambiente eines Wellblechdachkiosks mit meckern und resignieren. Wir zogen die Variante Kartenspielen vor. Auch wenn es bei der Knack-Runde mit Anett, Jenny (die die Karten dabei hatte), Sonja und Sabrina eher nach der Methode "alle gegen Hendrik" ging, hat es doch gut Spaß gebracht. (Sabrina hat übrigens gewonnen - Anmerkung der Lektorin)
    Irgendwann hörten wir den wohlbekannten Ausruf "Vamos" und wir setzten uns in Bewegung in Richtung Fähre, welche mit einer Maximalkapazität von 35 Touristen eher einem etwas größere Speedboot entsprach.

    35 Minuten später verließen wir dieses Wasservihikel und liefen einige Meter über einen Holzsteg, durch die Pflanzenwelt der Insel, vorbei an der sich neu im Bau befindlichen Ankunftshalle (die wird wirklich schön!) hin an die Bar, wo es den ersten Begrüßungscocktail gab.
    Da wir nun deutlich später als geplant auf der Insel waren wurde unser Mittagessen auf 14:00 Uhr verschoben, was dafür sehr gut war, dass es im besseren Restaurant in Hotel der Insel stattfinden konnte. Bis dahin: ab unter den Sonnenschirm und die Welt genießen.
    Feiner Sandstrand, Türkis blaues Wasser, ein Sonnenschirm inklusive - und nachdem wir dann auch einmal die Wassertemperatur getestet haben, wurden sogar Plätze auf den Liegen in der ersten Reihe frei.
    Weiterer Programmpunkt für heute: nix tun. Nur liegen, Ausblick genießen, vllt ein paar Fotos machen, Cocktail trinken.
    Bis 17:50 Uhr hatten wir alle Zeit der Welt zum entspannen.

    Dann jedoch wurde es ein wenig hektisch.
    Um 18:00 Uhr sollte die Fähre zurück gehen, welche wir nicht verpassen sollten, wenn wir nicht im Abendlicht das Abendbrot der Mücken werden wollten. Als untypische Zeitplanung für die Kubaner kam die Fähre früher als geplant. Dies war jedoch kein großes Problem, da wir zwar auf dem letzten Drücker da waren, aber immerhin vollständig und pünktlich. Ein paar Gäste waren bereits vor uns am Steg. Als die ankommenden Norweger mit ihrem Reisegepäck an uns vorbei waren ging es aufs Schiff. Sonja fragte mich dabei, ob ich der letzte von unserer Gruppe gewesen sei, da ich ja eben noch hinter ihr gestanden habe. Ich verneinte diese Frage und gab zugleich aber auch meine Überraschung kunt, dass ich nicht mitbekommen habe, wann denn die anderen uns überholt hätten.
    Als ich dann auf dem Schiff Richtung "Festland" war (Kuba ist ja eigentlich gar kein Festland sondern auch eine Insel) sah ich einen wild gestikulierenden Gio, hörte wild rufende Mitreisende von unserem Schiff... und sah Schluss endlich, dass sieben weitere YoungTravelReisede auf der falschen Seite der Absperrung standen. Das Schifffahrtspersonal war scheinbar der Meinung, dass diese seven people die Tragfähigkeit des Wassertaxis überlasten würde. Angesichts der Tatsache, dass auf dem Hinweg deutlich mehr Reisegäste rüberschippern durften, sorgte für viel Irritation.
    Reiseleiterfrei verließen wie das Schiff und gingen zu Lassero unserem Busfahrer und kurzerhand wurde der Reisebus zum Partybus. Die Salsa DVD des Hinwegs wurde eingeworfen und wir feierten und tanzten zum Erstaunen und zur Belustigung der wartenden Menschen aus den anderen auseinandergepflückten Reisegruppen. Dabei erwies sich DJ Lasse nicht nur als begnadeter Tänzer, sondern auch als Textsicherer Karaoke-Sänger.
    Als 1 3/4 Stunden später der Rest von ihrem verlängerten Inselaufenthalt zurück kam, ging es erschöpft und müde zurück zur Bungalow-Anlage. Jeder Dusche zum Trotz stürmten wir das Buffet, bevor dann jeder seine Wege ging.
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  • Tag 6 irgendwo im nirgendwo

    16 november 2016, Kuba ⋅ ☀️ 26 °C

    Erneut hieß es Koffer packen, da wir nach zwei Nächten in Vinales den Westen der Insel wieder verließen.
    Nachdem wir kurzen Halt gemacht haben um uns mit Wasser einzudecken ging es 2 1/2 Stunden weiter mit dem Bus in Richtung Landesinnere und Höhe Havanna dann südlich. Unser Ziel war das Naturschutzgebiet Las Terassas.
    In weiser Voraussicht fragte uns unser Guide, ob wir die geplanten 3 h Stunden wandern wollen, ob wir lieber Dank einer Abkürzung zwei Stunden durch den Wald spazieren möchten, oder das Wandern direkt ausfallen lassen und stattdessen ein Kunstmuseum besichtigen und uns anschließend über eine 1600 Meter breite Schlucht abseilen möchte.
    Der Gedanke über einen 1,6 km breiten Abgrund zu baumeln sagte den Sportskanonen in unserer Gruppe schon ziemlich zu. Jedoch war der Gedanke, dass es diesen Adrenalin Kick nur in Kombination mit Kultur gäbe, schoss diese Variante wohl schnell aus dem Rennen. Da uns Gio sagte, dass die Wanderung keine ständigen Höhen und Tiefen hätte, wie es bspw. wäre, wenn wir im Osten der Insel wandern würden, siegten Sportler gegen Moppel 13:12.

    Am Nationalpark angekommen sah ich über uns einen sehr stark bewölkten Himmel. Es war glaube ich das erste mal, dass ich mich im Urlaub so sehr über Wolken gefreut habe. Gio meinte im Vorfeld, dass das wirklich anstrengende auf der Tour der zweite Teil in der Sonne ist. Wo jedoch keine Sonne, da kein anstrengender Teil in der Sonne.
    Bevor es los ging gab es - wie sollte es denn anders sein - einen Begrüßungscocktail, welchen wir bei Klängen einer kubanischen Band genießen konnten. Dann ging es mit unserem Lokalguide in den Wald. 3 h für 8 km. Diese durchaus überschaubare Tempovorgabe relativierte sich etwas im Rahmen der Wanderung, da die Definition von "Höhen und Tiefe" zwischen Reiseleitern und Reisegruppe durchaus variierte. Wenn dies eine Wanderung in der Horizontalen war, müssen die Wege im Osten Kubas steil in die Höhe gehen.
    Die Wanderung durch den Urwald - auf dem Pfad der Glücklichen - war dennoch sehr schön; immer dann, wenn Lokalguide und Gio anhielten um uns etwas über Ruinen, Blumen, Kaffeeanbau und der Vogelwelt erzählte. Der Nationalvogel des Inselstaats Kubas ist nicht nur blau, rot, weiß sondern verhält sich auch wie ein Kubaner: wenn er singt, wackelt er mit dem Schwanz ... also tanzt.

    Einen kurzen Zwischenstopp gab es bei einem Bauern, bei dem wir frische Kokosmilch trinken und Kokosnuss essen konnten.
    Dann folgten der letzte Auf- und wieder Abstieg zum Fluss, das Ende unserer Wanderung.
    Hier wartete bereits der Bus auf uns, sodass wir uns umziehen und in die Fluten springen konnten. Nur wenige trauten sich in das kalte Nass an den wunderbar kleine Wasserfälle plätscherten.
    Als nächstes Ziel fuhren wir zu einem vegetarischen Restaurant. Der hier alkoholfreie Drink "Anti-Stress" verarbeitete unter anderem Kaktus. War interessant mal zu trinken, jedoch schmeckte diese Kombination recht bitter.
    Als Vorspeise wurde dann neben Brot drei Hauseigene Dips gereicht und anschließend Suppen-Roulett. Jeder erhielt durch Zufall eine von vier Suppen. Ich erwischte eine Nudel-Gemüse-Suppe mit frischem Obst. Diese geschmacklich neue Zusammenstellung war richtig lecker.
    Auch die Auswahl der vegetarischen Gerichte, die auf den Tisch kamen waren sehr gut.
    Bei uns mit am Tisch saß Koch Kevin. Er ließ sich den Blick in die Küche nicht nehmen. Lustig wurde es dann, als wir über die "Azubis von heute" gesprochen haben. Der Beruf des Kochs ist leider bei den wenigsten Bewerbern die erste Wahl, und die, die sich dann bewerben zeugen nicht immer unbedingt von hoher Qualität. Dies erinnerte mich, dass es vor einigen Jahren im privaten Fernsehen eine Bewerbungsshow für junge Menschen gab. Die Qualität des dort abgelieferten war streckenweise erschreckend. Nun wurde es amüsant: Kevin war Teilnehmer dieser besagten Sendung... und berichtete darüber, wie gestellt diese Shows sind.
    Während wir in diesem Restaurant saßen, änderte sich das Wetter wieder. Hierzu waren wir gerne bereit, denn der Spaziergang durch die Wälder war ja bereits gemeistert. Allerdings war es nicht die Sonne, die den Himmel eroberte, sondern die Wolken brachen auf und brachten uns den ersten kubanischen Regen.
    Nach einem Abschlusscafe bei Maria ging es dann ins Hotel. Zurück nach Havanna in das Plaza.
    Das Hotel war bei Ankunft brechend voll mit Touristen aus allen Herren Länder.
    Dazu streikte einer der beiden Aufzüge.
    Das Zimmer, welches wir für diese Nacht zugeteilt bekommen haben war scheinbar frisch renoviert. Zumindest ist Farbe neu an die Wand gekommen.

    Da das Wetter noch nicht aufhellte und wir sowieso schon platt waren, dachten wir uns, wir nehmen noch einen Snack an der Hotelbar. Da die Karte jedoch wenig Vegetarierfreundlich war entschieden wir uns dagegen. Auch die Einladung der Reisegruppe auf einen Absacker noch in die Stadt zu gehen, schlugen wir aus - was nicht die schlechteste Entscheidung seien sollte.
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  • Tag 7 under the sea

    16 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 27 °C

    Wach geworden und routiniert geht der Griff zum Handy um zu schauen, wie spät es denn ist. In der Erwartung eine 2, vielleicht eine 3 als Stundenzahl zu sehen, um sich dann gemütlich noch einmal umzudrehen und ein paar Stunden zu schlafen sah ich, dass es bereits kurz nach 6 war. Die beste Zeit um im Urlaub die Nacht zu beenden. Der erste Weg aus dem Bett führt ins Bad. Kulturbeutel auf und.... Moment, da hat sich doch was bewegt... Tatsache: ein blinder Passagier. La Cucaracha.
    Bereits als wir das erste mal in Havanna waren hatten einige der Mitreisenden Besuch von allem möglichen an Krabbelviechern. Bei uns kam die Schabe in Vinales vorbei. Sabrina sah sie... und so schnell sie da war, war sie wohl auch wieder verschwunden. Ich entschloss mich dann, meinen Kulturbeutel geschlossen zu halten - nicht, dass die da noch rein klettert. Der Gedanke war scheinbar gar nicht so abwegig, denn sie war wohl schon drin.
    Am Tag drauf besuchte mich bei Zähneputzen noch ein ... oder sie war auf der Suche nach ihrem Freund, der in Einzelhaft im Pflegemittelbeutel saß ... indem er den Abfluss des Waschbecken hochgekraxelt kam. Auf dem selben Weg verließ das Tierchen aber auch umgehend wieder unseren Bungalow mit viel Wasser.
    Nun gut: an diesem Morgen kam der Reisegast aus Vinales in Havanna wieder ans Licht der Welt. Ich erschrak, schlug zu, und entsorgte kurzerhand den Kulturbeutel. Den Rest der Reise sollte eine Plastiktüte das Zuhause von Zahnbürste und Co werden.

    Nach dem Frühstück hieß es wieder Koffer, Rucksack und Kamera schnappen, da es nur ein Einnächtiges Gastspiel war. Nach dem Check Out saß ich bei Anett in der Lobby und wir warteten auf den Bus. Plötzlich erschien der Rezeptionist bei uns am Tisch und forderte Anett auf, noch die Flasche Wasser aus der Minibar zu bezahlen. Diese intervenierte zu recht, da uns unser Guide bereits zu Beginn der Reise sagte, dass wir nichts aus der Minibar nehmen sollen, da es immer wieder zu Ärger führt. Diesen Rat hat sie auch befolgt, jedoch kam ihr Klagen beim Rezeptionisten nicht an. Dies lag vor allem daran, dass Anett aufgrund ihrer eingefangenen Erkältung kein Wort raus brachte. Da weit und breit kein weiterer Mensch zu fassen war, wurde ich dann als würdiger Gesprächspartner vom Hotelpersonal erwählt. Als ich ihm erklärte, dass dies nicht stimme, meinte er trocken: das Zimmermädchen habe aber gesagt, dass das Wasser fehle. Mein Schlichtungsversuch, man könne ja nachschauen gehen, beantwortete er recht sachlich mit, ich solle mal nachgucken gehen. Er würde jedoch nicht mitkommen, da das Zimmermädchen ja vor Ort sei.
    Also hoch in die dritte Etage. Zimmer gesucht, gefunden, jedoch kein Zimmermädchen. Als Frühsport die ganzen Labyrinthartige Etage abgelaufen - und auf der ganzen Etage niemanden gefunden.
    Unverrichteter Dinge wollte ich dem Herren hinter der Rezeption erklären, dass a) kein Zimmermädchen irgendetwas behaupten kann, da ja schließ keins da ist und b) es auch sehr unrealistisch ist, dass Anett vom Vorabend 20:00 Uhr bis zum heutigen Morgen 5 Liter Wasser vernichtet hat, denn so große Flaschen standen in der besagten "Mini-Bar".
    Als ich also zu meinem verbalen Gegenschlag ausholen wollte und mit den Worten: "there is a mistake" startete, wusste er wohl scheinbar schon nichts mehr davon, dass er mich grad Laufen geschickt hat und meinte zu gleich, es wäre alles in Ordnung.

    Nach der doppelten Aufregung am frühen Morgen konnten wir also den Bus besteigen.
    Gio erklärte uns den geplanten Tagesablauf und merkt an, dass wir eine sehr ruhige Gruppe seien - zumindest würden wir keine Fragen stellen und die Busfahrt immer nur schlafen wollen. Als er zur Erklärung hörte, dass eben ein Großteil am Vorabend noch feiern waren, beruhigte ihn das scheinbar. Er fand es gut, dass wir das wahre Kuba erleben und raus gehen.
    Nun standen also erst einmal 2 1/2 h Fahrt im Schlafmobil an.
    Die dann folgende kurze Pause wurde von vielen Gruppenteilnehmern zum Souvenirshopping genutzt. Man merkte, dass nun die Hälfte der Reise rum war, und die ersten Erinnerungsstücke ins Reisegepäck wanderten.
    In den nächsten 45 Minuten erhielten wir nun einige Informationen über die Inversion der Exilkubaner an der Schweinebucht im Süden der Insel.
    Besagte Bucht war auch Ziel der laufenden Etappe. Dort waren wir alle zum Schnorcheln eingebucht.
    Mit Schwimmflossen, Taucherbrille und Schnorchel schmissen wir uns ins Wasser um einen Blick auf die Unterwasserwelt zu werfen. So toll der Anblick von den Fischen in ihrer natürlichen Umgebung doch war, war es auch ein sehr merkwürdig-beklemmendes Gefühl durch diesen Schnorchel zu atmen.
    Aus dem Grund kostete ich die 1 1/2 h nicht voll aus, sondern nutzte die Zeit nach dem Umziehen in trockenen Sachen, unseren Busfahrt, welcher gerade Gitarre spielte, mit den frisch erworbenen Maraccas zu begleiten.
    Nachdem wir auch hier unsere Mittagspause verbracht haben ging es weiter nach Cienfuegos, was auch das Louisiana Kubas genannt wird. Der Baustil erinnert auch tatsächlich an die amerikanische Jazz-Metropole, wobei ich letztere nur von Fotos kenne.
    Nach einem Fotostop an Central Park sahen wir uns den Palacio de Valle an, eine alte Villa des ehemaligen Zuckerbarons Acisclo del Valle Blanco, auf dessen Dachterrasse ein kleines Café ist und wir unseren heutigen Begrüßungscocktail erhielten. Von hier aus hatten wir nicht nur einen tollen Blick über die Stadt, sondern auch zum Sonnenuntergang.

    In der Dunkelheit ging es dann weiter nach Trinidad, unsere Homebase für die nächsten Tage. Unser erstes All Inklusive Hotel während der Reise und somit wurden wir auch als erste Amtshandlung an der Rezeption gebrandmarkt: ein schmuckes weißes Bändchen identifiziert uns eindeutig als Pauschaltourist und ermöglicht uns den uneingeschränkten Zugang zu Essen und Rum.

    Der Abend klang dann bei mäßigen Animationsprogramm mit Kartenspiel an der Poolbar aus.
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  • Tag 8 Entspannung als Pauschaltourist

    17 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 27 °C

    Der Tag begann heute in gewohnter Frühe, obwohl es am gestrigen Abend dank Kartenrunde es etwas später wurde.
    Der Plan: vor dem Frühstück noch schnell die WiFi-Zone an der Rezeption nutzen. Internet auf Kuba ist ein absolutes Luxusgut und dennoch findet es bei den Einheimischen immer höheren Anklang. Flächendeckende Internetversorgung oder gar freies Internet sind hier jedoch nur Wunschvorstellungen. Es gibt zentrale Plätze (Hotelrezeptionen, Stadtparks, die Uferpromenaden, manche Restaurants) die WiFi anbieten. Dies bedeutet, dass man überhaupt nur an diesen Plätzen online kommt. Dann braucht man aber auch noch einen Zugang, welchen man in Form von Stundenpässen kauft. Und zu guter letzt muss das Netz noch mitspielen.
    Letzteres war uns an diesem Morgen nicht gegeben, sodass wir eben einfach warteten, dass das Frühstück eröffnet wurde. Zum Warten gesellten sich nun zahlreiche österreichische Rentner. Mit dieser Gruppe war nicht leicht Kirschenessen, zumindest nicht, wenn es nichts zu essen gab. Einer der betagten Herren meinte sich in die erste Reihe Vorarbeiten zu müssen um der kubanischen Türchefin, die noch zwischen ihm und seinem Omelett stand, auf die aktuelle Uhrzeit Hinweise zu müssen. Als diese ihm durch Zeichensprache zu verstehen gab, dass es noch drei Minuten dauern würde, antwortete er genau so nonverbal, mit einem Zeig auf seine Armbanduhr und indem er die Tür zum Restaurant von außen einfach aufstoß.
    Fremdschämen am frühen Morgen...

    Nach dem Frühstück ging es dann los in die ehemalige Kolonialstadt Trinidad. Dieser auch als schlafende oder vergessene Stadt bezeichnete Ort im Süden Kubas erweist sich als ein Mekka für Architekturbegeisterte. Nach der Revolution auf der Insel ist dort nichts Neues gebaut worden, sodass die Stadt mittlerweile als Weltkulturerbe zählt und in Gänze unter Denkmalschutz gestellt.
    Wir besichtigten die Architektur der unterschiedlichen Jahrhunderte und lernten über die Schwierigkeiten, die ein Wunsch nach Modernisierung mit sich brachte. Zudem sahen wir einen Laden, in dem die Kubaner mit Lebensmittelmarken einkaufen gehen. Ein Relikt des Sozialismus, der allerdings noch in ganz Kuba bestand hat und damit sicher stellt, dass grundsätzlich kein Kubaner hungern muss. Zudem ermöglicht dies auch ein Haushalten mit der einheimischen Währung Pesos, welcher von den Inselbewohnern als Zahlungsmittel genutzt wird. Touristen zahlen in einer anderen Kubanischen Währung, dem CUC, der ca. 20 Mal so stark ist.
    Nach einem Streifzug durch die Stadt besuchten wir noch einen Souvenirmarkt, sowie das Museo Municipal. Das Stadtmuseum im ehemaligen Haus des Zuckerbarons Cantero in mitten der Stadt gab uns nicht nur Einblick in den luxuriösen Lebensstil der Reichen vor rund 100 Jahren, sondern auch einen tollen Überblick über die Stadt.

    Danach ging es zurück ins Hotel. Nachmittagsprogramm: frei! Ab an den Stand oder dem Pool!
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  • Tag 10 ab auf die Bühne - Teil 1

    19 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 24 °C

    Samstag im All In Hotel bei Trinidad. Programm heute: zur freien Verfügung.
    Und der Plan hierfür klang gut wie simpel: erst einmal ausschlafen. Der erste morgen im Programm, wo wir nicht um 7:30 Uhr das Buffet stürmen müssen, da eine Stunde später schon der Bus fährt.
    Zudem war ein Teil der Gruppe am Vorabend auch in die Stadt gefahren. Ausgehtipps für Trinidad waren zum eine die Case de la musica, eine Steintreppe mitten in der Stadt, wo die Menschen sich versammeln, es live Musik und Getränke gibt. Zum anderen die Höhle. Eine Disco in einem Felsen. Empfehlung unseres Guide im Vorfeld 22:30 Uhr da sein. 23:00 Uhr wird dann geöffnet.
    Die Resonanz der dort hin gepilderten hielt sich jedoch massiv in Grenzen.
    22:30 Uhr dort gewesen, 23:00 Uhr (nach kubanischem Zeitgefühl) wurde die Höhle geöffnet ... und drei Leute rein gelassen.
    Nach einer Stunde Warten wurde dann resigniert das Feld geräumt und es ging zurück in die Stadt.
    Leider hat sich mein Biorhythmus schon auf kubanische Zeit eingestellt und ich war passend wach, dass ich früh genug dran war, doch zur Eröffnung des Buffetschlachtfelds zu gehen.
    Die Lobby war heute morgen aber Mal voll in französischer Hand. Nicht desto trotz ließ es sich der selbst ernannte Häuptling der Österreich-Rentner nicht nehmen das Frühstück "einzuläuten". Pünktlich um 7:30 sah man ihn aus dem Seitengang in die Lobby stampfen (er kam scheinbar direkt aus dem Zimmer, da er gelernt hat, dass vor 7:30 sich eh nix tut) und läuft festen Schrittes an allen Menschen vorbei zur Tür. Ohne auch nur einen Ansatz von Kommunikation zu versuchen griff er direkt zum Türgriff. Aber auch das Personal hat vom Vortag gelernt: die Türe war verschlossen. Das Geräusch der raschelnde Tür sorgte dafür, dass Menschen aus allen Ecken und Gassen, die die Lobby zu bieten hatte, angelaufen kamen. Ein sehr merkwürdiges Bild.
    Nach dem Frühstück konnte noch einmal durchgeatmet werden, da wir ja kein offizielles Programm hatten.
    Um 9:30 Uhr wollten wir zu acht los in die City von Trinidad um noch ein wenig auf dem Souvenirmarkt zu bummeln. Kurzerhand schloss sich noch eine neunte Person an. Wo normalerweise die kubanische Lebensart nur so von Spontanität und Lösungsorientierung strotzt, stellte dies den Taxifahrer doch vor gewissen Schwierigkeiten. Immerhin ließ sich neun so schlecht durch vier teilen. Er versprach dennoch eine Lösung zu finden. Diese sah wie folgt aus: die ersten vier fahren mit dem vorhandenen Taxi schon mal los. Für die anderen fünf würde noch ein Auto kommen, wo auch fünf Passagiere Platz finden würden. Und so kam auch wenige Minuten später einer der alten amerikanischen Straßenkreuzer. Wie gewohnt: perfekt lackiert. Dafür jedoch mit einer Windschutzscheibe, bei der sogar Carglas resignieren würde. Auch das Restblech, welches unsere Füße vom Asphalt trennte machte uns bei jedem Schlagloch sorgen, welche unser Taxifahrer auch gekonnt alle mitnahm. Dafür hatten wir aber Musik an Board. Das MP3 fähige Autoradio mit selbstverkabelten PC Lautsprecher auf der Hutablage tönte den passenden Soundtrack zu dieser Fahrt: die Titelmusik vom Erfolgsmovie Titanic - und auch wir befürchteten gleich in der Mitte durchzubrechen.
    Auf dem Weg in das Centrum von Trinidad kamen wir in eine Polizeisperre. Dies veranlasste den Fahrer des Taxis eine Schleife durch das Wohnviertel vor der Stadt zu drehen. Dies war scheinbar nicht nur ein Kulturschock für uns, sondern auch für die Anwohner. Der Anblick der Wohngegend erinnerte mich an die Fahrten durch Tansania. Alles sehr kaputt und verfallen. Ein Bild was in das sonst so koloniale Trinidad nicht rein passt. Aber auch wir wurden angeschaut, als hätten die Bewohner noch nie so blasse Menschen gesehen.
    Dieser kurze Umweg sorgte jedoch dafür, dass wir das vor uns fahrende Taxi einholen konnten, da deren Auto noch größere Probleme mit der Strecke hatten.
    Im Zentrum angekommen verabredeten wir uns für drei Stunden später am selben Ort, damit wir auch alle wieder zurück ins Hotel kommen. Wir wollten uns Zeit nehmen um gemütlich durch die Geschäfte und über den Souvenirmarkt zu schlendern. Blöderweise war ausgerechnet an diesem Samstag kein Markt.
    Also liefen wir ein wenig durch die wenigen Geschäfte und durch so manche Gasse. Als wir uns zu dritt zum quatschten bei einem Bäcker niederliessen kamen noch zwei Kevin und Valentina dazu.
    Wir quatschten, bummelten und brachten die Zeit rum. Kurz bevor es dann mit den Taxen zurück zum Hotel gehen sollte trafen wir Lisa und Miriam. Der Plan für den Abend war es zu einem Konzert des Buena Vista Social Club zu gehen. Unser Reiseleiter hatte das vorgestellt und ist bei 14 Teilnehmern auf hohen Anklang gestoßen. Er traf die beiden Mädels beim Frühstück und erklärte, dass die Tickets in der Stadt bestellt und direkt bezahlt werden müssen. Als die beiden sagten, dass sie sowieso noch nach Trinidad wollen, wurden sie sofort mit der Beschaffung beauftragt. Es sorgte für ein wenig organisatorisches Hin und Her, aber auch dafür, dass wir die Tickets zum halben Preis bekommen haben.
    Der Plan mit dem Taxi zurück erwies sich als komplizierter als geplant. Der Treffpunkt, an dem wir und einige Taxen standen, war eine Taxi-Sammelstelle; jedoch nur für staatliche Taxen. Mit dem Fall der Mauer in Berlin, und somit dem Rückgang des Sozialismus in Europa kam Kuba in eine Krise. Das bewege die Regierung 1990 dazu private Geschäfte auf der Insel zu erlauben. So leben hier quasi zwei Welten parallel voneinander - ineinander vermischt. Von den offiziellen staatlichen Taxifahrern erklärte sich somit niemand bereit mehr Passagiere mitzunehmen, als auf sein Auto angemeldet sind: also vier. Einen privaten Taxifahrer fand man an der Ecke wiederum nicht. Also nahmen wir dann kurzerhand drei Fahrzeuge, und das erste Mal konnte ich mich sogar anschnallen.

    Am Hotel zurück ging es dann erst mal eine Kleinigkeit an der Snack-Bar essen, welche mittlerweile eine größere Beliebtheit als das offizielle Restaurant genoss.
    Anschließend wurde "gepuzzelt". Die Idee mit der Zigarrensammelbestellung ging auf. Blöderweise mussten diese dann aber noch so in der Gruppe verteilt werden, wie jeder seine Habanas haben wollte. Der Anblick war schon beeindruckend und irgendwie lustig zugleich.
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  • Tag 9 - Waldwanderung mit Viagra-Tee

    19 november 2016, Kuba ⋅ ☀️ 5 °C

    Am heutigen Tag stand die zweite "größere" Wanderung auf dem Programm. Nachdem am Dienstag der unsportliche Moppeltrupp zeitweise an seine Grenzen gestoßen war haben wir dieses Mal am Vortag mit Guide Gio abgestimmt, was uns denn hier nun erwartet.
    Er erklärte, dass wir mit einem ehemaligen sowjetischen Mannschaftswagen (also auf der Ladefläche eines LKWs) den Berg hoch gebracht werden. Von dort aus beginnt dann eine dreistündige Wanderung. 1 1/2 h hin - Wasserfall gucken, und wer möchte Baden - 1 1/2 h zurück. Das Gelände sei eben so, dass man bis zum Startpunkt den LKW braucht, da der Bus da nicht lang kann. Und wir eben vom Wasserfall auch wieder zurück laufen müssen, da selbst dort der LKW nicht hin kann.
    Als wir ihn dann fragten, ob die Strecke im Vergleich zu Dienstag leichter oder schwerer sei, war seine erste Antwort: auf jeden Fall schöner. Und am Dienstag wären ja keine Höhen und Tiefen dabei gewesen. Ihn überraschte sehr, dass wir das anders wahrgenommen haben und er riet uns dann eingehend von einer Wanderung im Osten Kubas ab.

    Nun gut. Die Aussicht auf den Wasserfall und die Aussage, dass es eine sehr schöne Strecke werden soll überzeugte uns, auch diese Wanderung mitzumachen.
    Als Vorbereitung auf die Wanderung empfahl uns Gio, uns beim Frühstücksbüffet ein Lunchpaket fertig zu machen. Also ein Stück Brot und zwei Eier eingepackt und ab gings.

    Im Bus begrüßte uns Gio dann mit den Worten: es gäbe ein Problem mit unserem Ausflug heute. Spaßeshalber sagte ich darauf, der LKW sei kaputt und er reagierte sofort "richtig". Moment... einen Berg hoch, den ein Bus nicht schafft, ohne LKW? Aber die Tour ausfallen lassen wir wohl auch nicht ... immerhin sitzen wir schon im Bus. Aber gleich die ganze Strecke dann laufen?
    So sollte es zum Glück nicht kommen. Gio hat für uns eine andere Tour organisiert. Auch durch den Wald, auch zu einem Wasserfall. Dieser soll wohl ein wenig kleiner sein, dafür die Anstrengung auch nicht so groß.
    Vorab holten wir jedoch unsere Regionalreiseführerin ab.
    Die gute Dame sprach ein sehr gutes Deutsch.

    Am Parkplatz angekommen startete dann erst einmal eine spontane Zigarrenauktion. Hierbei ging es nicht darum, wer wieviel für irgendeiner der Rauchtorpedos zahlen wollte, sondern der Hintergrund war ein ganz anderer. Auf der Suche nach passenden Souvenirs haben wir den Tipp bekommen, dass man in Trinidad günstig an Zigarren kommen kann. Zum Schnäppchen werden diese aber nur, wenn man im besten Fall 25 Stück kauft, eben eine ganze Kiste.
    Alternativ gab es auch noch 5er Packs.
    Nun war es jedoch so, dass in einer Gruppe voller Nichtraucher keiner den Bedarf für 25 Habannas sah. Die BWLer unserer Gruppe kamen aber schnell auf die Idee: warum nicht Kisten kaufen, Kaufpreis teilen, und jeder bekommt einzelne. Also machte sich jeder Gedanken, wieviele, von welcher Sorte, und auf dem Parkplatz hieß es dann schnell: auf volle 5er aufrunden... aber wer nimmt den Rest? Lustige Stimmung, einvernehmliches Einigen und ab in den Wald.

    Die Wanderung startete über eine Hängebrücke. Auf dem Weg erzählte auch sie viel über die Pflanzen und Tierwelt, über Bambus, Spinnen und Schlangen. Letzte beidere sorgten für wenig Begeisterung bei einige Mitreisende Damen. Unser kubanische Dame in der Runde erklärt uns dafür aber, dass 99% der Kubanischen Frauen Angst vor Fröschen haben.
    Der Wanderweg war tatsächlich weniger anstrengend als der letzte. Herausforderungen hier waren lediglich: zwei Flussüberquerungen über glitschige Steine, Wege, welche zwischenzeitlich nur noch aus rutschigen Felsen bestanden, und der Gegenverkehr auf engen Wegen, da nach Ankunft am Wasserfall alle wieder den gleichen Weg zurück müssen.

    Unterwegs machten wir halt und unsere Reiseführerin zeigte uns Blätter, welche auf dem Boden liegen. Alle dachten sofort zu wissen, was sie uns erzählen wolle. Unser letzter Reiseführer erklärte uns bereits diese Blätter vom "Schwiegermutterbaum", welche von einer Seite weiß und von der anderen schwarz sind. Aber hierauf wollte die heutige Reiseleiterin gar nicht hinaus. Mit diesen Blättern lässt sich Viagra-Tee zubereiten. Fünf Blätter 10 Minuten aufkochen, trinken, drei Mal täglich und Mann hat nachts 12 Stunden Spaß.
    Man könne die Blätter problemlos mit nach Deutschland nehmen. Sie habe auch bereits zwei Bäume davon im Garten, man müsse ja an die Zukunft denken.
    Wenige Meter später durften wir bei einer Bauernfamilie diesen Tee dann probieren. Wir müssten uns aber keine Sorge machen, wäre ja nur ein Glas. Der Tee schmecke wie Schwarzer Tee mit Lemmon-Gras, so habe ich mir berichten lassen.

    Wenig später waren wir am Wasserfall. Ein paar Mutige sprangen vom Berg in die Fluten, viele andere sind einfach geschwommen. Interessant war auch die Höhle hinter dem Wasserfall in der viele Fledermäuse lebten.
    Nach dem planschen und einem Picknick am See gings zurück zum Bus und mit dem ins Hotel.
    Programm am Nachmittag: frei.
    Viel Zeit an der Poolbar verbracht und die tiefsinnigsten Gespräche mit einigen Gruppenmitgliedern geführt.

    Der Tag ging für mich dann relativ früh zu Ende, da mein Magen nicht so wollte wie ich.
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  • Tag 10 ab auf die Bühne - Teil 2

    20 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 24 °C

    Am Abend ging es dann wieder zurück in die Stadt. Direkt an der Treppe, dem HotSpot der Stadt, hatten wir einen Tisch in einem Restaurant reserviert bekommen. Die Qualität des Essens war hervorragend und das zu absolut angemessenen Preisen. Wie in Kubanischen Restaurants üblich spielte hier eine Band. Zwei ältere Herren an den Gitarren, einer am Kontrabass, sowie zwei jüngere die zum einen die Bongos und zum anderen die Maraccas spielten.
    Wer, neben dem Rassel-Schwinger, in dieser Combo eigentlich der Sänger war, war mir noch nicht so klar. Als Krönenden Abschluss ihrer Musik-Session kam die inoffizielle Hymne der Insel: Guantanamera. Ein älterer Herr mit deutlich touristischem Hauttyp schnappte sich die Rasseln und versuchte ansatzweise den Beat des Bongo-Schlägers zu halten. Der Frontman, der die Rasseln vorher immer gespielt hatte, legte sie zur Seite um bei diesem Stück Guiro (die Rhythmus-Gurke) zu ratschen. Ungewiss, was den musikalischen Leiter geritten hat, vielleicht dachte er sich wenn hier eh schon ein Tourist das Lied versaut, gucken wir mal was die bekloppten Deutschen so machen, drückte er Nicole nun die Gurke in die Hand. Doppelter Fehler des Latino-Musiker: zum einen ist Nicole ja gar keine Deutsche, sondern Schweizerin, und zum anderen ist sie als Trompeterin einer Guggen-Kappelle durch aus musikalische vorbelastet. Dennoch fühlte sie sich scheinbar unwohl dort vorne und wollte das Instrument wieder los werden. Ich nahm es ihr ab und schrabbelte drauf los. Auch wenn ich das spielen von Percussionsinstrumenten auf einer Bühne vor Publikum durchaus gewohnt bin, habe ich dabei noch nie so viele Handys und Kameras auf mich gerichtet gesehen. Nach der gefühlt dritten Schleife dieses Folklore-Evergreens durfte dann auch ich die Bühne wieder verlassen.
    Der Weg vom Restaurant zum Konzertplatz vom Buena Vista Social Club war genau so musikalisch. Nachdem wir mit "Feliz Navidad" das einzige Lied, welches wir in spanischer Sprache ansatzweise mächtig waren, geschmettert hatten, ging es weiter mit Henry Valentinos "Im Wagen vor mir". Dank den stimmgewaltigen Schweizerinnen und der ein oder anderen Bayerin folgte dann noch das Ulapalou.

    Im Konzerthaus angekommen stellten wir als erste Mal fest: war gar kein Haus, war ein Innenhof. Wir wurden von einer netten Kellnerin zu unserem Tisch gebracht, welcher direkt in der ersten Reihe vor der Bühne stand. Als wir uns gerade setzen wollten kam der Chefkellner und meinte, wir dürften uns nicht setzen, da der Tisch reserviert sei. Auch er wollte uns nicht glauben, dass dieser Tisch eben für uns reserviert sei. Als dieses Missverständnis geklärt war, wurden uns dann erst einmal sieben Teller mit gemischten Tapas so wie pro Person ein gratis Cocktail gebracht. Beides war wohl im Eintrittspreis, der sowieso schon um 50% reduziert war, inkludiert.
    Bevor die Show los ging, wurden Musikvideos auf den zwei großen Leinwänden links und rechts neben der Bühne gespielt. Diese reichten uns, um schon einmal richtig mitzufeiern.
    Um 22:00 Uhr - nach kubanischer Zeiteinschätzung - ging es dann los. Eine Combo des Buena Vista Social Club betrat die Bühne. Instrumentale Besetzung:
    Keys, Bass, Gitarre, zwei Trompeten und dann natürlich das Herzstück dieser Musik: die Percussionisten - und davon gab es mehr als andere Musiker: Congas, Bongos und Cowbell, Timbales, Guiro, Claves und Maraccas. Die letzten drei genannten waren übrigens Musiker der originalen Besetzung des BVSC.
    Zudem kamen noch vier Legenden der lateinamerikanischen Musik, die gesungen haben. Neben den Musikern war auch noch ein junges Salsa-Pärchen mit auf der Bühne. Deren Aufgabe war neben dem Tanzen das animieren des Publikums. So z.B. suchte die rassige End 60er Sängerin einen jungen Salsatänzer und der Animator krallte sich unsern Andy, der mit der Latinadiva die Hüften kreisen durfte.
    Als ich selbst kurz einmal das Konzert verlassen musste um die getrunkenen Mojitos wegzubringen, hielt die Reisegruppe nichts mehr auf den Sitzplätzen. Die Tanzfläche war gestürmt und es wurde gefeiert. Irgendwann startete sogar eine Polonäse durch den Innenhof, welche auf der Bühne, zwischen den ganzen Musikern endete.
    Als das Konzert kurz nach Mitternacht zu Ende ging gab es noch ein umfangreiches Fotoshooting mit den Mitgliedern der Band.
    Anschließend ging es für den einen Teil zurück ins Hotel - der Rest feierte in der Stadt weiter.
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  • Tag 11 Che!

    21 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 24 °C

    Am heutigen Morgen ging es nach dem Frühstück wieder weiter. Ziel der heutigen Reise war es zurück in die Mitte des Landes nach Santa Clara.
    Zwei Tage zuvor fragte ich unserem Guide, ob wir an diesem Sonntag wieder die Chance haben im Bus zu schlafen, wenn wir am Vorabend im BVSC waren. Er meinte da schon, dass unsere Gruppe ja sowieso viel schlafe und wenig Fragen stellen würde. Vor dem Schlaf sah die Route jedoch noch zwei Zwischenstopps vor. Zum einen nach 15 Minuten Fahrt eine Aussichtsplattform, von der aus wir einen rundum Blick über die Zuckerrohrplantagen hatten. Zum anderen dann noch ein altes Herrenhaus mit zugehörigem 40 Meter hohen Wachturm. Dieser Turm diente dem Wachpersonal der Zuckerrohrplantage dazu, die Sklaven im Auge zu behalten. Sollten welche sich zu lange zusammenrotten, könnten sie ja einen Aufstand planen, oder wenn gar einer versuchte zu fliehen, wurde eine Glocke geschlagen und am Boden ritten dann andere Wachen zur angezeigten Stelle.
    Zum Thema Glocke: vor dem alten Herrenhaus steht auch heute noch eine Glocke (auch wenn es nicht das Original ist). Der Glocke ist zu entnehmen, wer in dem Haus wohnt und anhand der Größe kann erkannt werden, wie reich die Familie ist.
    An diesem Stopp gab es auch noch einmal einen Markt, wo der ein oder andere ein wenig bummelte. Zudem konnte man frischen Zuckerrohrsaft trinken.
    Auf der anderen Straßenseite war ein Churros-Stand. Seit Havanna habe ich Aussicht nach dieser typischen spanischen Süssspeise gehalten. In der Metropole wollten sie 5 CUC für eine Tüte haben, was mir deutlich zu teuer erschien. Hier, für nur 1 CUC. Leider war mir morgens um 10:00 nur noch nicht nach fettigen Speisen.

    Weiter ging es dann nach Santa Clara. Diese Stadt hat als einzige Kubanische Stadt einen Ausländer als Stadthelden erwählt. Es ist der Argentinier Che Guevara, der neben Fidel und Raul Catro mit das bekannteste Gesicht der Revolution war. Am Platz der Revolution besichtigen wir als erstes sein Mausoleum. Hier sind die menschlichen Überreste von ihm, sowie den knapp 40 mit ihm in Bolivien gefallenen Revolutionären. Darunter mit Tanja eine Frau - die sogar aus Deutschland stammt.
    Direkt anschließend war das Museum von Che. Eine durchaus interessante und sehenswerte kleine Ausstellung. Vor allem in Kombination mit den Informationen, welche wir im Vorfeld schon im Bus erhalten haben.
    Nach diesem kulturellen Teil ging es in die Mittagspause. Der Plan war eine Pizzaria im American Style. Leider war die Pizza dort aus. So wurden wir im Zentrum raus gelassen und jeder ging auf eigene Faust los. Ein Teil besorgte sich nur eine Kleinigkeit, ein paar landeten in einem Büffet-Restaurant, in welchem das gleich serviert wurde, wie in den Hotels zuvor, und der Großteil landete in einem a la Card Restaurant. Das Zauberwort, mit dem die Gruppe hierhin gelockt wurde hieß: Bananen-Chips. Das sind hauchdünn geschnittene Bananenscheiben, welche knusprig kross frittiert werden. Ein paar unserer Reiselustigen sind schon seit Beginn der Reise wild auf diese einheimische Spezialität. Leider blieb ihnen diese bislang vergönnt. Besonders frustrieren war dann wohl der Abend, an dem die Gruppe getrennt los war. Auf Rückfrage bei unserem Guide kam die Aussage, dass es schwierig ist Bananenchips in einem Restaurant zu finden, da die staatlichen diese nicht auf der Karte haben. Als die am Folgetag erfahren hatten, dass wir in unserem Restaurant diese einheimisch Beilage erhalten haben, waren sie recht enttäuscht. Nun sollten sie nach 1 1/2 Wochen der Suche endlich in den Genuss kommen - und wurden maßlos enttäuscht. Statt der heiss ersehnten Speise gab es nur Gemüse. Auf Nachfrage hieß es dann: sind aus. Dass die vor falschen Essen sitzengelassenen Gäste dem Kellner nicht direkt an die Gurgel gesprungen sind, war dann noch mal sein Glück.
    Als alle nach der Mittagspause auf dem Central Park der Stadt zusammen kamen wurde uns erklärt, wie die Revolutionäre das ehemalige Hilton Hotel hier am Platz erobert haben und ihre Zentrale dort eröffnet haben. Zudem, dass der Brunnen am Platz - ein Junge der einen Stiefel hoch hält - ein sehr beliebtes Wahrzeichen ist, obwohl der Brunnen lediglich ein Geschenk an die Stadt war und keinerlei Bedeutung hat.
    Dieser Platz ist, wie in den meisten anderen Städten Kubas auch, sozialer Treffpunkt der Einheimischen. Vor allem auch, da es hier Wifi gibt. Eltern hätten jedoch oft das Problem, dass die Kinder belustigt werden wollen und somit haben die Eltern selbst dann nur wenig Zeit fürs World Wide Web. Aus diesem Grund gibt es hier die kubanische Form einer Kinderkarussells: in einer kleinen Kutsche, welche von einer Ziege gezogen wird, fährt der Nachwuchs für einen Pesos um den Platz. Für 20 einheimische Pesos haben die Eltern also eine Stunde Freizeit.
    Nach einem kurzen Spaziergang kamen wir dann an die Stelle, an der Che und seine Mannen einen gepanzerten Zug der Soldaten gekapert hatten, um an die damit transportieren Waffen und Munition zu kommen. Zugleich sorgte dieser Angriff dafür, das Castro und sein Gefolge den Osten des Landes erobern konnten, da das Militär ohne Nachschub von Waffen war.
    300 Meter weiter, vor der Parteizentrale, steht das Lieblingswahrzeichen "Che mit Kind". Diese Statur ist eine absolutes Meisterwerk. Aus der Entfernung sieht es aus wie Che Guevara mit eine Kind auf dem Arm. Was schnell auffällt ist eine kleine Ziege auf der Schulter. Dies ist aber nur ein von vielen kleinen Reliefs, die in die Statur eingearbeitet sind. Die Brust, auf der Brusttasche, im Haar, auf dem Schuh, in der Falte der Hose und viele mehr. Alle diese Bilder im Bild sind Symbole für Eigenschaften und Erlebnisse aus dem Leben Che Guevaras.
    Nach einem Gruppenfoto ging es dann mit dem Bus in unser Hotel.
    Am Hotel angekommen bezogen wir unsere Zimmer. Unsers verfügte über ein neues Feature, welches uns auf der Reise bislang noch nicht unterkommen war: Bathview. Das eigentliche Schlafzimmer und das Badezimmer wurden durch eine Tür getrennt. Diese Tür hatte im oberen Teil ein Fenster mit einem Holzkreuz in der Mitte, sodass man eben vier Scheiben bräuchte. Unsere Tür hatte drei. Dieser Sachverhalt gab Einsichten, die man unter Reisenden Freunden eigentlich nicht haben möchte. Somit verständigten wir uns auf ein Code-Wort (merkwürdiger Begriff in diesem Zusammenhang), um zu klären, ob man an der Tür vorbei gehen darf, oder nicht.
    Als ich dann selbst das Bad nutzen musste, dachte ich im ersten Moment, ein Gast habe die Scheibe herausgeschlagen, da man durch das Loch einen problemlosen Blick auf den Fernseher hat. Aber nein, die Antwort war viel simpler: der Türknauf auf seitens der Keramikabteilung funktionierte nicht und man musste durch das zerbrochene Fenster greifen, um die Tür öffnen zu können.
    Es wurde uns versprochen, dass dies das Hotel mit dem besten Essen sei - und so war es auch! Eine Bungalow Anlage, in der einiges an Federvieh frei rum lief, beherbergte sogar einen Alligator (glücklicherweise nicht frei rum laufend).
    Beim Abendessen wurde den Gästen ein kleiner Auszug aus einer Modenschau präsentiert, welche es am Abend am Pool zu sehen geben würde. Jeder Gast konnte ein Los kaufen, da eins der präsentierten Stücke verlost wird. Unser Guide merkte an, dass fast immer ein Mitglied seiner Gruppe gewinnen würde. Ein bis zwei Mal sei der Preis an Franzosen gegangen.... aber meistens an seine Gruppe.

    Nachdem es am Abend zur großen Tombola nach der Modenschau kam, hat auch tatsächlich ein Mitglied unserer Gruppe gewonnen: eine Umhängetasche! Die Gewinnchancen lagen aber auch eindeutig bei unserem Trupp: wenn wir es im Restaurant richtig gesehen haben, hat gar keine andere Gruppe Lose gekauft.
    Anschließend gab es noch eine kleine musikalische Session. Bussfahrer Lasse holte seine Gitarre und ich begleitete ihn mit den Maraccas. Wir spielten ein wenig für uns, nur leider war die Musik im Hintergrund zu laut.

    Ein netter Ausklang.
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  • Tag 12 Der Urlaub beginnt

    22 november 2016, Kuba ⋅ ☀️ 26 °C

    Der Aufenthalt in unserem Hotel in Santa Clara war wiederum sehr kurz. Lediglich eine Nacht, bevor es weitergehen sollte zu unserem letzen Hotel.
    Als wir in der Anlage ankamen und das Abendessen erlebt hatten kam ein Gefühl auf, dass man doch gerne länger bleiben wollte. Es war schön hier. Da gab es nur einen Punkt, welcher einen Schatten auf diesen strahlenden Aufenthalt warf.
    Am Vorabend, nach unserer kurzen Musiksession ging ich zurück zu unserem Bungalow. Wir wohnten oben in einem Haus mit vier Zimmern. Unter uns wohnten Miriam und Lisa. Als ich an deren Tür vorbei kam war es relativ laut bei denen. Also brachte ich durch die Tür einen dummen Spruch und wollte weitergehen. Miriam riss aber sofort die Tür auf, guckte mich verdattert an, und kurz danach stand eine ebenso fertige Lisa neben ihr.
    Kurze Zeit vorher hat sich folgendes ereignet: Miriam ist zum Pool zur Modenschau gegangen. Lisa hatte sich stattdessen dafür entschlossen im Bett zu bleiben. Im Laufe der zwei Wochen ging eine Erkältungswelle durch unsere Gruppe und Lisa hatte es erwischt. Als Miriam gegangen ist, hat sie scheinbar die Tür nicht richtig verschlossen. Einige Hotelgäste hatten Probleme mit dieser Technik. Bevor man die Tür zu zog musste man einen kleinen Knopf im Knauf auf der Innenseite eindrücken, sodass dieser einrastet. Erst dann durfte man die Tür zuziehen. Klassisches abschließen mit dem Schlüssel ging nicht.
    Lisa lag also auf ihrem Zimmer im Bett und vernahm auf einmal ein Rascheln an der Tür. Sie sprang auf, ging zur Tür, und sah beim öffnen dann noch, wie ein unbekannter Mann die Flucht in die Dunkelheit ergriff. Scheinbar wollte hier jemand die Kombination: Menschen an der Poolbar, mögliche offene Türen und einen kostenpflichtigen Save ausnutzen, um das eigene Portmonee auszubessern.
    Trotz Schock am Abend ließ es sich einigermaßen schlafen. Das Frühstück war ebenfalls sehr gut. Es gab das erste mal auf der Reise Baguette, dessen Kruste man Eindrücken konnte und man hörte ein Knuspern.
    Es folgte dann eine knapp vier stündige Busfahrt zum letzten Ziel unserer Reise: Varadero. Die Zeit bis zur kurzen Pause an der Autobahn wurde traditionell mit Schlafen verbracht. Die dann noch fehlenden zwei Stunden mit dem Blick in die Schönheit der Natur.
    Und es ist schon interessant, wenn man so ruhig da sitzt und man einfach nur in die Natur schaut, welche Gedanken einem da so alle kommen.

    Kurz bevor wir Varadero erreicht haben erfuhren wir noch ein wenig über dieses Pauschaltouristen Paradies und am Hotel realisierte ich, dass unsere Rundreise zu Ende war. Keine Wanderungen, Ausflüge oder Vamos mehr. 48 Stunden Pool, Bar, Restaurant und Bett lagen vor mir. Dies kombiniert mit vielen Gesprächen mit wechselnden Gesprächspartner.
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  • Tag 13 das wars

    23 november 2016, Kuba ⋅ ⛅ 26 °C

    Da haben wir eigentlich noch einen Tag, doch die Gedanken kreisen um den Rückflug, der 24h später beginnt. Letzte Souvenirs shoppen, Koffer aufräumen und alles so aufteilen, dass man mit seiner Gewichtsfreigrenze hinkommt und noch mal den Tag genießen. Zum Abschlussessen hatten wir einen Tisch im Themenrestaurant "italienisch" bestellt. Schon komisch: das erste und das letzte Abendessen auf Kuba: Pizza.Läs mer

    Resans slut
    24 november 2016