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- lunes, 13 de marzo de 2023
- 🌬 5 °C
- Altitud: Nivel del mar
Südsee35°2’42” S 72°40’24” W
ein typischer Tag an Bord

Heute gibt’s außer Wasser nicht viel zu sehen, da erzähl ich einfach mal ein bisschen persönlichere Sachen. Wer sich bis hier durchgearbeitet hat, kann das sicher ab. 😉
Seit ich 2015 das erste Mal mit ONAIR auf dem Schiff war, ist die Zeit an Bord für mich immer mit großen Glücksgefühlen verbunden. Einerseits aus ganz offensichtlichen Gründen - ich reise wirklich gern und bin neugierig, zu verstehen, wie unser Planet weit entfernt von meinem zu Hause tickt.
Darüber hinaus ist es nach wie vor manchmal zum Kopfschütteln ulkig für mich, dass ich auch noch Geld dafür bekomme, an einem schicken Flügel zu sitzen, aufs Meer hinauszuschauen, dabei ein paar Töne zu drücken und – zumindest bei dem aktuellen Vertrag hier – hin und wieder einen Song zu singen.
Vor allem liebe ich aber die große Selbstbestimmtheit, im Kontrast zur (ebenfalls innig geliebten!) Situation zu Hause, wo ich mit zwei kleinen Kindern ja gut eingebunden bin in ein Netz von unterschiedlichen Bedürfnissen.
Auf dem Schiff stehe ich morgens auf, gehe erstmal runter ins Crew Gym und laufe 5km, bevor ich mich dann frisch geduscht auf meinen etwas versteckten Lieblingsplatz auf dem Sonnendeck setze und einen Kaffee trinke. So hab ich mir schon früh morgens den späteren Gang zum Süßigkeiten-Buffet erkauft.
Gibt es einen Landausflug/Zodiac-Cruise, so horche ich in mich hinein, ob ich da heute Bock drauf hab. Sind wir auf See, studiere ich das Tagesprogramm und überlege, welche(n) der angebotenen Vorträge ich spannend finde. Zusammen mit verpflichtenden Terminen wie Crewdrill oder dem daily meeting entsteht so ein grober Plan des Tages.
Hab ich gerade stabiles Internet, lade ich mir ein paar neue Songtexte runter, um sie abends in mein Gesangsset einzubauen. Ich versuche, jeden Tag mindestens 3 neue Lieder ins Repertoire zu nehmen, um mir selbiges Stück für Stück zu erweitern.
Essen könnte ich hier vom Allerfeinsten und quasi rund um die Uhr, was zur Folge hat, dass sich ein ganz lustiger Rhythmus ausbildet: Ich esse mich meistens mittags so richtig satt und brauche dann 24h nichts mehr, wenn ich nicht ausversehen gegen 16 Uhr nochmal am Kuchenbuffet schwach werde.
Abends beginnt dann meine Arbeitszeit. Ich schlüpfe in meinen Anzug und spiele entweder ab 18:30 Uhr eine Stunde oder gar erst ab 21:00 Uhr. Gäste laufen an meinem Flügel vorbei und nicken mir freundlich zu (die meisten), einige setzen sich an die benachbarte Bar, unterhalten sich oder hören mir ganz aufmerksam zu (spooky!). Manche haben Liedwünsche, die ich gern erfülle. Wenn nicht adhoc, so am nächsten Abend. Wenn gegen 23:30 Uhr die letzten Gäste langsam von dannen ziehen, nicke ich meinem Freund Janis an der Bar zu, der natürlich sofort versteht und mir ein Gläschen Rotwein zum Feierabend bringt. Je nach Bettschwere zieht es mich dann entweder auf meine Kabine, in die Crewbar (wo um diese Zeit der Bär steppt und man unweigerlich mittanzen muss) oder oben aufs Deck, den oftmals unfassbaren Sternenhimmel bewundern. Und so ziehen hier die Tage vorbei.
Klar, es gibt Tage, da vermisse ich meine Familie zu Hause ganz arg und natürlich hat man unweigerlich auch mit Leuten zu tun hier, mit denen man nicht mehr Worte wechselt als unbedingt nötig.
Aber am Ende des Tages bin ich unfassbar dankbar, ein paar Wochen im Jahr so reisen und musizieren und leben zu können, wie ich es hier tue.Leer más
Viajero
Wie geil! Anerkennung und Respekt macht jedes Gehalt wett!