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  • Day 157

    Daintree National Park

    June 16, 2019 in Australia ⋅ ☁️ 20 °C

    Nachdem wir uns mit unserem neuen Auto/Zuhause so richtig vertraut gemacht und die Vorräte aufgestockt hatten, wagten wir unsere nächste Etappe nach Norden in den Daintree Nationalpark.

    Der Nationalpark ist einzigartig, denn hier trifft der Regenwald direkt auf das "Great Barrier Reef".

    Um dorthin zu gelangen, mussten wir den Daintree River mit einer Fähre überqueren. (diese kurze Fahrt dauerte übrigens nur zwei Minuten und kostete uns 16 Dollar - one way!)

    Nach nicht mal zwei Stunden kamen wir an unserem Ziel an. Im Daintree gibt es nur einen offiziellen Campingplatz, den Noah Beach Camp, auf dem gecampt werden darf und er kann schöner nicht liegen: mitten im Regenwald und unmittelbar am Strand, ohne riesige Menschenmassen.

    Wir hatten sogar richtig Glück, denn wir bekamen zwei Tiere zu Gesicht, die man nicht jeden Tag sehen kann. Bei unserer Ankunft schlich ein ca. 1,50m langer Leguan seelenruhig über einen Zeltplatz und einen Tag später stakste plötzlich, so mir nichts dir nichts, ein Cassowary (ein großer australischer Laufvogel) gelassen an unserem Auto vorbei. Aron saß in diesem Augenblick gerade auf dem Autodach, um die Benzin- und Wasserkanister neu zu vertauen und Lara machte einen Hechtsprung ins Auto, denn diese großen Vögel können ganz schön gefährlich werden und mit ihren Füßen tiefe Verletzungen verursachen. Der Cassowary war aber zum Glück mehr an Insekten interessiert, als an uns.
    Ein wunderschöner und imposanter Anblick!

    Die Bucht, an der der Campingplatz liegt, ist groß und breit. Bei Ebbe zieht sich dort das Meer sehr weit zurück, sodass wir die Möglichkeit nutzten, westlich der Wasserkante zu einer anderen kleinen Bucht zu waten, die sonst nicht zu erreichen wäre.

    Auch wenn das Wasser so verführerisch glitzert und das kühle Nass förmlich nach einem Bad schreit, sollte man die Warnschilder, die überall am Strand stehen, nicht außer Acht lassen. In den Gewässern wimmelt es nämlich von "Marine Stingers" (Seewespen) und Krokodilen, mit denen man nicht unbedingt Bekanntschaft schließen sollte. Das wäre sehr schmerzhaft oder gar tödlich. In Australien sollte man tags und nachts eben immer besonders auf der Hut sein.

    In der Dunkelheit schimmert es in den Büschen/Bäumen und auf den Wiesen in vielen bunten Farben, sobald das Licht der Taschenlampe darüber schweift. Wir fragten uns, was das sein könnte. Bei näherem Hinsehen konnten wir erkennen, dass es sich um die reflektierenden Augen von Spinnen handelte. Nahezu auf jedem Baum saß mindestens eine, manchmal handtellergroße Spinne und lauerte dort auf ihre Opfer.
    Auch wenn Lara sich vor Spinnen ekelt, waren sie faszinierend anzusehen.

    Wir konnten hier im Daintree Nationalpark allerdings nicht sehr viel unternehmen, denn das Wetter machte uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Es regnete jeden Tag mehrere Stunden, sodass wir uns nur in unserem Zeltanbau zurückziehen konnten, um nicht komplett aufzuweichen. Auch der kümmerliche Versuch, die frisch gewaschene Wäsche trocken zu bekommen, scheiterte kläglich.

    Als sich das Wetter irgendwann dann doch etwas besserte und sogar die Sonne ein wenig durch die Wolken drang, schlüpften wir schnell in unsere Wanderschuhe, um endlich zu dem langersehnten Wanderweg zu gelangen, der zu Fuß vom Campingplatz erreichbar war.
    Leider mussten wir mit Enttäuschung feststellen, dass der Weg vorübergehend aufgrund von Bauarbeiten gesperrt war. Zu früh gefreut...
    Naja, letztendlich war es nicht so dramatisch, denn wir nahmen auf dem Rückweg einfach einen anderen Weg zurück durch den Regenwald und kamen viel weiter östlich an unserer Bucht wieder raus. Also erkundeten wir auch diese Seite des Strandes ausgiebig, bevor wir wieder Richtung Camp zurückkehrten.

    Nach drei nassen Tagen im Daintree Nationalpark, schlugen wir unsere Zelte wieder ab und setzten unsere Segel weiter dem Horizont entgegen Richtung Norden.

    Kurz oberhalb des Camps startete dann auch unser erstes richtiges Offroad-Abenteuer. Die geteerte Straße endete und vor uns lag nur noch eine schmale, vom Regen mit tiefen Furchen ausgewaschene Dirtroad. Schilder wiesen klar darauf hin: Ab hier nur noch für 4x4 Fahrzeuge!
    Unser Pajero kämpfte sich mit uns aber ohne Probleme, im wahrsten Sinne des Wortes, über Stock und Stein, über Anhöhen mit 30% Steigung und Gefälle und durch so manche Wasserlöcher hindurch, so dass das Wasser nur so spritzte. Der Allradantrieb wurde also mal so richtig getestet, Arons Augen funkelten und sein Grinsen war nicht mehr weg zu bekommen ;)

    Wo wir die nächste Nacht verbringen werden, wissen wir allerdings noch nicht. Es wird sich aber sicher etwas finden lassen...
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